Freiburg 3DS - Bassproblem

      Das folgende Problem beschäftigt mich seit einer Woche. Auf meinem Tisch steht ein Chassis eines Freiburg 3DS, welches ganz wunderbar spielt, jedoch mit einem mir unerklärlichen Phänomen. Das Basspotentiometer muss in Mittelposition stehen, dreht man es auch nur eine Idee weiter nach links ist der Bass derartig präsent, dass die Lautsprecher fast nicht davon abzuhalten sind, sich von der Membran zu trennen. Für jeden Tip, wie das Problem evtl. zu beseitigen ist, bin ich sehr dankbar.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Otto postete

      Für jeden Tip, wie das Problem evtl. zu beseitigen ist, bin ich sehr dankbar.

      Gruß Otto
      Der Andrang der SABA-Truppe ist kleiner als erwartet.
      Als einer, dessen Radios nicht aus Villingen kommen, wage ich einen Versuch. ;-))

      Hier im Ausschnitt habe ich rote und blaue Marken gesetzt
      Prioritaet: 2x rot, dann 1x rot und vielleicht blau kann das bewirken.







      hans
      Also, Hans, alle rot und blau markierten Bauteile sind jetzt neu, der 5000 pF
      war augenscheinlich nicht original, an der Stelle war ein Styroflex mit 4000 pF
      eingelötet. Da dieser nur 3690 pF hatte hoffte ich eigentlich, dass der Fehler gefunden sei. Leider war das ein Irrglaube, nach dem Austausch ist keine Verbesserung festzustellen. Es hängt selbstverständlich von der Art der wiedergegebenen Musik ab, manche Sender können ja ohne diese unsägliche Überbetonung der Bässe nicht mehr leben.
      A propos leben, ich glaube, dass ich mir über die Stellung des Basspotentiometers keine Gedanken mehr machen werde. Eigentlich dient es ja dem Zweck, den Klang an mein Ohr anzupassen und dieser Zweck wird auch so erreicht.
      Falls Du aber noch eine Idee hast, ist mir diese trotzdem hochwillkommen.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Lieber Kollege Otto.

      Wenn die zwei Widerstaende (2x rot) auch O.k. sind, weis ich ausser Allgemeinplaetzen nichts mehr.

      Ich muss da eher Achim Recht geben.

      Dazu eine Anmerkung.
      Dass der 3DS ein „Bassriese“ ist, kann man weltweit lesen.
      Als 1964 die Hifi- Norm DIN 45500 entstand hat man noch auf Röhrenendstufen gesetzt.
      Eine ELL80 oder ECLL800 2x 6Watt bei Stereo und 1x 10 Watt mit 2x EL84 bei Mono, waren als Mindestanforderung angenommen worden.

      Weil nun die Lautsprecher von einem Übertragerausgang nur wenig gedämpft werden, können die Membranen ein Eigenleben führen. Um das in Grenzen zu halten, hat man vorgegeben, der Ri am Ausgang gleich, kleiner 1/3 Ra sein muss. Bei 4 Ohm somit 1,33 Ohm.
      Der 3DS hat vom Ausgang weg keinerlei Gegekopplung. Nur die Ultralinearschaltung zeigt Wirkung. Es ja kein hifi Radio, also ausser Betracht zu sehen.

      Von meinen durchwegs mono SABA-Radios weis ich, dass die Lautsprecherwicklung bei SABA sehr hochohmig ausgelegt ist, damit der Bass richtig „bummst“ Eben ungedämpfter Lautsprecher. Ich will mich da nicht auslassen!

      Vielleicht misst einmal jemand den Ausgs- Gleichstromwiderstand eines 3Ds nach. Das geht ganz einfach. Er hat ja eine Schaltbchuchse die alle Speaker abtrennt. Dann mit einem guten Ohm-Meter messsen. Es – werden Werte um 1 Ohm zu sehen sein.

      Das Ganze hier nur noch um die Techniker abzustimmen. Der Rest der Leser muss eben wegsehen.
      Gruss Hans
      @ Ein "Bassriese" ist der 3DS ohne Zweifel, aber kein "Klangriese", ein WIII hört sich erheblich besser an. Über dieses Eigenleben der Membranen bin ich auch nur gestolpert, weil dies bei meinen anderen 3DS erst bei fast völlig aufgedrehtem Potentiometer der Fall ist bzw. war.

      @ Ja, Achim, mit den originalen Lautsprechern.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo die Runde,

      interessanterweise ist es bei mir der WIII, bei dem ich den Bass drastisch zügeln muss.
      Beim 3DS kann ich den Bassregler ungestraft ca. 2/3 aufdrehen.

      Die einzigen "großen" Röhrenradios mit weitgehend natürlicher Basswiedergabe in meinem Besitz sind der Freiburg WII und mein Grundig 5050W.

      Hans, was Du mit der extra hochohmigen Sekundärwicklung beschreibst, passt genau zu meiner These, dass Saba massive Soundkosmetik betrieben hat, um einen effektvollen wuchtigen Klang zu erzeugen.

      Es gibt beim 3DS Chassis ja auch noch die Truhenversion (die Franz unlängst mal hatte), bei der man die Gegenkopplung (im Treiberstufenbereich) etra modifiziert hat, damit die Truhe nicht davonhüpft.
      Achim
      Das plausibleste Beispiel ist ein uA-Meter original verpackt.

      Die Klemmen sind mit einer Drahtbruecke kurzgeschlossen, damit der Zeiger im Karton ruhig bleibt. Spaeter macht oder soll das machen, dioe Elektronik.

      Es gibt wie man sicher weis VM`s die sofort den Wert zeigen, oder welche die den "Seehofer" Effekt zeigen, hin und her!

      hans
      Mal ein ganz anderer Ansatzpunkt.

      Du schreibst, daß der Effekt mit dem Bass sofort einsetzt, wenn Du eine Idee nach links drehst. Das ist für mich ein Indikator, daß die Schleiferbahn des Potis mackig ist oder auf andere Weise plötzlich eine starke Widerstandsänderung verursacht wird. Daher würde ich zuerst das Poti selbst prüfen, ob es noch zuverlässig das macht, was es soll.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Andreas, ich fange mal unten an. Selbstverständlich habe ich gleich am Anfang das Potentiometer freigelötet und durchgemessen, es arbeitet einwandfrei. Auch die ECC83 habe ich probehalber getauscht, ohne Erfolg.

      Hans,das Chassis steckt jetzt wieder an seinem angestammten Platz, jedoch nicht festgeschraubt. Bei passender Gelegenheit werde ich noch Deinem neuen Hinweis nachgehen, als Vergleichsobjekt habe ich allerdings nur das von Achim erwähnte Truhenchassis und da muss ich mal sehen, ob die beiden in dem Bereich baugleich sind.

      Achim, Du hast Recht, auch ich muss am WIII den Bassregler einigermaßen behutsam behandeln. Von Linksanschlag kann keine Rede sein, aber bei diesem 3DS ist es extrem, bei klassischer Musik und Country kann ich auch ca. 2/3 aufdrehen, bei Rock und Pop knapp über die Mitte.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto.

      Den Post 007 hast Du noch nicht beantwortet.

      Der 10kohm wird Schalter am TA- Eingang kurzgeschlossen.
      # Damit steigt die Verstaerkung der Triode #1 an.

      Es kann ja irgendwo ein Masseschluss vorliegen, der faellt sonst nirgends auf nur so!

      Das bewirkt, dass der LS-regler tiefer steht und die Bass-anhebung zunimmt.
      Als Hinweis. meine Vorschlaege sind das Ergebnis langer Uberlegungen.

      Ich werfe nicht den Bleistift auf`s Schaltbild und frage dann: hast Du das getauscht? in den diversen Foren ist das aber so! Ich will doch hoffen, dass das ein Versehen ist, bei der Menge von Meldungen.

      Aber dort KANN der Fehler auch sein.

      Ohne etwas an Messtechnik, kann man das nicht schneller loesen.

      Hellseher bin ich aber auch nicht!
      hans
      Hallo Hans,

      heute habe ich mal den R mit 10K an Pin 3 der ECC83 getestet, an der Kathode liegen 5V DC. Deinem Rat entsprechend habe ich ihn überbrückt und festgestellt, dass dabei die Bässe verstärkt werden. Das Gegenteil müsste doch rein theoretisch passieren, wenn man den R vergrößert?

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo lieber Freund Otto.

      Schoen, dass Du das noch gemacht hast.

      Es beweist jetzt zwar, dann wenn Du den 10kohm kurzschliesst, dass dann die Baesse zunehmen. Genau das hatte ich im Auge, dass es einen Schluss irgendwo gibt.

      Leider Fehlanzeige. Warum nehmen die Baesse ohne den 10kohm zu?

      Die Verstaerkung der ECC83 #1 nimmt ohne den 10kohm zu, der LS-Regler muss weiter nach unten gedreht werden, damit nimmt die von der Beschaltung vorgegebene Bassanhebung weiter zu.
      So wie hier zu sehen:



      Je tiefer der LS-Regler steht umso mehr Baesse hat man und umgekehrt.
      Das haette eben der Fehler sein koennen.

      Macht man den 10 kohm jetzt wie Du meinst groesser, nehmen die Baesse ab, weil der LS-Regler nach oben geht. Das ist eine Meoglichkeit. Leider geht damit der Anodenstrom zurueck, dass kann Probleme mit der Last, die zu ziehen ist, geben!!!!

      Fuer meine Person sind jetzt ohne genaue Messungen keine Empfehlungen mehr moeglich.
      Tut mir leid!
      Hans .
      Also, Hans, ich sehe es so, wenn ich nicht tue was mir geraten wird, dann brauche ich erst garnicht um Hilfe zu bitten.
      Es wird wohl so sein, dass eben nicht ein Radio genauso ist wie ein anderes, das wird auch schon so gewesen sein, als die Geräte damals das Werk verlassen haben, bei einer Toleranz von 20% bei den verwendeten Bauteilen sicher auch nicht weiter verwunderlich.
      Jedenfalls kann man immer wieder feststellen, dass in Abhängigkeit von Stand - bzw. Fundort sowie voneinander abweichenden Betriebszeiten sich identische Geräte völlig unterschiedlich anhören.
      Sicher handelt es sich bei dem Phänomen bei meinem 3DS nicht um einen Fehler und ein Problem stellt es auch nicht dar.
      Jedenfalls danke ich allen Beteiligten für ihre Bemühungen und Dir, Hans, besonders für die detaillierten Erklärungen, die wie immer sehr lehrreich waren.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,
      ohne mich einmischen zu wollen: nach Deinem ersten Beitrag war aber schon anzunehmen, daß die übliche Bedienung des Basseinstellers ein Problem darstellt und evtl. ein Defekt vorliegt.
      Hans hat ja nur - für mich völlig nachvollziehbar - darauf hingewiesen, daß ohne weitere Inspektion/Messungen kein weiterer Rat möglich ist.

      Bzl. Deiner Aussage, daß Geräte je nach Vergangenheit und Zustand recht unterschiedlich klingen können, erinnere ich mich an eine gleichlautende Aussage von Franz (aka Lollocat). Durch dessen Hände sind im Laufe der Jahre so viele Geräte gegangen, daß diese Einschätzung belastbar sein sollte.

      Vom Einzelfall abgesehen wäre es schon interessant, wodurch diese deutlichen Unterschiede herrühren. Leider ist es etwas aufwändig, das klangliche Verhalten der NF-Stufen bei Variation der diversen Bauteile im üblichen Toleranzrahmen zu ermitteln.

      edit: Nachtrag: Du könntest zur Klärung evtl. noch die Kennlinie des Potis aufnehmen. Womöglich besteht hier doch eine Art Sprung, entstanden durch Alterung- dies nur als Idee, die mir bei dem Gedanken an z.T. lästige Gleichlauf-Abweichungen mancher Stereopotis kam.
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Eberhard,

      von Einmischung kann ja hier wohl keine Rede sein. Auch über meinen Tisch sind schon mehrere Dutzend Radios gewandert und dabei bin ich eben zu der Erkenntnis gelangt, dass dasselbe Radio eben nicht das gleiche Radio ist, was mir durch Franz schon oft genug bestätigt worden ist. Wie ich geschrieben habe ist möglicherweise neben der Betriebsdauer und dem Aufbewahrungsort hauptsächlich die Qualität des verwendeten Materials verantwortlich.
      Das Potentiometer bei meinem 3DS schleiße ich nach wie vor als Verursacher aus, vielleicht habe ich mich vorangegangen etwas missverständlich ausgedrückt. Die Bässe sind nicht etwa bis zu einer bestimmten Stellung des Reglers garnicht vorhanden und einen 100-stel mm weiter springt die Membran aus dem LS - Chassis, sondern der Verlauf ist prinzipiell völlig linear.
      Aber das Thema ist inzwischen ja abgehakt, ein Problem stellt die Sache, wie bereits geschrieben, absolut nicht dar.

      Gruß Otto
      Gruß Otto