Anlässlich einer Komplettrevision eines 9241 habe ich mich auch an den Abgleich gemacht und war mit den dürftigen Angaben des Servicemanuals nicht zufrieden. Gründe waren suboptimaler Klirrfaktor und thermische Veränderungen in Klirr und Stereoübersprechdämpfung.
Nach meiner Erfahrung (2 Tage Abgleich) sollte der Klirrfaktor beim Abgleich des FM-Teils mitgemessen werden, ebenfalls beim Abgleich des Stereodekoders. Andernfalls ist ggf. beim Abgleich nach "Werksvorschrift" mit einem Klirrfaktor von bis zu 0.6% und Übersprechdämpfung von nur 30-35 dB bei betriebswarmem Gerät zu rechnen.
Hier die überarbeitete Abgleichvorschrift, die für alle 92xx Geräte anwendbar sein sollte und schliesslich die erzielten optimalen Ergebnisse: Klirr FM von nur 0.12% und FM Stereo-Übersprechdämpfung von 50 dB bei 1 kHz. Der Aufwand und die Sorgfalt lohnen sich also.
Abgleich Saba 9214
1. FM-ZF Modul
FM-ZF Modul ausbauen und “pinrichtig” auf Rückseite der Hauptplatine stecken, so dass die Bestückungsseite nach “oben” (in Richtung der Schmalseite mit dem Sendereinstellknopf) zeigt
Plastikschiene auf oberer Schmalseite an Gehäuseaussenwand demontieren, die die Zugangsöffnungen zu L237 und L238 des FM-HF Frontends verdeckt.
Klirrarmen (<0.1% THD) Messsender auf ca. 100 MHz mit 1 kHz FM-moduliert mit Modulationshub von 31.5 kHz, Pilotton: aus (mono), an Antenneneingang
Empfängerfrequenz auf Messsender-Frequenz einstellen (nach Digitalanzeige)
AFC auf “aus”
DC-Voltmeter an B3 (PIN
des FM-ZF Verstärkers
HF-Pegel soweit absenken, bis Spannung an B3 ca. 1.5 V DC (ca. 30 dBµ).
Empfängerfrequenz auf Maximum DC an B3 abstimmen.
L237 und L238 im HF-Frontend durch die Öffnungen an Geräteschmalseite auf Maximum der DC an B3 wechselseitig abgleichen.
NF-Millivoltmeter an D6
L318 im FM-ZF-Modul auf Maximum NF an D6 abgleichen
Abgleich L237 und L238 wiederholen
L318 Abgleich wiederholen
Dieser L318 Abgleich auf Maximum ist jedoch nicht ausreichend, da das Maximum relativ breit ist und dort minimale Verstimmung zu starker Aenderung des Klirrfaktors führt. Ggf. ist selbst bei gutem “Maximum-Abgleich” der Klirrfaktor noch 0.5 % THD. Dies ist suboptimal für das Gerät. Es geht aber besser, wenn ein klirrarmer Messender verfügbar ist und der Klirrfaktor am Lautsprecherausgang gemessen werden kann.
HF-Pegel auf 60 dBµ (1 mV) an Antennenbuchse erhöhen. Klirrfaktormessgerät an LS-Buchse. NF-Ausgangssignal mit Lautstärkeregler auf ca. 1-2 V an LS-Ausgang einstellen.
L318 Feinabgleich auf Minimum Klirrfaktor am LS-Ausgang (mono, kein AFC). Es soll ein Klirrfaktor von < 0.1% erreicht werden. Ich habe einen Klirrfaktor von 0.06% THD mühelos einstellen können (Achtung: Minimales Verdrehen bewirkt sehr starke Aenderung!).
DC-Voltmeter zwischen B5 und B7 (PIN 11 und 13 des FM-ZF Verstärkers). Mit P324 im ZF-Verstärker auf 0 mV (+/- 5 mV) abgleichen.
Anschliessend mit P2022 auf der Hauptplatine Mittenanzeige auf Mitte einstellen
Klirrfaktor und korrekte Frequenzanzeige der Digitalanzeige überprüfen. Die Digitalanzeige soll mit der Senderfrequenz übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, dh. zeigt die Digitalanzeige etwas zu niedrig oder zu hoch an, müssen ggf. Jumper in der Zählerbox nach Saba Abgleichanweisung gesetzt werden.
HF auf 80 dBµ erhöhen. Mit P2063 Zeiger des Abstimminstruments auf “10” einstellen.
Wurde die Spule L321 im FM-ZF-Verstärker “verkurbelt” (die sollte gar nicht verstellt werden!), so kann diese wieder einjustiert werden, indem P321 erst auf “Mitte” gestellt wird, der HF-Pegel auf 1 mV (60 dBµ) erhöht wird, dann “Muting” eingeschaltet wird und L321 auf das Maximum des NF-Signals an D6 eingestellt wird. Anschliessend ist ein kompletter Neuabgleich des ZF-Moduls nötig.
Den Receiver dann ausschalten und das ZF Modul wieder im Gerät montieren und von der Hauptplatinenunterseite festschrauben. Dann Deckel der Unterseite unter das Gerät montieren und auch oberen Deckel (lose) aufsetzen (wichtig, da der Abgleich des Stereodekoders temperaturabhängig ist).
2. Abgleich Stereo-Übersprechdämpfung (Stereo-Dekoder)
Receiver dann horizontal mit montiertem Deckel auf der Unterseite und aufgelegtem oberen Deckel aufstellen. Gerät einschalten, FM einschalten (wichtig, nur dann heizt sich der Zählerbaustein auf) und Gerät 30 Minuten aufwärmen lassen.
Dann Messsender an Antenneneingang ca. 101 MHz, HF mit 1 mV (60 dBµ), 19 kHz Pilotton ein. Gesamthub 38.5 kHz, Pilottonhub 7.5 kHz. Modulation mit 1 kHz. Stereo rechts.
Empfänger genau auf Sendefrequenz abstimmen.
NF-Voltmeter und Klirrfaktormessgerät (bzw. Spektrumanalysator an PC) an der Lautsprecherbuchse R.
Ausgangs-Signal auf einen NF-Bezugspegel (z.B. 1 Veff) am LS-Ausgang mit Lautstärkepoti einstellen
Messender auf Stereo “links” umschalten
Mit P901 das NF-Ausgangssignal an LS-Buchse R auf Minimum einstellen. Bei Verwendung eines Klirrfaktormessgeräts soll die Übersprechdämpfung >40 dB sein und dabei gleichzeitig der 1. harmonische Oberton (2 kHz) auf Minimum gebracht werden. Maximale Übersprechdämpfung korrespondiert nicht immer mit niedrigstem Klirr. Hier ist ein Kompromiss zu suchen. Wieder auf Stereo “rechts” umschalten und Klirrfaktor kontrollieren.
Der Klirrfaktor soll <0.25% (k2 und k3) sein. Übersprechdämpfung >40 dB.
NF-Voltmeter und Klirrmessgerät an Lautsprecherbuchse L und Ergebnis entsprechend überprüfen.
Hinweis:
Bei kaltem Gerät ist anfänglich nach dieser Einstellung Klirrfaktor noch etwas erhöht (ca. 0.5% THD) und Stereoübersprechdämpfung vermindert (ca. 35 dB). Erst bei betriebswarmem Gerät (nach ca. 30 Minuten ohne oberen Deckel, FM eingeschaltet) werden die optimalen Werte erreicht. Deshalb sollte bei betriebswarmem Gerät die Mittenanzeige nochmals sorgfältig auf minimalen Klirrfaktor nachgestellt werden und auch überprüft werden, dass bei AFC die Mittenanzeige korrekt anzeigt und den minimalen Klirr einhält. Ggf. nachregeln.
Bei optimalem Abgleich werden bei betriebswarmem Gerät ein Stereo-Klirrfaktor FM (bei 38.5 kHz Gesamthub, davon 7.5 kHz Pilothub, 1 mV HF, Modulation 1 kHz) von 0,25% THD oder besser erzielt (davon sind 0.01-0.02% THD vom NF-Verstärker beigesteuert) und bei 1 kHz Stereoübersprechdämpfung von >40 dB.
Übrigens hat der 9241 eine überragende Pilottondämfung von 70 dB !
Hier das Freqenzspektrum, Klirrfaktor von 0.12%, Pilottondämpfung 70 dB.

Hier das Signal des anderen Kanals, sichtbar also die Absenkung (Stereo-Übersprechdämpfung).

Herzlichen Gruss
Reinhard
Nach meiner Erfahrung (2 Tage Abgleich) sollte der Klirrfaktor beim Abgleich des FM-Teils mitgemessen werden, ebenfalls beim Abgleich des Stereodekoders. Andernfalls ist ggf. beim Abgleich nach "Werksvorschrift" mit einem Klirrfaktor von bis zu 0.6% und Übersprechdämpfung von nur 30-35 dB bei betriebswarmem Gerät zu rechnen.
Hier die überarbeitete Abgleichvorschrift, die für alle 92xx Geräte anwendbar sein sollte und schliesslich die erzielten optimalen Ergebnisse: Klirr FM von nur 0.12% und FM Stereo-Übersprechdämpfung von 50 dB bei 1 kHz. Der Aufwand und die Sorgfalt lohnen sich also.
Abgleich Saba 9214
1. FM-ZF Modul
FM-ZF Modul ausbauen und “pinrichtig” auf Rückseite der Hauptplatine stecken, so dass die Bestückungsseite nach “oben” (in Richtung der Schmalseite mit dem Sendereinstellknopf) zeigt
Plastikschiene auf oberer Schmalseite an Gehäuseaussenwand demontieren, die die Zugangsöffnungen zu L237 und L238 des FM-HF Frontends verdeckt.
Klirrarmen (<0.1% THD) Messsender auf ca. 100 MHz mit 1 kHz FM-moduliert mit Modulationshub von 31.5 kHz, Pilotton: aus (mono), an Antenneneingang
Empfängerfrequenz auf Messsender-Frequenz einstellen (nach Digitalanzeige)
AFC auf “aus”
DC-Voltmeter an B3 (PIN

HF-Pegel soweit absenken, bis Spannung an B3 ca. 1.5 V DC (ca. 30 dBµ).
Empfängerfrequenz auf Maximum DC an B3 abstimmen.
L237 und L238 im HF-Frontend durch die Öffnungen an Geräteschmalseite auf Maximum der DC an B3 wechselseitig abgleichen.
NF-Millivoltmeter an D6
L318 im FM-ZF-Modul auf Maximum NF an D6 abgleichen
Abgleich L237 und L238 wiederholen
L318 Abgleich wiederholen
Dieser L318 Abgleich auf Maximum ist jedoch nicht ausreichend, da das Maximum relativ breit ist und dort minimale Verstimmung zu starker Aenderung des Klirrfaktors führt. Ggf. ist selbst bei gutem “Maximum-Abgleich” der Klirrfaktor noch 0.5 % THD. Dies ist suboptimal für das Gerät. Es geht aber besser, wenn ein klirrarmer Messender verfügbar ist und der Klirrfaktor am Lautsprecherausgang gemessen werden kann.
HF-Pegel auf 60 dBµ (1 mV) an Antennenbuchse erhöhen. Klirrfaktormessgerät an LS-Buchse. NF-Ausgangssignal mit Lautstärkeregler auf ca. 1-2 V an LS-Ausgang einstellen.
L318 Feinabgleich auf Minimum Klirrfaktor am LS-Ausgang (mono, kein AFC). Es soll ein Klirrfaktor von < 0.1% erreicht werden. Ich habe einen Klirrfaktor von 0.06% THD mühelos einstellen können (Achtung: Minimales Verdrehen bewirkt sehr starke Aenderung!).
DC-Voltmeter zwischen B5 und B7 (PIN 11 und 13 des FM-ZF Verstärkers). Mit P324 im ZF-Verstärker auf 0 mV (+/- 5 mV) abgleichen.
Anschliessend mit P2022 auf der Hauptplatine Mittenanzeige auf Mitte einstellen
Klirrfaktor und korrekte Frequenzanzeige der Digitalanzeige überprüfen. Die Digitalanzeige soll mit der Senderfrequenz übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, dh. zeigt die Digitalanzeige etwas zu niedrig oder zu hoch an, müssen ggf. Jumper in der Zählerbox nach Saba Abgleichanweisung gesetzt werden.
HF auf 80 dBµ erhöhen. Mit P2063 Zeiger des Abstimminstruments auf “10” einstellen.
Wurde die Spule L321 im FM-ZF-Verstärker “verkurbelt” (die sollte gar nicht verstellt werden!), so kann diese wieder einjustiert werden, indem P321 erst auf “Mitte” gestellt wird, der HF-Pegel auf 1 mV (60 dBµ) erhöht wird, dann “Muting” eingeschaltet wird und L321 auf das Maximum des NF-Signals an D6 eingestellt wird. Anschliessend ist ein kompletter Neuabgleich des ZF-Moduls nötig.
Den Receiver dann ausschalten und das ZF Modul wieder im Gerät montieren und von der Hauptplatinenunterseite festschrauben. Dann Deckel der Unterseite unter das Gerät montieren und auch oberen Deckel (lose) aufsetzen (wichtig, da der Abgleich des Stereodekoders temperaturabhängig ist).
2. Abgleich Stereo-Übersprechdämpfung (Stereo-Dekoder)
Receiver dann horizontal mit montiertem Deckel auf der Unterseite und aufgelegtem oberen Deckel aufstellen. Gerät einschalten, FM einschalten (wichtig, nur dann heizt sich der Zählerbaustein auf) und Gerät 30 Minuten aufwärmen lassen.
Dann Messsender an Antenneneingang ca. 101 MHz, HF mit 1 mV (60 dBµ), 19 kHz Pilotton ein. Gesamthub 38.5 kHz, Pilottonhub 7.5 kHz. Modulation mit 1 kHz. Stereo rechts.
Empfänger genau auf Sendefrequenz abstimmen.
NF-Voltmeter und Klirrfaktormessgerät (bzw. Spektrumanalysator an PC) an der Lautsprecherbuchse R.
Ausgangs-Signal auf einen NF-Bezugspegel (z.B. 1 Veff) am LS-Ausgang mit Lautstärkepoti einstellen
Messender auf Stereo “links” umschalten
Mit P901 das NF-Ausgangssignal an LS-Buchse R auf Minimum einstellen. Bei Verwendung eines Klirrfaktormessgeräts soll die Übersprechdämpfung >40 dB sein und dabei gleichzeitig der 1. harmonische Oberton (2 kHz) auf Minimum gebracht werden. Maximale Übersprechdämpfung korrespondiert nicht immer mit niedrigstem Klirr. Hier ist ein Kompromiss zu suchen. Wieder auf Stereo “rechts” umschalten und Klirrfaktor kontrollieren.
Der Klirrfaktor soll <0.25% (k2 und k3) sein. Übersprechdämpfung >40 dB.
NF-Voltmeter und Klirrmessgerät an Lautsprecherbuchse L und Ergebnis entsprechend überprüfen.
Hinweis:
Bei kaltem Gerät ist anfänglich nach dieser Einstellung Klirrfaktor noch etwas erhöht (ca. 0.5% THD) und Stereoübersprechdämpfung vermindert (ca. 35 dB). Erst bei betriebswarmem Gerät (nach ca. 30 Minuten ohne oberen Deckel, FM eingeschaltet) werden die optimalen Werte erreicht. Deshalb sollte bei betriebswarmem Gerät die Mittenanzeige nochmals sorgfältig auf minimalen Klirrfaktor nachgestellt werden und auch überprüft werden, dass bei AFC die Mittenanzeige korrekt anzeigt und den minimalen Klirr einhält. Ggf. nachregeln.
Bei optimalem Abgleich werden bei betriebswarmem Gerät ein Stereo-Klirrfaktor FM (bei 38.5 kHz Gesamthub, davon 7.5 kHz Pilothub, 1 mV HF, Modulation 1 kHz) von 0,25% THD oder besser erzielt (davon sind 0.01-0.02% THD vom NF-Verstärker beigesteuert) und bei 1 kHz Stereoübersprechdämpfung von >40 dB.
Übrigens hat der 9241 eine überragende Pilottondämfung von 70 dB !
Hier das Freqenzspektrum, Klirrfaktor von 0.12%, Pilottondämpfung 70 dB.

Hier das Signal des anderen Kanals, sichtbar also die Absenkung (Stereo-Übersprechdämpfung).

Herzlichen Gruss
Reinhard