Saba Freiburg 125 Sicherung brennt durch nach langer Standzeit

      Hallo zusammen,

      für ein paar Euro´s konnte ich ein Saba Freiburg 125 bekommen, dass lt. der
      Besitzerin seit mindestens 12 Jahren nicht mehr benutzt wurde, weil es sich nicht mehr einschalten ließ. Ein Tropfen Öl auf das Relais hat das Problem behoben,aber die Sicherung ist nach 2-3 Sekunden durchgebrannt. Die Beleuchtung ging an und ein Brummen war zur hören.

      Im Forum habe ich gelesen, dass die Elko´s formiert werden müssten um den Kurzschluss zu beseitigen.

      Ist es richtig,dass man Plus am Elko und Minus am Gehäuse anschliessen muss oder ist die Variante an das Stromnetz mit 220 Volt, 5 Watt Glühbirne als Widerstand besser? Durch den Wechselstrom müsste es da egal sein welchen Pol man anschließt am Gehäuse.

      Wo sitzt der betreffende Netzelko?

      Kann der Kurzschluss noch an etwas anderem liegen? Auffällig ist, dass bei
      dem Ausgangsübertrager die Schrauben fehlen und er recht locker sitzt.






      Grüße

      Carsten
      carstenscholz postete
      Im Forum habe ich gelesen, dass die Elko´s formiert werden müssten um den Kurzschluss zu beseitigen.
      Hallo Carsten,

      in welchem Forum, wo, bei welchem Gerät, bei welchem Fehlerbild?

      Das sind so pauschale Empfehlungen, die man nicht so einfach stehen lassen sollte.

      Für Vorkriegsradios und Modelle der Kriegs- und Nachkriegsjahre möchte ich jetzt nichts aussagen, aber zu allem was ab 1950 kam kann ich sagen, dass ich noch NIE irgendeinen Elko im NT nachformiert habe. Entweder der macht das beim Einschalten ganz fix selbst oder er wird ersetzt.

      Der Grund ist, dass ich davon ausgehe, dass ein Lade- oder Siebelko, der durch langes Lagern so deformiert ist, dass die Netzsicherung auslöst, auch in Zukunft nicht betriebssicher sein wird.
      Darüber hinaus sind diese Bauteile Pfennigartikel und das Formieren eines alten Kondensators, über dessen Zustand man nichts weiss, ist nicht ungefährlich.
      Achim
      Hallo Achim,

      hier hatte ich das gelesen mit den Elko´s formieren:

      http://www.radiomuseum.org/forum/elkos_neu_formieren.html
      http://www.radio-ghe.com/formieren.htm
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=1477

      Der Tipp mit dem Gleichrichter könnte passen, ich hatte den mit einem Spannungsregler unter Strom gesetzt, schon bei 12 Volt wurde der glühend heiß, wobei das Multimeter am Minus Pol nur Minus zeigte, während am Plus Pol bei der Volt Einstellung Wechselstrom und Gleichstrom ausschlug.

      Ist die Wärmeentwicklung vom Gleichrichter normal oder kommt das durch Hochomigkeit?

      Kann man den so wie hier beschrieben mit Dioden erneuern?

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3382

      Das der AU lose ist liegt daran, dass vier Schrauben fehlen. Die Schrauben habe ich heute reingedreht, jetzt sitzt der AU wieder fest. Warum der losgeschraubt wurde, kann ich nicht sagen, vermutlich ein Reparatur, wobei die Lötstellen alle recht alt aussehen.

      Grüße

      Carsten
      Hallo Carsten,

      das mit dem Gleichrichter kann ich jetzt noch nicht so ganz nachvollziehen. Meinst Du "mit einem Spannungsregler unter Strom gesetzt", daß Du mit einem regelbaren Netzteil auf die Eingänge des Gleichrichters Spannung gegeben hast?

      Wenn der Gleichrichter dann ohne Belastung am Ausgang sofort heiß wird, ist davon auszugehen, daß er defekt ist. Normalerweise werden diese Selen-Brückengleichrichter im Betrieb schon warm, aber auch nur, wenn Belastung (in Form des Radios) am Ausgang hängt. Du hattest für den Test den Gleichrichter doch ausgelötet, oder?
      Und denk mal nach: Duch Hochohmigkeit kommt normalerweise keine Wärmeentwicklung (Hoher Widerstand = geringer Stromfluß = geringe Verlustleistung).
      Wenn der Gleichrichter nicht mehr gut erscheint, sollteset Du ihn auf jeden Fall durch Dioden (oder einen Brückengleichrichter) ersetzen, dabei darauf achten, daß Du bei den Siliziumdioden /-gleichrichtern zusätzlich einen Widerstand einbauen musst. Dazu ist hier im Forum reichlich geschrieben worden. Du hast da ja schon einen ganz interessanten Beitrag gefunden.
      Gruß, Gunnar
      Sauber, es gibt jemand, der die Suchfunktion des Forums benutzen kann.
      Kein Spaß, Hut ab, Carsten.
      So funktioniert das.

      Andere sollen sich bitte ein Beispiel nehmen, denn hier im Forum ist alles schon
      mal "Durchgekaut" worden. Man muß sich nur ein bißchen Mühe machen und danach suchen.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      nightbear postete
      carstenscholz postete
      Im Forum habe ich gelesen, dass die Elko´s formiert werden müssten um den Kurzschluss zu beseitigen.
      Hallo Carsten,

      in welchem Forum, wo, bei welchem Gerät, bei welchem Fehlerbild?

      Das sind so pauschale Empfehlungen, die man nicht so einfach stehen lassen sollte.

      Für Vorkriegsradios möchte ich jetzt nichts aussagen, aber zu allem was ab 1950 kam kann ich sagen, dass ich noch NIE irgendeinen Elko im NT nachformiert habe. Entweder der macht das beim Einschalten ganz fix selbst oder er wird ersetzt.

      Der Grund ist, dass ich davon ausgehe, dass ein Lade- oder Siebelko, der durch langes Lagern so deformiert ist, dass die Netzsicherung auslöst, auch in Zukunft nicht betriebssicher sein wird.
      Darüber hinaus sind diese Bauteile Pfennigartikel und das Formieren eines alten Kondensators, über dessen Zustand man nichts weiss, ist nicht ungefährlich.
      Ich spreche jetzt mal mit meiner Erfahrung aus der Studienzeit und dem was uns beigebracht wurde:

      In der Hochspannungstechnik mußte JEDER Kondensator, egal welcher Bauart und ob alt oder neu, vor dem Einsatz über 24 Std. formiert werden. Grund war und ist, dass auch schlichte Lagerung ohne Spannungsbeaufschlagung den Kondensator altern läßt.
      Das Anlegen von Spannung setzt einen chemischen Prozess in Gang (bei Elektrolyten sicher, bei anderen Dielektrikas weiß ich es nicht), welcher den Kondensatoren wieder zu alter Frische hilft.
      Ich persönlich habe ca. 95% aller als "defekt" ausrangierten Alubecher aus Röhrennetzteilen wieder formieren können, viele sind auch heute noch klaglos im Einsatz. Dabei spielt nicht das Geld die Hauptrolle, sondern einfach die Tatsache, dass es möglich ist, die alten Kondensatoren zu erhalten.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      sicher laufen bei Elektrolytkondensatoren während längerer Phasen ohne Spannung chemische Veränderungen ab. Beim neuerlichen Anlegen der Spannung, also wenn ein Gerät nach längerer Zeit wieder eingeschaltet wird, äußern sich diese Veränderungen in einem ungewöhnlich hohen Stromfluss unmittelbar nach dem Einschalten.
      Da die Überstromorgane sprich Schmelzsicherungen ein Vielfaches des Nennstroms kurzzeitig wegstecken, merkt der Benutzer von dieser mehr oder wenig ausgeprägten Zwangsformierung nichts. Möglicherweise fließt noch eine begrenzte Zeit ein erhöhter Reststrom und vielleicht wird der Kondensator anfangs etwas warm.

      Das alles halte ich für normale Vorgänge, die vom Hersteller einkalkuliert sind und die ein gesunder Elektrolytkondensator völlig unbeschadet übersteht.

      Natürlich sind Situationen vorstellbar, wo das Zwangsformieren sehr alter (50+) Elkos nach Jahrzehnten der Ruhe beim Einschalten nicht das gewünschte Ergebnis bringt. Der Reststrom sinkt vielleicht nicht ganz ab oder der Kondensator wird geschädigt. Es kann auch sein, dass man durch tage- und nächtelanges Formieren mit einer geeigneten Formierschaltung wieder eine volle Funktion erreichen kann. Allerdings sind auch beim Formieren von Hand Fehler möglich, es sind elektrische Unfälle möglich und es kann sein, dass die Formierung letztlich nicht gelingt oder nach wenigen Jahren wiederholt werden muss.

      Daher frage ich mich, ob nicht die Empfehlung ausgesprochen werden sollte, Elkos, die beim ersten Einschalten nach vielen jahren die "Selbstformierung" verweigern, einfach durch aktuelle Bauteile zu ersetzen.
      Achim
      Hallo,

      den Siemens Gleichrichter habe ich mit 4 1N4007 Dioden verlötet. (Nichts für schwache Nerven, das Wackelt alles beim Löten und die Lötstellen halten erst nach Entfetten und Schmirgel).

      Mir fehlen noch die 2 Widerstände mit 100 ohm und 11 Watt, habe nur 160 Ohm mit 2 Watt für die Wechselstromanschlüsse. Zumindest konnte ich die Veränderung kurz testen bevor die Widerstände anfingen zu Qualmen.

      Das Radio geht jetzt "normal" an, Sicherung bleibt drinnen, Röhren fangen an zu leuchten.

      Morgen besorge ich mir die richtigen Widerstände. Sind die 100 Ohm mit 11 Watt bei den 1N4007 Dioden korrekt?

      In diesem Beitrag sind welche mit 8 Watt eingelötet:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=1270&pagenum=2
      Hallo Carsten,

      leg Dich beim Vorwiderstand noch nicht fest. Du kannst vorerst irgendwas zwischen 100 und 180 Ohm einbauen.

      Die Kuh mit dem Ausgangsübertrager ist auch noch nicht vom Eis!

      NACH Abschluss der Reparatur, wenn alle Paperkondensatoren ersetzt sind, alle Funktionen des Radios wieder einwandfrei laufen und alle Röhren in Ordnung sind, ermittelst Du den passenden Vorwiderstand empirisch. Er sollte letztlich so bemessen sein, dass sich die Versorgungsspannung an den ersten Elkos in der korrekten Höhe, wie sie im Schaltbild steht, einstellt.

      Ein 11 Watt Widerstand hat eine größere Oberfläche, auf die sich die Wärmeabstrahlung verteilt. Man muss dann bei der Montage nicht so aufpassen. Elektrisch tut es in der Regel auch ein niedriger belastbares Exemplar.

      Es hat auch - außer der Vergrößerung der Wärmeabgabefläche - keinerlei Vorteil, 2 Widerstände zu verwenden.
      Achim
      einen Widerstand habe ich heute an den Plus Pol mit 120 Ohm und 11 Watt eingelötet, allerdings wird der rot glühend, wenn ich auf volle Spannung gehe.

      Am Minus Pol des Gleichrichters ist kaum eine Spannung messbar, am Plus Pol ist die Spannung sehr hoch. Ist das korrekt?

      Der Gleichrichter bleibt kalt. Wenn ich den nur an der Wechselspannung anschließe lässt sich minus und plus Spannung in gleicher Höhe messen, erst wenn ich die Kabel der Gleichspannung anlöte tritt der Effekt mit der unterschiedlichen Spannung auf.

      Habe ich etwas falsch zusammengelötet?

      Hallo Carsten,

      wie misst Du überhaupt die Spannungen? Irgendwas scheint da generell nicht zu stimmen. Ich denke doch, du hast die Trafoanschlüsse an die beiden Wechselstromanschlüsse des Brückengleichrichters gelötet und das Meßgerät mit der Minus-Strippe an Minus und den Plus-Anschluß des Meßgerätes an den Pluspol des Gleichrichters.
      Nur so kannst Du die Spannung, die am Gleichrichter anliegt messen. Wie kommst Du auf "Am Minus Pol des Gleichrichters ist kaum eine Spannung messbar"? Wo hast Du das Meßgerät angeschlossen?
      Gruß, Gunnar