Grundig5005W

      Hier hat Grundig , was das Gehäuse betrifft, ein wahres Meisterwerk geschaffen. Ein edles Nussbaum-Wurzelfurnier mit hellen Einlegearbeiten und vollkommen symmetrisch. Ich habe es seiner Zeit von einen Sammler erworben und es befand sich in einem desolaten Zustand. Die Technik wurde schon mal von jemanden überholt, nur nicht so wie es sein sollte. Einige Bauteile (Kondensatoren) entsprachen nicht dem was im Schaltplan angegeben war, falsche Werte und von der Bauform her das was der Fundus des Bastlers hergegeben hat. Dem entsprechend musste ich alles mit dem Schaltplan genauestens überprüfen und richtig stellen. Da ich zu 90% nur Sabageräte revidiere musste ich mich erst einmal mit der Technik von Grundig vertraut machen. Anders wie bei Saba wurden hier nicht belegte Anschlüsse an den Röhrenfassungen als Lötstützpunkte verwendet. Was mich bei der Verschaltung und Suche nach Bauteilen laut Schaltplan zunächst einwenig verwirrte, war das diese Bauteile nicht direkt an den Röhrenfassungen zu suchen hatten. Nun gut, ich habe es laut Beschaltung der Röhren herausgefunden, das diese Pins nicht belegt sind, was die Suche natürlich nicht gerade vereinfacht.

      Zu allem Überfluss hatte der Ausgangsübertrager auch noch einen defekt, die Gegenkopplungswicklung war unterbrochen. Was zur Folge hatte, das man keinen Bass regeln konnte und der Klang sehr flach war (keine Tieftöne vorhanden). Dieses Gerät wird ja nicht gerade häufig angeboten, geschweige denn Ersatzteile, ergo musste ich den AÜ neu wickeln lassen. An dieser Stelle möchte ich mich nocheinmal bei Hans (decoder) für die Zusendung der Wickeldaten bedanken. Meine Wahl den AÜ neu wickeln zu lassen fiel auf diese Firma: http://www.tubeland.de/index2.htm die ich nur wärmstens empfehlen kann, saubere Arbeit, recht zügig und dem Wunsch die Gegenkopplungswicklung etwas stärker zu wählen wurde auch entsprochen. Die ganze Geschichte hat dann 50,-Euro + Versand 3,90 Euro gekostet und war es auch wert.

      Das Radio spielt auf allen Wellenbreichen , besonders gut in AM 3 gespreitzte KW-Bänder 2 x MW und 1 x LW, bei UKW ist der Empfang ehrer bescheiden, dennoch werden viele Sender klar und deutlich empfangen, aber nicht mit Saba zu vergleichen.
      Daten kann man hier nachlesen: http://www.radiomuseum.org/r/grundig_5005w_5005_w.html

      Zu der Optik hier ein paar Fotos.











      Edit: link zum rmorg korrigiert
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,

      das ist in der Tat ein bemerkenswertes Radio! Das Wurzelholz - ganz klar - hat jetzt wieder die Oberfläche, die es verdient. Das Gehäuse, wie so oft bei Grundig in dieser Zeit, viel breiter als die Speaker es erfordern, aber ich bin sicher, so massiv wie es ausgeführt ist, es trägt seinen Teil zum Klang bei.
      Die Lsp-Körbe in Leichtmetallspritzguss, der Röhrensatz zeigt den Übergang von den Stahlröhren zu den kleineren Rimlocks.
      Bei diesem frühen UKW Gerät wundert es mich nicht, dass man da beim Empfang Abstriche machen muss.

      Die damals bei Grundig im Gehäuse oben eingefräste Kehlnut finde ich sowieso genial: Sie ist schwarz abgesetzt und damit dekorativ gleichzeitig auch praktisch, da die Kante so nicht so leicht splittert.

      Ich könnte mir gut vorstellen, dass Du dieses Gerät behaltst...
      Achim
      Ja Dieter, der legt einen richtig guten Sound an den Tag und sogar der vorgesetzte Elektrostat ist tip-top, sehr feine Höhen.
      Was die Drucktasten angeht, hier hat man sich wohl selber übertroffen, die sind unkaputtbar, fast Vollmaterial. Vor allem das vorne aufgesetzte geprägte Messigschild mit dem Wellenbreich, das greift sich auch in 200 Jahren nicht ab.
      Zudem ist das Gehäusematerial aus 18mm starken Tischlerplatten, ebenso für die Ewigkeit gebaut.

      Da ist aber noch etwas erwähnenswertes, an Stelle der EF11 werkelt hier eine EF12K, was zunächst eine Fehlbestückung vermuten lies. Ist es aber nicht, die EF12K (Stahlröhre mit zusätzlicher Abschirmung) hat gegenüber der EF11/12 geringere mikrofonie in der NF-Verstärkung.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Albrecht,

      das ist richtig, das Gerät wurde zum Teil mit einer EM11 als auch mit einer EM71 bestückt. Auf meiner Rückwand ist im Röhrenbestückungsplan eine EM11 aufgeführt, verbaut ist aber eine EM71. Wann der wechsel von EM11 zur EM71, oder umgekehrt, stattfand entzieht sich meiner Kenntnis, scheint aber bei meinem Gerät original zu sein.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
    • Benutzer online 1

      1 Besucher