Freudenstadt 11, FM zu laut

      Hallo zusammen,
      nachdem das Radio nun seinen Platz im Wohnzimmer gefunden hat, ist das alte, bereits anno 2005 gepostete Problem wieder aktuell.
      Im Vergleich zu einem extern angeschlossenen CD-Player ist der UKW Empfang basslastig.
      Die Ursache hierfür dürfte der zu hohe NF-Pegel bei UKW sein. Bei Zimmerlautstärke steht der Lautstärkeregler bei ca. 9Uhr, also im aktiven Teil der gehörrichtigen Regelung. Schalte ich TA ein, CD-Signal, muss ich die Lautstärke für eine vergleibare Lautheit auf ca. 12 Uhr drehen. Dadurch dürfte der gehörrichtige Teil unwirksam sein und ich muss Bass dazugeben um einen vergleichbaren Eindruck zu erzielen.
      Bei LMK ist die Lautstärke nahezu mit dem TA-Eingang identisch.

      Ein Versuch mit meinem Konstanz 18 erbrachte keine hörbaren Unterschiede zwischen UKW und TA.

      Meine Frage lautet nun, warum ist der Pegel bei UKW so hoch?
      Falls jemand eine Idee hat, im Forum habe ich bis jetzt nichts gefunden.

      Viele Grüße

      János
      Hallo Janos, denk doch mal darüber nach, ob nicht das UKW Signal zu groß sondern das externe CD Signal zu klein ist. Die meisten CD Spieler mit Cinch Anschlüssen sind auf den Anschluß an eine Lastimpedanz von 47 KOhm ausgelegt, ggf. passt das nicht zum Eingang. Schau Dir dazu dann mal die Eingangsbeschaltung der beiden Radios an, welche Impedanz der CD Player “sieht“.
      Gruß, Gunnar
      Moin,
      die Last, die der CD-Spieler sieht, ist in weiten Grenzen zweitrangig. CD-Spieler haben idR. einen kleinen Innenwiderstand, 1k Ohm ist schon viel. Wir haben Spannungsanpassung, die Ausgangsspannung des CD-Spielers (typ. max 2V) kommt also am Geraeteeingang an.
      Der TA-Eingang von Roehrenradios ist hochohmig, ca. 500-1000k Ohm. Das ist fuer den Anschluss piezoelektrischer TA auch notwendig, sie "wollen" einen hochohmigen Lastwiderstand.
      Beim Anschluss eines CD-spielers an einen Monoverstaerker die beiden Kanaele ueber Entkopplungswiderstaende 5-10k Ohm zuammenfuehren.

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      Peter
      @ Peter,
      bezüglich der Anpassung sehe ich das auch unkritisch.

      Um das Problem noch mal darzustellen, ich empfinde die Wiedergabe des CD-Players als richtig. Soll bedeuten, ich kann Bass und Höhen in vernünftigen Bereichen korrigieren. Einfach deswegen, dass ich von der eingestellten Lautstärke nicht mehr in den direkten Einflüssen der gehörrichten Regelung bin.
      Gehe ich auf UKW, ist der Pegel so hoch, dass ich die Lautstärke so weit absenken muss, und dann voll in der gehörrichtigen Anpassung bin. Die Bässe müßen dann voll herunter gedreht werden, trotzdem sind sie noch zu kräftig.

      Kann da ein Fehler im FM-Teil, bzw. Ratiodetektor, vorliegen?

      János
      Guten Abend zusammen,

      das Thema beschäftigt mich immer noch.
      Ich habe mit meinem PC und entsprechender Software, diverse NF Frequenzen in den Freudenstadt eingespeist. Über die TB Buchse. Mit einem Oszilloskop habe ich die Ausgangsamplitude über einem Widerstand an der LP Buchse gemessen.
      Der Lastwiderstand hatte 5,1 Ohm.
      Der Ausgangspegel vom PC ist zwischen 50Hz und 15kHz stabil.
      Der Bassregler beim Freudenstadt war auf minimal, der Höhenregler auf Maximum.
      Die Spannungen sind die Spitze-Spitze Werte am Scope.
      Der Pegelverlauf ist bei Mono oder Stereobetrieb nahezu identisch.

      Kann mir jemand sagen ob dieser Frequenzgang normal ist?

      Hier noch mit Bass voll eingedreht:


      Das Sinussignal bei 15kHz:


      Bin auf Eure Antworten gespannt.

      Einen schönen Abend wünscht

      János
      Hallo János,

      wenn dir UKW zu laut erscheint und du die CD-Wiedergabe vom Pegel und dem Klangeindruck angenehm empfindest, könntest du den UKW-Pegel durch einen 1Meg Trimmwiderstand anpassen. Das folgende Bild zeigt, wie ich das meine und eine Möglichkeit wie es (rot) praktisch umzusetzen ist . Da an MP "Z" die halbe Ratio-Spannung ansteht, ist ein zusätzlicher Kondensator 15nF bis 22nF vorgesehen, um die Gleichspannungskomponente abzutrennen. Damit wird eine mögliche Schieflage der Gleichspannungsverhältnisse im Ratio-Kreis vermieden.



      Nach erfolgter optimaler Einstellung, könnte man die Teilwiderstäde des Potis ausmessen und durch entsprechende Festwiderstände ersetzen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Guten Morgen Peter,

      vielen Dank für Deinen konstruktiven Vorschlag. Diese Lösung dürfte wohl das Problem lösen.

      Interessant wäre noch zu wissen ob diese Pegeldifferenz bei allen Freudenstadt 11/125 vorhanden ist oder ob bei meinem Gerät ein Fehler vorliegt.

      Zum Frequenzgang habe ich noch vergleichbare Verläufe, allerdings von anderen Modellen gefunden.
      Die Anhebung im Bereich ab ca. 2kHz kompensiert vermutlich den abfallenden Frequenzgang der eingebauten Latsprecher. Es sind die 5898.550.002.

      Deinen Vorschlag werde ich morgen ausprobieren. Es ist wirklich lästig, wenn man eine CD gehört hat und anschliesend auf UKW umschaltet und dann von der großen Lautstärke überrascht wird. Man denkt ja nicht immer daran vorher leiser zu drehen.

      Ich wünsche Dir einen angenehmen Sonntag.

      János
      Hallo Peter,

      Deine Idee habe ich umgesetzt. Nur habe ich einen Widerstand nach dem Koppelkondensator C43 gegen Masse gelegt.
      Der FM Pegel ist wirklich sehr hoch, die Spitzen liegen bei 4 Volt Spitze-Spitze.
      Der Pegel vom CD Player liegt bei max 2Volt Spitze-Spitze.

      Auf jeden Fall ist die Basslastigkeit im Radiobetrieb jetzt beseitigt. Einfach deswegen, dass man den Lautstärkeregler weiter aufdrehen muss und dadurch nicht mehr im Bereich der Bassanhebung ist.

      Warum der FM Pegel generell so hoch ist, das ist mit immer noch nicht klar.

      Danke nochmal und einen schönen Tag.

      János