Neues Projekt, Wildbad 8

      Hallo liebes Forum,

      inspiriert durch meine Restauration meines Freiburg 9, habe ich mir in der Bucht, für verhältnismässig kleines Geld,einen Wildbad 8 ersteigert. Nach den Staub und den Lackschäden zu urteilen, muss das Gerät sehr lange auf dem Dachboden gestanden haben. Dafür hat es keine größeren Schäden. Das Gehäuse und das Furnier ist unbeschädigt und das Chassis zeigte nach Reinigung ebenfalls in gutem Zustand. Hier erst mal ein paar Bilder:




















      Bisher habe ich die üblichen Arbeiten durchgeführt. Kondensatoren getauscht und 3 Elkos, die optisch schon ausgelaufen waren. Allerdings noch nicht die Siebelkos. Ansonsten alles geölt und gangbar gemacht. Nach dem Einschalten spielte das Gerät auch, allerdings sehe leise und verzerrt. Die Spanungen am Siebelko betragen 195 und 228 V. Die Anodenspannung an der EL 84 beträgt 213 V. Die EM 84 leuchtet auch nicht. Meine erste Vermutung war der Gleichrichter. Wie sollte ich bei der Suche vorgehen. Danke jetzt schon für Eure Hilfe.

      Gruß

      Armin
      Armin, hast Du den Schaltplan?
      Auch mit den etwas zu niedrigen Spannungen sollte das Gerät nahezu einwandfrei laufen, zumindest auf UKW. Erste Verdächtige ist zunächst die EABC 80. Die solltet Du einmal tauschen. Wenn alle Koppelkondensatoren getauscht sind, sollte das Gerät laufen.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Helmut,

      den Thread habe ich auch gelesen. Die dort erwähnten Spannungswerte stimmen bei mir aber. Ich habe eben nochmals getestet. Die Lautstärke ist eigentlich ausreichend hoch, nur halt verzerrt und die EN 84 sagt keinen Ton.
      Höhen-umd Bassregler funktionieren auch. Auch diesen Muting-Schalter habe ich geprüft. Wie gesagt, mir erscheint die Spannung an den Siebelkos zu nierdig. Bin für jeden Tipp dankbar.

      Gruß

      Armin
      Hallo Armin,

      ...... gehe bitte systematisch vor:

      1. Ist die EL 84 in Ordnung?(auswecheln)
      2. Wechsle C 73 (500pF) von Anode EL 84 (Pin7) nach Masse aus.
      Messe nach dem Auswechseln die Anodenspannung (Wert s.Schaltbild)
      Ist sie gestiegen?
      3. Miss die Kathodenspannung an der EL84 an Pin 3 gegen Masse.(Wert muss
      ungefähr bei 6V liegen.
      4. Wenn die Kathodenspannung nicht stimmt C74 (100uF) und R64 (140Ohm)
      überprüfen. C74 in jedem Falle wechseln. C74 u.R64 erzeugen die Gittervor=
      spannung G! an der EL 84
      5. R61, C69, R52 u. C63 überprüfen. C63 ist der Kopplungskondensator von
      der Anode der EABC 80 (Triodensystem) zum Steuergitter der EL 84 und
      äusserst wichtig!!!
      6. Nun musst du am "NF-Pfad" entlang vom Gitter 1 (Pin2) der EL 84 in Rich=
      tung Anode der EABC 80 (Pin9) mit einem NF-Signal abtasten ab welchem
      Punkt die Verzerrungen auftreten.
      7. EM 84: Hast du die EM schon ausgetauscht? Überprüfe die Spannung
      an Pin 6 (ca 170V) und an Pin 9 (ca 30V)

      Natürlich können beide Röhren EL 84 und EABC 80 einen Knax haben, daher beide Röhren gleichzeitig wechseln.

      Selbstverständlich können auch noch andere Fehler die Verzerrungen hervorrufen. Aber zunächst ist nach dieser Methode vorzugehen!

      Gruss Helmut
      SABANESE von 1954-1962.
      Hallo Helmut, wertes Forum,

      habe gleich heute morgen die Messungen vorgenommen. Hier die Ergebnisse:

      1.) EL 84 erneuert, keine Veränderung

      2.) C 73 ist erneuert. Anodenspannung EL 84 =207 V (viel zu wenig)

      3.) Kathodenspannung EL 84 = 6 V vorhanden.

      4.) C 74 ebenfalls getauscht.

      5.) R62, C69, R52, C63 überprüft, alles ok.

      6.) Da konnte ich nun nichts mit anfangen.

      7.) EM 84 gegen andere alte erneuert. Schwache Anzeige jetzt bemerkbar.
      Spannungen PIN 6 = 165 V, Pin 9 = 95 V. (zu hoch)

      Wie kann ich weiter vorgehen?

      Gruß

      Armin
      Hallo Armin,

      was wir jetzt brauchen, ist der Wert der Gittervorspannung. Wenn alle Bauteile in Ordnung sind, muß die EL84 auch mit knapp 210 Volt sauber arbeiten. Aber behoben werden muß das Spannungsdefizit schon noch !

      Welche (kleine) Gleichspannung misst du (ohne Signal) am G1 der EL84? Es kann nämlich sein, dass der Arbeitspunkt in den gekrümmten Teil der Kennlinie gerutscht ist, das verursacht ebenfalls Verzerrungen.

      Als nächstes könntest du (leider kein Schaltbild zur Hand...) den Koppelkondensator am G1 (der hoffentlich neu ist) der EL84 ablöten und mit dem Finger mittels eines Schraubenziehers o.ä. das G1 berühren. Hörst du "sauberes" Brummen?

      Pass bei der Fummelei aber auf die hohen Spannungen auf und werkele nie mit beiden Händen gleichzeitig im Gerät !!

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      erst einmal Danke für Deine Hilfe. An Pin 2 der EL84 messe ich fast keine Spannung, bis auf auf ein paar Millivolt. Den C69 mit 200pF habe
      ich abgelötet und auf Stellung TA berührt. Es brummte schön, aber auch verzerrt. Dabei ist es egal, ob ich vor dem C berühre, oder direkt Pin 2 am Sockel. Gibt es noch Tipps?

      Gruß

      Armin
      Hallo Armin,

      ... das was ich unter 6.) geschrieben habe, ist genau das was Dieter auch meint.
      Du musst vom Gitter 1 (Steuergitter) der EL 84 mit einem NF-Signal rückwärts in
      Richtung Anode der EABC 80 (Triodensystem) am Pfad entlang abtasten.Du musst dazu den Kopplungskondensator (C 63) von der Anode der EABC 80 (Pin 9)
      ablöten.Dann das NF-Signal am C63 eingeben. Wenn du nun das Signal sauber
      ohne Verzerrungen im Lautsprecher hörst, liegt der Fehler in der Triodenstufe
      der EABC 80. Sind die Verzerrungen immer noch vorhanden, dann liegt der Fehler
      im Pfad zum G1 der EL84 oder in der Endstufe selbst.

      An stelle des NF-Signals kannst du auch die Methode "Fingerbrumm" so wie sie
      Dieter beschrieben hat anwenden. Aber wie gesagt: Vorsicht !!!

      Viele Grüsse
      Helmut
      SABANESE von 1954-1962.
      Auch diese Aktion war leider erfolglos. Die Verzerrungen sind immer da, egal wo ich anfasse. Befürchte bald wieder, dass der AÜ defekt ist.
      Gibt es vielleicht noch etwas wo ich nachsehen könnte? Mich macht immer noch stutzig, dass an der EM 84, Pin 9, die Spannung so hoch ist. Kann das irgend etwas zu bedeuten haben?

      Gruß

      Armin
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