Freiburg 125 Welche Alten Elkos etc. wechseln?

      Hallo Allerseits,

      nun bin ich glücklkicher Besitzer eines Freiburg 125, dass noch wenig gelaufen hat. Es stand lange bei einer alten Dame. Dabei ist die Originale Fernbedienung,Bedienungsanleitung, Tütchen mit Ersatzsicherungen, Birnchen und ein Tütchen mit den Reitern für die Senderscala. Das gute Teil ist noch im Originalzustand incl. einer Bewohnerin im Innern, die dort dann doch das Zeitliche gesegnet hat und eine schönes Netz hinterlassen hat. Nun habe ich vorsichtig mit Pinselchen mal alles entstaubt und die sterblichen Überreste respektvoll Mutter Erde übergegben....

      Meine Frage: Gibt es irgendwo hier ein Liste der "bösen" Elkos, Kondensatoren, "Hustenbonbons", so als ein quasi "Standardprogramm", die man wechseln sollte, bevor ich das Radio in Betrieb nehme. Habe es kurz angemacht und es klingt wirklich toll. Möchte aber nicht zuviel rumprobieren, bevor das nicht erledigt ist. Wenn das jemand mal zusammengefasst hat, würde das sehr helfen.

      Bei der Fernbedienung, fehlt nur das Knöpfchen für die Umstellung "Musik-Sprache" . Wer hat eventuell solch eins oder wo kann ich ds bekommen?
      Vielen Dank für euere Unterstützung schon im voraus. Wenn ich weiß, wie man hier Bilder reinstellt, mach ich das.

      Best Grüße

      Clemens

      Hallo Clemens,
      erst mal herzlich willkommen bei uns !

      Bilder einstellen kannst du hier nachlesen:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=338

      Ein konkrete Liste existiert m.W. nicht, aber die Experten werden dir sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen.

      Problematisch könnte es mit dem Knöpfchen werden, die sind nicht so häufig.

      Gruß, Dieter

      Hallo Dieter,

      herzlichen Dank für Deine prompte Rückmeldung und die sehr gute Anleitung. Also hier dann ein paar Bilder, die ich nach dem Abnehmen, entstauben und Ausbau des Chasis gemacht habe:















      Was mir noch aufgefallen ist. Das Bistabile Ein/Aus- Relais "klebt" am Magneten, es geht nicht mehr zurück. Gibt es da Ersatz? Wo kann ich sowas bekommen?

      edit Admin: Bildeinbindung korrigiert

      Hallo Clemens,

      Glückwunsch zu diesem Gerät !

      Allerdings: Das ist nicht gerade ein Einsteiger-Modell um
      erste Erfahrungen zu sammeln... ;)
      Hast Du entsprechende Erfahrungen beim restaurieren von Röhren-Radios ?
      Hast Du eine entsprechende Werkstatt, Meßmittel und die Erfahrung,
      damit auch umzugehen ?

      Ansonsten würde ich dringend raten, daß Du Dir einen passenden
      Fachmann hier im Forum suchst, der Dir das Radio auf Vordermann
      bringt.

      Wenn Du Dir die Sache allerdings zutraust, dann wartet folgendes Programm
      auf Dich:
      Reinigung des Chassis, aller beweglichen Elemente,
      zerlegen von Sender- und Lautstärkeregler-Antriebsmechanik,
      Justage der Duplexkupplung, Gängigmachung bzw. Reinigung des.
      Drucktastenaggregats.
      In diesem Zusammenhang der Reinigungsaktionen wirst Du auch voraussichtlich
      das "klebende" Relais wieder in Funktion versetzen können,
      Reinigung und WD40 bewirkt Wunder.
      Eine recht diffizile Ein- und Ausschaltfunktion, aber
      sie funktioniert. Wenn Du das Schutzblech darüber abschraubst, siehst
      Du gleich, wie´s funktioniert...

      Na ja, dann geht´s weiter mit Röhren prüfen, Du wirst in der Regel neue Röhren für die Senderautomatik benötigen (EABC80 und ECL80), meistens ein neues magisches Auge EM84 sowie die UKW Röhren EC92.
      Die Anderen sollten zumindest auch mal geprüft werden...

      Erst dann kommt die große Kondensatoren - Tauschaktion: Alle teervergossenen Kondensatoren, die gelb-schwarzen Teile wie Du sie fotografiert hast, evtl. schwarze "Malzbonbons" , sowie alle Elkos sollten für einen dauerhaft sicheren Betrieb getauscht werden - und das sind hier Viele :)
      Und teilweise super toll verbaut....
      Nicht tauschen musst Du in der Regel die Styroflexkondensatoren (die mit dem durchsichtigen Gehäuse und blauem bzw. rotem Etikett) sowie die Keramikkondensatoren.
      Achte auf kurze Anschlüsse , v.a. im NF-Teil. Sonst gibts nachher
      Überraschungen wie Brummen oder Pfeifen...

      Dann sollten die wesentlichen Versorgungsspannungen gemessen werden,
      als Erstes die Gleichspannung direkt nach der Gleichrichtung. Sie sollte um die 300 V betragen. Wenn deutlich weniger , sollte der Gleichrichter ersetzt werden. In der Regel muß man dann einen Hochlastwiderstand von ca. 100 Ohm dazwischen schalten, da moderne Gleichrichter eine höhere Ausgangsspannung liefern...

      Wenn dann Alles soweit passt sollte das Radio
      komplett abgeglichen werden, erst dann hast Du den vollen Klang und Empfang,
      und eine perfekt arbeitende Automatik.

      Das Alles hier war nur mal eine Kurzfassung der anstehenden Arbeiten.
      Zu jedem Punkt kann man seitenweise Details verfassen, was hier im
      Forum ja auch schon oft gemacht wurde -
      Du kannst ja mal ein paar Stunden recherchieren :)

      Ich möchte Dir nicht den Mut nehmen, aber der Freiburg 125
      gehört mit zu den aufwändigsten Röhrenradios, die SABA je gebaut hat.
      Aber dafür entlohnt die Arbeit mit einem Radio mit perfektem Klang und
      allen technischen Möglichkeiten und Raffinessen, die SABA 1960 anzubieten hatte.

      Viel Erfolg !

      Beste Grüße
      Martin

      Hallo Clemens,

      gratuliere zum Erwerb dieses Boliden!
      Das Gerät wird Dir sehr viel klangliche Freuden bereiten, wenn es denn mal fertig überholt ist, aber bis dahin ists ein langer Weg.
      Ich habe mir als blutiger Anfänger auch diese Arbeit aufgehalst:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3486&highlight=freiburg%20125
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.

      Es wäre sehr hilfreich, wenn Du schöne scharfe und gut belichtete Bilder vom Gerät machen könntest.

      Bei mir war einer der Ausgangsübertrager defekt.
      Hans (Decoder) hatte in Post 008 auf eine Schaltungsbesonderheit des FB 125er hingewiesen, die für das Ableben des AÜs verantwortlich gemacht werden kann.

      Wir wollen den Teufel jedoch nicht gleich an die Wand malen, aber dies ist unbedingt zu beachten.
      Es gibt noch einige weitere Threads zum FB 125.
      An Deiner Stelle würde ich mich erst einmal einlesen. Ich denke, Du findest genügend hilfreiche Tips, die Dir weiterhelfen werden.
      Wenn Du dann soweit bist, das Gerät zu reparieren, wirst Du sicher hier im Forum auf Hilfsbereitschaft und Sachverstand stossen.

      Gutes Gelingen,
      Ivica.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.

      Hallo Clemens,

      eigentlich ist schon alles "oben" geschrieben worden,was bei diesem Gerät gemacht werden sollte.
      Leider ist der 125er wirklich ein Radio welches selbst innerhalb der ganzen Freiburg -Baureihe
      den "Radiomann" besonders fordert.Es sind etliche Bausteine die getauscht werden sollten.
      Auf den Bildern ist zudem deutlich Rostansatz zu erkennen,demnach hat das Radio wohl mal feucht gestanden,was die Sache nicht gerade leichter macht.
      Zu Beginn würde ich dir eine gründliche und vorsichtige Reinigung des kompletten Chassis empfehlen,bevor Du mit dem Austausch von Teilen beginnst.Gut Ding braucht Weile,also mit etwas Geduld ist es auf jeden Fall zu schaffen.

      Peter

      Hallo an alle,

      herzlichen Dank für die prompten Reaktionen an euch alle. Da hab ich ja wohl sowas wie die "S-Klasse" unter den Röhrenradios erwischt.

      Lese also mich erstmal ein und melde mich dann mit dann kompetenten und konkreten Fragen. Nur so vorab zu:
      Peter: Rost ist nur an den Magnetspulen, sieht nichs irgendwie aufgequollen oder nach Feuchtschäden aus.
      Ivica: Dein Betirag macht mir Mut. Scheinbar hast Du auch ohne viel Ahnung aber mit reichlich Mut Dich an das Gerät gewagt.
      Martin: Toll, mal so eben aus dem Ärmel eine "To-Do"- Liste zu schütteln

      Ergo: Auch wenns ein komplexes Teil ist, werde ich wohl im Endeffekt ein gutes Ergebnis haben.

      Bis später und erstmal Danke an euch.

      Clemens

      Hallo Clemens,

      nun ja, aufgequollen ist das Kernpaket (zumindest) des unter dem Chassis liegenden Ausgangsübertragers schon:



      Das hat allerdings wahrscheinlich keinen "Krankheitswert". Wichtiger ist, dass keine anhaltende Überhitzung stattgefunden hat.
      Wenn man den rechts sichtbaren Teil des Wickelkörpers (weißer Kunststoff) so sieht, kann man allerdings Bedenken bekommen.

      Also: Zuerst alle Standardarbeiten ordentlich erledigen und dann bei Inbetriebnahme nicht in die Falle mit dem "Lautsprecherumschalter-Bug" laufen, der per offener Sekundärwicklung den AÜ killen kann.
      Auch solltest Du nach vollendeter Revision genau prüfen, ob sich beide Endstufen in Punkto

      - Klang
      - Verzerrungen
      - Lautstärke
      - Leistung
      - Frequenzgang

      identisch verhalten. Sollte das nicht der Fall sein, könnte einer der AÜs oder beide geschädigt sein.
      Achim

      Im Internet wird der Saba 125 Stereo Automatik in einem restaurierten Zustand bei 650-750 € gehandelt,während der Graetz Fantasia 922
      knapp für die Hälfte zu haben ist. Ist das Klangwunder aus Villingen
      diesen Unterschied (nur rein technisch betrachtet)wert?Derzeit habe ich in meinem Office den Graetz Sinfonia mit Schallkompressor zur Untermalung eingeschaltet.In einem 2.Office läuft der Saba Wildbad 100.

      Habe grosses Interesse den Saba 125 zu erwerben.Bei Restaurationsarbeiten die in die Tiefe gehen,wäre ich jedoch schon auf Hilfe angewiesen.
      Wer könnte aus dem Raum Dortmund / Lünen diesen Part übernehmen?
      Schon mal vielen Dank für Eure Antworten.

      BG - Hans