und nochmals ein Bodensee W3

lightningivi · 16. Oktober 2011, 20:10

Hallo Zusammen,

ich bin bei der Repartur eines Bodensee W3 auf folgendes Problem gestossen:

Gerät ist gereinigt & alle Teerkondensatoren sind getauscht.
Der 50µ + 50µ Siebelko sowie der Siemens Selengleichrichter gegen einen Siliziumgleichrichter mit 120Ohm/11 Watt Vorwiderstand ebenso.
Die Messingfassungen der Sicherungen sind blank poliert und die Sicherungen selbst durch passende ersetzt.
Bei erster Inbetriebnahme messe ich 0V am Pluspol des Gleichrichters gegen Masse. Ich habe alle Zuleitungen und deren Lötstellen überprüft, ohne einen Defekt finden zu können.
Primär funktioniert der Netztrafo: Skalenlämpchen brennen.
Wie soll ich nun weiter vorgehen? Was meint ihr dazu?

Lollocat · 16. Oktober 2011, 20:18

Hallo Ivica,

hat der W3 nicht eine Anodensicherung 180mA?

Aller · 16. Oktober 2011, 20:21

Hallo Ivica,

Wenn die Anodensicherung gut ist, dann die Anodenwicklung auf Durchgang prüfen.

Grüße

lightningivi · 16. Oktober 2011, 20:22

Yes, so isses, die habe ich natürlich auch sofort erneuert und die Kontakte wirklich penibelst gereinigt, jedoch leider ohne Erfolg.
Beim Auspacken und erster Sichtung fiel mir bereits das Fehlen der Sicherung auf.
Vermutlich hatte der Vorbesitzer ob des gleichen Problems das gerät aufgegeben.

lightningivi · 16. Oktober 2011, 20:25

Hallo Albrecht,

wenn ichs richtig gemacht habe, messe ich 103Ohm zw. beiden Enden der Anodenwicklung (das sind doch die, die zur 180mA-Sicherung führen, ja?)
: beide abgelötet und eben o.g. 103Ohm gemessen.

Lollocat · 16. Oktober 2011, 20:46

Hallo Ivica,

hast Du mal die Anodenspannug-Wechselspannung am Gleichrichter gemessen?

lightningivi · 16. Oktober 2011, 20:58

Hallo Franz,

nein, dies habe ich nicht.
Auf (ganz) blöd nachgefragt: Wie messe ich die genau?
Mulitmeter auf AC stellen und beide Klemmen des Mulitmeters an die Wechselspannungsanschlüssen des Gleichrichters?

Lollocat · 16. Oktober 2011, 21:05

genau richtig Ivica, da sollten dann um die 240V~ zu messen sein

lightningivi · 16. Oktober 2011, 21:09

ich messe 147V Wechselspannung.

Tapeworm664 · 16. Oktober 2011, 21:26

Hmmm,
das ist recht wenig. Hast Du mit abgelötetem Gleichrichter gemessen? Also nur die "nackten" Anschlüsse vom Trafo? Dann könnte der einen Windungsschluß in der Anodenwicklung haben.
Wenn noch das ganze Radio dranhängt, kann natürlich irgendwo ein zu hoher Strom an der niedrigen Spannung schuld sein. Gleichrichter garantiert in Ordnung?

lightningivi · 16. Oktober 2011, 21:30

Hallo Gunnar,

ich werde Deinen Rat sogleich befolgen und - & + Pol des Gleichrichters ablöten und erneut messen.
Der Gleichrichrichter sollte zu 100% i.O.sein: Neuware vom Bürklin.

Edit: bei abgelötetem Plus/Minus Pol des Gleichrichters messe ich nun ca. 265V Wechselspannung, demanch scheint die Anondenwicklung i.O. zu sein?

Tapeworm664 · 16. Oktober 2011, 21:51

Würde ich jetzt mal auch so annehmen. Der Wurm sitzt also dahinter. Miß doch mal mit dem Diodentester zuerst den Gleichrichter (die einzelnen Diodenstrecken) durch, ich hatte vor kurzem auch einen brandneuen Brückengleichrichter der hin war.

Nachdem aber etwas Spannung übrig bleibt, würde ich nicht auf einen brutalen Kurzschluß tippen, da scheint irgendwas im Radio deutlich zuviel Strom zu ziehen. Also die Stromwege vom Gleichrichter über Siebung usw. weiterverfolgen und auf einen Masseschluß oder zu niedrigen Widerstand prüfen. Auch kann ein teilweise defekter Kondensator daran schuld sein.

lightningivi · 16. Oktober 2011, 21:56

Wie teste ich die Diode?
Ich nenne ein Fluke 83 III mein eigen.
Vielen Dank für Deinen hilfreichen Rat!

Tapeworm664 · 16. Oktober 2011, 22:14

Ganz einfach, auch das 83er hat den Diodentester. Einfach darauf stellen (das Diodensymbol), und eine normale Siliziumdiode sollte in Sperrichtung unendlich Ohm haben, und in Durchflußrichtung um die 500 - 700 ohm. In dieser Stellung wird mit einer etwas höheren Spannung gemessen.

Kannst ja mal mit einer 1 N4001 üben..

lightningivi · 16. Oktober 2011, 22:35

Ok, got it, der Gleichrichter ist in Ordnung.
Ich habe auch mal am Gleichrichter die Gleichspannung zw. + und - im abgelöteten Zustand gemessen: 240V.
Jetzt werde ich mal auf die Suche begeben. Vielen Dank!

Edit: anhand eines funktionierenden Ersatzchassis bin ich fündig geworden:

der markierte 0,1µ und der 20Ohm + 50Ohm waren falsch angelötet (mon dieu!)

Nun kann es weiter gehen.