SABA Villingen de Luxe VL18

      Hallo Dieter und Leser.

      Etwas Dichtung und Wahrheit.
      Im Jahr 1957 wurde in Luxemburg der Musiksender „Radio Luxemburg“ on Air gestellt-
      Es waren zwei Sender im Betrieb. MW und KW.

      Der Erfolg war so gross, dass die Radio- Industrie Kofferradios, später auch andere, in den Markt brachte die hatten Anfangs eine „LUXEMBURG“ oder „49Meter“- Taste.
      Der KW Sender lag bei 6090 Khz. Dass der BR auf 6085 Khz lag, war eine besondere Freude fuer alle. Es pfiff eben mit 5 Khz.
      Dazu wurden extra steile NF- Filter fuer 5Khz eingebaut.






      In den 60ern wurde dann ein 40meter- Band oder Luxemburg- Band von der EBU (European Broadcast Union) empfohlen.
      Wir (GR) hatten 1966 (Serie 206) ein 49m-Band von 5,9 bis 6,2 Mhz.
      Bei SABA 5,92 bis 6,23 Mhz, es sieht also so aus. Als sei das die EBU Empfehlung.

      Jetzt die Dichtung:
      RFI France sendete auf 5990 und 5995 Khz ein Internationales Programm
      Was wahrscheinlich in LUX von Wert war.
      Auch ein Sender RFE/RL ?? lag bei 5985 Khz. Kann den nicht definieren
      .
      Ein Radio was theoretisch bis 5,92 Mhz geht, wird da Probleme machen.

      Sieht man sich das SABA Schaltbild an, erkennt man das der KW-Bereich mit NORM- Werten der Kondensatoren realisiert ist, mit denen die Drehko Variation eingeschraenkt wird. (220pF C22 und 82pF C21 ) Den 82 pF hat man fuer LUX auf 84 pF gebracht, was den Bereich nach unten verlängert hat und wahrscheinlich auch gepasst hat.

      Warum nicht immer? Ich war nicht im Saba- Labor.

      Das meint der Hans
      Ich glaube mich zu erinnern, dass manche dieser Koffergeräte, vornehmlich ITT
      Golf Europa, Touring etc. mit der eigenen Taste für Luxemburg auch einen eigenen Trimmer zur Feinjustierung der Frequenz hatten. Soweit ich noch weis, in der Nähe der Europaband- Taste durch ein kleines Loch/Bohrung in der Skalenscheibe mit speziellem Abstimmschlüssel erreichbar. Wer erinnert sich noch? Ich hab damals mit meinen 15 Jahren diese Rafinessen bewundert --Hans--
      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Hallo Hyperspace.

      Deine Erinnerungen sind was "Europa" angeht richtig.
      Es war aber das Mittelwellenband oberhalb 1000Khz bis 1620 welches als Europaband gemeint war.

      ITT Golf 103 EUROPA. Philips, GRUNDIG EUROPA- Boy usw.
      Diese Modelle hatten einen MW- Breich und einen MW_EUROPA Bereich
      Die ITTs hatten den Regler von aussen. und die "goldene Europataste"
      Luxemburg sendete da ja auf MW "208 Meter" = 1440 Khz mit 1000 KW.

      Was Achim mit der gruenen ( KW) Luxemburgtaste meinte waren Telefunken mit 6090Khz Quarz- Festsender http://www.radiomuseum.org/r/telefunken_partner_universal_501.html

      Dazu ITTs und einiges mehr, was mir im Moment nicht sicher einfaellt.
      Ja Hans, das war wohl damals der Kompromiss: Hohe Senderdichte mit zunehmenden Reichweiten führten bei knappen zugeteilten Frequenzen zur Beschränkung der Bandbreite, um ein engeres Frequenzraster zu nutzen. Auf der Strecke blieb die sonst bei AM potentiell erreichbare Audioqualität.
      Man ging sicher davon aus, dass Musik in hoher Qualität sowieso auf UKW gehört wird, während auf den AM-Bändern bevorzugt Fernempfang und Sprachsendungen gehört werden.

      Man hörte früher verschiedentlich, dass der Empfang von MW-Sendern in den USA eine deutlich bessere Qualität / höhere Bandbreite hatte.

      Eure Satelliten hatten ja noch einen 3-stufigen Bandbreitenschalter ;)
      Achim
      Hallo Achim.

      Zum einen, hat USA ein 10Khz Raster, das sagt noch nichts, aber in jeder Stadt gab oder gibt es viele Kleinsender die sich halt nicht in die Quere kommen.

      Bbr. Die GRUNDIG HiFi Typen wie Dein RT100a haben eine aufwändige Bbr. Regelung als Dreifach- Filter, was aber SABA schon vorher hatte. (Differenz-3fach- Filter) Drehbare Spule #

      hans
      Der RT100a hat - und behält - bei mir den Ehrenplatz als HiFi-Tuner in meiner Wohnzimmeranlage.
      Er hat ja auch einen Bandbreitenschalter für AM, was bei kräftigen Sendern einen deutlichen Höhen- und damit Klanggewinn ergibt.
      Mit KTV für UKW und einer Wurfantenne für AM macht er mit L, M und 2 mal K nebst K-Lupe jeden zusätzlichen Kofferempfänger zur Wellenjagd überflüssig. (Dabei hilft mir hingegen ein Revox A76 genau überhaupt nicht.)

      Es ist wirklich an alles, was wichtig ist gedacht worden und auf Schnickschnack verzichtet worden. Ein Spitzenklasse Allroundtruner für Kenner und Techniker...
      Achim
      So etwas am Thema vorbei...

      Mit meinem Amateurfunkgerät gehe ich manchmal auch auf Wellenjagd, seltenere und kleinere Radiosender. Da habe ich vier Bänke für Quarzfilter. Eine Bank habe ich freigelassen, bzw. mit einem Kondensator überbrückt. Das "Filter" schalte ich dann für gute Audioqualität, wenn nicht dicht dabei ein weiterer Sender sitzt.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin,
      nein, Luxemburg-Taste gab es nicht. Das waere eine Taste, die direkt Radio Luxemburg einstellt.
      Man hat mit dem 2pF Parallelkondensator den Beginn des KW-Bereiches um einige kHz nach unten verschoben, um (moeglicherweise) dafuer zu sorgen, dass die von Hans genannten franzoesischen Sender zuverlaessig eingestellt werden konnten. Ich habe keine Ahnung, wie genau die vom Geraetehersteller genannten Bereichsgrenzen eingehalten wurden, nach meinen Erfahrungen waren die Bereiche bei herkoemmlich analog abgestimmten Geraeten fast immer etwas breiter als angegeben. Man muesste fuer den Bereich mal nachrechnen, wieviel die zwei pF ausgemacht haben, ich schaetze mal, etwa 10kHz. Man haette es auch mit dem Oszillatortrimmer erreichen koennen, das bedingt aber groessere Probleme mit dem Erreichen des Gleichlaufes mit dem Vorkreis. Noch mal nachgesehen, der KW-Oszillator hat keinen Trimmer, er ist so schmal, dass Einpunktabgleich mit der Spule genuegt. Man musste also den Verkuerzungskondensator vergroessern. "Ziehen" nur mit der Spule haette auf jeden Fall Gleichlaufprobleme ergeben.

      @Hans, wo wir schon dabei sind: Warum hatten (Grundig) Kofferradios fuer Benelux eine andere AM-ZF als die anderen Gersete (468 statt 460kHz)? (Ein Schuss ins Blaue: Groessere Kuestenneaehe, LORAN-Navigation und daraus resultierende Ueberlagerungspfiffe).

      Mit dem RT100 kann ich nicht mitreden, meiner ist defekt, u.a. KW-Lupenspule (fehlt). Macht aber nichts, HF500, RTV650 und RT40(?) haben nahezu den gleichen AM-Empfaenger, nur keinen getrennten ZF-Verstaerker (nicht RT40). UKW ist eh nicht wichtig, kommt nichts...:-/, schade um den schoenen UKW-Empfaenger der Geraete :(

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      Peter
      Hallo Peter (hf500)

      Irgendwann Mitte der 50er haben die Behörden die mit Rundfunk zutun hatten, festgelegt, dass um die Grenzen festzulegen wo die Störstrahlungsgrenzen beginnen bzw. enden,
      dass die ZF bei AM einheitlich 460Khz sein muss.

      Um 57/58 gab es in den Beneluxstaaten damit Probleme.
      Ein Entwickler fuer Rundfunkgeräte wurde dorthin gesandt um das zu klären.
      Wir Entwickler mussten Modelle präparieren um die Störungen der 460khz zu eliminieren, diese war es die Aerger machte. Im Küstenbereich arbeite eine Station exakt auf 460Khz.
      Alle Massnahmen waren entweder teuer oder unwirksam. Daher wurde beschlossen, dass GRUNDIG Modelle als „Benelux“ baut die eine ZF von 452 Khz haben.

      Jedes Keramikfilter gab es als 460 und 452 Version, alle Spulen mussten sowohl als auch, darauf abstimmbar sein. Alle Fertigungseinrichtungen dito.
      Einige Zeit nach der Einfuehrung der Synthesizer, wurde von der Software- Entwicklung angeregt, die ZF auf 450 khz zu legen, weil 450 durch das 9- Khz- Raster teilbar ist, die Teiler and prescaler einfacher werden

      Philips hatte auch Modelle mit 452, das ist immer am Chassis aufgestempelt.

      Weil ich ein Philetta- Fan bin, muss ich die alle auf 455 oder 460 Khz umstimmen.
      Ich wohne im Einflugbereich des Flughafen „Nuremberg“ Eine Bake in der Naehe sendet in CW einen Kennung die mit diesen Radios die ganze Zeit Tut, TUUTUE,-------- macht.
      Das dazu.

      Hans