Siebelko tauschen

      Dieses mal wollte ich aus Übersichts- und Platzgründen den Siebelko nicht einfach durch 2 neue Elkos ersetzten, die ich unter dem Chassis anbringe. Ich habe deshalb den alten Elko zerlegt und erneuert. Ich bin mir sicher, dass es bessere Methoden gibt aber hier nun was ich gemacht habe:
      Das Ausgangsmaterial:

      Dann habe ich den Elko einfach aufgesägt:


      Das Papier so lange abgewickelt, bis ich an die Verbindungen kam:

      Den -Pol des einen Elkos habe ich mit einem Stück Draht verlängert und mit Schrumfschlauch isoliert:

      Leider habe ich kein Aluminium Lot. Ich habe deshalb die Lötfahnen durch das Aluminium gesteckt und beide Seiten mit einem tropfen Lötzinn fixiert und mit Sekundenkleber festgeklebt:

      Unter dem Gummipfropfen am Boden habe ich eine "Öse" für den Masseanschluss gefunden (lies sich leider nicht gescheid Fotografieren, deshalb kein Bild davon)
      Zu guter Letzt noch alles mit Isolierband isoliert und die Kappe wieder mit Sekundenkleber draufgeklebt:


      Wenn jemand eine andere/bessere Methode kennt, bitte posten.

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hallo Julian!

      Ich habe vor einigen Tagen die Siebelkos von meinem Meersburg WUS neu befüllt. War mein erster Versuch in diese Richtung. Die üblichen 2x50µF-Becher tausche ich immer gegen neue, aber in diesem Fall waren zwei Becher mit je 50µF eingebaut, da hätte ich Eratz erst besorgen müssen.

      Im Prinzip bin ich ähnlich vorgegangen wie du, nur habe ich den Becher in die Drehmaschine gespannt und dann von unten mit dem Dremel aufgefräst:



      Weil die dünnen Alustreifen abgebrochen sind, habe ich einen zweiten Anschluss für Masse gelegt (der Fuß war für zwei Anschlüsse vorgesehen, von denen nur einer eingebaut war) und beide oben mit Lötösen versehen



      Dann kamen die neuen Elkos rein:



      Am Schluss wurde das ganze mit Küchenpapier als Polsterung in den Becher gesetzt und der Rand vorsichtig umgebördelt.



      Resümee: sieht gut aus, ist aber jede Menge Arbeit!
      Beste Grüße, Jörg
      Hier bin ich wohl im Vorteil, weil ich bei meinen Pendeluhren irgendwann ohne Drehmaschine nicht weitergekommen bin ;) Unter Modellbauern sind solche Geräte auch nicht gerade selten... Das Ding ist zwar in punkto Präzision nicht das Gelbe vom Ei, für sehr viele Dinge aber ein äußerst brauchbares Helferlein!

      Wenn ihr mir die Elkos nicht gleich kistenweise schickt, könnte ich durchaus mal den einen oder anderen für euch befüllen. Besonders natürlich in Fällen, wo Ersatzbecher nicht zu bekommen sind oder größenmäßig gar nicht ins Bild passen würden.
      Beste Grüße, Jörg
      Als ich mal Siebelkos neu befüllt habe, habe ich dafür die untere Kante umgewuchtet und dann konnte mal auch die komplette Füllung raus ziehen. Dann neu befüllt, mit 2x 47µF, und wieder zusammengebaut. Der schwarze Boden mit den Anschlüssen wird dann wieder reingesteckt und die Kante wieder umgewuchtet.
      So sah's am Ende aus (Gerät ist ein Philips Capella 753/4E/3D):




      Beste Grüsse,
      Christopher
      Skype Adresse: ChrisN1993
      Bevor man sich allzuviel Arbeit macht, sollte man bedenken, dass genau diese Kondensatoren neu aus laufender Deutscher Fertigung jederzeit zum Preis von rund € 7,- lieferbar sind.

      http://www.die-wuestens.de/dindex.htm

      (Den Sticker kann man ja entfernen, wenn er einem nicht gefällt)

      So ein Elko erzeugt übrigens im Betrieb auch Verlustwärme, die über das Alugehäuse abgeführt werden muss, damit er nicht im Zeitraffer altert. Bei selbst eingebauten kleinen Kondensatoren mit Luftpolster drumherum ist das nicht gewährleistet.
      Achim
      Hallo Achim,

      das wären auch meine Bedenken gewesen. Wenn, sollte man versuchen zumindest etwas Kontakt zum "Gehäuse" hinzubekommen. Bin nicht ganz sicher wie groß der Wärmestau in so einem Becher ist, aber wenn man die heutigen nach ca. 2,1 Jahren (Ende der Garantiezeit!) sterbenden Schaltnetzteile sieht, weiß man, daß die Wärme nicht gut tut.
      Etwas beunruhigt mich aber auch das ganze Gewölle aus den Kondensatoren. Der Elektroly ist zwar nicht supergiftig, aber häufiger an den Fingern ist es allein wegen der Säure nicht gut... Ihr wascht euch doch alle nach so einer Aktion immer fein die Finger? :D

      Gruß, Gunnar
      Gruß, Gunnar
      Das Gewölle war mir suspekt, ich habe es möglichst wenig angefasst und gleich entsorgt. Händewaschen nach so einer Aktion versteht sich (hoffentlich) von selbst.

      @Achim: genau diese Becherelkos verwende ich üblicherweise. Vom selben Anbieter gibt es auch einen mit höherer Spannungsfestigkeit, der passt dann auch in der Größe zu den Exemplaren aus den 50ern.

      Die Sauerei mit dem Neubefüllen hab´ ich mir nur angetan, weil ich zwei Becher mit je 1x 50µF brauchte.

      An die Verlustwärme habe ich um ehrlich zu sein nicht gedacht... Allerdings sind die Erstzelkos auf 500V ausgelegt, an den in Radios üblichen Spannungen produzieren sie hoffentlich wenig Wärme. Sollte ich so etwas nochmal machen, muss ich mir für die Wäremableitung was überlegen.
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Gunnar,

      stimmt, mit dem Chemiecocktail muss man zusätzlich noch fertig werden...eine saubere Lösung ist das nicht.
      Jeder kann das meinetwegen mal probieren, aber ich halte das Ergebnis auch für nicht optimal.
      1. Undefinierte Wärmeableitung
      2. Undefinierter Ausgang, wenn ein Elko mal infolge eines Defekts oder Überlastung platzt oder ausläuft
      3. Gefahr von Schlüssen bei der "freien Verdrahtung" im Gehäuse
      4. Auch mit den Schraubanschlüssen weiter oben wäre ich nicht glücklich, nicht umsonst werden die Anschlüsse beim Hersteller punktgeschweisst, da hier beim Einschalten SEHR hohe Ströme fließen. Die Langzeitstabilität so einer Verschraubung bei Alterung der Gummischeibe mag ich mir auch nicht ausmalen, irgendwann bruzzelt und schmort es dann.

      Meines Erachtens macht das alles nur bei historischen Geräten Sinn,wenn absolut kein passender Ersatz gefunden werden kann.
      Aber bei unseren Standardwerten und Bauformen sind doch Neuteile die bessere Wahl.
      Und wenn man einen Becher mit 1 x 50µF benötigt, nimmt man einen Doppelten und lässt einen Anschluss frei :)
      Achim
      Hallo,
      es gibt auch axiale Elkos in einer Long Life Ausführung von Evox Rifa. Lebensdauer > 30 Jahre bei 50°C. Hier dürfte eigentlich kein Wärmeproblem auftreten. Sie werden u.a über RS Components oder die Fa.Schuricht vertrieben. Nebenbei sehen die kleineren Werte auch rein optisch sehr gut aus weil sie "klassisch" in silber gehalten werden und daher gut zu unseren Röhrenradios passen. Ich verwende die Becherelkos von Jan Wüsten immer dann, wenn sie von der Größe her in etwa dem Original gleich kommen. Ist das nicht der Fall entkerne ich den alten Elko und setze Ersatz ein (bei älteren Geräten). So wird das Gesamtbild nicht gestört. (Nur für Perfektionisten).

      Gruß Udo
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