Breisgau/Meersburg 9 Automatic Chassis

      Servus werte Saba-Afficinados,

      ich habe mir ein Breisgau 9 Chassis besorgt (die Truhe war leider nicht mehr vorhanden).

      Optisch ist das Chassis schön erhalten, sprich kein Rost, Nikotinrückstände bzw. schlimme Versmutzungen vorhanden.



      Nach Entstaubung und Reinigung der Kontakte, Schmierung aller Rollen, machte ich mich daran die Papier und Teerkondensatoren und Elkos auszutauschen.
      Die beiden Wima 47nF Entstörkondenstoren direkt am Netzschalter sahen wenig vertrauenserweckend aus, auch der 22nF Kondensator am Netztrafo war ausgelaufen, deshalb sah ich von einer testweisen Inbetriebnahme erstmal ab.
      Laut Vorbesitzer hiess es, das Gerät würde "spielen", was auch immer das bedeuten mag.











      Die Tauschaktion konnte ich heute beenden und ich versuchte das Gerät ans Netz zu nehmen. Aussenlautsprecher angeschlossen und langsam hochgefahren.
      Leider kein Ton. Messungen am Gleichrichter/ Siebelko und EL84 ergaben keine auffälligen Spannungswerte, der Tausch von EL84/ EABC80 brachte keine Besserung. Der Schraubendrehertest bei durchgedrücktem TA Schalter ergab, dass nichts zu hören war (?), kein Rumpeln, Knistern ...

      Ich habe mir wahrscheinlich wieder selber ein schönes Ei gelegt und bin nun auf der Suche nach den Fehlern.

      Wenn man nichts im LS hört, worauf deutet dies hin?
      Wohl (bitte) nicht (schon wieder), dass der AÜ hinüber ist? Der AÜ sieht äusserlich nicht verschmort aus.

      Momentan bin ich etwas ratlos und weiss erstmal nicht weiter.
      Vielleicht hat jemand einen Tip, wie ich meinen Fehler eingrenzen kann?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Wenn der AÜ so belastet wurde, dass er durchgebrannt ist, sollte die Sicherung ausgelöst haben. Wenn an der Anode der Endröhre(n) die volle Anodenspannung liegt, ist der AÜ in Ordnung. Ich vermute eher, dass beim Kondensatorentausch irgendwo das Signal an Masse gelegt wurde.
      Ist denn im Lausprecher wenigstens das leise Grundgeräusch zu hören? So etwas leichtes Summen?
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      nightbear postete
      Hallo Ivica,

      noch ein kaputter AÜ - soviel Pech hast Du sicher nicht.
      Wir brauchen die Gleichspannungswerte an der EL84!

      Übrigens - gute Idee mit dem Brückengleichrichter mit Schraubbefestigung.
      Hallo Achim, Hallo Heino,

      die Werte, die ich messe stimmen mit den Angaben im Schaltplan überein:

      Pin7: 6,6V
      Pin3: 253V

      Ich vermute, Heino wird recht haben (Fehler beim Kondensatorentausch).
      Im LS kann ich nichts hören, auch kein Grundgeräusch.

      Bzgl.: des Brückengleichrichters: Ich finde, dass es eine solide Lösung darstellt, jedoch nichts für den Puristen ist. Mir war das herumgelöte mit den 4 x 1N4007 Dioden leid.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Also wenn Du GAR NICHTS d.h. wirklich absolut nichts im Lautsprecher hörst, würde ich sagen, dass das Problem auf der Sekundärseite des AÜ liegt - sprich Drahtverbindungen zur Lautsprecherbuchse, irgendwelche Schalter am Anschluss für Zweitlautsprecher etc.

      Schließe den Lautsprecher testweise einmal an den roten Markierungen an:

      Achim
      Der einzige Nachteil dieser Gleichrichterlösung ist, daß sowohl primär also auch sekundär keinerlei Berührungssicherheit besteht. Da solltest Du Dir noch etwas einfallen lassen, sonst ist der erste derbe Stromschlag vorprogrammiert.
      (Ich weiß, einer muß immer meckern)
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      schabu postete
      Der einzige Nachteil dieser Gleichrichterlösung ist, daß sowohl primär also auch sekundär keinerlei Berührungssicherheit besteht. Da solltest Du Dir noch etwas einfallen lassen, sonst ist der erste derbe Stromschlag vorprogrammiert.
      (Ich weiß, einer muß immer meckern)
      Nee Heino, das sehe nicht als Meckern an, sondern als einen berechtigten Einwand: ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, wie das am besten lösen ist: vielleicht einfach eine Kunststoffabdeckung drüber und gut ist.
      Da lässt sich sicher etwas finden.
      Bei meinem Bodensee WIII ist der Gleichrichter direkthinter der Skalenplatte (nicht die Glasplatte, sondern am Chassis, da ist die Gefahr wesentlich geringer blöd hinzukommen.)
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      sabaheseen postete
      Hallo Ivica,

      Du schreibst in 005, dass an pin 7 6,6 V liegen und an pin 3 253V liegen.

      Das muss genau umgekehrt sein : an Pin 7 = 253 V
      an Pin 3 = 6,6 V

      Wie sieht es denn mit R 82, 1,2 KOhm aus ? Hast Du an pin 9 ungefähr 250V
      Schirmgitterspannung ?

      Gruss Helmut
      Hallo Helmut,

      Du hast natürlich recht (ich habs verwechselt).

      Pin3: 6,5V
      Pin7: 250V
      Pin9: nur 228V

      und R82 scheint nicht mehr orginal zu sein: siehe Bild 2 im Post000, der grüne Widerstand im unteren Bildbereich (Beschriftung lautet 1k5 Ohm, einseitig ausgelötet auch 1k5 Ohm).
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.