Freiburg W3 im Schrottzustand

      Hallo Saba-Freunde,
      ich konnte vor kurzem an ein schrottreifes Freiburg W3 kommen. Das Skalenglas ist gebrochen, es fehlen Röhren sowie Lautsprecher und das Gehäuse gleicht einer alten Piratentruhe.
      Durch Villingers Hilfe bekam ich ein neues Skalenglas, so das ich mich nun doch an eine "Wiederbelebung" wage. Gleich vorweg: Es wird (leider) nicht Original werden,
      da allein für die Lautsprecher horrende Preise aufgerufen werden - wohl auch der Grund, warum Sie in meinem Gerät nicht mehr vorhanden sind.




      Das Gehäuse werde ich nicht abbeizen...es bekommt bei einem befreundeten Tischler ein neues Furnier.





      die Zierleisten wurden mit Rostschutzfarbe "verschönt" und -damit Sie besser
      halten- mit Nägeln befestigt...ein Fall für die Tonne :(

      die neuen 25er Bässe sind von der Bauöhe nicht kompatibel mit den Hochtönern



      Nebeneinander passt es auch nicht...



      Also eine neue Schallwand bauen, wo alles nebeneinander untergebracht wird



      So sieht es nun von außen aus: Ein bischen 3DS...



      Den Bespannstoff konnte ich nach einer Klorix-Behandlung und anschließendem Weichspülen wieder retten.



      Tja, was ich mit den fehlenden Zierleisten am Gehäuse machen werde?
      Ich weiss es leider selbst nicht...vielleicht ganz weglassen und die Nut glätten?
      Im Kfz-Zubehör gibt es ja selbstklebende, goldene Zierleisten als Meterware -
      hat Jemand von Euch Erfahrung damit oder eine andere Idee?

      --
      Gruß Oliver
      Als Zierleisten könnte ich mir vielleicht ein paar Messingrohre vorstellen.
      Können ruhig ein paar mm breiter sein als die Nut. Würde so ca. 6-8mm
      schätzen. Die Rohre ablängen vorsichtig zurechtbiegen und die Enden
      auf Gehrung sägen und mit der Feile so bearbeiten das sie in der Ecke
      schön zusammenstoßen. Anschließend polieren, Zaponlack drauf und mit Holzleim einkleben.

      Gruß
      Frank
      Hallo Oliver

      da hast Du Dir ja einiges vorgenommen, am Gehäuse hat sich schon mal jemand versucht, sieht aus als wenn da mal ein Lagerfeuer auf den Deckel gebrannt hat.

      Zu der neuen LS Konstellation, hmm, das wird nix werden, sieht zwar nicht schlecht aus und jetzt kommt das "aber". Das sind reine Bass-Lautsprecher und der Übertragungsbereich liegt weit unter 1000Hz und die Hochtöner setzen erst bei 4KHz ein. Also wird da mittendrin einiges an Musikwiedergabe fehlen, ich will Dir Dein Projekt keinesfalls madig reden, lediglich nur die Enttäuschung ersparen. Außerdem ist der Wirkungsgrad dieser Bass-Lautsprecher gegenüber den originalen Breitbändern viel schlechter was sich extem in der Lautstärke wiederspiegelt.
      Das ist nicht böss gemeint, aber allein auf Grund dessen wird sich der Aufwand kaum lohnen.
      Ich an Deiner Stelle würde in der E-Bucht nach Breitbändern von anderen Herstellern als Saba ausschau halten, die gibt es weitaus günstiger wie die Originalen, zumindest würdest Du klanglich nicht so enttäuscht werden.

      Was das Gehäuse betrifft, so habe ich hier eines was das gleiche Schicksal erlitten hatte wie Deines. Von den äußeren Zierleisten fehlten 3 und die um die Schallwand waren total verballert. Also habe ich mich entschlossen die Leisten gänzlich wegzulassen und zumindest die äußeren durch Zierstreifen zu ersetzen. Das Gehäuse ist im Mahagoni furniert und wie alle meine Geräte auch neu lackiert.
      Wenn Du gefallen daran hast können wir gerne mal persönlich darüber sprechen und ich denke das wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen können.



      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Ich fürchte, die beiden Bässe lassen sich auf keinen Fall verwenden - nicht weil sie 8 Ohm haben, sondern weil diese Art Woofer nur einen vertretbaren Frequenzgang bis etwa 1000 Hz haben, darüber aber furchtbare Schwankungen liefern und ab etwa 5000Hz gar nichts mehr. Es sind keine Breitbänder sondern reine Tiefbasstreiber. Wenn die Originalbreitbänder nicht zur Verfügung stehen, solltest Du nach gleich großen Gitarrenlautsprechern suchen. Die gehen in der Regel bis etwa 10kHz und würden damit sehr gut zu den Hochtönern passen,auch von der Empfindlichkeit her.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Leute,
      erstmal vielen Dank für die Antworten!

      @ Frank: Ja, das mit den Messingrohren ist auch ein guter Plan.
      Das kommt dem Original noch am nächsten und lässt sich auch noch
      am heimischen Wohnzimmertisch realisieren.

      @ Franz: Schade, die Bässe hatte ich noch als "Reserve" zu liegen...
      zum Gehäuse: Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, die Leisten völlig wegzulassen - das Ergebnis Deines Gehäuses bestärkt mich darin.

      @ Heino: Gitarrenlautsprecher sind ein guter Tip! Vielleicht sollte ich so
      etwas in der Bucht suchen.

      Das Problem ist ja noch folgendes...der Anschlußstecker für die Lautsprecher fehlt auch - ich muß also einen neuen "Ausgang" finden - aber dafür gibt
      es ja den Schaltplan. Das wird sowieso abendteuerlich...ich weiss noch nicht
      einmal, ob der Freiburg überhaupt Töne von sich gibt. Am Chassis wurde auf jeden Fall mal eine Din-Buchse nachgerüstet, ansonsten sieht alles noch unverbastelt aus - Bilder folgen...
      Hallo in die Runde!

      Auch ich kann mir nicht vorstellen, daß die Bestückung darin klingt. Der Weg, den Heino vorschlägt, ist da der Richtige. Diese 25er würden zwar "fette Bässe" liefern aber eben nur ein Bumm-Zisch Erlebnis.
      Versuche es doch mal mit den leicht erhältlichen und nicht mal teuren Visaton "BG 20". Das sind häufig verkannte, sehr ordentliche Breitbänder, die der Philosophie der SABA Breitbänder recht nahe kommen. Leichte Papiermembran, recht steife Einspannung (heute in Textilsicke) und eine kleine leichte Schwingspule mit kräftigem Magnetantrieb. Um die 8 Ohm brauchst Du Dir keine Sorgen machen, die sollten nach ihrem Wirkungsgrad gut mit den SABA Hochtönern zusammen geschaltet werden können.
      Einzig den kleinen Schwirrkonus in der Mitte (der Hochtonkegel) sollte man ggf. mit einem Skalpell abschneiden, der richtet mehr Unsinn an, als daß er wirklich hilft. Aber auch mit dem Konus klingen die Dinger schon richtig gut.
      Gruß, Gunnar
      Ja, den könnte man versuchen! Hoffentlich hat er einen halbwegs ordentlichen Frequenzgang, aber die gut 30€ würde ich mal blind investieren! Und dann, wie Gunnar schon vorgeschlagen hat, den Schwirrkonus heraustrennen!
      Die beiden Woofer kannst Du in Dein Auto montieren, offen auf die Heckablage!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Gunnar,
      sehen ganz gut aus; auch der Preis ist mit 25.-€ ok. Sind aber nur 8" Chassis,
      keine 10". Aber mit dem Frequenzgang kann man die Hochtöner fast weglassen...

      Die von Frank sehen von Größe, Frequenzgang und Preis noch besser aus!

      Heino, solche Bässe hatte ich vor 20 Jahren im Auto! Heute fahre ich Astra Caravan - das passt irgendwie nicht! ;)

      --
      Gruß Oliver
      Pollin hatte nur noch einen, bei Ebay war es auch nicht preiswerter,
      aber bei Amazon...nur 13,55.-€ pro Stück und Versandkostenfrei!
      DY-1026U PA-Gitarrenlautsprecher 10" (250 mm). Leistung 100 W Impedanz 8 Ohm. Fullrange System mit Dualton Hochtontrichter. Frequenzgang 60 Hz-12 KHz.
      OK, nächstes Wochenende gibt es dann eine neue Schallwand!
      Der 3DS-look bleibt aber!:zunge:
      @Frank: Rockwood-Lautsprecher hatte ich schon mal...so schlecht waren die nicht. Wo gibt es denn Original SABA Greencone-Farbe für den ultimativen Klang?
      :ugly:

      --
      Gruß Oliver
      Hallo Leute,
      die Lautsprecher sind angekommen und die Schallwand ist fertig.
      Kommt jetzt das Problem mit der Verdrahtung:
      Im Original ist ja nur ein Hochtöner verbaut, wie bringe ich die 4 LS
      am Besten zusammen? Auch fehlt mir das Original Anschlußkabel mit
      den 4 Pins, aber da läßt sich vielleicht etwas mit Bananensteckern machen.





      Der "ausgefahrene" Variometerstab stösst fast an den Magneten



      Dann werd ich mal den Schaltplan studieren, wie die LS-Anschlussbuchse
      beschaltet ist.
      --
      Gruß Oliver
      Hallo Oli

      Glaube mir dass kommt definitiv nicht gut. Du magnetisiert damit sämtliche eisenhaltige Metalle inkl. denen in den Röhren in der Umgebung. Damit lenkst Du die emitierten Elektronen von der Kathode zur Anode längst ab. Mir war mal bei einem Grundig Radio ein Hochtöner bei einem Wedereinbau nur ganz kurz in die Nähe der EM34 geraten, die Röhre war sofort unbrauchbar beschädigt. Die Elektronen wurden in alle Himmelsrichtungen gejagt (abgelenkt) fast wie bei einem Röhren TV und dies auch noch nach Monaten, da die Röhre nagleneu war und es mich reute diese zu entsorgen. Der rechte LS von hinten gesehen schwebt ja über der EM71 Röhre! der Tuner wird es auch übel nehmen da es drin auch kleine Drosseln und Spülchen hat die es beinfussen wird mit dem Kanonenmagneten. Nicht ohnehin waren in alten und auch neueren TV Geräten mit Bildröhre magnetisch möglichst abgeschirmte LS Magneten verbaut.
      Ich würde vielleicht mal ein Auge auf sehr gute Isophon Lautsprecher werfen die es auch bei grundig Geräten als 25er Version gab. Die klingen gerade so gut wie Saba Lautsprecher und haben auch AlNiCo Magneten mit hohem Wirkungsgrad.

      Viel Erfolg noch und freundliche Grüsse

      Beni
      Hallo Saba-Freunde,
      die schlechten Nachrichten gehen auch beim Gehäuse weiter...
      Nach -vorsichtigem- Abschleifen der alten Lackschichten kamen viele
      weiße Stellen zum Vorschein:Karosseriespachtelmasse! Damit wurden tiefe
      Löcher im Gehäuse geschlossen. Ansonsten ist das Furnier durchgeschliffen,
      die Oberfläche alle paar Zentimeter beschädigt. Kein Wunder, das es mit dunkel-
      brauner Farbe überzogen wurde!



      Lediglich die Seitenteile wären halbwegs zu Retten



      Jetzt kommt Plan B:
      Da ich ja die fetten Breitbänder nicht umsonst gekauft haben will,
      nutze ich das Gehäuse als Gitarrenverstärker!
      Es wird kein Radiochassis mehr eingebaut, die großen Lautsprecher bleiben.
      Das Gehäuse wird schwarz lackiert und es kommt eine neue Bedienplatte
      als Front montiert (statt Senderskala und Tasten).
      Darauf werden die Bedienelemente eines geschlachteten Gitarrenamps montiert.
      Im Gehäuse ist ja dann reichlich Platz für den Transistor-Amp.

      Das Gehäuse wurde glatt geschliffen, gespachtelt und gefüllert...





      Fortsetzung folgt...
      --
      Gruß Oliver
      Hallo Beni,
      magnetisierte EM34/80 hatte ich schon jede Menge. Z.b. beim Capella 753 sitzt die EM80 sehr nahe am Ls.
      Ich habe einen elektrischen Entmagnetisierer der früher für Tonbandtonköpfe gebraucht wurde.
      Damit kann man im Betrieb der Röhre wunderbar die Fächer wieder gerade ziehen.
      Alternativ geht auch ein Magnet, muß man aber ausprobieren um die Röhre wieder in die Gegenrichtung zu magnetisieren.
      Wegwerfen brauchst du also gar nichts.
      Gruß Volker www.antikradio-restored.de