Graetz Maharani g885

      Habe diese Truhe, das radio und dual 1011 gehen perfekt. der Tv hat eine Bildröhre mit Implusionsschutz. Aber noch 13 Röhren.
      Vor der Inbetriebnahme schaute ich mal rein, beide Sicherungen drinnen. Doch nichts tat sich. Gar nichts.

      Ausgesteckt und Chassis rausgeklappt.
      Erstmal 2 SIebelkos rausgekocht, aber schon alt.

      Was ich dann beim Anblick des Zeilenkäfigs und der Hauptplatine von unten sah, verschlug mir den Atmen.

      Seht selber.






      Theorie:
      Der Tv hatte ein zähes langlebiges Leben. Durch die Hitze der Zeilenendstufe machte die Platine nichtmehr mit. Unten lösten sich Leiterbahnen, so meine Vermutung. Dies wurde noch durch zahlreiche Kabelbrücken repariert und neue Zeilenendstufröhren bekam er auch, ich fand die Packungslaschen.
      Jedoch war irgendwann der Punkt erreicht wo das Material nichtmehr konnte. Der Röhrensockel schmolz an die Röhre und so gab es ein fetten Kurzen. Die Platine hat sogar schon 3 Löcher so heiß wurde es. Beim Ausbau fand ich Brandlöcher im Holz und 2 von selbst ausgelötete WIderstände.

      KLar das ich nicht versuchen werde hier was zu retten. Die Bildröhre haben Cousin und ich ausgebaut, in ein Karton gepackt und sicher Verstaut, vielleicht braucht man sie mal. Der Rest? Schrott. Ich bekam die Röhren nichtmal mehr heile aus dem Sockel raus.

      Nun Fragen.
      -Wie lässt sich dieser enorme Verschleiß vermeiden?
      -kann man Platinen schützen?

      Ich habe das schon an mehreren Geräten im Bereich der Zilenendstufe gesehn und habe nun Befürchtungen das mein anderer Graetz irgendwann den Geist aufgibt, er weißt auch schon deutliche spuren von Hitze an der Platine auf.

      Nun denn
      Liebe Grüße

      Ralf
      Gruß Ralf
      Hallo Ralf,
      wichtig ist meiner Meinung nach, daß die Bauteile die Wärme gut abführen können, mit dem oben gezeigten "Pelz" wird das immer schwieriger.
      Vielleicht hat das Gerät auch widrige Umstände gehabt, sprich "Häkeldeckchen" hingen über den Lüftungsschlitzen und Staubflocken von innen.
      In der Bedienungsanleitung von meinem Concertino steht:
      "Das Gerät ist nach den gültigen Sicherheitsvorschriften gebaut, jedoch ist es zweckmäßig, das Chassis in Abständen von ca. 2 Jahren durch einen Fachmann von Verschmutzung reinigen zu lassen, um die Sicherheit zu erhalten".
      Das wurde wahrscheinlich in der Praxis so gut wie nie gemacht.

      Gruß Mattes.
      Für meine Begriffe gehören stark wärmeentwickelnde Komponenten gar nicht auf Platinen !

      Sehr oft findet man hier kalte Lötstellen, da die Erwärmung reicht, das Lot an seine Schmelzgrenze zu führen. Die Drähtchen bzw. Kontakte setzen Oxyd an und nach der Abkühlung hat man den Salat.

      Die Philips Bellini Lösung halte ich für probat: gute Luftzirkulation im Zeilenkäfig !! Einzig die hochkant stehende Platine hätte man noch deplazieren, sowie der PL eine Keramikfassung gönnen können (gabs die überhaupt ?).

      Im Betrieb kommt oben aus dem Käfig doch ganz schön warme "Kaminluft"...



      Gruß, Dieter
      Ja, das ist es wohl warum es kaum noch alte Farb-Röhrengeräte gibt. Die sind wohl alle den gleichen Platinentod gestorben.

      Damals hatte man wohl versucht, als sich die Bahnen begannnen zu lösen, mit Kabeln zu bücken, aber irgendwann war Schluss.

      Das muss ein Feuerwerk gewesen sein!

      Ja ich finde ja die Metallchassis am besten, da kann nichts passieren und die Wärme der Zeilenendröhren verteilt sich gut.
      Aber so?

      Habe mir den Spaß gemacht mal den Sockel am Zeilentrafo zu zerlegen, ich hatte nur noch die Pins in der Hand. Dann ist klar das es ein Mega Kurzen gab.
      Ich hoffe die Bildröhre ist noch ganz, Flecken weißt sie nicht auf und Implosionsschutz hat sie auch. Ich hab sie sicher verpackt, man weiß ja nie.

      Ps: Ich hab sie natürlich nicht alleine ausgebaut. Wenn jemand so eine Röhre braucht kann er sich melden.

      Auf dem Foto von Dieter sieht man ganz links eine Art Durchführung mit einem Stift darin, der ist Magnetisch stellte ich fest. Was ist das?
      Nunja man hat nicht alle Tage ein Chassis ohne Röhre auf dem Tisch. da kann ich mir mal alle Komponenten genau ansehen.

      Liebe Grüße

      Ralf
      Gruß Ralf
      Hallo Dieter,

      es gibt schon Oktal Keramikfassungen, aber soo warm wird es da unten gar nicht, da die Röhrenanschlüsse mit den Sockelstiften verlötet sind und insbesondere, da von unten kühle Luft nachströmt. Die PL36 hat ja viel weniger Verlustleistung als z.B. eine PL519.

      Die größte Gefahr durch die Wärmeentwicklung im Käfig besteht übrigens für den Zeilentrafo. Viele Ausfälle gehen da auf Überwärmung zurück - besonders in der Color-Technik.

      Das alles kann man auch klasse mit Platinen machen - als Beispiel sei hier das Farbeiheitschassis von TFK,Siemens und Blaupunkt genannt - da waren teilweise Epoxyplatten verwendet worden. Wenn die gesamte Konstruktion thermisch gut realisiert ist, hält das ewig.
      Auch Saba hat beim ersten Color Chassis in dieser Hinsicht Mist gebaut, ebenso Philips bei K7, K8.
      Grundig htte es übrigens bei den frühen Farbchassis drauf! alle Leistungsröhren saßen ganz vorne bzw. ganz oben auf Keramikfassungen, die Leiterbahnen und Lötaugen schön großzügig gehalten, Zeilentrafo auf Abstand oder mit einer Asbestplatte geschützt.

      Auf die thermiche Belastung der Lötstellen haben die Hersteller sich mit der Zeit eingestellt. Unterschätzt haben aber fast alle den Stress, der an den Lötstellen (insbesondere auch bei 110° Thyristor oder Transistorendstufen) durch die hohen Ströme entsteht - und das bei 15,625 KHz.
      Die Folgen waren schlimmer als die durch heisse Röhren.

      Ralf, das von Dir angesprochene Bauteil ist die Spule zum Einstellen der Horizontalen Linearität. Sie hatte früher oft einen Eisenkern.
      Achim