Saba 9240 Endstufe einmessen

Einfache Multimeter mit kleinstem Bereich 200 mV DC reichen meist.

So genau muß die Einstellung auch nicht sein. Im einen Fall gleichst Du auf Minimum Gleichspannung am Ausgang ab. Die andere Einstellung ist der Ruhestrom der Endstufentransistoren. Ist der Ruhestrom zu gering, bekommst Du bei leiser Musik Übernahmeverzerrungen. Ist der Ruhestrom zu hoch, wird unnötig Leistung verbraten, die Endstufe wird warm.
Zur Not könnte man beide Einstellungen sogar ganz ohne Multimeter machen, rein nach Gehör.

Andreas, DL2JAS

Hallo Christian,

du wirst sehen, wenn du die Einstellungen einmal versucht hast, dass die Trimmer sehr sehr nervös reagieren, d.h. 15 mV sind so gut wie nie zu realisieren. Eigentlich müßten da Spindeltrimmer hin aber Andreas hat ja Recht: so genau nehmen die Endstufen das nicht.

Fazit: Stell den Wert auf ca. 15 mV ein, und gut isses.

Gruß, Dieter

Hallo Christian,

schließe mich meinen Vorrednern komplett an.

Und außerdem ist es schließlich so, wenn Du das Multimeter auf den 200 mV Bereich stellst, hast Du sowieso bei VOLL-Ausschlag eine Anzeige von 199,9 mV.
Du kannst also durchaus z.B. 15,2 mV messen, natürlich ist der Messfehler zu berücksichtigen, aber selbst bei einem unkalibrierten Gerät sollte der im Neuzustand unter ca. 0,5 mV liegen. (OK, bei Billigst-Geräten sollte man da nicht soooo sicher sein)
Also: Frisch ans Werk

Gruß, Gunnar

Hallo Andreas,
Deine Bemerkung:
"Zur Not könnte man beide Einstellungen sogar ganz ohne Multimeter machen, rein nach Gehör." finde ich aber etwas gewagt...
Gerade im Hinblick auf Gleichspannungs-Minimum am Ausgang.

Aber betrachten wir ruhig nur den Ruhestrom: was Dieter schrieb, daß die Einstellung seeehr empfindlich reagiert, ist m.E. die Crux sehr vieler Schaltungen. Die thermische Kompensation ist bekanntermaßen häufig ein Problem mit Bipolartransistoren. Zum Equa-Endverstärker, den die Zeitschrift elektor um 1972 herausbrachte (MJ2955/3055 mit Kollektoren am Ausgang, also wie bei den Saba-Endstufen) wurde damals sinngemäß geschrieben: Bei großen Aussteuerungen ist nur eine Endstufenhälfte leitend, bei sehr geringen hingegen beide, weshalb deren Verstärkung jeweils halb so groß sein müsse wie im übrigen Bereich.
Es ging gar nicht darum, durch höheren Ruhestrom einen erweiterten Klasse-A-Betrieb zu erzielen, sondern vielmehr darum, daß der Ruhestrom auf den richtigen Wert - im Sinne Verstärkungsfaktor-"Anpassung" - einzustellen sei.

Leider war die Equa-Schaltung recht instabil, wie wohl auch die von Saba. Die zahlreichen abgerauchten Endstufen sprechen da eine deutliche Sprache.
Aber: QUAD brachte in ihrem Endverstärker 33 die sogenannte Triplett-Schaltung ins Spiel, bei der (pro Hälfte) nicht nur Treiber und Endtransistor, sondern noch ein zusätzlicher Transistor verschaltet sind, so daß u.a. eine wirksame Entkopplung der Ruhestrom-Einstellung von der Temperatur der Ausgangshalbleiter-Kristalle erzielt wird (sein soll).

Als - allerdings quasikomplementäre - Variante habe ich noch die Bauanleitung des EQUIN von ca. 1975 vorliegen. Die möchte ich gerne mal aufbauen, um die Aussagen in den Texten nachvollziehen zu können.

Bei Interesse könnte ich das auch scannen und via mail herüberreichen.