Freiburg 100 Stereo Reparatur

      Besonders ärgerlich sind die Dreckfuhler im Schaltplan wenn Röhrenpins falsch bezeichnet werden wie im Plan des Villingen 9/90. Dort ist Pin 1 der ECL86 sowohl das Gitter der Triode als auch das Schirmgitter der Pentode (richtig:7).
      Auch habe ich schon falsch geschaltete Dioden der EABC80 im Ratiodetektor gesehen. Sowas sollt eigentlich nicht passieren, nichtmal bei Neckermann!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Ja, so etwas kann einen richtig Zeit kosten!

      Loewe hatte zeitweise bei seinen Fernsehchassis die Polung verschiedener Elkos auf der Bestückungsseite falsch herum aufgedruckt, auf der Lötseite war sie richtig. Beim Einsetzen neuer Bauteile schaut man natürlich auf die Bestückungsseite, und schon hatte man den Salat.
      Seitdem traue ich den Platinenaufdrucken gar nicht mehr...
      Achim
      Hallo,

      ich habe heute an meinem FB 100 weitergearbeitet. Dazu gehörte ein erster elektrischer Test am Regeltrafo.

      Im Vorfeld sei erwähnt, dass es nach dem ersten optischen Eindruck als typisches "Bastlerchassis" darstellte:

      1. im NT war der R135 ersetzt worden durch einen 15 Watt Boliden von 820 Ohm, also fast der doppelte Wert.
      2. der R16 am ZF-Filter IV war durchgebrannt.
      3. im Bereich der Siebung hing ein loses rotes Drähtchen herrenlos herum
      4. das Stromstoßrelais für die E/A Funktion war fest und reagierte nicht

      Wie sich schnell herausstellte, hingen Fehler 1. und 2. unmittelbar zusammen. R16 wurde nach dem Hochregeln sehr schnell heiß, die Leistungsaufnahme war um fast 10 Watt zu hoch (blaue Leitung). Somit war klar, dass sich in der Vergangenheit R135 irgendwann verabschiedet hatte. Doppelter Wert und 15 Watt im Porzellanmantel waren die Lösung :( des Bastlers.

      Die als erstes durchgeführte Widerstandsanalyse ergab als Fehler den defekten KerKo C38 mit Schluß gegen Masse. Beim Auslöten krümelte er bereits beim Anfassen mit der Pinzette. Nach Ersatz des Kondensators war die Leistungsaufnahme exakt da, wo sie hingehörte, somit konnte auch der R16 rückgebaut werden.

      Das lose rote Drähtchen gehörte nach Leitungsverfolgung zum Schalter T5 (gelbe Linie). Keine Ahnung, warum es nicht angelötet war.

      Danach wurden nur die wichtigsten Kondensatoren getauscht und das Chassis spielte danach hervorragend. Der UKW-Empfang ist bei SABA immer wieder aufs Neue beeindruckend, kaum ein moderner Transistorreceiver kann ihm das Wasser reichen !!

      Nächster Punkt war die nicht ansprechende Automatik:

      Der Motor erzeugte zwar ein Gegenmoment beim Zuschalten der Automatik, ließ sich aber nicht zum Drehen bewegen, obwohl alles leichtgängig war (die Dupelexkupplung ist ja mom. nicht mehr existent). Da ich einen ähnlichen Fehler beim FB 9 schon mal hatte, überkam mich eine Gänsehaut. Damals war eine Spule des Motors defekt.

      Big to small, easy to hard vorgehend brachte gottseidank der Tausch der ECL80 den ersehnten Erfolg: der Motor dreht wie es die Automatik vorgibt in alle Richtungen, die Scharfstellung funktioniert (interessant, wenn man im das Tuning mit der Hand am Variorad vorgaukelt...) und auch das Muting ist super in Ordnung.

      Als nächster Schritt folgt das Wechseln der Duplexkupplung... puuuuuh

      Hier der Widerstand in der Siebkette, blau ist der anodenseitige Abgang zur EBF89



      Hier kommt (blau) die Anodenspannung wieder an, der defekte KerKo ließ den Widerstand durchbrennen.




      Gruß, Dieter
      Bei der Gelegenheit fällt mir noch eine Baustelle ein:

      Die Gummimanschette der EM84 war ebenfalls total verhärtet und kam mir in kleinen Müslibröckchen entgegen.

      Gibt es adäquaten Ersatz oder eine andere Lösung beim Einbau des magischen Bandes ? Ich schätze mal, notfalls leuchtet die auch ohne Manschette ganz ordentlich durch ihr Fenster.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      diese Halterung ist grundsätzlich in einem jämmerlichen Zustand, besser sind die Dinger erst im 12er/14er. Zumindest der russische Ersatz klemmt sich in der Blechklammer ohne jede Halterung fest, weil die Röhre etwas dicker ist als die EM 84. Du musst lediglich die beiden Bleche ganz zusammen drücken und die Röhre dann von der Seite reinschieben, dann bleibt die Klammerwirkung erhalten.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Na ja, Dieter, wie es eben im Leben so ist. Ganz überflüssig ist die Halterung wohl nicht, denn sie hält im vorderen Teil immerhin diesen Rahmen, der nur einen bestimmten Ausschnitt als Sichtfenster frei gibt. Du kannst es auch auf die Spitze treiben und ein Schirmblech nehmen, welches auf beiden Seiten diesen Wulst hat. Du steckst die Röhre hinein und markierst an einer Seite, wieviel Blech abgeschnitten werden muss, damit das serienmäßige Plastikrähmchen dazwischen passt und die Röhre noch festgeklemmt wird. Dann schiebst Du das Schirmblech mitsamt der Röhre zwischen die Blechklammer, die beiden Wulste schließen exakt außen mit dem Blech ab. Danach kannst Du die Röhre mittig justieren. Meistens mache ich das bei Radios mit der EM 84 so, allerdings sind mir jetzt diese Schirmbleche ausgegangen.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      So, um 22:20 der nächste Tiefschlag.

      Meine als Ersatz angedachte Duplexkupplung vom Schlachtchassis (Franz-Josef erinnert sich am Telefon..) erweist sich ebenfalls als pestverseucht. Diesmal sind mir die inneren Klauen an den Stahlfedern zerbrochen entgegengekommen, nach dem ich die Halbschalen entfernt hatte.

      Das von SABA in diesem Bereich verbaute Material kostet wirklich Nerven und Geduld !! Da hat der Werkstoffkundler vor 60 Jahren entweder zu wenig Erfahrungen einholen können oder schlichtweg am falschen Ende gespart. Graetz hat es ja gezeigt, wie man eine Kupplung bauen kann, die simpel aufgebaut ein Leben lang hält.

      Gut, die alte Kupplung ist soweit fast ausgebaut, jedoch fehlt es jetzt an adäquatem Ersatz, Jammern hilft ja nicht...

      Frage erst mal an die hilfreiche SABA-Gemeinde nach dem Teil bevor ich eBay danach absuche.

      Gruß, Dieter