UHER CR 240AV

      Hallo Forum,

      habe hier ein portables Tapedeck von Uher; der Riementausch ist nach 3 Stunden "learning by doing" geschafft, solange hat es gedauert, bis ich die "Falle" im Bereich der Auswurfmechanik erkannt habe und die richtige Stellung der unten rechts befindlichen Schiene, welche die Tonköpfe in Ruhestellung bringt, durchschaut habe;
      Probleme gibt es manchmal sporadisch noch im Bereich der Laufwerksteuerung:
      das Tape läuft für mehrere Sekunden an, um dann wieder abzuschalten, gibt sich aber nach ein paarmal Spulen, ich vermute hier als Ursache eher einen Wackelkontakt.
      Folgende Probleme gibt es noch: die kleinen Miniaturlämpchen für Zählwerk und Hintergrundbeleuchtung des Kassettenfachs (lt. Schaltplan 3V/40mA) sind defekt; ich habe zwar Ersatz gefunden, bin aber noch am Überlegen, die durch warmweiße LEDs mit UF 3,5V / 20mA zu ersetzen; rechnerisch ist zwar kein Vorwiderstand erforderlich, dennoch bin ich am überlegen, einen 8,2 Ohm einzulöten. Fage: notwendig oder nicht??
      Ferner ist der Kontaktschieber des Aufnahmeschalters kurz hinter der Frontblende gebrochen, was bei Berührung zu Fehlströmen/ Abschalten des Geräts führte; daher habe ich mich vorläufig entschlossen, den am Knopf stehengebliebenen Rest abzuschneiden und den Kontaktschieber manuell auf "Aufnahme aus" zu setzen. Mit Erfolg, die Wiedergabequalität des Knirpses ist erstaunlich.
      Dennoch hier die Frage: hat evtl. jemand ein Schlachtgerät, bei dem der Aufnahmeschalter intakt ist?? (was dran ist, sollte auch funktionieren, auch wenn das Gerät rein zur Wiedergabe gedacht ist.)
      hat jemand schon Erfahrungen mit diesem Gerät gemacht, auf was bei einer Überholung zu achten ist?? Die Platinen glänzen nur so vor blauen Tantalperlen, wegen der Enge wird aber nur im geringen Umfang eine "Umrüstung auf MKS Miniatur möglich sein.



      hier eine Gesamtansicht des Geräts mit ausgebauten Steckplatinen



      hier ein Blick von der Seite auf den defekten Kontaktschieber



      die ausgebauten Steckplatinen



      ein Blick auf den Bereich der Netzteilplatine, außer einigen roten Roederstein und evtl. den beiden goldenen Frakos habe ich keine Tauschkandidaten gefunden, die kleinen 10er Potis sind noch ok und scheinen einer Neueinstellung nicht im Weg zu stehen, an dem kleinen 4-Polstecker des tonkopfträgers wurden die Kabel des Aufnahmezweigs gekappt, also scheint der defekte Schieber schon eine "ältere" Angelegenheit zu sein, ansonsten sieht das Ganze recht unverbastelt aus
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Kleines Update
      Nachdem auch die Nachfrage bei Uher-Servide.de bez. Ersatzteilen erfolglos blieb, und die inzwischen aus der Auktion eingetroffene ursprünglich als Ersatzteilträger gedachte Maschine zu "dem" Zweck zu schade ist, wurden bei der "Neuen" gestern die Riemen getauscht:
      der Hauptriemen zum Motor war verhärtet und zerbrach schon beim Ausbau, die anderen drei (1 x Zählwerk, 2 x Wickelteller) waren gelängt und rutschten durch, was zu dem Fehlerbild "Maschine schaltet sich nach einigen Sekunden ab" führte.
      Inzwischen waren die "Stolperfallen" beim Aus- bzw. Wiedereinbau des Kassettenlifts ja bekannt, so ging das Ganze diesmal in dreißig Minuten über die Bühne, dabei wurden auch gleich die Beleuchtung des Zählwerks und des Kassettenfachs erneuert (und reichlich Staub aus dem Laufwerk entfernt).
      Beim anschließenden Probelauf störte ein rhythmisches "Klackern" aus dem Bereich des Laufwerks, welches ich zuerst dem Zählwerk zuordnete, das sich aber als verklebte Kupplung eines Wickeltellers entpuppte (der lief ohne Kassette mit, sobald der Kassettenlift in der unteren Stellung arrettiert war)
      Also das Ganze nochmal von vorne, um den Wickelteller ausbauen und entharzen zu können, seitdem "Alles Palletti", keinerlei Gleichlaufschwankungen im hörbaren Bereich, Kontrolle der Anzeige / Wiedergabe mit Pegelkassette und reichlich Kassetten waren erfolgreich, alle Potis konnten im original lackgesicherten Zustand verbleiben.Der Aufnahmepegel bei ALC wurde minimal erhöht, bei manueller Aufnahme war ein Pegelangleich erforderlich.
      Beim direkten Vergleich mit der 240AV fiel mir auf, das bei dieser der linke Kanal doch sehr verrauscht war, der Wiedergabepegel des linken Kanals nur bei Maximalstellung annehmbar war, und der Zeigerausschlag des linken VU-Meters nicht unbedingt "zur Quelle passte".
      WAR DA NICHT WAS mit zwei abgelöteten Kabeln vom Aufnahmeschalter zu den Tonköpfen, gelb und schwarz???
      Wie blöd muß man sein.....? Naja, die zwei (zu kurzen Kabel) erneuert, angelötet, und siehe da, der linke Kanal plötzlich rauschfrei, korrekter Wiedergabepegel im Bereich der ursprünglichen Stellung und auch der Zeigerausschlag der linken Anzeige "macht wieder Sinn".
      Der Grundaufbau beider Geräte ist gleich, Unterschiede bei der Bestückung und beim Layout fand ich im Bereich der Platine hinten rechts über dem Motor und bei der kleinen Platine zwischen den Wickeltellern (hier Vorsicht bei der normalen 240: die Geschwingigkeit wird über einen Lichtschranke aus Fototransistor und Fotodiode geregelt, hier nichts "verbiegen") Ohne Platinenlayout und Schaltplan beider Geräte kann ich die genauen Unterschiede zwischen beiden Geräten aber nicht genauer erläutern oder nachvollziehen.
      Zielgruppe für das 240AV waren aber die Amateurfilmer, bei Verbindung bestimmter Kameras über die "Access"-Buchse wurde die Tonaufzeichnung über Impulse der Kamera mit dieser synchronisiert, über Zubehör konnten auch Diaprojektoren bestimmter Hersteller mit der Tonaufzeichnung synchronisiert werden, hier steuerten Impulse des Tapedecks den Diawechsel.
      Hier noch eine Anmerkung zu allen mir bekannten UHER-Geräten:
      Die Pinbelegung am Mikrofoneingang liegt auf Pin 3 und 5, d.h. wer Mikros anderer Hersteller verwenden will, muß oft zum Lötkolben greifen, da bei Philps, Dual, Braun und allen anderen mir bekannten Geräten die Kontaktbelegung auf Pin 1 und 4 ausgelegt ist.



      hier die Uher-Twins nach Reinigung und Riemenwechsel, als Größenvergleich die Kassettenbox, auf dem oberen Gerät der fehlende Bedienungshebel nebst "Muster" im Aufbau, er entstand aus Polystyrenplatten, muß noch gespachtelt, auf Endmaß geschliffen, gebohrt und lackiert werden
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Moin,
      Ergaenzung:
      "Und daher muss sie immer mit einem Vorwiderstand ausgestattet werden, der den Diodenstrom auf die typischen 20mA fuer die normalen Standard-LEDs begrenzt."

      ;)

      Peter

      Der Nachfolger des CR240 ist das CR1600, das u.a. ein modernisiertes Laufwerk mit vollstaendiger Tipptastensteuerung hat. Es hat auch einen Servomotor, der die Kupplungen der Wickelteller steuert. Der Capstanmotor ist hier ein kugelgelagerter eisenloser Motor mit kollektor und Tachogenerator, der "Drehstrommotor" der frueheren Baureihen, der aus den Report uebernommen wurde, wurde nicht weiter verwendet. Fuer ihn waere auch kein Platz mehr gewesen. Kugelgelagert ist der Motor (Hersteller Canon), um einen zuverlaessigen Gleichlauf bei 1,2cm/s moeglich zu machen. Das Geraet hat also zwei Bandgeschwindigkeiten und der "Akustomat" ist auch schon eingebaut.