Freiburg W3 Rauschunterdrückung

      Hallo Freunde,

      heute habe ich endlich mal ein echtes Problem.
      Gestern Abend trat nach ca. 2 Stunden an meinem W3 folgendes Phänomen auf: bei eingeschalteter Rauschunterdrückung wird das Radio langsam immer leiser bis zur völligen Stille.
      Die anschließenden Messungen ergaben folgenden Fehler: nach dem Einschalten spielt das Radio auch mit eingeschalteter Rauschunterdrückung völlig normal, nach ca. 2- 3 Minuten läuft die Negativspannung kontinuierlich am rot markierten Punkt bis auf etwa -8,5V und das Radio verstummt. Bei ausgeschalteter Rauschunterdrückung spielt es völlig normal.
      Alle in dem Bereich liegenden Bauteile sind unverdächtig, einseitig ausgelötet zeigt das Messgerät die im Plan angegebenen Sollwerte.
      Hat jemand eine Idee? Als ich bis heute Morgen 3:00 keinen Fehler gefunden hatte habe ich entnervt aufgegeben.




      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Achim,

      natürlich sind an dem Gerät u. a. auch diese Widerstände durch neue ersetzt worden. Was mich an dem Phänomen besonders stört ist der Umstand, dass die Spannung nach der kurzen Aufheizphase praktisch sofort auf diese -6V steigt, aber anschließend langsam bis auf -8,5V ansteigt. Entsprechend stimmen dann auch die anderen Spannungen nicht mehr, so z. B. sind es zwischen R 55 Ohm und R 1K anstatt -7V ca. -9,5V.
      Es wird hoffentlich nicht darauf hinauslaufen, dass ich sämtliche Widerstände tauschen muss, weil einer unter Last seinen Wert verändert.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Otto, Du bist in der Tat sehr gründlich bei der Arbeit!

      Die -7V müssen eigentlich relativ stabil sein, egal was die Stummschaltung gerade macht.

      Wenn diese Spannung steigt, die Widerstände 55 Ohm und 20 Ohm sowie Brückengleichrichter in Ordnung sind, kommt JEDE Laständerung im Anodenspannungszweig als Ursache in Frage.
      Je mehr Strom in Anodenspannungszweig fließt, umso mehr Spannung fällt über den 2 Widerständen ab. Eine defekte EL84 könnte sogar die Ursache sein.

      Die andere Ursache kann darin bestehen, dass nicht genügend positive Spannung überlagert wird, die über die Stummschaltung erzeugt wird.
      Schau doch mal, was während des Betriebes / Aufwärmens die Spannung an der Anode der Triode der EM71 macht. Außerdem miss einmal am G1 der EF40.

      Ich würde auch die EF40 und EM71 einmal probeweise ersetzen!

      Es ist ja so: Über den 500 K und den 30 M kommt die positive Ua an das G3 der EA"F"42 und - überlagert mit den -6 Volt an das G1 der EF40, was zum Sperren der EF und zu einer zu hohen G3 für die EA"F" führt. Das Radio ist stumm.
      Ist nun ein starker Sender vorhanden, wird die EM Triode durchgesteuert und die pos. Spannung nach Masse abgeleitet. Das G3 der EA"F" bekommt nun etwa seine gewünschten 0Volt, das G1 der EF wird negativer, sie macht auf und der Ton ist da.

      Das ist jedenfalls die Theorie ;)

      P.S.: Nicht böse sein, der 10 µ Elko liegt mit Plus an Masse? ;)
      Achim
      Hallo Achim,

      die Welt ist wieder so gut wie in Ordnung, nach dem Wechsel der EF40 blieb die Spannung kurz unterhalb von -8V stehen. Danach habe ich dem Radio 2 neue EL84 spendiert und nun liegt die Spannung bei ca. -7V, damit kann ich zunächst mal leben. Ich werde mir noch eine bessere EF40 besorgen und dann wird das Problem möglicherweise beseitigt sein.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Voipman,

      es ist sowieso kaum nachvollziehbar, was manche Leute mit den Radios so alles anstellen. Dass der eine oder andere Kratzer in beinahe 60 Jahren nicht zu vermeiden ist kann man ja verstehen, dass vielleicht von 8 Messingleisten eine einen Schaden davonträgt mag ja auch noch angehen, das betrifft vor allen Dingen die senkrecht verlaufenden. Aber dass auch die inneren Leisten verbollert und verkratzt sind ist mir ein völliges Rätsel. Oder sie fehlen ganz, dabei kriegt man die Leisten fast nicht ab.
      Fehlen bei Deinem Radio denn die Leisten oder sind sie in einem absolut desolaten Zustand?

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto, also es sind die inneren Profilleisten, von denen die linke, die rechte und die untere Leiste völlig verbeult sind. Die obere Leiste ist wie durch ein Wunder unbeschädigt geblieben. Der Rest aber ist absolut unansehnlich, selbst nach intensiver Aufpolierung.
      Ich hatte bisher noch keine Idee, diesen Makel auf sinnvolle Weise zu kaschieren...
      Das Lösen vom Gehäuse war übrigens mit Hilfe eines Heißluftföns und vorsichtiger Erhitzung der Verleimung relativ unproblematisch.

      Schönen Gruß
      Sigi
      Hallo Sigi,

      wahrscheinlich besteht die einzige Möglichkeit an die Leisten zu kommen darin, eines dieser ihrer Lautsprecher beraubten Gehäuse in der Bucht zu ersteigern. Die tauchen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen auf, allerdings werden inzwischen auch z. T. irrwitzige Beträge geboten. Ich hatte vor längerer Zeit das Glück, ein Gehäuse mit Chassis für 16,50 zu ersteigern. Das rechnet sich dann schon allein für die Leisten, die letzten Gehäuse sind dann aber für um die 70 Euro weggegangen, das halte ich für leicht übertrieben. Starte doch mal im Forum eine Suche, klingt nicht unbedingt erfolgversprechend, aber wer weiß es?

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,
      da hast du Recht, aber ich bringe es wohl nicht über's Herz, ein solches Gehäuse zu zerlegen, zumal mein Derzeitiges bestimmt nicht besser von der Konsistenz her ist.
      Also, abwarten, bis ein einigermaßen gutes Leergehäuse auftaucht und dann die LS und das Chassis von meinem dort einbauen.
      Mist, dann habe ich ja wieder eines herumstehen...