Philips Capella 673 Endstufe mit Erklärungsbedarf

      Hallo Achim.
      Dann muss ich eben Deinen Leidensweg abkuerzen.
      Die Diodenanode wird von der Endstufe kommend (rot) mit einem positiven Vorstrom leitend gemacht.

      Legt weil niederohmig den 1500pF vom FM-Signalweg (gelb) noch vor der Deemphasis aus Rauchminderung gegen Masse. Wird eine (starke) Station empfangen, kommt vom Ratio (ELKO) ein negativer Strom ( gruen) zur DIODE und sperrt diese. Signalweg ist jetzt linear, vor der Deemphasis.

      Zu Dieter, wenn die Diode gleichrichten wuerde, was sie ganz kurz macht im Ubergang von leitend zu sperend, gibt es Verzerrungen weil die Kennklinie nichtlinear oder halt krumm ist.

      hans
      Hallo Hans,

      jetzt ist mir schon viel wohler!
      Es wird nicht eine Regelgröße aus dem Audiosignal abgeleitet, sondern selbiges wird nach Masse heruntergezogen, solange bis die eigentliche Regelgröße, die Ratiospannung, die Dämpfung aufhebt.

      Die Kathodenspannung der EL hat man dann vermutlich nur als Referenzspanung genommen, weil sie gerade die passende Höhe hat. Oder wollte man hier noch irgendeinen Effekt beim Ein- oder Ausschalten oder bei Alterung der Endröhren erzielen? Bei Philips muss man ja immer auf allerlei gefasst sein...

      Die Deemphasis erfolgt also mit dem RC Tiefpass 47K 500p.
      Achim
      Hallo Dieter.

      Eine Denkhilfe.

      Eine Diodenstrecke die mit pos. Vorstrom leitend von A nach K gemacht wird und danach gleitend mit einer negativen Spannung gesperrt wird.
      Benimmt sich wie ein Kippschalter der "weis" FM-Signal klein oder ohne, dann ist er geschlossen. Wenn Sender kommt, geht der Schalter auf.

      Das Rauschen ohne oder schwachem Sender wird abgedunkelt, Tonblende automatisch.

      Fachlich:Klemmschaltung oder Klemmdiode. Farb-TV oder Stereo-Decoder etc.

      hans
      Hallo Achim
      Diese Zweifel kann man ablegen.
      Das G3 der EBF I liegt am Ratio- Richtwiderstand mit 15 Kohm.
      Der Ri ist also 15 kohm.

      Von dort geht ein 680Kohm zur "Klemmdiode" in der EBF II
      Die Diode sei leitend, die Last am G3 also 680kohm.
      nur zur info da ohne grossen Effekt, weiter ein 1 Meg zu den +12 Volt der Endstufe.

      Die Antwort darfst Du selbst geben.
      Anlage:




      gruss hans
      Hallo Hans,

      demnach liegt das Bremsgitter stets annähernd auf der Höhe der Ratiospannung.
      Ohne Sender geht es gegen 0V (keine Ratiospannung, Diode durchgeschaltet), bei starkem UKW Sender wird es der Ratiospannung folgend stark negativ, ohne wesentlich über 1M / 680K beeinflusst zu werden.

      Das bei der Pentode zur Reduzierung von Verzerrungen gewünschte negative Potential von G3 gegen A wird also noch besser erreicht, als wenn das G3 auf Masse läge?
      Achim
      Nein Achim.

      Das ist eine Rueckwaertsregelung. Hat heute nahezu jedes Radio.







      Hat Philips schon ca. 1953 bei einer Philetta eingefuehrt.
      Hier die Ur_Form der G3 Regelung.






      (Die EABC geht bis zu 40Volt am Ratio hoch. GE-Dioden werden bei 20 bis 24 volt gehalten. Zur Sperrspannungsfestigkeit muss die Gleichspannung und die gegenphasige HF addiert werden. Wie an der Anode der EL oder ueber dem Netzgleichrichter)

      Damit wird die Spannung an den GE-Dioden auf einem Wert gehalten den diese ohne Durchbruch der vorher schon ein Rauschen im Signal erzeugt, gehalten.

      Der 680 Kohm bring da eine geringe Beeinflussung mit ein.
      Bei einem Radio dieser Klasse, ist das ab 3-5 uVolt in einem Zustand wie wenn die Rauschschaltung nicht da waere.

      hans
      Na Prost Mahlzeit.
      Das Thema (Rückwärts-) Regelung hatte ich hier mit dem Zusammenhang Ratiospannung -> 470K -> 2M2 -> G1 (der EB"F"89) abgehakt. Dort setzt ja auch die AM Regelung an.

      Die Bremsgitterregelung kommt also zusätzlich nur bei UKW ins Spiel.

      Da fällt mir ein, bei irgendeinem Saba in einem Thread hier im Forum war ich schon mal darauf gestoßen, ohne der Sache weiter nachzugehen.
      Achim
      Ich steige mir jetzt auf`s Dach.

      ASTRA digital einrichten. Alles neu weil es sonst den Aufwand nicht lohnt.

      Ich loesche das dann wieder.
      hans

      EDIT:

      Hallo Peter.
      Wie auf dem Schiff. Eine Hand fuer den Mann, die zweite fuer die Technik.
      Von Kliniken habe ich seit 2007 viel zuviele von Innen gesehen.
      Die <Heimleitung> ist jetzt mit KATHREIN FTA UFS 651 digitalisiert. Ein prima Receiver!
      Der <leiteten Ing.> mit einem PHILIPS AE 5230/12 DAB+ tauglich.
      Ich bin ja ein Null-Stunden TV-Mann. Dazu habe ich einfach keine Zeit!

      hans
      Hallo allerseits,

      obwohl das Thema ZF-Regelung, Bremsgitter-Regelung und Rauschminderung weitgehend angehandelt ist, möchte ich noch einen Schaltungsausschitt eines Philips HI-FI UKW Steuergerätes von 1958/59 vorstellen. In diesem Gerät sind alle der angesprochenen Schaltungsdetails in übersichtlicher Form wiederzufinden.



      Rauschabsenkung: Wenn kein Sendersignal anliegt (geringe Ratiospannung) wird über R23 die Diode (pin8) von den zugeführten 6,5V in leitenden Zustand versetzt -roter Pfad. Dadurch wird die Diodenstrecke niederohmig und legt C50 (1,5n) an Masse. Dadurch bilden R29 und C50 einen Tiefpass mit einer Grenzfrequenz von 2,2KHz; damit wird das Rauschen deutlich herabgesetzt. Erreicht die Spannung am Ratio Elko (über R24 zugeführt) -6,5 Volt wird die Spannung an der Diode 0V - weil sich jetzt wegen R23=R24 die positive Spannung aufhebt. Bei weiter zunehmender Ratiospannung überwiegt der negative Spannungsanteil und die Diode sperrt. Somit hängt jetzt das linke Bein von C50 (hochohmig über ca. 340K) in der Luft und der Tiefpass ist jetzt "abgeschaltet" - das nunmehr unbeschnittene NF-Signal gelangt so ungehindert zum Deemphasisglied [(R29+R30)*C51=44µs], dann über eine kleine HF-Drossel weiter zum Ausgang...

      Bremsgitterregelung -grüner Pfad: Diese Regelung erfolgt im Gegensatz zum Capella in der vorletzten ZF-Stufe. Die dazu erforderliche Regelspannung wird hier mittels Gittergleichrichtung in der letzten ZF-Röhre (Rö4), an dem R-C Glied C38/R15 gewonnen und über R11 dem Schirmgitter der Rö3 zugeführt. Der Einsatz dieser Regelung erfolgt etwas "verzögert", da zunächst die ca 1,2V über R18 an der Katode von Rö4 überwunden werden müssen. Zugleich wird Rö3 auch noch auf übliche Weise im Gitterkreis durch die an R12/C32 auftretende Richtspannung geregelt.

      Als weitere Besonderheit an diesem Gerät fällt auf, dass der Anzeigespannung für das MA zusätzlich zu der Ratiospannung (lila) eine Komponente aus der an R15 auftretenden Regelspannung hinzuaddiert wird (dunkelgrün). Daduch lassen sich auch stark einfallende Sender noch anzeigemässig differenzieren.

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      Bei dem gezeigten Schaltungsauszug ist zu beachten, dass das Gerät -NG 5501- NUR auf UKW-Empfang ausgerichtet war - der ZF-Verstärker und seine Regelmechanismen sind allein auf den 10,7MHz Betrieb optimiert.
      Der Text ist im Wesentlichen eine Zusammenfassung der von Achim und Hans bereits dargestellten Sachverhalte am konkreten Beispiel.
      Freundliche Grüsse, sagnix