Saba Königsfeld 14

      Um die Frage von Heino in etwa zu beantworten.
      Dreifach- Variometer gab es ausser Saba nur bei Schaub und Lorenz so zwischen 1950 und 1955.
      Drei senkrecht stehende Spulen wurden von oben mit einer Wippe mit drei Kernen bedient. Sieht aus wie die Oelpumpen in der Steppe.
      Habe kein Bild zur Hand.




      Graetz hatte Doppeldrehko und Aussen- Unten, ein Variometer im Antenneneingang. Das wurde mit einem extra Seil bedient.

      Mehr zu SABA, hier im Forum irgendwo,
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3035&pagenum=2

      auch dort:

      http://www.radiomuseum.org/forum/ukw_spulensatz_in_den_rundfunkgeraeten_von_saba_ab_1955.html

      gruss hans
      Hallo Hans,

      sehr aufschlussreich, der zweite Link! Erklärst Du doch dort endlich das hier schon so oft beschriebene Phänomen, dass nach einem Vertauschen der beiden EC92 das UKW-Teil wieder arbeitet.

      (In Stichworten: Die Steilheit der EC92 in der Osz.-Mischstufe erreicht durch Alterung nicht mehr die für das Anschwingen des Oszillators erforderliche Steilheit = Anschwingsteilheit. Sie hat nur noch eine geringere Steilheit, die jedoch für die Verstärkungsfunktion in der Vorstufe durchaus noch akzeptabel sein kann.)

      Vielen Dank!
      Achim
      Ich will mal noch aufführen, welche Bauteile ausgetauscht wurden:
      Im Ukw-Teil war der 1 MegOhm Widerstand R104 etwas hochohmig, weshalb ich ihn getauscht habe.
      Auf den Chassis waren es folgende Bauteile, die ersetzt wurden:
      C424, 470p
      C411, 22n
      C423. Elko 47µ
      C311, Elko 4,7µ
      R608, R439, R416, R6, R428
      Die Widerstände waren alle extrem hochohmig!
      An Röhren waren die EM84 und die ECC85 fällig.
      Der Gleichrichter (Diode, Einweggleichrichter) wurde auch ersetzt.


      Die Schallwand hat neuen Stoff bekommen, jetzt muß ich noch die Drehknöpfe reingen und wieder anbringen, dann gibt es Fotos von der fertigen Optik.

      Ich warte jetzt außerdem auf eine neue UKW-Abstimmstange mit brauchbaren Kernen, die wird dann auch noch eingebaut.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Ja, die Stange ist angekommen.
      Du weißt Bescheid, sie funktioniert nicht, trotzdem danke für Deinen superschnellen Service. Ich weiß nicht ob früher der Saba-Ersatzteilservice genauso schnell war?

      Also die Stange von Heino funktioniert nicht auf 104 MHz.
      Es scheint eine Stange aus einem 100 MHz Variometer zu sein.
      Ich kann drehen, die Kerne verschieben wie ich will, der Empfang geht über 101 MHz nicht hinaus.
      Auf diesem Foto sieht man beide Stangen:


      Oben 104er
      Unten die 100er von Heino.
      Der Glasstab hat bei beiden die gleiche Länge.

      Der mittlere Kern ist bei der 104er wesentlich dicker und geht im späteren Verlauf in die konische Form über (Anodenkreis).
      Die anderen Kerne variieren in Durchmesser und auch Länge.
      Habe noch eine Stange aus einer 14er Sabine ausgebaut, sie ist identisch mit der aus dem Königsfeld. Beides sind 104er-Variometer.
      Hier ist sie:

      Der Radio empfängt problemlos mit etwas hochgeschraubtem Oszillator 105,5 MHz.

      So wie es aussieht ist der mittlere Kern des Anodenkreises (Oszillator ECC85) für die maximal empfangbare UKW-Frequenz zuständig.
      D.h. vermutlich ist bei einer 108er Stange für den Export nur dieser Kern anders geformt, womit der Radio dann auf 108 MHz empfangen kann.

      Ich habe natürlich den "dicken" mittleren Kern jetzt nicht.
      Ich werde deshalb versuchen die Silberschicht neu aufzubringen.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Hallo Christoph,
      der Königsfeld sieht verdammt gut aus!
      Dieses sachliche 60er Design mit grauen Flächen in Verbindung mit dunklem Holz gefällt mir immer besser.

      Die Variometerkerne sind eigentlich ein Fall für den Galvanikbetrieb.

      Allerdings muss man erst durch polieren oder Abdrehen eine glatte Oberfläche schaffen, dann fett versilbern und eine dünne Schicht Kunstharzlack als Korrosionsschutz drüber. Dann hast Du Ruhe.
      Beim Polieren / Abdrehen reduziert sich leider der Durchmesser - das müsste durch die Dicke der Silberschicht wieder ausgeglichen werden.

      Langfristig ist die Versilberung der Kerne leider nicht stabil. Man hätte sie schützen sollen oder eine Vergoldung machen (zu teuer).
      Nun hat man bei Saba nicht primär daran gedacht, ob wir 50 Jahre später Sender auf 104-108 empfangen können. Das Thema war bestenfalls bei Exportgeräten relevant.
      Achim
      Ich werde mal versuchen die Kerne mit Flüssigsilber zu versilbern.
      Es gibt sowas um Leiterbahnen zu flicken.
      Zu großen Aufwand wil ich da nicht betreiben.
      Und...probieren geht über studieren.

      Habe gerade gesehen, daß die Federklemmen der Skalenscheibe noch unterhalb der Schallwand rausschauen, da muß ich etwas dickere Gummis verwenden, damit das Chassis etwas hochkommt. Dann verschwinden die Dinger hinter der grauen Zierleiste.
      Das Sabaschild kommt natürlich auch noch dran, muß erst noch etwas die abgeplatzte Farbe ausbessern.
      Das Grau ist allerdings ein richtig blöder Farbton, mein Humbrol/Revell Farbsortiment gibtda , obwohl ich gut sortiert bin, leider nichts passendes her.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Dieses Leitsilber aus der Flasche hab ich auch hier. Zum Ausbessern von Leiterbahnen habe ich es schon erfolgreich eingesetzt. Hohe Ströme wird es wohl nicht verkraften.

      Im HF-Bereich hatte ich einmal versucht einen UKW Drehko mit lockeren Platten zu reparieren, das war nix, ich habe ihn dann doch ersetzt.
      Probier es aus, wer wess, kann ja nichts passieren, schlimmstenfalls wieder runter mit dem Zeug.
      Achim
      Hallo Christoph,
      kläre uns doch einmal auf, welchen Stoff Du genommen hast. Das wäre sicher auch für andere Geräte dieser Epoche eine Alternative, wenn die Orignalbespannung unrettbar verdorben ist. Die oberen Metallklammern der Skalenscheibe schauen bereits beim allerersten Foto des threads heraus; die Gummiauflagen unter dem Chassis sind meist über die Jahre stark eingesunken bzw. durch das Festschrauben des Chassis (zu) stark komprimiert. Ich lege immer etwas dicke Pappe oder Stücke eines Fahrradschlauches unter.

      Gruß Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard