Fukushima und die Konsequenzen

      Hallo Freunde,

      ich weiss ja nicht wie es Euch geht, aber in den letzten Tagen kommt es mir irgendwie unpassend vor, wenn ich mich mit kleinen Problemen des Alltags beschäftige, während im "fernen" Japan unbeschreibliches Leid droht bzw. herrscht.

      Da wir hier alle eigentlich nicht unter dem Verdacht der Technikfeindlichkeit stehen, frage ich mich, was Ihr von der Sache haltet.
      Muss nicht endlich mal ein Land den Anfang machen und den konsequenten(!) Ausstieg aus dieser Technik anpacken?
      Achim
      Hallo zusammen,

      ich verstehe nicht, daß man in Japan 55 Kernkraftwerke baut obwohl die Gegend hoch erdbebengefährdet ist. Das Kernkraftwerk in Mühlheim-Kärlich (nur einige Kilometer von meinem Wohnort entfernt) durfte laut richterlichem Beschluss nicht mehr ans Netz gehen weil es auf eine Erdspalte gebaut wurde. Und das ist auch gut so. Und weil der Rheingraben und das Neuwieder Becken Erdbebengebiet sind. Erst vor einigen Wochen hatten wir im Rheinland wieder ein Erdbeben mit der Stärke um 4. Für unsere Verhältnisse schon heftig, aber nicht so stark wie das Beben 1992. Da haben sich die Wände einen halben Meter hin-und her bewegt. Es hatte glaube ich die Stärke um 6,0.

      Ich bin dafür, daß wir schleunigst von der Kernenergie wegkommen. Das wird allerdings nicht so einfach werden weil der Strom ja irgendwo herkommen muss.
      Außerdem müssten unsere europäischen Nachbarn mitmachen. Daran ist leider nicht zu denken. Ca. 200Km von mir entfernt an der französischen Grenze in Cattenom, steht ein sogenannter Schneller Brüter. Diese sind bei einem Unfall noch gefährlicher als die normalen Kernkraftwerke. Die Sicherheit gilt dort als zweifelhaft.Große Teile der Bundesrepublik wären bei einem Unfall akut davon betroffen. So sieht es in meiner Region aus. Euch geht es sicherlich nicht besser.

      Ich finde es gut, daß in Deutschland erstmal die ältesten KKW abgeschaltet werden. Wir können sicherlich nicht alle gleichzeitig vom Netz nehmen.
      Und die Russen und Chinesen wollen noch mehr dieser Kraftwerke bauen. Die haben eben genug Land und Leute...
      Und die Obrigkeit weiß sich zu schützen.

      Gruß Udo
      Ich finde auch, jetzt kommen noch einige neue Argumente hinzu, die zwar schon bekannt waren, aber unterschätzt wurden.
      Stichwortartig würde ich nennen:

      In Zentraleuropa weht im Ernstfall nichts aufs Meer hinaus, sondern es sind in jedenm Fall Millionen Menschen betroffen.

      Ein Erdbeben muss gar nicht das Reaktorgebäude zerstören, es reicht, wenn die Stromzuleitungen (Überlandleitungen) für die Energieversorgung zerstürt sind - sei es direkt durch Edstöße, durch Hochwasser infolge von Erdbeben(Reingraben), durch ein paar Stangen Dynamit von Spinnern, ganz abgesehen von Flugzeugabstürzen.

      Wenn ein Reaktor angeschlagen ist, gehen alle anderen Blöcke im selben Kraftwerk mit!

      Die fatale Lagerung von noch ncht abgeklungenen Brennstäben auf dem Kraftwerksgelände außerhalb der sicheren Bereiche haben wir auch.
      Hinzu kommt noch der enorme "Zwischenlagercharakter" der Kraftwerke.

      Überhaupt werden die Gefahren, die auf uns zu kommen, wenn ein böser Junge einen Stuxnet Trojaner in Deutschen Kraftwerkssteuerungen installiert, überhaupt nicht thematisiert.

      Die Risiken infolge von Terrorismus, enorm steigendem Luftverkehr, Klimaerwärmung etc. waren vor 30 - 40 Jahren noch völlig unbekannt.

      Das Scheiargument, dass es sinnlos ist, wenn nur Deutschland aussteigt ist lächerlich. Die statistische Wahrscheinlichkeit von Katastrophen reduziert sich mit jedem abgewickelten Kraftwerk - egal wo in Europa. Natürlich ist auch in den angrenzenden Ländern die Stillegung alter Anlagen zu forcieren.

      Kernenergie ist entschieden zu teuer. Die Kosten für Forschung, Endlagerung, Entsorgung und eben auch von Katastrophen sind nicht in die KWh-Preise eingerechnet. Bezahlen müssen wir sie aber alle zusammen - nicht etwa die Energiekonzerne.
      Achim
      Hallo ihr,
      Wir haben Heute auch sehr lange in der Schule in Gesellschaftslehre wie auch in Philosophie darüber geredet.
      Ich wäre auch froh, ohne Kernenergie auszukommen.
      Ein GAU irgendwo in Europa wäre katastrophal. Egal wo, wir wären direkt betroffen, dafür ist Europa einfach viel zu dicht besiedelt.
      Andererseits bin ich froh, dass es nicht mehr sehr viele Kohlekraftwerke gibt. Schaut man genauer in den Aachener Raum, sieht man, wie stark dort die Umwelt zerstört wird, nur um an die Kohle zu kommen, ganze Dörfer werden dort ausgesiedelt, das wäre für mich persönlich fürchterlich, meine Heimat zu verlassen, nur um Kohle unter meinem Haus heraus zu graben.
      Ich würde mir wirklich wünschen, andere Energieformen stärker zu fördern, aber das wird in einer so freien Marktwirtschaft sehr schwer sein, die großen Energiekonzerne möchten natürlich nur ungern ihre "günstigen" AKWs schließen und für viel Geld alternative Energiequellen suchen.
      Mich hat vor einigen Wochen etwas anderes wirklich sehr geärgert. In der Aktuellen Stunde (Infosendung für NRW im WDR) zeigten sie vor einigen Wochen/Monaten einen Beitrag über Windkrafträder in NRW, so beschwerten sich Anwohner über die lauten Windkrafträder, die CDU bestärkte sie, es sei ja unverantwortlich, solche Windkrafträder in der Nähe von Wohnsiedlungen zu bauen. Das aber vermutlich niemand neben einem AKW anstelle der Windkrafträder wohnen will, wird nicht ausgesprochen.
      Ich frage mich allmählich, wofür die EU gegründet wurde. Doch an sich für genau solche Absprachen internationaler Bedeutung. Stattdessen werden Beschlüsse erschaffen, die die Glühbirnen vom Markt verbannen und "Normgemüse" vorschreibt.
      Mir gefällt es so gar nicht, dass die Bundesregierung jetzt erst einmal für 3 Monate die ältesten AKWs abschaltet, genau zu den Landtagswahlen.
      Nach 3 Monaten werden Untersuchungen feststellen, dass alle AKWs sicher und in Ordnung sind, somit konnte sich die Bundesregierung fein rausreden, müssen mit keinen Protesten der großen Energiekonzerne rechnen und versprechen sich die Wähler auf ihrer Seite.

      Ich bin auch der Meinung, dass alle AKWs so schnell wie möglich abgeschaltet werden sollten, Voraussetzung ist aber, dass sie durch erneuerbare Energien ersetzt werden und nicht durch Kohle oder Strom von ausländischen Anbietern.
      Es wäre auch eine große Chance für Deutschland, Vorreiter in erneuerbaren Energien zu werden. Die Wirtschaft würde für viele Jahre angekurbelt werden, Arbeitsplätze würden geschaffen werden und deutsche Innovationen wären auf der ganzen Welt gefragt.
      Letztenendes müssen es aber die Wähler wissen und natürlich die Regierung.



      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Thorben,

      so sehe ich das auch: "Einen Tod muss man sterben"!

      Wir können nicht Kernenergie ablehnen und dann gegen Widräder, neue Stromleitungen von Nord nach Süd oder eine weitere Gaspipeline demonstrieren.

      Die Energiekonzerne sind am Status Quo interessiert, weil der Staat die Kosten der Kernenergie bezahlt und sie sich den Markt schön oligopolistisch aufgeteilt haben.

      wenn jetzt Wind, Solar, Wasserstofftechnik u.a. kommen, wird der Kuchen neu verteilt. Das ist ihr Problem.
      Achim
      Zum Ausstieg ist es einfach noch zu früh, weil die Alternativen fehlen !!

      Die Enegieversorger reiben sich jetzt schon wieder die Hände, wenn eine Massenabschaltung von AKWs den Zukauf von französischem, wohlgemerkt ATOMstrom, nötig macht, weil neben dem teuereren Strom aus Frankreich garantiert noch ein versteckter Aufschlag für irgendwelche administrativen Geschäfte dazukommt.

      Letztendlich wäre nichts damit gewonnen: der Verbraucher zahlt 20% mehr für die kWh, der Ursprung der Energie bleibt der gleiche.

      Frankreich hat ja jetzt bereits Pläne für zwei neue AKWs an der Grenze für den Fall, dass die doofen Anrainerstaaten ihre Kraftwerke platt machen.

      Bei vorherrschendem Westwind in Mitteleuropa überlasse ich euch die Drift der Nuklearwolke zu berechnen...

      Gruß, Dieter
      Zitat:
      Thorben postete:
      Mir gefällt es so gar nicht, dass die Bundesregierung jetzt erst einmal für 3 Monate die ältesten AKWs abschaltet, genau zu den Landtagswahlen.
      Nach 3 Monaten werden Untersuchungen feststellen, dass alle AKWs sicher und in Ordnung sind, somit konnte sich die Bundesregierung fein rausreden, müssen mit keinen Protesten der großen Energiekonzerne rechnen und versprechen sich die Wähler auf ihrer Seite.

      Hallo,
      das ist gut möglich. Wir sollten das bei unserer Wahlentscheidung berücksichtigen.

      Natürlich müssen wir in Deutschland beim abschalten der KKW einen Anfang machen. Es ärgert mich aber, daß unsere europäischen Nachbarn wohl nicht mitmachen.

      Strom aus Erdwärme gewonnen wäre vielleicht auch eine Alternative zu den Kernkraftwerken.

      Gruß Udo
      Deutschland exportiert ja viel mehr Strom als es importiert. Allein 2010 ist der Export um mehr als 150% gestiegen.

      Der Stromexport von Deuschland ist so groß wie der von Frankreich.

      Im übrigen halte ich es mit den Kommentatoren: Als Brückentechnologie ist mir Gas wesentlich sympathischer als Kernenergie.

      Klar Dieter, wie die Italiener dürfen wir es nicht machen. Die haben ihre AKWs abgeschaltet und kaufen seitdem Atomstrom aus Frankreich.

      Wir haben aber hier ganz andere Möglichkeiten.
      Achim
      Hallo miteinander,
      auch ich bin die ganzen Tage schon sehr erschüttert und kann mich über den bösen Treppenwitz der Geschichte, daß mehr als ein halbes Jahrhundert nach Hiroshima und Nagasaki dem japanischen Volk eine hausgemachte Atomkatastrophe droht, gar nicht beruhigen.
      Wie ich heute erfahren habe, hat die japanische Regierung irgendwann massiv auf die Kernenergie gesetzt, um nicht noch einmal durch äußere Krisen der Energie-Knappheit anheimzufallen - so wie zu Zeiten der Ölkrisen. Das Wirtschaftswunder Nippons wäre ohne dies kaum möglich gewesen...

      Was Deutschland bzw. Europa betrifft: Spätestens in den 70ern und erst recht mit den diversen Golfkriegen wurde doch klar, daß auch wir uns etwas anderes einfallen lassen müssen, als am Öl-Tropf zu hängen. Die eigentlich naheliegende Sache, sämtliche Anstrengungen zu unternehmen, regenerative Energiequellen zu erschliessen, wurde genauso verschlafen, wie eine Umgestaltung der sozialen Systeme im Hinblick auf den Wandel der Alterszusammensetzung des Volkes. Auch Uran ist nicht so reichlich vorhanden - und wiviel davon haben wir im eigenen Land ?? Vor etwa einem Jahr las ich, daß die Versorgung aller KKW in der Welt mit den erreichbaren Ressourcen gar nicht langfristig gewährleistet ist. Also egal, ob man das Problem der Endlagerung jemals in den Griff bekommt - auch Kernenergie kann nur eine Brückentechnologie sein.

      Wenn ein Land wie das unsrige schon über nur wenige Bodenschätze verfügt, liegt es m.E. auf der Hand, daß wir nur dann Wohlstand halten können, wenn wir hinsichtlich Know How und Fertigungstechnik im Spitzenfeld liegen. Und hierzu gehört eine stetige Vorwärtsorientierung bei der Erschliessung alternativer Technologien aller (!) Art.

      Und (meine persönliche Einschätzung): der Einfluß Deutschlands in Europa darf nicht unterschätzt werden. Wenn wir die Entwicklung vorantreiben (besser noch: vorangetrieben hätten), werden die anderen Staaten nachziehen bzw. uns die mit Know How und "deutscher Gründlichkeit" entwickelten Technologien auch abnehmen...

      Gruß Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Laut einem Bericht von heute morgen im ZDF tragen die sieben jetzt vom Netz genommenen Reaktoren ca. 7% zur Stromversorgung bei, während 10% der Strommenge exportiert werden, de facto sind sie zur Binnenversorgung überflüssig, alle Reaktoren zusammen tragen 27% zur Stromversorgung bei, da geht Abschalten von heute auf morgen nicht; ich bin mir nicht sicher, wie hoch der Anteil erneuerbarer Energieträger ist, aber Hauptproblem dürfte sein, das sie bei heutiger Netzstruktur nicht geeignet sind zur Grundlastversorgung,Wind weht nicht immer, die Sonne scheint nicht unbedingt zu Zeiten der Spitzenlast; hier wäre eine Kombination mit Speicherseen/ Wasserkraft etc. notwendig sowie eine Angleichung des Netzes, was aber erstmal gegen Bürgerinitiativen etc. durchgesetzt werden muß. Das die Atomindustrie daran Interesse hat, wage ich zu bezweifeln, nachdem sie durch die Laufzeitverlängerung Milliarden in den A... geblasen bekommen hat für Anlagen, die eigentlich schon längst abgeschrieben sind, vor allem, weil ja der Steuerzahler für die Nebenkosten in Form von Endlagerung etc. aufkommt (welches Gewerbe kann Produktionsabfälle auf Kosten der Allgemeinheit entsorgen???) Wenn diese Gelder in die Weiterentwicklung erneuerbarer Energien geflossen wären...
      Auch die Auftrennung in Energielieferanten und Netzbetreiber gaukelt und doch was vor, wer sitzt denn hier wieder über Beteiligungen, "selbstständige" Tochterunternehmen etc am Hebel? Ausserdem habe ich immer noch den Verdacht, das dieses Moratorium nicht so "ergebnisoffen" ist, wie angegeben, schließlich stehen Landtagswahlen vor der Tür, und man merkt, das man mit der Laufzeitverlängerung in dem Punkt nicht "mehrheitsfähig" ist. (Sorry, ich habe Bedenken, das das wieder mal populistisches Gehabe ist, bei einem Ministerpräsidenten, dessen entschlossendste Antwort "Vielleicht" ist und der den Spitznamen Mr. Beliebig trägt, kein Wunder); durch die Laufzeitverlängerung sind ausserdem Investitionen in Ököenergie relativ uninteressant geworden, und Deutschland droht in dieser Hinsicht seine vor ein paar Jahren noch so hochgelobte Weltmarktführerschaft zu verlieren
      Was ich jedoch absolut nicht verstehe, ist, das die einzige Nation, die zwei Atombomben erleben mußte, so massiv und trotz der geologischen Risiken und hohen Bevölkerungsdichte in die Nutzung der Atomenergie eingestiegen ist.
      In der Schule haben unsere Physiklehrer uns immer erklärt, "das ist eine absolut sichere Sache, Risiko eines GAUs 1:1.000.000, mit der Endlagerung gibt es in den nächsten Jahren schon eine Lösung, war halt der Fortschrittsglaube in den Siebzigern?? Soviel ich weiß, erschien der Bericht "Die Grenzen des Wachstums" vom Club of Rome bereits 1973, niemand, der sich länger mit diesen aktuellen Themen beschäftigt, kann mir erzählen, das die heutigen Probleme urplötzlich aufgetreten sind, die Wahrheit zu sagen hätte wahrscheinlich zur Abwahl geführt, aber bei rechtzeitigem Gegensteuern werden die Folgen heute weit weniger drastisch.
      Ach so, müsste eigentlich meinen Physiklehrer anrufen, er soll nächste Woche meinen 4.000.000. Geburtstag nicht vergessen
      Was mich an den Japanern am meisten verwundert, ist diese Disziplin, die sie im Moment zeigen; stellt euch hier nur eins der Ereignisse vor, im Umkreis von 50km hätten wir doch "Bürgerkrieg"
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      In Japan hat das kritische Hinterfragen der politischen Linie wohl nicht das Gewicht wie vielleicht in anderen Ländern. Auch wird gesagt, dass die extrem strenge und auf fachliche Höchstleistung ausgerichtete Erziehung das kreative Potential der Kinder nicht fördert. Möglicherweise ist es so zu erklären, dass man etwas unkritischer und leichtgläubiger gegenüber dem Staat und gegenüber den wirtschaftlichen Organisationen ist.

      Mir sind die Preussen Asiens jedenfalls sehr sympathisch. Durch den jahrzehntelangen Umgang mit ihren hochentwickelten elektronischen Produkten im Service sind sie mir zusätzlich ans Herz gewachsen.

      In Japan wurde mit Fleiss und Disziplin sehr viel erreicht, was uns an die eigene Geschichte erinnert.

      Mit Naturkatastrophen aller Art hat man dort leben gelernt; was jedoch zur Zeit geschieht ist ein Drama und tut mir in der Seele weh!
      Achim
      ich habe auch gehört, daß die Japaner in dem Sinn erzogen sind, negative Empfindungen nicht nach aussen zu tragen, um der "Gesellschaft nicht zur Last zu fallen", also ganz klar ihre Bedürfnisse hinter die Interessen der Gesellschaft stellen; nur dass dieses Verhalten auch in solchen Extremsituationen aufrechterhalten bleibt, verwundert mich; als ehemaliger Mitarbeiter im Katastrophenschutz wurde mir noch beigebracht, das wir bei Einsätzen im eigenen "Bereich" eigentlich nicht einsatzbereit sind, da wir so mit uns und den Veränderten Verhältnissen (Infrastruktur , eigene Verletzte, ausgefallene Geräte etc.) beschäftigt wären, dass im Endeffekt effektive Hilfe nur von aussen herangeführt werden könnte, während in Japan teilweise externe Helfer mit dem Hintergrund zurückgeschickt werden, dass jemand zu ihrer "Betreuung / Einweisung" abgestellt werden müsste, der dann als Helfer selbst trotz bester Kenntnis der Verhältnisse ausfällt;
      ein Drama ist es auf jeden Fall, vor allem durch diese Häufung und Steigerung der Ereignisse, ich denke, das Erdbeben alleine hätte Japan noch ertragen, aber diese Ungewißheit und momentan ungewiße Perspektive hätte in anderen Kulturkreisen schon längst zum Zusammenbruch geführt
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Sehe ich auch so. Es ist das gleiche Spiel wie mit den Glühbirnen und all dem andren dummen Kram.
      Deutschland muss immer der erste sein, nur was nützt es?

      absolut nichts, wenn andere dafür umsomehr rausblasen.

      Ich bin nicht bereit auf Atomenergie zu verzichten. Und andere Länder können es einfach nicht selbst wenn sie wollten.

      Die Sicherheitsstandards sind sehr hoch. Ich war selber schon 3 mal in Remmingen und habe mir das AKW angeschaut. Da sieht das Fukushima-Kraftwerk aus wie SPielzeug.

      Zudem noch etwas, auch wenn es hart klingt. Ich habe auch Mitleid mit den Leuten.

      ABER: Die Japaner sind selber schuld, es wurde genau gewusst, das Erdbeben auftreten. Es wurde gewusst das Tsunamis auftreten können, siehe Sri Lanka etc. Spätestens da hätte man Akws in Küstenregionen abschalten, gar verbieten müssen und das Weltweit.

      Ralf
      Gruß Ralf
      Man weiß garnicht was einen betroffener machen soll, die schon jetzt gewissen Zehntausenden von Todesopfern und Hunderttausenden von Obdach- und Hab- und Gutlos gewordenen, oder das was möglicherweise noch kommen mag, sollten die Kerne mehrerer Blöcke von Fukushima 1 schmelzen, die Reaktor-Druckbehälter gesprengt werden oder nach unten durchbrennen, das betroffene Zwischenlager am Werk noch garnicht mit eingerechnet.

      Die Folgen für uns hier sehe ich wie Heino, es wird immer alles teurer (und nicht nur vordergründig der Haushaltsstrom, Strom als Bestandteil ist in allen volkswirtschafltichen Prozessen genauso mit drin wie Erdöl), egal wo und was passiert, das den Provit der Anbieter wie auch immer tangiert oder ihnen einen Hebel zum Erhöhen der Abgabepreise dienlich ist.

      Atom-Strom war auch mit nichten bis zum GAU von sich aus billiger Strom, es ist nur weniger teurer Strom gewesen, weil die Risiken von den Proviten losgelöst und von den Schultern der Anbieter auf die Allgemeinheit umgewälzt wurden.

      Rein technisch betrachtet, hat die Kernkraft meine Wege mehrfach gekreuzt, angefangen bei der Studienzeit u.a. bei den System-Entwicklern (Siemens / KWU), wozu auch der Arbeitsalltag und Abläufe in den, heute als veraltete Technik, abgeschalteten oder von Abschaltung bedrohten Siedewasser-Reaktoren (ähnlich Typ Fukushima) der frühen Jahre (Würgassen - lange schon abgeschaltet) Druckwasserreaktoren (Philippsburg - gerade vom Netz gegangen) usw. gehörte und die Entwicklung von Simmulationsverfahren zur Schulung der Reaktorfahrer und des übrigen Bedienpersonals von Jahr zu Jahr mehr in den Blickpunkt schob.

      Mein resultierender Eindruck in der Retrospektive war weniger der einer völlig unbeherrschbaren Technik, als der einer undgesunden Gemengelage aus völlig ungeklärter Entsorgungslage und einem blinden Vertrauen darauf, das das Bedienpersonal (Reaktorfahrer/Schaltwarte) auch trotz niemal völlig vermeidbarer menschlicher Fehler als auch bei Technikstörungen, immer und in jedem Fall Herr der Lage bleiben würde und der Reaktorkern durch alle erdenklichen Notfall-Prozeduren vor der Kernschmelze behütbar bliebe. Seit Tschernobyl hätte man es besser wissen können, wenn man es hätte besser wissen wollen, was politisch und wirtschaftlich nicht opportun war, selbst nicht unter Regierungen mit "Randbegrünung" (Schröder).
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ralf, Du hast möglicherweise in Statistik nicht genau aufgepasst: Die Wahrscheinlichkeit einer Summe ist gleich der Summe der Wahrscheinlichkeiten.

      Damit ist das Argument, mit dem man sich gerne hinter dem verantwortungslosen Handeln Anderer versteckt, hinfällig.


      Was die Preise angeht bin ich bei Weitem nicht so pessimistisch. Ich lese allerdings auch nicht die Bildzeitung.

      Die Stückkosten der Herstellung eines Produktes sinken mit wachsender Ausweitung der Produktion und Weiterentwicklung der Technik. Auch neue Technologien werden billiger, wenn sie in Bereiche steigender Economics of Scale vordringen.

      Dein letzter Satz stimmt so nicht - Diejenigen, die gewusst haben, welche Risiken bestehen (Regierung und Atommafia) sind nicht dieselben Personen, die jetzt unter den Folgen leiden.
      Die Schulkinder bekommen Bücher zum Lesen, in denen sie beigebracht bekommen, dass Plutonium harmlos ist.
      Achim
      Achim, bei allem Respekt vor Deiner wohlbegründeten Meinung in Sachen Atomenergie: So ganz Unrecht hat Ralf dennoch nicht - der verantwortungsvolle Umgang mit der Atomenergie sollte zumindest in Mitteleuropa kein Tabu sein -auch wenn im fernen Osten einige Kamikazeflieger unterwegs sind.
      Kein Mensch käme auf die Idee, die Nutzung der Kohle aufzugeben, nur weil in China Unmengen Kohle bereits unter der Erde brennen und auf Jahrzehnte die Luft verpesten und nicht zu löschen sind.
      Fazit: Augenmaß und ein verantwortungsbewußter Umgang mit den Resourcen sind in allen Bereichen menschlichen Handelns unverzichtbar. Risiken bleiben dennoch.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
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