Saba Villingen W3

      Hallo Joachim,

      so wie es nach grober Sichtung des Schaltbildes aussieht, steht der verschmorte Widerstand in ursächlichem Zusammenhang mit dem gebräunten Widerstand.



      Ich habe einmal den angekokelten 5K Widerstand und seinen Stromkreis (magenta) markiert. Der Fehler ist daher sicherlich im Tastensatz verborgen. Der 5nF Kondensator ist ja bereits gelb und scheidet als sonst übliche Fehlerquelle aus.

      Es wird dir schließlich nicht erspart bleiben, den entsprechenden Kotaktstreifen des Tastensatzes auszubauen und die verhohlten Schmorstellen großzügig freizuräumen.

      Und durch die hohe Einschaltspannung, bevor die Röhren heizen, nähren den "Brandherd" zusätzlich - der Vorwiderstand wirkt erst bei Stromfluss, wenn die Röhren warm sind. ---Auf diese drohende Gefahr hat aber Achim bereits hingewiesen.---

      Bei diesem Gerät halte ich es sinnvoll wieder auf eine EZ80 zurückzurüsten, da es diese noch zu erschwinglichen Preisen angeboten wird.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,
      danke für die Info. Am Schalter U3, zu dem die abgeschirmte Leitung führt gab es eine verkohlte Stelle, die wohl eine Verbindung zur Masse hergestellt hat.
      Wahrscheinlich hätten die Teer-C früher gewechselt werden müssen, kann man hier im Forum bei jeder Anfrage lesen.

      Das letzte Stück des Kontaktstreifens ist bei genauerer Inspektion zerbröselt. Ich werde es irgendwie wieder stabilisieren müssen.

      Aber jetzt ist das Problem der Hitzeentwicklung behoben.
      Jetzt muss ich erstmal eine EZ 80 besorgen.
      Danke für schnelle Hilfe.
      Gruss Joachim
      Nur Geduld mit der Zeit wird aus Gras Milch
      Time has gone by.

      Werte Freunde,

      gestern habe ich den auf dem Dachboden verbannten Villingen W3 wieder hervorgeholt.
      Nachdem ich die EZ80 wieder verdrahtet hatte und die wenigen Kondensatoren getauscht hatte, wagte ich eine erste Inbetriebnahme am Trenntrafo:
      Die Sicherung wurde sogleich gehimmelt, auch nach erneuter Überprüfung der Verdrahtung (diesmal kein selbstgebastelter Fehler). Hmmm, was nun.
      Ich montierte den Netztrafo ab und untersuchte diesen etwas eingehender und siehe da:

      Schmauchspuren! Windungsschluss.


      Ein erneuter Blick auf den Dachboden förderte ein Schwarzwald W2 Schlachtchassis samt Netztrafo zutage. Diesen baute ich in den Villingen W3 ein:
      Die Sicherung löste diesmal nicht aus, die Lichter fingen an zu leuchten und nach wenigen Sekunden stellte sich bester Empfang auf UKW ein.
      Der Trafo ist geringfügig kleiner bemessen. Ich hoffe der Unterschied bedeutet nicht, dass ich diesen an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit betreibe.
      Nach ca. 45 min. erwärmt dieser sich spürbar, lässt sich jedoch problemlos mit der Hand anfassen. Ich werde dies weiter beobachten.

      Die Liste, der zu tauschende Bauteile:

      Teerkondensatoren:
      1 x 0,1µ/ 125V
      2 x 0,05µ/125V
      2 x 0,025µ/500V
      2 x 0,025µ/125V
      4 x 0,01µ/125V
      1 x 1000pF/500V
      1 x 2x5000pF/500V (Entstörkondensator)

      Elkos:

      1 x 100µ/12V
      1 x 5µ/ 110V

      Ach ja: der Klangregler, der mit dem Lautstärkeregler kombiniert ist, saß bombenfest. Eine Zerlegung/ samt Aufbohrung von 2 Nieten und manuelle Reinigung blieb mir nicht erspart.


      Und hier der Ist-Zustand: eine EM85 fehlt mir noch.







      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      in der Regel sind die Trafos von Saba und auch allgemein anderer Röhrengeräte recht robust. Aberesgibt wie immer Ausnahmen von der Regel. Besonders, wenn die Trafos einmal Feuchtigkeit ausgesetzt waren und dann eingeschaltet wurden, das könnte dann zu Kriechströmen geführt haben, danach zu partiellen Verkokelungen und schliesslich zu lagenübergreifenden Windungsschlüssen und Exitus.

      Es gibt also keine Anhaltspunkte, dass bestimmte Gerätetypen standardmässig zu vermehrten Ausfällen der Trafos neigten. Es war aber nicht aussergewöhnlich, dass die Trafos im Dauerbetrieb Temperaturen von 60-75 °C erreichten - das kommt einem dann schon richtg heiss vor.

      Wobei die Automatik-Motoren im Betrieb oft noch deutlich wärmer werden, als es bei den Netztrafos allgemein zu erwarten ist.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Vielen Dank für Deine Antwort, Peter, die ich als Entwarnung interpretiere.
      Wenn man sich das Chassis anschaut, wird man festsstellen, dass kein Rost vorhanden ist. In der Tat hatte ich bis auf meine Bodensee 100 Truhe und den Freiburg W2 kein weiteres Gerät derart gut erhalten zur Revision auf dem Arbeitstisch. Feuchte Kellerlagerung ist hier sicher auszuschliessen. Auch erkennt man am Trafo selbst keine "Aufblähungen" durch Feuchtigikeit.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.