Ich habe endlich meinen Freiburg WIII auf dem Arbeitstisch. Ich habe während der Restauration eine Art "Tagebuch" geführt:
Die in Post 013 von Peter angesprochenen Spannungen sind jedoch vorhanden. Jedoch ist die Anodenspannung der EC92 sehr merkwürdig. Bei ~88Mhz hat diese 209V und schwankt sobald ich den UKW Regler berühre. Je höher ich die Frequenz stelle desto niedriger ist die Spannung. Diese ist bei 100Mhz auf 50mV gesunken. Die ganze Empfangstechnik ist leider etwas zu hoch für mich. Hat jemand eine Idee, wo ich bei der Fehlersuche ansetzen könnte?
Gruß Julian
AM ist erstmal nicht soo wichtig, als erstes sollte UKW laufen. lightningivi hatte bei seinem Meersburg ein ähnliches Problem: http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3603Freiburg W III Restaurationstagebuch
Erste optische Sichtung:
Vordere Drehknöpfe Defekt, einer ist gebrochen, der andere wurde „ersetzt“. Tasten Teilweise rissig.
Gehäusefurnier in Ordnung. Lack an den Seiten rissig, restliche Oberfläche i.O. Stromkabel wurde ersetzt. Die Bodenplatte fehlt.
Mechanischer Test:
UWK sehr schwergängig. Bassregler festgefressen. Rest i.O.
Erster Test mit Regeltrenntrafo:
Gerät fährt hoch. Brummen macht sich bemerkbar. Wiedergabe über TA funktioniert. Über jedoch Kristallanschluss viel zu leise, über Magnetanschluss ordentliche Lautstärke aber verzerrt. UKW nur mit Kabelanschluss und ohne Rauschunterdrückung sehr schwach zu hören. L/M/K Stumm. Magisches Auge schwach oder verstaubt. Regler kratzen. Lampen zum Großteil i.O.
Nach dem Öffnen:
Chassis mit Flugrust und leicht verstaubt. Alles in allem eine gute Grundlage. UKW mit ein bisschen Öl wieder gangbar gemacht. Nach 24 Stunden Einwirkzeit leichtläufig. Bassregler total fest und ölig → US Reinigung nötig. Keine Spur von „Basteleien“ bis auf den verölten Bassregler und dem ersetzen Stromkabel. Ein Kondensator wurde durchtrennt und gegen einen gleichwertigen Ersetzt. Es handelt sich um einen „Teerie“, die Reparatur ist demzufolge wohl schon vor vielen Jahren erfolgt.
Grundreinigung:
Teile wurden Bestellt. Während dessen wurde der Bassregler ausgebaut. Beim Auslöten starker Geruch nach verbranntem Öl. Das Chssis wurde mit einem Pinsel grundgereinigt.
Bassregler:
Der Regler wurde im US Bad gereinigt und 24 Stunden getrocknet. Danach neu Geölt und eingebaut. Er ist nun wieder leichtgängig und verrichtet seine Arbeit.
Netzteil:
Bevor es an die „Kondensatorkur“ geht, richtete ich das Netzteil. Der Selen-Gleichrichter wurde durch vier Dioden in Brückengleichrichterschaltung und einen 150Ohm/17W Vorwiederstand ersetzt. Der alten 50µ+50µ Elko wurde gegen einen neuen ersetzt. Jedoch ist die Spannung noch ca 50V zu niedrig. Das werde ich nach dem Ersetzten aller altersschwachen Kondensatoren noch verfolgen müssen.
Kondensatorkur:
Immer ein paar Kondensatoren ersetzt und getestet. Nach einem Nachmittag: TA kommt langsam wieder, aber noch nicht perfekt. UKW noch immer viel zu schwach. Ca. 50% ersetzt.
Zweiter Nachmittag: Alle Kondensatoren ersetzt. TA Einwandfrei. UWK lauter, jedoch noch immer nur ohne Rauschunterdrückung hörbar, das Magische Auge zeigt trotz Empfang keinen Ausschlag. L/M/K immer noch stumm. Die Versorgungsspannung stimmt nun bis auf wenige Volt mit den Angaben aus dem Schaltplan überein.
Die in Post 013 von Peter angesprochenen Spannungen sind jedoch vorhanden. Jedoch ist die Anodenspannung der EC92 sehr merkwürdig. Bei ~88Mhz hat diese 209V und schwankt sobald ich den UKW Regler berühre. Je höher ich die Frequenz stelle desto niedriger ist die Spannung. Diese ist bei 100Mhz auf 50mV gesunken. Die ganze Empfangstechnik ist leider etwas zu hoch für mich. Hat jemand eine Idee, wo ich bei der Fehlersuche ansetzen könnte?
Gruß Julian
Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian