Heute aus dem Container gezogen !

      Hallo Mattes,
      Schau doch mal Hier:
      http://grundig.pytalhost.com/R3000-3s/

      Ist es das gesuchte Gerät? "Hört" sich ganz nach einem Fehler im Netzteil an, ansonsten sollte ja zumindest ein Kanal funktionieren, oder eben die LS-Schutzschaltung überprüfen, sieht aber nach einem schönen Gerät aus.
      Auf der Arbeit mach ich zur Zeit viele solcher Geräte wieder fit ;)


      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Mattes,

      Kein Ton beim R 3000 ist ein bekanntes Problem. Im Tastenaggregat steckt ein Mutingschalter, damit es beim Umschalten nicht knackt. Der wird im Moment des Umschaltens der Programmstasten kurzzeitig geschaltet. Im Laufe der Zeit, Verschleiss, hängt die Schubstange, die im Innern des Aggregats die Tasten verbindet und den Mutingschalter betätigt. Diese Stange hängt und schaltet nicht mehr richtig. Der R 3000 ist dann dauerhaft gemutet. Also kein elektrischer Fehler, sondern ein mechanischer! Um Gottes Willen das Tastenaggregat nicht zerlegen!!!

      Wenn Du von der Front her auf das Gerät schaust, ist an der linken Seite des Tastenaggregats die Schubstange gerade zu sehen, wenn man die Platine ausbaut. Es befindet sich dort am Ende ein winziges Loch drin (gottseidank!). Dort hängt man eine Kugelschreiberfeder ein und das andere Ende an ein gegenüberliegendes Chassisbauteil. Da ist auch ein Blech mit einem Loch. Die Feder darf nicht zu stramm sein, sonst hängt es wieder. Also leichter Zug ist richtig. Wenigstens 6 gemutete R 3000 und R 2000 und einen MT 100 habe ich so wieder flott bekommen.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Hans, hallo Forumskollegen,

      Danke für Deinen Gruss und Unterstützung aus 1. Hand!

      Als ich das erste mal den hier beschriebenen Fehler hatte, stand ich auch wie der Ochs vorm Berge. Mit kompetenter Hilfe aus dem Grundig-Forum bin ich es dann angegangen. Erstmal mit etwas ungutem Gefühl, da ich noch nicht wusste, wie ich an dieses winzige, versteckte und unzugänglich liegende Loch in der Schubstange im Tastenaggregat herankomme. Da war ja auch von Aussägen der Schiene die Rede, usw.... aber das braucht man wirklich nicht.

      Wer Rat braucht, es geht so:
      Platine ausbauen, auf der das Tastenaggregat sitzt, dann kommt man von der Seite dran, Feder ins Löchlein einhängen und vorsichtig das Ganze einbauen, dabei aufpassen, dass sich die Feder nicht wieder aushängt. Dann andere Seite der Feder ans gegenüberliegende Chassisloch hängen.

      Leider ist dieses Tuner-Mutingproblem aufgrund der hängenden/klemmenden Schubstange (ist ein Schalteraggregat von Alps) mittlerweile häufig. Sonst gab es bei diesen beiden Typen nach 30 Jahren noch diese Alterswehwehchen, die aber nichts mit dem Fehler vom Gerät von Mattes zu tun haben:

      - Kleinere Elkos im Netzteilbereich trocken oder gerissen/ausgelaufen.
      - Tantalelko im HF-/Mischteil mit Leckstrom oder Kurzschluss (Nennspannung 16V, mit 15V belastet), Folgefehler ist durchgebrannter Sicherungswiderstand und/oder Sicherung
      - Zwei Tantalelkos auf der kleinen Lautstärkreglereplatine mit Leck/Kurzschluss. (Nennspannung 35V, mit 28-29V belastet). Leicht zu finden: Wenn man an den Messfahnen auf dieser Platine mehr als 30V misst, haben diese beiden Tantalelkos hohen Leckstrom. Führt zum Ausfall des betreffenden Vorverstärkerkanals oder Verzerrungen.

      Seltener:
      - Grosse Endstufen-Siebelkos trocken oder mit hohem ESR, wohl vor allem Problem von bei im Sommer bei 40-50°C jahrzehntelang überlagerten "Dachbodenfunden", scheint mir...
      - Kleber an den Ferritperlen der Zenerdiodenanschlüsse im Differenzverstärker (Endstufenbereich) hat die Anschlussdrähte zerfressen, auch benachbarter Widerstand kann betroffen sein. Der verwendete Kleber musste bromierte Verbindungen enthalten, damit die Vorschriften für Flammschutz eingehalten werden konnte. Über Jahrzehnte zersetzen sich diese Verbindungen, wenn in Kontakt mit heisswerdenden Bauteilen und bilden Bromid und Bromwasserstoff, das die Anschlussdrähte durchkorrodiert.

      So gut wie nie gibt es bei R 3000, R 2000, V 2000 Endstufenschäden aufgrund durchlegierter Endtransistoren - eine sehr stabile, ausgereifte Endstufe, wie auch der Tuner. Ich sehen bei den Saba 92xx, dass dort der Oszillator über ca. eine Stunde langsam mit der Geräteerwärmung driftet, die AFC kann das nur gerade noch einfangen. Saba hat ja deshalb die AFC beim Einschalten zwangsaktiviert. Der R 2000 und R 3000 kennen dieses Problem nicht (Saba und Grundig verwenden beide den TCA 530 zur stabilen Versorgung der Abstimmspannung).

      Gerade habe ich einen Grundig Receiver R 2000 auf dem Tisch, dessen Abstimmspannung ständig hin-und herspringt. Das TCA 530 ist in Ordnung, stabile 30V. Mein derzeitiger Verdacht ist der FM/AM-Schalttransistor T3 unter dem Abstimmpoti, der "vergessen hat, was er will" und stattdessen hin-und herbrutzelt (Leckstrom).

      Herzlichen Gruss,
      Reinhard




      EDIT 3.März:

      Der "Stummschalter" im Tastenaggregat der UKW-Stationstaten ist über die Leitung "5" nach Schaltplan allerdings auch mit der Lautsprecher-Relais-Schutzschaltung verkoppelt. Wenn der Tastenschalter im Aggregat gemutet ist, wird Leitung "11" auf Masse gelegt, dann geht Leitung "5" auf 12,5 V. M.E. werden dann die LS-Relais blockiert.

      Wenn trotz einwandfrei arbeitetendem Still-Schalter im Tastenaggregat der Tuner kein Signal an die Vorstufe gibt, sollte die Spannung am Messpunkt E2 geprüft werden. Sie muss < 1V sein. Bei geschaltetem (hängendem) Stumm-Schalter im Tastenaggregat ist sie 11,5 V.

      Falls an Mespunkt E2 < 0,1V anliegen, sollten geprüft werden:
      T8,T9, T11, T12, D8,D9

      Wenn die Kollektor-Emitterstrecken von T8 und T9 leiten, wird das NF-Signal vom Tuner auf Masse gelegt. Normalerweise ist das der Fall wenn diese Transistoren mit der Mutingspannung von Leitung "5" angesteuert werden.
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