SABA 9260 mit dumpfem Monitor Ausgang

      Hallo,
      ich habe mit viel Interesse etliche Artikel in diesem Forum gelesen. Leider habe ich aber keinen Hinweis auf meine Themen gefunden. Aus diesem Grund eröffne ich eine neue Diskussionsrunde.

      Ich habe seit einigen Monaten einen SABA 9260 und bin ganz begeistert von diesem Gerät. Leider gibt es zwei Probleme:
      Ich nutze den Monitor Ausgang um Audio in einen anderen Raum an einen anderen (neueren) Verstärker zu übertragen. Ich hatte vor dem 9260 einen Mitsubishi DA-U310 Verstärker angeschlossen. Damit funktioniert die Tonausgabe einwandfrei. Mit dem 9260 ist der Ton im Nbenraum aber dumpf; es fehlen die Höhen. Die Lautstärke ist etwas geringer was ich aber auf die fehlenden Höhen schiebe.

      Der 9260 spielt in meinem Raum mit tollen Klang und wunderschönen Höhen. Aber - wie bereits geschrieben - nicht am Monitor Ausgang.

      Ich habe keine Ahnung wo der Fehler liegen könnte und hoffe das ihr mir einige Hinweise geben könnt. Ich habe ein Messgerät und einen Lötkolben (und ich weiss auch an welchen Ende der heiss wird) um Teile auszutauschen. Signalverfolgung ist leider nicht drin, es sei denn es ist mit dem Messgerät möglich.

      Noch ein Hinweis: Ich hatte das Gerät gebracht gekauft und vor 2 Wochen einmal auseinander geschraubt. Dabei fiel mir auf, dass die meisten der Platinenlötstellen zum Metallrahmen gebrochen waren. Ich habe sie alle nachgelötet. Leider hat sich an der Ausgabequalität am Monitorausgang nichts verbessert.

      Habt ihr eine Idee wo der Fehler liegen könnte und wie ich ihn ausfindig machen kann?

      Das zweite Thema ist eine teildefekte Digitalanzeige, aber darüber brauchen wir im Moment nicht zu diskutieren. Ich weiss ja mittlerweile, dass dies ein Klassiker ist. Also eins nach dem anderen - und jetzt ist erst einmal der Ton dran. :)

      Vielen Dank im voraus.

      Oliver
      Hallo Oliver,

      die Ursache liegt wahrscheinlich an der Kombination des relativ hohen Ausgangswiderstandes (47 K) des Monitorausgangs und einem (minderwertigen) Kabel mit hoher Leitungskapazität. Dabei können locker Grenzfrequenzen von einigen wenigen Kilohertz herauskommen. Ich hatte ein vergleichbares Problem beim Anschluß an die Soundkarte.
      Da inzwischen alle bezahlbaren Kabel extrem hohe Kapazitäten haben (China-Schrott), hilft nur eine Reduzierung des Ausgangswiderstandes auf Werte wie sie bei den Line-Out Ausgängen üblich sind.
      Bei mir habe ich die beiden 47K-Widerstände gegen solche mit 3K3 getauscht, und die Grenzfrequenz stieg von 8 Khz auf über 40 KHz.
      Da die Ausgangtreiber im Saba sehr niederohmig sind gibts auch keine negativen Rückwirkungen.
      Nach dem Umbau kann allerdings kein Casettenrecorder mit DIN-Anschluss mehr angeschlossen werden, die Aufnahme würde übersteuern.

      Gruss

      Rolf
      @roko
      moin,
      das musst du mir mal vorrechnen.... (Bassverlust)

      Der Monitorausgang wird bei Saba als Hochpegelausgang beschrieben. Mit 47k Innenwiderstand ist er tatsaechlich empfindlich gegen hohe Lastkapazitaeten. Der Monitorausgang wird aus der gleichen Leitung gespeist, die auch die Aufnahmeausgaenge der TB-Anschluesse versorgt.

      Fuer wirkliche Lastunabhaengigkeit muesste man wissen, ob die TDA1029 Umschalt-ICs Impednzwandler in den Ausgaengen haben. Wenn nicht, sollte man in die Uebertragungsleitung zum Nebenraum einen solchen in Form einer einfachen Emitterfolgerstufe schalten.
      Wer mit SMD-Technik umgehen und sich auch Platinen dafuer herstellen kann, bekommt sowas in winzigen Abmessungen hin. Das kann man dann noch problemlos im 9260 bei der Monitorbuchse unterbringen.

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      Peter
      Hmmm,
      also scheint bei der Widerstandsanpassung Einigkeit zu herrschen. Bei der Anpassung des Kondensators ist das wohl anders.

      Ich habe das Kabel vom UG ins EG verlegt, und das auszutauschen ist möglich aber mit viel Arbeit verbunden. Also favorisiere ich im Moment die Anpassung der Widerstände da es ja keinerlei Nachteile hat, richtig?

      Apropos Widerstände: ich habe mir den Schaltplan angesehen und denke das die Widerstände R2206 und R2207 gegen 3k3 getauscht werden müssen, richtig?

      Danke für eure Hilfe und Hinweise.
      Hallo,

      vorneweg, die Ausgangsstufen der TDA 1029 sind Emitterfolger mit einem Ausgangswiderstand von < 100 Ohm. Also völlig unkritisch.
      Die untere Grenzfrequenz Fu ist proportional 1/R, sinkt R steigt Fu.
      Wie stark sich das auswirkt hängt vom Eingangswiderstand des angeschlossenen Gerätes ab.
      Die Widerstände sind die richtigen, die zugehörigen Kondensatoren sind C2206 und C2207. Die habe ich auf 0,68µF/ 40 V vergrößert, natürlich Folie (kein Elko). Die gibt es inzwischen auch in ganz klein.
      Sollte der Eingangswiderstand des angeschlossenen Verstärkers kleiner als 47K sein (unwahrscheinlich), sollten auch C2186 und C2187 auf obigen Wert vergrößert werden.

      Dann sind die Höhen wieder da und die Bässe bleiben.

      Gruss

      Rolf
      So, geschafft! :)

      Ich habe die Widerstände R2206 und R2207 gegen 3K3 getauscht und jetzt sind die Höhen auch da. Ich habe heute im lokalen Elektronikgeschäft leider keine Kondensatoren bekommen, also habe ich erst einmal die Widerstände getauscht und anschliessend eine Hörprobe durchgeführt. Klingt gut - sehr gut. Einen Bassverlust konnte ich beim Radioprogramm nicht feststellen.

      Ich lasse es im Moment erst einmal so. Wenn ich doch noch Bässe vermisse, dann kann ich die Kondensatoren ja noch tauschen.

      Rolf: Vielen Dank für deine Hilfe und die Beschreibung. Den anderen danke ich auch für ihre Unterstützung.

      Macht's gut

      Oliver
      Moin,
      die untere Grenzfrequenz ist in diesem Fall von der Groesse der Koppelkondensatoren und der des Lastwiderstandes abhaengig (Lastwiderstand ist er Eingangswiderstand des angeschlossenen Geraetes). Der Innenwiderstand der Quelle geht in die Grenzfrequenz eines Hochpasses nicht ein. (Das ist beim Tiefpass der Fall). Wenn die Baesse also in gewohnter Weise vorhanden sind, koennen die Kondensatoren bleiben.

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      Peter
      Hallo,

      sollte der Eingangswiderstand des angeschlossenen Verstärkers über 47K liegen, was eigentlich Standard ist, können die Kondensatoren tatsächlich bleiben. Ich habe bei mir alle Ausgänge auf niederohmig umgebaut, und da wurde es mit den 0,1µF im Bassbereich etwas mau.

      Na dann, viel Spass.

      Gruss

      Rolf