Sabine 11 ohne richtigen Saft.

      Hallo miteinander,
      ich habe mir vor einiger Zeit dieses Mädel aus der Bucht geangelt und es nun mal näher untersucht. Das Gehäuse bräuchte ein neues Kleid (sprich Farbe), ist doch schon nach 49 Jahren etwas ramponiert. Da ich nicht der Lackierer bin, suche ich noch einen Freiwilligen.....
      Nach dem wechseln einiger Malzbonbons und Papierkondensatoren sowie der ECC85 (so gut wie keine Emmission mehr) singt sie jetzt wieder ganz brauchbar. Aber jetzt kommt`s : die Anodenspannung hat nur ca 180 Volt =. Nach Prüfung von Elkos, dem Gleichrichter und anderer relevanter Teile habe ich mir den Netztrafo vorgenommen - und siehe da, die Heizspannung ist mit 6,5 V in Ordnung, aber die Hochspannungswicklung hat nur etwa 170 Volt ! Brand oder Kokelspuren habe ich nicht entdecken können; vielleicht seht ihr auf dem Foto mehr. Die frei in der Luft hängenden Drähtchen sind von dieser Wicklung. Der Fehler muß wohl schon länger bestehen, da es Spuren eines "Vorbastlers" gab; der hat u.A die eine Seite dieser HV Wicklung nicht direkt ans Chassis gelegt sondern über die Heizwicklung, um deren 6 Volt noch "mitzunehmen", ob das Sinn ergibt? Der Trafo scheint mir Original zu sein, bis auf die Anschlüße - Vorbastler ?; es gibt auch keine überzähligen Befestigungslöcher, die Vernietung scheint Original.
      Ist es möglich, daß doch irgendwann die Anodenwicklung überhitzt war und einige Lagen zu einem leitenden Block verschmolzen, so daß gerde noch die 170 Volt erzeugt werden? Warm wird das Teil eher weniger als andere Trafos.
      Hat jemand von den SABINE Spezialisten schon so etwas erlebt ?!
      Grüße aus dem kühl - sommerlichen Pfaffenwinkel Wolfgang


      Edit: Bild verkleinert
      Hallo Dieter und Wolfgang,
      Es sieht mir auch nicht nach dem Orginaltrafo aus. Unten links ist ein Loch für eine Schraube auf dem Blech, jedoch ist da drunter kein Gewinde.
      Der Widerstand vorne sieht auch so aus, als wäre er schonmal sehr warm geworden.
      In meiner Sabine 11 ist auch der falsche Trafo eingebaut. Anscheinend ist die Spannung dort in Ordnung, obwohl die Sabine auch sehr viel zu leise ist.
      Haben wir Hier im Forum nicht ein Bild vom orginalen Trafo? Der Hier ist, wie meiner, ein wenig zu groß schätze ich, sollte eher ein Trafo aus Freudenstadt oder Villingen sein.



      Viele Grüße,
      Thorben


      Edit: Alles zurück, ich habe ein Bild gefunden, das ist doch der orginale Trafo.
      Post 14 in diesem Link:
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=1611
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Mir sieht es so aus, als sei der grüne Hochlastwiderstand im Vordergrund - es ist R 32 -
      durchgebrannt oder hochohmig geworden ist. Hast Du das mal überprüft?Was ist mit dem Gleichrichter? Der könnte auch einen hohen Ohmschen Widerstand angenommen haben.
      Beide Schadbilder würden zu niedrigerer Anodenspannung und demzufolge geringer Trafoerwärmung führen.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Gestern habe ich gerade meine 11er offen gehabt, weil der Gleichrichter
      kaputt war, ist schon wieder zusammengebaut.
      Übrigens die Siliziumdiode braucht einen 220 Ohm Widerstand, damit alle Spannungen stimmen.
      Andere Geräte z.B. Villingen 11 oder 125 brauchen 130 Ohm.
      Ich kann die Sabine aber wieder öffnen, das wäre kein Problem.

      Bist Du Dir sicher mit den 170 V, hast Du richtig gemessen?
      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      so, da bin ich wieder.
      Der Trafo war tatsächlich mit nur 2 Schrauben befestigt; die anderen beiden habe ich nun in die perfekt passenden Bohrungen eingedreht. Die 170 Volt ~ habe ich bei abgelötetem Gleichrichter gemessen, also die Leerlaufspannung des Trafos. Daher meine Vermutung auf eine teilweise kurzgeschlossene Sekundärwicklung. Da ich keinen Reservetrafo habe, sehe ich theoretisch 2 Möglichkeiten, um an mehr Saft zu kommen: Einweg - Siliziumdiode ( das gibt ein paar Volt mehr, die man normalerweise mit einem Vorwiderstand vernichtet ), oder den Einbau eines Brückengleichrichters ( statt vorgesehenem Einweg ). Was mich da erwartet weiß ich allerdings nicht, hat jemand schon so etwas gemacht und kann sagen wie hoch die resultierende Gleichspannung sein wird? Bevor ich zum Lötkolben greife und noch mehr kaputt mache, würde ich gern etwas mehr wissen.
      Grüße aus dem sommerlichen Pfaffenwinkel Wolfgang
      Moin,
      ich wuerde einen Brueckengleichrichter einbauen. Dem Trafo ist es lieber als die Sparversion mit Einweggleichrichter. In der Anodenwicklung fliesst dann kein Gleichstrom, und der Lastfaktor ist kleiner, etwa 1/3.
      Wenn die 170V Leerlaufspannung auch unter Last einigermassen gehalten wird, dann kann man am Ladekondensator mit 230-240V rechnen.

      Windungsschluss kannst Du ausschliessen, denn der wirkt wie ein Kurzschluss des Trafos.

      Eine Anodenspannung unter 200V kann fuer kleine Geraete normal sein, von Braun gab es z.B. einen Kleinformsuper, der mit 180V lief und sogar eine EL84 in der Endstufe hatte. "Leiden" tut unter der geringeren Spannung nur die Ausgangsleistung, HF/ZF kommen damit gut zurecht.

      Wenn ich allerdings an die Sabine 11 denke, die waehrend meiner Lehrzeit die Maschinenbauwerkstatt beschallte, dann reichen die 180V nicht ganz, Sabinchen hatte mit ihrer EL95 ganz schoen zu bruellen ;)

      73
      Peter
      Hallo Wolfgang.

      Jetzt ist halt Urlaubszeit, die SABA Experten sind fern von hier.

      Mit der Art wie ich vorgehe, hast Du ja auch schon Erfahrung.
      1. Wie der Trafo aussieht, kam der nie so von SABA. Die Heizwicklung durch die Ohren des Wickelkoerpers gezogen! Statt braunem Oelpapier, Tesafilm. Nie ein Original.

      Man kann jetzt spekulieren warum. Nachdem die Spannung effektiv zu wenig ist, kann ich mir vorstellen, dass die Anodenwicklung einen Schaden hatte. Schluss in sich,. Oder gegen die Heizung.
      Der Mensch hat die Heizung abgewickelt, bis der Schaden sicht bar war. Danach wie zu sehen, die Heizung „zu Fuss“ wieder aufgebracht und wie oben gesagt, irgendwie festgemacht.
      Um den Fehler der fehlenden Windungen teilweise zu kompensieren, hat er die 6,3 Volt der Heizung dazu addiert, was zeigt, dumm war er nicht.
      Du hast jetzt zwei Moeglichkeiten. Die einfachste, eine Diode 1N4700 direkt auf den Selen loeten, wobei der auch dran bleiben kann. Oder einseitig abhaengen.
      Oder wie Du schon gesagt hast, einen Bruecken- Si. Gleichrichter mit oder ohne Vorwiderstand ( dies schwarzen runden) dran haengen.
      Was mehr Spannung bringt ist klar, der Brueckentyp.

      Weil man den Trafo nicht kennt, muss das empirisch . ermittelt werden.
      Eine Selenbruecke, ist sicher auch alt, aber niemand kann wissen wie alt!
      Testen mehr geht da nicht.
      Hans
      Hallo Wolfgang,

      die Vorgeschichte des Trafos kennt man nicht. Ist er durch Überhitzung geschädigt? Hat es Überschläge gegeben? Sind die Wicklungen überhaupt richtig dimensioniert? Werden die Isolationswerte zwischen den Wicklungen noch erfüllt?

      Ich persönlich würde diesen Trafo umgehend entfernen und ihn durch einen aus laufender Produktion mit bekannten Daten ersetzen.
      Wenn Du bei Jan Wüsten unter Netztrafos schaust,

      http://www.die-wuestens.de/dindex.htm

      findest Du z.B. den TRA200 für 20 €.

      Der Trafo liefert 230 / 250V~, da kannst Du dann mit Einweg, Brücke, Vorwiderstand probieren, was passt.

      Das Gerät ist dann betriebssicher!

      Die Frage ist:
      Fachgerecht reparieren oder basteln.
      Fly with the eagle or scratch with the chicken...
      ;)
      Achim
      So, Sabinchen singt wieder wie in ihrer Jugendzeit! Mit dem Gleichrichter habe ich ein bißchen herumgespielt, bei "richtig" geerdeter Anodenwicklung, mit folgendem Ergebnis am Ladeelko ( UKW Empfang :(
      mit Original Einweggleichrichter : 164 Volt
      mit Silizium Diode 1 N 4005 : 201 Volt
      mit modernem Si Brückengleichrichter : 220 Volt
      Sollspannung laut Schaltplan : 215 Volt.
      Im Nachhinein betrachtet nehme ich auch an, daß Hans` Theorie stimmt und der "Vorbastler" einen Wicklungsschaden / Bruch wie beschrieben durch abwickeln "beseitigt" hat. Die Isolationswiderstände zwischen den Wicklungen sind größer als ich messen kann, da der Trafo sonst keine sichtbaren Brand / Rauch / Kokelspuren zeigt werde ich ihn erstmal drinnen lassen.
      Mir gefällt Sabines Kleid nicht; es sieht zum Teil recht mitgenommen aus. Das eigentliche Gehäuse ist noch ganz ordentlich, aber der weiße Frontrahmen ist ramponiert, hat schwarze kleine Flecken und deutliche Spuren eines Verschönerungsversuchs mit dicker Farbe, siehe Bild. Da ich malerisch völlig unbegabt bin, findet sich vielleicht noch ein mitleidiger Künstler?
      Vielen Dank für die Tips, die ja zu einer erfolgreichen Reparatur des Radios geführt haben!
      Grüße aus dem regnerisch kühlen Pfaffenwinkel Wolfgang
      Hallo Wolfgang,
      ich glaube fast, das dieser Lack so original ist. Ich habe jetzt schon einige 11er auf den Tisch gehabt und die waren alle grau und hatten eine weißen Rahmen. Außerdem ist die weiße Farbe auch schlechter abzubekommen. Mit scharfen Abbeizer geht das aber auch runter.

      Gruß,
      Gruß,der Baumberger
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