9260 mit random Kanalausfall

      hallo zusammen,
      ich bin sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben, mein 9260 war schon fast auf dem Recyclinghof und nur die Tatsache, daß es heute nicht mehr möglich scheint, einen „schlichten“ 2-Kanal Audio Receiver zu erwerben, der sich auch mal mittels Zeitschaltuhr einschalten läßt, hat ihn vor diesem Schicksal bewahrt.
      Ein Blick ins Internet hat mich also zu Euch geführt.
      Ich bitte die Fachleute um einen Rat:

      Fehlerbeschreibung:
      Vor einigen Jahren begann es: Nach dem Einschalten ist wechselweise einer von beiden Kanälen ausgefallen (random), nach einigen Minuten war der Fehler weg, das Gerät arbeitete einwandfrei.
      Die Tonbandausgänge waren davon nicht betroffen.
      Der Fehler wurde über die Zeit intensiver, d.h. es dauerte länger, bis der 9260 auf beiden Kanälen lief.
      Vor ca. einem halben Jahr dehnte sich der Fehler auf die Tonbandausgänge aus.
      Inzwischen ist es so: ich schalte ein, entweder es laufen erst beide Kanäle für kurze Zeit, dann fällt einer aus oder es fallen beide aus und das Signal ist nur noch sehr leise zu hören (Lautsprecher, Kopfhörer und TB-Ausgänge gleichermaßen), dann kommt mal wieder einer, geht wieder weg usw.
      Umschalten auf einen anderen Sender (oder andere Signalquelle) bringt manchmal eine Veränderung, aber keine Verbesserung.
      Der Fehler tritt auf bei Empfänger, Tonband- und Auxeingängen gleichermaßen.

      Über den Monitoreingang Signal eingespeist arbeitet der 9260 einwandfrei.

      Was ich bisher unternommen habe:
      intensiv Eure Beiträge durchforscht :)
      R2227 ausgelötet und kontrolliert, der hat ca. 1,8k , sieht auch noch gut aus.
      IC2176 und IC2221 (die beiden TDA1029) mal gegeneinander getauscht, hat aber keine Veränderung gebracht.
      Sichtprüfung der Sockel läßt auch keinen wie auch immer gearteten Verdacht aufkommen.

      Eh ich nun anfange, auf Verdacht Teile zu tauschen, hab ich mir gedacht, ich frag mal, vl. hat ja jemand mit entspr. Erfahrung eine Idee, wo ich ansetzen sollte, ich selbst bin zwar mit dem Lötkolben und dem Lesen einer (überwiegend) analogen Schaltung einigermaßen vertraut, mein Schwerpunkt liegt allerdings mehr auf Gitarrenverstärkerschaltungen in Röhrenbauweise denn auf sowas „kompliziertem“ wie dem 9260 :)
      vielen Dank fürs Lesen,
      Grüße
      Susanne
      Das hört sich alles nach einem Problem mit dem Relais an. Ein Austausch desselben dürfte die Lösung sein.
      Die Tatsache, dass anfangs nicht alle Eingänge betroffen waren, ist m.E. nicht ungewöhnlich. Ein Umschalten sorgt für einen Spannungsimpuls, der den erhöhten Überangswiderstand der Kontakte überwindet. Dasselbe passiert, wenn man ruckartig den Lautstärkeregler aufdreht, dann funktioniert es plötzlich wieder. Aber in der Regel nicht für lange.
      In einigen älteren Threads wurde das Problem Relais-Tausch wiederholt diskutiert. Da findest du Infos. Das Original-Relais gibt es nicht mehr zu kaufen, aber es gibt andere Lösungen, man muss nur etwas basteln, d.h. Drähtchen biegen, eine Zwischenplatte zurechtschneiden usw.

      Du kannst den Relais-Zustand auch leicht testen. Bei abgeschraubtem Deckel und laufendem Gerät einfach mit einem Bleistif o.ä. leicht ans Relais klopfen, das dürfte sich sofort auf die Widergabe auswirken. Zickt und rumpelt es - raus damit.
      Hallo Susanne,

      die Umschaltung der Eingänge erfolgt mit drei IC's 1029, ich würde den Fehler in diesem Bereich suchen.
      Wenn ich eines dieser Geräte überhole, tausche ich alle drei IC-Sockel gegen neue gedrehte Präzisionssockel aus, ich hatte schon Sockel bei denen einzelne Pins gebrochen waren und ich bei der Fehlersuche verzweifelt bin. Weiterhin befinden sich zwei Koppel-Elkos 1µF im Signalweg, diese auch austauschen (versuchsweise geht alles zwischen 0,5µF - 10µF)

      Anbei noch der Bestückungsplan mit den markierten Teilen.

      Gruss,
      Jörg


      Moin,
      auch wenn R2227 noch gut aussieht, er sollte durch einen hier schon beschriebenen Widerstand ersetzt werden (Metallfilm 1W).
      Nominell hat er 1,5k, 1,8k ist eine Widerstandsvergroesserung, die durch die Toleranz nicht mehr gedeckt wird. Das Ding ist also schon am sterben.

      73
      Peter

      ..und einen 9260 in die Schrottkiste kippen, darauf steht Lebenslaenglich ;)
      Nicht selten machen sich kalte Lötstellen bei Betriebstemperaturänderungen bemerkbar.

      Wenn Du gut löten kannst, würde ich auf Verdacht alles im Signalweg nachlöten.
      Der Rat ist mit Vorsicht zu genießen. Einmal verlötet, Zinnbrücke erzeugt oder versehntlich ein Bauteil ausgelötet, hat man einen zusätzlichen Fehler, der meist nicht ganz einfach zu finden ist. Die selbst erzeugten Fehler sind meist die unschönsten Fehler.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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