Freudenstadt 8 Problem

      Hallo,

      ich habe ein Freudenstadt 8 vom Nachbarn erhalten, ob ich den reparieren kann.
      Wenn ich den Anschalte, dann fängt sofort eine braune Leitung an zu kokeln.

      Ich habe mir den Schaltplan besorgt und bin trotzdem ratlos.

      Diese Leitung geht unten neben dem Übertrager hinten an die Lautsprecherbuchse, die gegen Masse geht. Nicht direkt, sonder davor ist ein VErteilerpunkt mit einem Drahtwiderstand mit 179Ohm. Ausserdem geht von diesem Verteilerpunkt ein Widerstand, der schon mal erneuert wurde und 260Ohm gross ist auf eine andere Leitung und von dort zu dem Taster, der mit dem EinAus bestätigt wird. Nicht der Schalter, nur ein kleiner Taster.

      Die 2te Seite der kokelden Leitung geht dann an einen Verteiler und dann über einen Widerstand von 11MOhm an den Testpung R.

      Nur finde ich ausser dem Testpunkt nichts im Schaltplan.

      Hier ein Bild vom Kabel:
      http://s7.directupload.net/file/d/2908/8tat5erk_jpg.htm

      Evtl. kann mir ja einer helfen, ich bin Ratlos.

      Gruß
      TFX
      Hallo Unbekannt, (tfx)

      bist Du Dir wirklich sicher das die Leitung anfängt zu kokeln und nicht irgendwo ein Widerstand. Wenn ich mir nach Deiner Beschreibung und und zur Hilfenahme des Schaltplanes die beiden beschriebenen Widerstände raussuche, dann handelt es sich bei der angeblich kokelnden Leitung um jene die eine Negativspannung von 12,5 bzw. 14Volt- führt. Es kann nicht sein das ein so starker Draht heiß wird, weil Trafo und Gleichrichter nicht soviel Strom liefern können und wenn, dann wäre schon längst die Netzsicherung 0,4A geflogen.

      Im Plan sind es die beiden Widerstände R65 (250 Ohm 2 Watt) und R68 (160 Ohm 1 Watt)



      Hier Dein Foto vom Freudenstadt 8

      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Kangoo040696 postete
      Ich würde zuerst die ganzen Teerkondensatoren sowie die alten Elkos tauschen.
      So wie es auf dem Bild aussieht sind die noch drinnen.
      Daran habe ich auch schon gedacht, gibt es evtl. eine Anleitung welche getauscht werden sollten? Oder muss ich wirklich alles austauschen was wie ein Kondensator aussieht?


      Lollocat postete
      Hallo Unbekannt, (tfx)

      bist Du Dir wirklich sicher das die Leitung anfängt zu kokeln und nicht irgendwo ein Widerstand.
      Danke für die lokalisierung, damit werde ich morgen mal weitermessen. Es kokelt wirklich die Leitung, die ist ja weit ab von den Widerständen und fängt auch sofort an, wenn Stom anliegt.

      Gruß
      Thorsten
      tfx postete
      Daran habe ich auch schon gedacht, gibt es evtl. eine Anleitung welche getauscht werden sollten? Oder muss ich wirklich alles austauschen was wie ein Kondensator aussieht?
      Leider ja. Ob es eine Liste dazu gibt, weiß ich nicht.
      Die Styroflexkondensatoren dürfen aber drinnen bleiben

      tfx postete
      Danke für die lokalisierung, damit werde ich morgen mal weitermessen. Es kokelt wirklich die Leitung, die ist ja weit ab von den Widerständen und fängt auch sofort an, wenn Stom anliegt.

      Gruß
      Thorsten
      Bist du dir da sicher? Wenn wirklich die Leitung kokelt, dann müsste sie ja auch nach einiger Zeit zu glühen beginnen.
      Hallo Thorsten,

      an der besagten Leitung ist mittendrin ein Stück Isolierung abgebrannt, soetwas passiert aber nicht, denn wenn wirklich soviel Strom dort geflossen wäre, dann wäre das ganze Stück Draht gleichmäßig abgebrannt. Demzufolge ist die Leitung durch ein benachbartes Teil (Widerstand, Röhre) so stark erhitzt worden das die Isolierung geschmolzen ist. In Deinem Fall liegt nahe das der alte 250 Ohm Widerstand der Verursacher war.

      Löte doch den angebrannte Draht an dem Knotenpunkt R65 R68 ab und schau was jetzt passiert, wenn Du das Gerät einschaltest.
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      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo,

      ein Widerstand hat 179 Ohm, der nächste hat 260 Ohm und der Dritte gar 11 MOhm. Was sind das für Normreihen?
      Und "Kabel" (die bekanntlich nur in der Erde oder unter Wasser vorkommen) "kokeln" auch noch.

      Da ist es schon wichtig, etwas zu präzisieren und zu strukturieren, man erleichtert sich und den Mitlesern die Arbeit damit ganz wesentlich.
      Achim
      Kangoo040696 postete
      Ich würde zuerst die ganzen Teerkondensatoren sowie die alten Elkos tauschen.
      So wie es auf dem Bild aussieht sind die noch drinnen.

      Teerkondensatoren mit diesem Alter sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkait defekt.
      Hallo zusammen,

      also es ist schon interessant was man da so lesen kann!

      Es ist glaube ich an der Zeit, zum Auswecheln a l l e r Kondensatoren, oder was so ähnlich aussieht, ein paar passende Worte zusagen.
      Dazu ist zunächst einmal die Frage zu stellen, ob wir eine Gruppe von Fachleuten oder Hobbyisten sind die es sich zur Aufgabe gemacht haben vor der eigentlichen Fehlersuche in einem defekten Gerät " zuerst einmal die Hälfte der Innereien auszuwechseln, sprich herauszuschmeissen."
      Das kann doch nicht sein! Sinn und Zweck unseres Forums ist es doch, Fehler und Defekte die zum Versagen des Gerätes führen zu lokalisieren und erkennen, um so die Funktion eines Supers verstehen zu lernen und die Wirkungsweise eines Fehlers feststellen.
      Was nützt es mir,wenn ich von vorneherein alle womöglich für einen Defekt in Frage kommenden Teile ersetze um anschliessend festzustellen, dass das Gerät immer noch nicht läuft? Oder wenn es wieder spielen sollte mich darüber zu freuen, obwohl ich gar nicht weiss, woran es gelegen hat?
      Unbser Hobby ist doch das Reparieren und Restaurieren defekter ode alter Geräte.Da macht es doch keinen Spass und auch keinen Sinn, sofort mit der Löterei ohne Fehlerkenntnisse zu beginnen!

      Das Auswechseln alter Kondensatoren die ihre Kapazität verloren oder einen Schluss haben hat natürlich seine Berechtigung. Aber bitte in der richtigen Reihenfolge: Fehlerfeststellung und dann auswechseln des defekten Teiles.

      Wenn man nach der Methode " sofort alles raus " verfahren will, bräuchten wir ja keine teuren Messgeräte sondern nur viel Glück in der Hoffnung, dass das defekte Teil dabei ist !!!

      Zum konkreten Fall: Auf dem Bild ist genau zu erkennen, dass die Lautsprecherbuchse und die "braune Leitung"stark erhitzt werden.Dies ist ja nur möglich, weil die Widerstände R 65 u. R68 stark heiss werden. Was soll überhaupt die Verbindung von R 65 und R 68 mit der Lautsprecherbuchse.
      Fazit: in siesem Gerät wurde schon viel " herumgewerkelt."
      Verfahre bitte nach den Anleitungen von Franz und Achim und dein Gerät wird bald wieder spielen.

      (meine Prognose: C 77 defekt u./oder Schaltfehler an der Lautstsprecherbuchse mit R65/R68)

      Viele Grüsse
      Helmut
      SABANESE von 1954-1962.
      Hallo Helmut,

      natürlich hast du Recht, dass dann der Lernfaktor ziemlich gering ist.
      Aber das Wechseln der Kondensatoren steht doch bei Geräten dieses Alters sowieso an.

      Ich persönlich tausche immer zuerst alle Kondensatoren, ohne das Gerät vorher einzuschalten (es könnte ja sein, dass ein defekter Kondensator beim Einschalten noch andere Bauteile mit in den Tod reißt). Danach funktioniert das Radio meistens wieder. Und wenn nicht, kann man auf Fehlersuche gehen.
      Kangoo040696 postete
      Hallo Helmut,

      natürlich hast du Recht, dass dann der Lernfaktor ziemlich gering ist.
      Aber das Wechseln der Kondensatoren steht doch bei Geräten dieses Alters sowieso an.

      Ich persönlich tausche immer zuerst alle Kondensatoren, ohne das Gerät vorher einzuschalten (es könnte ja sein, dass ein defekter Kondensator beim Einschalten noch andere Bauteile mit in den Tod reißt). Danach funktioniert das Radio meistens wieder. Und wenn nicht, kann man auf Fehlersuche gehen.
      Hallo Alex,

      ...... Du zäumst das Pferd also vom Schwanz her auf ? Ja so kann man es natürlich auch machen, musst nur darauf achten, dass es dann nicht in die falsche Richtung läuft !!!

      Gruss Helmut
      SABANESE von 1954-1962.
      Hallo allerseits,

      Helmuts Anmerkungen möchte ich auch nochmals ganz deutlich unterstreichen!

      In so einem Fall gilt es zuerst innezuhalten und (wenigstens) einige Vorüberlegungen auf sich zu nehmen, bevor mit aller Kraft und blindlings in eine ganz bestimmte (evtl. falsche) Richtung gerannt wird.

      Wir haben nur ein Bild von einem kleinen Ausschnitt des Chassis. Aber hier sieht man schon, dass bereits ohne Ende Bauteile ersetzt wurden. Da hat sich bereits jemand intensiv ausgetobt und Mullard, ERO KT, Vitrohm Drahrwiderstände etc. schlecht und recht eingebaut.

      Möglicherweise ist kein einziger Papierkondensator mehr im Gerät.
      Die Probleme mit Überhitzung etc. können ja auch die Folge einer fehlerhaften Reparatur sein.

      Hier ist zuerst eine intensive Sichtkontrolle angesagt, dann sind die wichtigsten Messungen zu machen und der Fehler ist zu suchen.

      Vor der ersten Ingetriebnahme müssen Kondensatoren, die zur Gefahr für Endröhren oder Netztrafo werden können, zu ersetzen bzw. es ist zu prüfen, ob sie bereits ersetzt wurden.
      Aber das findet sich hunderttausendfach in den Reparaturthreads hier im Forum.

      Aber das Einlesen in die Problematik und die gezielte Suche nach den relevanten Infos werden hier in letzter Zeit langsam zur absoluten Ausnahme. Zu Unrecht!

      Also weniger hektischer Hühnerhaufen und mehr zielorientiertes Vorgehen sind gefragt.

      Wichtige Hinweise sind ja oben von Franz schon gegeben worden.

      Im Übrigen: Bevor so ein dicker Draht "kokelt", also auf der ganzen Länge ein paar Hundert Grad oder mehr heiß wird, hat sich die Anodenwicklung längst in die ewigen Jagdgründe abgemeldet.
      Das hat andere Gründe gehabt. Wahrscheinlich wurde er von einem in der Nähe befindlichen Widerstand, der sich überhitzt hat, angesengt.

      Wenn hingegen R65 und R68 sich überhitzen, liegt im Anodenspannungszweig ein zu hoher Stromverbrauch oder ein Kurzschluss vor.
      Was macht man da? Klar - die einzelnen Äste einzeln abtrennen und die Sromaufnahme messen. Dabei über Regeltrafo oder meinethalben "Glühlampe" begrenzen. Irgendwo ist ein unentdeckter Fehler. Das kann ein Elko, ein Papier / Folienkondensator, eine Röhre oder eine Kriechstrecke im Tastensatz bzw. in der Verdrahtung sein.
      Achim
      Hallo an alle Helfenden,

      und danke für die Antworten.
      Die Kiste wurde leider schon verbastelt, nur bevor ich da jetzt alles rausbaue und auf Verdacht tausche möchte ich den Fehler eingrenzen und möglichst direkt beheben.
      Wenn dann noch was brummt oder nicht gut klingt geht es dort weiter.
      Das ich alte Kondensatoren tauschen sollte ist mir auch klar, nur was soll ich Zeit und Geld investieren und nachher bekomme ich den Fehler nicht raus oder muss viel Geld für einen Trafo investieren.

      Da das Radio in der Firma steht, wo mehr Platz und die besseren Messgeräte vorhanden sind, komme ich morgen erst dazu weiter zu messen.

      Woran erkenne ich denn die Teer- oder Papierkondensatoren? Gibt es bestimme Kondensatoren, womit ich die austauschen sollte?

      Gruß
      Thorsten
      sabaheseen postete
      Hallo Alex,

      ...... Du zäumst das Pferd also vom Schwanz her auf ? Ja so kann man es natürlich auch machen, musst nur darauf achten, dass es dann nicht in die falsche Richtung läuft !!!

      Gruss Helmut
      Warum sollte ich mir denn unnötig Arbeit machen.
      Einer der eingebauten Kondensatoren ist mindestens defekt, warum also vorher einschalten? Ich könnte dadurch noch mehr kaputt machen.

      @Thorsten:

      Hier kannst du dir ansehen, welche Kondensatoren raus sollten und welche drinnen bleiben dürfen: http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=2700

      Neue Kondensatoren bekommst du hier: http://shop.antikradio-restored.de/index.php?osCsid=fb12ddd29257e3066f694e9fb3fbf212
      Hallo Alex,

      im vorliegenden Fall ist Deine Empfehlung aus Post 001 doch völlig sinnfrei, weil im Moment außer Thorsten niemand weiß, WAS für Bauteile überhaupt im Gerät sind (und auch er ist sich nicht sicher).

      Da helfen auch die Fotos aus dem Dampfablasserforum nicht weiter.
      Auf dem Foto in Post 002 sehe ich _keinen einzigen_ Kondensator, der ersetzt werden müsste. Ich weiss nicht, wo Du da Teerpapierkondensatoren siehst.

      Es muss ein scharfes Foto vom gesamten Chassis her, dann kann man ggf. Empfehlungen geben.
      Achim
      Dann schon mal "Guten Appetit, Alex", aber hier kann ich nur den anderen rechtgeben, dass an erster Fehler die Fehlersuche steht, danach kann anhand anderer Fotos über auszutauschende Bauteile beratschlagt werden, allein die weissen Hochleistungswiderstände zeigen doch, dass hier schon "gebastelt" wurde
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo allerseits,

      wenn ich hier so einige Ratschläge nachvollziehe, muss ich zu dem Schluss kommen, dass diese nicht dem bisher gewohnten Niveau unseres Forums angemessen sind.

      Ich halte es nicht für sinnvoll blindlings und bedenkenlos bei jedem Gerät grundsätzlich eine Hand voll Teile auszutauschen, ohne deren "Schuld" bewiesen zu haben. So etwas ist keine systematisch fachgerechte Vorgehensweise - es ist ein unbefriedigendes Herumstochern ohne sich im geringsten mit der Funktion des Gerätes und dem Sinn der betroffenen Bauteile vertraut gemacht zu haben. Diese Vorgehensweise birgt auch keinerlei Lerneffekt.

      Und wenn man bei der Fehlersuche mit Bedacht und System vorgeht werden dabei auch keine Bauteile gefährdet. Die dazu nötigen Hilfsmittel müssen auch nicht teuer sein - oft hilft dabei eine einfache Glühbirne, welche man zwecks Strombegrenzung in die Stromversorgung des zu untersuchenden Gerätes einbindet - Achim erwähnte dies bereits.

      Weiterhin hat auch Helmut bereits auf eine fachgerechte Vorgehensweise hingewiesen, deshalb bedarf es da keines weiteren Kommentars.

      Nur so macht es wirklich Spass bei einer Fehlersuche mitzuhelfen und nur so kommt man zu einem wirklich befriedengenden Ergebnis.

      Zu dem konkreten Fall kann ich nur die bereits geäusserten Vermutungen bestätigen, dass das Ankokeln der Leitung nicht durch zu hohen Stromfluss erfolgte, sondern indirekt durch starke Überlastung von angrenzenden Bauteilen (Widerständen) verursacht wurde.

      -- Soweit ich es nachvollziehen kann liegt R68 "nur zufällig" am masseseitigen Ende der Lautsprecherbuchse auf Bezugspotential und hat daher nicht direkt mit dem Lautsprecherstromkreis zu tun --
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Ach...
      es geht beim Geschriebenen einfach viel zu viel verloren.
      Meine Ratschlag die Kondensatoren zu tauschen war anders gemeint.
      Er bezog sich nicht auf das Fehlerbild, sondern einfach darauf, dass sie hier anscheinend noch drinnen sind und ja sowieso irgendwann raus müssen.

      Bitte zieht das mit dem Kondensatortausch hier nicht noch weiter in die Länge, damit ist Thorsten schließlich nicht geholfen, er muss nur viel mehr lesen.