Saba 7140

      Guten Abend Freunde der Sabageräte,
      Ich möchte kurz meinen fertig gestellten 7140 vorstellen. Optisch war das Gerät eine 3-4 Frontrahmen zerkratz die Drehknöpfe unansehnlich , und die Kunststoffscheiben der Skala u.s.w. waren teilweise sehr zerkratzt. Gott sei Dank hatte die Front keinerlei Kratzer.
      Als nächstes stand eine Probefahrt ins Haus, also Boxen angeschlossen Antenne anstöpseln Pustekuchen keine Buchse da fehlt- rausgerissen :( O.K. provisorischen Draht angetüddelt und dann Luft angehalten und auf „Ein“ gedrückt. Er spielt :) Einige LEDs gehen nicht,beim Durchschalten der einzelnen Quellen stellte sich heraus, das die Phono LED auch nicht geht die Funktion aber gegeben war. Der Grund der Arbeitsverweigerung war eine kalte Lötstelle am Widerstand der LED.
      Nach ein paar Minuten setzte ein Kanal aus. Durch zufälliges Wackeln am dazugehörigen Treiber war der Ton wieder da. Also erst mal alles zerlegen und schön sauber machen. Der eine oder andere Kondensator wurde getauscht einige Potis erneuert der Selengleichrichter wurde erneuert.Die roten 3mm LED,s wurden erneuert. Die unansehnlichen Drehknöpfe habe ich vorsichtig mit Nitroverdünnung abgewaschen, und siehe da unter der mattschwarzen Farbe kommen schwarz eloxierte Drehknöpfe raus. Ob die jemand lackiert hat oder ob die Teile von Werk aus lackiert wurden -keine Ahnung. Die Kratzer in den Skalenscheiben habe ich mit 1600er Schleifpapier rausbekommen, danach wurden die Scheiben an der Ständerbohrmaschine mit einer Stoffscheibe und Politur aufpoliert.Der Frontrahmen wurde neu lackiert.Die weiße Skalenbeleuchtung gefällt mir persönlich bei den schwarzen Modellen nicht so gut. Ich habe mir im Bastelgeschäft eine blaue stabile Kunststofffolie besorgt, die ich hinter die Milchscheiben eingesetzt habe, und jederzeit rückbaubar ist. Zum Schluss alles wieder zusammengebaut Luft angehalten und eingeschaltet. ER funktioniert :) Zum Schluss noch das Netzteil eingestellt und den Ruhe und Offsetstrom eingestellt. Da es beim umschalten der Quellen etwas knackte, mußte das Mono-Modul auch noch auf 0V eingestellt werden. Auf einer der Endstufen habe ich kleine Drahtstücke gefunden, die leicht einen Kurzschluss hätten auslösen können.
      Leider sind die Bilder etwas unscharf

      Gruß Jörg






      Hallo Fidus,

      nicht schlecht, die Idee mit der Folie gefällt mir, obwohl ich persönlich LEDs bevorzuge. Sie gefällt mir deshalb, weil es eben m.E. nicht immer unbedingt eine absolut originalgetreue Wiederaufarbeitung sein muss. Ich nehme mir auch die Freiheit das zu ändern was mir nicht zusagt.

      Mit 1600er Schleifpapier an eine Frontscheibe zu gehen habe ich mich noch nicht getraut, muss ich mal probieren.

      Zuletzt sind die Drahtstücke bemerkenswert. Du hast im Foto 4 davon markiert, ein fünftes scheint sich beim linken Anschluss des R1161 (0R22) zu befinden. Aber ich bin sicher die sind jetzt alle raus. Aber, wie kamen die rein? Die sehen alle gleich lang aus, ist da mal was von oben durch die Lüftungsschlitze gefallen?

      Gruß aus Franken.
      Pardon, hier sehe ich nur blindwütiges Tauschen von Bauteilen.

      Wer mag, darf es machen. Eine Notwendigkeit sehe ich nicht, voreilig Elektrolytkondensatoren zu tauschen. Im Bild dürften einige von Frako sein, die eher selten ausfallen. Baut man stattdessen Billigware PingPong ein, schießt man sich meist ins Knie.
      Viele Kondensatoren halten Jahrzehnte, manche in Billiggeräten sind ärgerlicherweise kurz nach Ablauf der Garantie defekt. Passt man nicht auf, bekommt man von den üblichen Hobbyelektronikanbietern fast nur nur noch Billigware.
      Die "Kondensatorkur" scheint ein beliebter Begriff zu sein, es gibt aber auch Kurfuscher.
      Augen auf beim Kondensatortausch!

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ja ich kann auch nicht sagen, was das für Drahtschnipsel sind. So wie Alex schon meint, könnten es tatsächlich die Enden von Tackerklammern sein. Komisch, Gott sei Dank gesehen. Hallo Andreas es kann sein, das ich den einen oder anderen Kondensator nicht hätte tauschen brauchen. Ich versuche aber so gut es geht Markenware von Panasonic, Wima, Jamicon, einzubauen. Die dicken sind zwar jetzt von Yageo, aber ich hoffe die sind auch nicht so schlecht. Noch eins zu den Becher- Frako's Gerade bei den 3300µF und 4700µF auf der NF-Platine und auf der Netzteilplatine habe ich bei drei Geräten Ausfälle durch zu wenig Kapazität oder Kurzschluss gehabt.
      Gruß Jörg
      Hallo Jörg,
      wirklich eine sehr gelungene Arbeit. Wie viele Stunden hast du da investiert? Gerade die Reinigung der mechanischen Komponenten nimmt doch sehr viel Zeit in Anspruch und macht nicht unbedingt den Spaß wie die elektrischen Arbeiten. Das mit dem Abschleifen der Plexiplatten musst du genauer erklären. Ich nehme für diese Zwecke meist "Monidur", eine ganz feine Paste zur Waffenpflege, die mir ein Freund (Waffenfreak) überlassen hat. Ist aber eine langwierige Arbeit, leicht blinde Scheiben glänzen wieder sehr schön aber tiefere Kratzer kriegt man damit auch nicht weg.

      Gruß Kurt

      P.S.: Ich bin ein Fan vom 7140 (4 Stück, einen habe ich für 1€ bekommen). Unkaputtbar und ausfallresistent, hatte hier mal einen Beitrag drüber geschrieben.
      Hallo Kurt,
      Wie viele Stunden ich nun wirklich daran gebastelt habe, kann ich gar nicht genau sagen. Aber es waren einige. Die Reinigungsarbeiten finde ich jetzt gar nicht so schlimm. Eine Kunststoffwanne mit Isopropanol und ein Pinsel danach Druckluft
      und fertig ist die Laube. Bei groben Kratzern in Kunststoffscheiben, die durch normalen Polieren nicht mehr rausgehen, nehme ich Wasserschleifpapier. Schleifen tue ich natürlich auch nass. Ich habe schon Scheiben von Motorradverkleidungen mit groben Kratzern erst mit 400er und dann immer feiner bis 1600er oder noch feiner mit viel Wasser geschliffen und zum Schluss mit Kunststoffpolitur aufpoliert.
      Ich benutze eine Politur mit der die Kanzel der Phantom poliert wurde. Aber es gibt auch von Dr. Wack eine sehr gute Kunststoffpolitur, die man beim Louis bekommt.
      Einfach mal an einem Stück altem verkrazten Plexi ausprobieren . Das ganze geht natürlich nicht in zwei Minuten über die Bühne, es braucht schon Geduld und Ausdauer . 1€ für einen 7140 das ist ein Glücksgriff :) meiner hat 21€ gekostet.
      Gruß Jörg
      Thema: Kondensatortausch

      Das ist so eine Frage, die ja immer wieder (mal) kontrovers diskutiert wird.
      Ob tauschen oder nicht, haengt in der Tat sehr vom Einzelfall ab. Mir sind
      in der Vergangenheit in Saba-Geraeten des Oefteren Tantals kaputt gegangen,
      das wird ja auch sonst oft berichtet. Die tausche ich also meist aus, wobei
      ich bei 2,2 uF und 4,7 uF gerne auf Wima MKS 2 zurueckgreife (jeweils
      paarweise ausgemessen -- der absolute Wert ist nicht so wichtig, aber
      kanalgleich ist ein Vorteil). Ist m.E. auch klanglich hoerbar besser.

      Kritisch sollte man auch Elkos von Philips ansehen, vor allem die mit blauem
      Schrumpfschlauch. Bei Revox z.B. sind die meist der Grund fuer abnehmende
      Qualitaet, die trocknen wirklich auch und verlieren an Kapazitaet -- was man
      leicht messen kann.

      Differenzierter ist das schon bei Roederstein EK zu sehen (die vielgeschmaehten
      roten Becher). Wenn sie heiss werden, gibt's Risse -- und dann ist der Rat klar:
      Wechseln ! Wenn sie aber an einer Stelle sind, die nicht warm wird, koennen die
      locker 30 Jahre und laenger problemlos leben, und sind dabei sogar noch recht
      gut, vor allem klanglich. Zudem haben sie Beinchen aus Reinkupfer, was eher
      selten ist, aber vor allem bei Elkos im Signal von Vorteil.

      Beispiel Stereo-Decoder im 92xx: Da sind im Ausgang ein 4,7 uF Elko und ein
      22 uF Elko drin -- wenn man tauscht, so ist hier eine besonders gute Wahl,
      den 4,7 uF durch einen Wima MKS 4 zu ersetzen (den gibt's mit Raster 15 mm,
      der passt gerade rein), und den 22 uF durch Roederstein EK mit 40 Volt.

      Wenn man nun solche nicht mehr hat, so gibt es auch andere, die da gut geeignet
      sind -- z.B. Nichicon Muse 22 uF / 50 V. Die haben auch Beinchen aus Reinkupfer
      (kann man mit einem kleinen Magneten testen, die meisten haben Eisen drin).


      Ein grosser Teil der Elkos in den 92xx sind Stuetz- und Pufferelkos fuer die
      Versorgungsspannungen. Wenn man hier wechselt, profitiert man in der Regel davon,
      Typen mit guten HF-Eigenschaften zu waehlen. Nicht jeder 105-Grad-Typ ist da
      wirklich gut ... leider ! Mit den alten Frakos habe ich allerdings (anders als hier berichtet
      wurde) nicht so gute Erfahrungen gemacht -- ich hatte schon Kurzschluesse und
      vor allem eine Reihe von Exemplaren, die zwar die Kapazitaet noch hatten, aber bei
      hoeheren Frequenzen schon hochohmig waren. Ich nehme da meistens Panasonic FC,
      und gerne schon mal eine etwas hoehere Kapazitaet (also 47 uF statt 22, oder
      100 uF statt 47 -- bei den Pufferelkos auf den Modulen), und habe bisher durchweg
      gute Erfahrungen gemacht. Diese Elkos sind nicht teuer, und auch fuer jeden leicht
      beschaffbar (beim grossen C genauso wie beim grossen R).


      Es gibt sicher eine Reihe von Positionen im Schaltplan, an denen ein anderer Wert als
      angegeben durchaus von Vorteil waere -- dazu gibt's hier im Forum ja sicher auch
      Erfahrungen. Mit ein paar Massnahmen, so bin ich ueberzeugt, kann man aus den
      "alten Kisten" noch einiges mehr rauskitzeln als man erwarten wuerde ... wenn man
      sich also schon die Muehe macht, eine "Kur" durchzufuehren, dann koennte man das
      mit ins Auge fassen.

      Einige Dinge sind ja schon gut bekannt -- Gleichrichter wechseln, und bei der
      Gelegenheit die grossen Siebelkos (3300 uF) durch 4700 uF oder 6800 uF ersetzen.
      Aber es gibt sicher noch so einige weitere Stellen, die man (minimal) verbessern kann.

      Vielleicht sollte man das mal zentral sammeln ?

      Michael
      kugel-balu postete
      Thema: Kondensatortausch

      Zudem haben sie Beinchen aus Reinkupfer, was eher
      selten ist, aber vor allem bei Elkos im Signal von Vorteil.

      -- z.B. Nichicon Muse 22 uF / 50 V. Die haben auch Beinchen aus Reinkupfer
      (kann man mit einem kleinen Magneten testen, die meisten haben Eisen drin).

      Michael


      Wenn wir schon mal beim Thema "Tuning" sind...

      Was ist der physikalische Grund, weshalb Kupferbeinchen den herkömmlichen einen Vorteil verschaffen ?

      Gruß, Dieter
      ...tuning...


      Gut das man Autos noch nicht so "tuned", durch Wegwerfen intakter Komponenten.
      Damit tuned man lediglich die Teile-Höcker.

      Vorteile sind damit keine verbunden, wenn man intakte hochwertige Marken-Bauteile aus der Hoch-Zeit der inländischen Teile-Produktion wegwirft und primitivsten Neuschrott - produziert durch Kinderhände, in siffigen Umwelt-Slums, zu lächerlichen Lohnkosten, auf Kosten ausgebeuteter Sklaven - einbaut.
      Nachteile eventuell, wenn man bspw. Elkos erwischt mit verunreinigtem Elektrolyt, mit getürkter Sollbruchstelle und Überdruckventil, mit unreinen Folien, ungenügend formiert, mit zu geringem Abstand zwischen Uf und Un, mit falscher Berechnung des Verhältnisses Formfaktor zu Nennbelastung.

      Einziger technischer Grund für einen Austausch sollte der definitive, meßbare und nachweisliche, relevante Abweichungen der Teile sein. Irrelevant ist bspw. die temporär höhere Restspannung bei lange nicht benutzten Elkos, irrelevant sind durch fehlende Meßerfahrung oder banale Meßfehler verursachte Falschdefekt-Vermutungen u.v.a.m.

      Einziger rechtlicher Grund ist das Vorhandensein neuerer Sicherheitsvorschriften, denen einzelne ältere Bauelemente nicht mehr genügen könnten, wenn diese Forderungen damals noch nicht bekannt oder noch nicht erfüllbar waren (Entstörkondensatoren, Funkenlöschkondensatoren usw.). Wobei hier zumeist nicht keramische Kondensatoren betroffen werden, sondern Rollkondensatoren (Folie, Oxyd, MP, MK) ohne Flammschutz oder mit nicht vorhandenem oder geschädigtem Schutz gegen hygroskopische Schäden im Inneren.


      Nicht das wir uns falsch verstehen -

      jeder ist seines Glückes Schmied

      es ist nicht verboten Geld wegzuwerfen

      eine elektrotechnisch optimale Restaurierung nach allen Regeln der Kunst ist nicht gesetzlich vorgeschrieben oder in den 10 Geboten verankert

      jeder darf soviel Mist machen wie er will, es sei denn er schädigt damit unschuldige Dritte


      Btw. dieser Umbau gefällt mir, auch wenn er nicht gaaanz original ist. Ich gehe auch davon aus das hier nur verdächtigte Teile weggeworfen wurden, allein um sie nicht mehrfach auslöten, testen, einlöten zu müssen, was bei weitem nicht derart kritikwürdig ist wie eine blindwütige Wegwerfwut (Kondensatorkur - würghhh) auf Teufel komm raus.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      deltamike55 postete
      Hallo Jogi,

      ...dennoch bleibt meine Frage:

      Was ist der physikalische Grund, weshalb Kupferbeinchen den herkömmlichen einen Vorteil verschaffen (sollten) ?

      Gruß, Dieter


      An mich?
      Ich protektioniere sowas doch garnicht.

      Aber die Vorteile liegen doch auf der Hand.
      - Kupfer ist antibakteriell, es schützt den Kondensator vor Husten, Schnuppen, Dünnpfiff und Syphilis.
      - Kupfer soll sauerstofffrei sein um besser voodoo-gerecht zu sein, das erreicht man leicht indem man den Sauerstoff an den Beinen mittels eines original (sonst hilft es nicht) Zippo aus dem Kupfer heraus brennt.
      - Kupfer ist gut wärmeleitfähig, der Kondensator wird sich also bei Erhitzung vorsichtshalber selber auslöten, ein Sicherungskondensator.

      Genug Vorteile?
      ;)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Leute -- bitte sachlich bleiben !!

      Ich habe mal ein paar mehr Zeilen zum Thema Elko geschrieben, weil ich
      ueber 20 Jahre Erfahrung damit habe, und zwar bei allen moeglichen
      Geraeten. Auch bei solchen aus dem Bereich "HighEnd", wo die Entwickler
      wirklich jedes Bauteil gezielt aussuchen. Das ist kein VooDoo, jedenfalls
      nicht bei serioesen Firmen wie Brinkmann, Horch, etc.

      So, nun zum Thema Kupferbeinchen: Das ist in diesem Kontext eine Frage von
      magnetisch versus nichtmagnetisch. Vor allem bei kleinen Signalspannungen
      haben magnetische Komponenten einen (zugegebenemassen sehr kleinen)
      Nachteil. Ausserdem ist natuerlich Kupfer der bessere Leiter (hier meist
      nicht wichtig). Schliesslich ist jeder Metall-Metall Uebergang irgenwie von
      Einfluss, was ja auch der Grund ist, dass man z.B. direktvergoldete Buchsen
      denen mit Nickel-Sperrschicht vorzieht. Dahinter steckt Physik.
      All' dies ist vielleicht hier nicht
      relevant, aber wenn man schon an das Tauschen von Teilen geht, dann kann
      es nicht schaden, dies zu beachten, zumal ja gerade (!) die alten roten EK von
      Roederstein in dieser Hinsicht gut sind !!

      Was das Kriterium betrifft, wann man einen Elko tauscht, bitte auch sachlich
      bleiben. Ein wichtiger Punkt, der nicht genug beachtet wird, ist neben der
      Kapazitaet der frequenzabhaengige Innenwiderstand. Darueber ist an anderer
      Stelle im Forum ja auch schon einiges geschrieben worden, aber man kann das
      mit einem DVM halt nicht so einfach messen ... Wie andere auch, habe ich aber
      die Erfahrung gemacht, dass auch viele Elkos, die ihren Wert noch haben, bei
      hoeheren Frequenzen hochohmiger werden. Das beeintraechtigt aber ihre
      Funktion, und rechtfertigt m.E. auch einen Austausch.

      Was nun an Chemie in welchem Elko ist, kann man schwer sagen. Viele lassen
      einfach nach, weil das Dichtungsgummi poroes wird. Dann wird der Elektrolyt
      erst dicker (was schon die Eigenschaften bei hoeheren Frequenzen beeintraechtigt),
      und dann irgendwann "fest" (und dann ist Schicht im Schacht, sozusagen ... ;-).

      Wer gute Elkos aus aktueller deutscher Produktion kaufen moechte, sei auf die
      Firma Frolyt verwiesen. Die sind wirklich gut, nur nicht an jeder Ecke zu bekommen
      (Buerklin hat sie aber im Programm). Panasonic FC sind in manchen Aspekten noch
      etwas besser, und werden m.W. in Japan produziert -- da sehe ich jetzt nicht, was gegen
      einen Einsatz spricht. Von der "billigen" Standardware wuerde ich auch eher abraten,
      die leben u.U. nicht lange. Keine von diesen haben Reinkupferbeinchen, aber fuer
      Pufferelkos ist das unwichtig. Da spielt ein gleichmaessig niedriger Innenwiderstand
      (am besten bis in den MHz-Bereich hinein) eine groessere Rolle, und das koennen
      die im Vergleich zu anderen wirklich gut. Das konnten uebrigens die Elkos vor
      30 Jahren einfach nicht ... weshalb man oft kleine Folien parallel geschaltet hat.
      Das ist bei Panasonic FC weitgehend ueberfluessig geworden !

      Fuer Elkos, die im Signal liegen, sind Roederstein EK gut, wenn der Becher unversehrt
      ist. Da diese versiegelt sind, trocknet da auch nichts aus -- solange kein Riss im
      Bakelit ist. Elna Silmic II und Nichicon Muse haben auch Kupferbeinchen, und kommen
      aus absolut respektablen Produktionsstaetten -- die Herstellung von solchen
      Bauteilen ist voll automatisiert. An einigen Stellen ist zudem der Einsatz von
      bipolaren Kondensatoren von Vorteil. Dazu zaehlen einige Stellen, an denen keine
      DC Vorspannung vorhanden ist, aber Tantals eingesetzt sind (hier kann man ja
      einfach auf Wima MKS 2 zurueckgreifen), aber auch die Rueckkopplung auf den
      Treiberkarten. Da sind beim 92xx 22 uF gepolt drin, was nicht optimal ist. Hier
      habe ich mal 47 uF bipolar probiert, und fand das Ergebnis gut (und eher besser).
      Man kann in den Buechern von Douglas Self nachlesen, wie sich die kleine
      Asymmetrie auf die Verzerrungen im TT-Bereich auswirkt. Ob man das leicht
      hoeren kann -- lasse ich dahingestellt. Messen kann man es. Normalerweise reden
      die "Tuning-Experten" ueber Phaenomene, die man hoeren, aber nicht messen kann.
      Die sind fuer Projekte a la Saba ganz sicher nicht wichtig, und die interessieren
      mich auch nicht an dieser Stelle.

      Dennoch haben Updates einen Einfluss auf den Klang. Wenn man einen intakten
      92xx, optimal abgeglichen, revidiert und dabei einige Dinge beachtet (z.B. Tausch
      der vielen kleinen Tantals im Signal durch Wima Folienkondensatoren), dann klingt
      das Geraet hinterher anders -- und ich finde, besser. Es ist, als naehme man einen
      kleinen Schleier vom Klangbild -- gute Lautsprecher vorausgesetzt, die zum Glueck
      von den Saba-Endstufen ausserordentlich gut getrieben werden (aber Achtung --
      vorher unbedingt die Spule im Ausgang ergaenzen, wie hier im Forum sehr gut
      beschrieben -- denn sonst koennen moderne LS die Endstufen ueberfordern und
      zum Mitschwingen anregen ...).

      So, ich hoffe, ein paar Dinge besser erlaeutert zu haben. Sicher gibt es eine
      Reihe anderer Erfahrungen -- das waere interessant. Und noch eine Anmerkung
      zum Schluss: Ausgeloetete Elkos gehoeren nicht in den Hausmuell, sondern bei
      den oertlichen Sammelstellen abgegeben. Das ist ganz besonders der Fall, wenn
      es sich um grosse Elkos handelt, denn da ist noch einigen an Chemie drin ...

      So long,

      Michael
      Hallo,

      jeder Standard-PC hat heute einen relativ hochwertigen Soundchip, so dass man mit Hilfe einer entsprechenden Freeware Hifi-Geräte testen kann.

      So ein Test dauert wenige Minuten, und dann ist der Zustand des Gerätes eindeutig festgestellt. Solange Klirr, Intermodulation, Freqenzgang und die Rausch-/Brummabstände in Ordnung sind, gilt das auch für alle Bauteile, inklusive Kondensatoren.

      In meinem SABA 9240 wurde in 33 Jahren noch kein Elko getauscht und die Messergebnisse (s.u.) sind immer noch besser als die im Prospekt angegeben Daten.

      Frequenzgang (40 Hz - 20 kHz): +0.14, -0.55 dB
      Geräuschspannungsabstand: 82.9 dB (A)
      Klirrfaktor (40Hz - 20KHz): 0.022%
      Intermodulation: 0.043 %
      Übersprechdämpfung: 74.2 dB


      Also keine Panik, die Elkos sind besser als ihr Ruf.

      Gruss

      KOR
      kugel-balu postete

      So, nun zum Thema Kupferbeinchen: Das ist in diesem Kontext eine Frage von
      magnetisch versus nichtmagnetisch. Vor allem bei kleinen Signalspannungen
      haben magnetische Komponenten einen (zugegebenemassen sehr kleinen)
      Nachteil. Ausserdem ist natuerlich Kupfer der bessere Leiter (hier meist
      nicht wichtig). Schliesslich ist jeder Metall-Metall Uebergang irgenwie von
      Einfluss, was ja auch der Grund ist, dass man z.B. direktvergoldete Buchsen
      denen mit Nickel-Sperrschicht vorzieht. Dahinter steckt Physik.
      All' dies ist vielleicht hier nicht
      relevant, aber wenn man schon an das Tauschen von Teilen geht, dann kann
      es nicht schaden, dies zu beachten, zumal ja gerade (!) die alten roten EK von
      Roederstein in dieser Hinsicht gut sind !!

      Michael


      Sorry Michael,

      ich verstehe es immer noch nicht. Ich hatte im Studium Werkstoffwissenschaften, Physik und Hochspannungstechnik, aber warum ist das so ??

      Du schreibst selbst, dass magnetische Komponenten einen "zugegebenemassen sehr kleinen" Nachteil. Warum ??
      Kupfer sei der bessere Leiter, aber ... "(hier meist nicht wichtig)".

      Da ich keiner Voodoo-Sekte angehöre und hauptsächlich Naturwissenschaftler bin, fehlt es hier schon an Erklärung !!

      Gruß, Dieter
      Ah ja, guter Ansatz, und mal ein paar Zahlen ... sehr schoen.
      Scheint dann auch ein sehr gutes Exemplar 9240 zu sein, klasse.

      Leider kann ich nicht so schoene Dinge berichten, ich hatte bislang
      knapp 10 von den 92xx, und keine 2 von denen waren auch nur
      annaehernd gleich bestueckt, vor allem bei den Elkos. Die waren
      alle noch original, und ein Mix ... na, sieht man ja auch bei den
      diversen Bildern hier im Forum.

      Mein erster (ein 9241) hielt mal gerade 3 Monate, dann starb der
      Zaehler, und da ich damals noch Garantie drauf hatte, ging's zur
      Reparatur -- und nach 2 vergeblichen Runden habe ich dann einen
      9240 S als Ersatz bekommen. Den habe ich so schlappe 35 Jahre
      gehabt, immer sehr gut gepflegt, und massvoll, aber relativ
      regelmaessig benutzt. Im Laufe seines Lebens bei mir sind 3 Elkos
      gestorben (zwei Tantals, jeweils per Kurzschluss, und ein normaler,
      wo ich aber nicht mehr weiss, welcher das war), und 2 LEDs. Sonst
      war der auch recht stabil. Solange die gut stehen, und nicht mit
      Nikotin belastet werden, halten sie schon sehr lange, da stimme ich
      absolut zu. Sonst gaebe es sicher auch keine Fans ...

      Bei allen anderen weiss ich nichts ueber die Nutzung vorher, aber bei
      allen (!!) waren mehrere Elkos schlecht, und auch einige der sonst hier
      im Forum beschriebenen Probleme traten auf (Widerstand beim 9260
      auf der Tasterplatte, Sicherungswiderstaende, Trimmer etc., oefter auch
      schon defekte Spannungsregler).

      Wenn uebrigens mal ein paar Elkos, die puffern, hochfrequenzmuede
      werden, wuerde sich das in den Messwerten wie Klirr kaum oder gar
      nicht zeigen, wohl aber in der Reaktion auf Netzstoerungen etc. Heute
      sind viel mehr hochfrequente Signale auf dem Netz (nicht in jeder Stadt
      gleich), die sich z.T. ueber die Spannungsversorgung einen Weg in die
      Analogschaltung verschaffen, und da fleissig demodulieren ... und
      das DC-Problem mit den "krachenden" Schaltern muss auch nicht zu
      Aenderungen der Messwerte fuehren.

      Also, Panik hat doch hier keiner, oder ? Aber die Elkos genau inspizieren,
      und mal ein paar genau ansehen und durchmessen (und zwar einzeln), das
      ist ganz sicher kein Fehler -- es geht doch auch um den Spass, und vielleicht
      um den Versuch, noch ein wenig "herauszukitzeln" (?).

      Uebrigens fand (und finde) ich den Fremdspannungsabstand indiskutabel
      schlecht, was sich vor allem ueber KH zeigt. Ich habe meinen 9260, den
      ich noch habe, mal so umgebaut, wie Peter (hf500) es hier vorgestellt hat --
      danach war es wirklich deutlich besser. Links perfekt, rechts noch ein
      wenig Restbrumm -- ich muss noch irgendwo eine Schleife uebersehen haben ...
      Der Messwert sieht OK aus, die Realitaet zeigt aber, dass der nichts aussagt.
      Bei empfindlichen Boxen hoert man das auch aus den LS -- und das stoert
      mich einfach.

      Und wenn man nun so an ein Geraet herangeht, dann bringt jede Verbesserung
      auch wieder ein anderes Detail ans Tageslicht, das man mal bearbeiten koennte.
      So war ich auf die Sache mit den 4 Elkos im Signalweg des Stereo-Decoders
      gekommen. Bei mir waren die liegenden 4,7 uF noch OK, aber mit 4,2 und
      5,1 recht ungleich, und im Ausgang waren Roederstein EKS (so goldene, leider nicht
      die roten EK), die ausgetrocknet waren -- tun die leider gerne, die Gummis scheinen
      nicht langzeitdicht zu sein. Also mal 4,7 uF MKS 4 und Nichicon Muse 22 uF rein --
      und prima. Ich kann am Signal keinen Unterschied messen, aber der Klang hat
      sich m.E. verbessert.


      An anderer Stelle habe ich mal die Frage gestellt, ob es Erfahrungswerte gibt,
      wie sich die ICs von verschiedenen Herstellern im Klang unterscheiden. Bei den
      TDA 1028 und TDA 1029 gibt es mit Sicherheit Unterschiede -- auch wenn das
      fuer die normale Funktion nicht von Bedeutung ist. Das gilt aber auch fuer das
      IC 2041 im 92xx, da ist ein MC 14016 drin, und es geht da definitiv mit dem
      MC 14066 besser ... das ist nur ein Beispiel fuer eine Tuning-Massnahme (hier
      aus dem Forum), die m.E. wirklich sinnvoll ist.

      Also, ich bin jedenfalls an Hinweisen dieser Art interessiert, einige meiner
      Erfahrungen habe ich ja oben mal vorgestellt.

      Schoenen Abend noch,

      Michael
      Noch ein Nachtrag zur Frage nach dem Eisen:
      Beim Signaltransport fliesst ein Strom, und der erzeugt ein
      Magnetfeld. Wenn der Leiter nun selber magnetisch ist, gibt
      es eine Reaktion -- das Magnetfeld induziert wieder einen
      (natuerlich hier seeehr kleinen) Strom, und der ueberlagert
      sich dem Signal.

      Die "einfache" Rechnung mit Spannung und Strom, die man in
      der E-Technik lernt und anwendet, ist eine Niederfrequenznaeherung
      der realen Vorgaenge in einem Leiter, und es sind eigentlich immer
      die Materialeigenschaften vernachlaessigt (Leitfaehigkeit geht
      natuerlich ein, evtl. mal die Geometrie, wenn man so etwas wie
      Skin-Effekt rechnet, aber nicht die Rueckwirkung).

      Eigentlich muesste man also die Maxwell-Gleichungen loesen ... aber
      das ist erstens zu kompliziert, und zweitens auch gar nicht noetig. Nur
      muss man das mal im Hinterkopf behalten, vor allem fuer kleine
      Signalspannungen.

      Warum ist das da kritischer ? Nun, wenn man optimal ein Audiosignal
      uebertragen will, dann braucht man einen Dynamikbereich von mindestens
      80 dB, eigentlich eher 100 dB (jedenfalls dann, wenn man -- theoretisch --
      den einer CD ausschoepfen koennen will). Das heisst dann, man muss eine
      Schaltung haben, die ueber 4 oder 5 Groessenordnungen hinweg linear
      arbeitet. Nehmen wir mal ein Signal von einem Tonabnehmer, das sind
      einige mV, sagen wir mal 1 mV. Bei 3 Groessenordnungen drunter sind
      wir dann bei 1 uV, bei 4 kommen wir zu 100 nV etc. -- aber bleiben wir
      mal bei 1 uV. Das ist schon eine wirklich SEHR kleine Spannung, und man
      kommt da definitiv schon in den Bereich, wo die Mikrostruktur der Leiter
      eine Rolle spielt. Das ist uebrigens der Grund, warum man bei hochwertigen
      Plattenspielern wirklich etwas Aufwand treiben muss, um eine gute
      Innenverkabelung hinzubekommen.

      Das kommt m.W. im Studium eher nicht vor ... oder ?

      Dennoch kennt das aber im Grunde jeder, der ernsthaft Geraete repariert,
      z.B. ueber den Effekt, dass oftmals eine sauber nachgeloetete Schaltung
      gleich mal wieder besser laeuft -- da sind naemlich zuweilen nur die
      winzigen Korrosionen in schlechten Loestellen schuld, auch wenn man
      das messtechnisch nicht durch einen erhoehten Widerstand feststellen kann.

      Mit den Metall-Metall Uebergaengen ist das auch so eine Sache. Normal behandelt
      man die schlicht mit dem elektrochemischen Potentialunterschied, und es ist
      halt ein 2-Pol. Da ein Schaltkreis aber geschlossen ist, heben sich diese
      Spannungen insgesamt auf (wenn man eine Nickel-Sperrschicht hat, dann geht
      man ja einmal rein, und einmal raus -- und insgesamt ist das mit jedem Stueck
      Metall im Kreis so). Soweit die Vereinfachung. Nun kann man aber mal auf
      atomarer Ebene nachsehen, und dann wird man festellen, dass sich da eine
      komplexe Trennschicht zwischen den 2 Metallen bildet. Bei Kupfer und Gold
      gibt es einen richtigen fliessenden Uebergang, das Gold legiert tief ins Kupfer
      hinein (beide aber nicht in Nickel, weshalb man Nickel als Sperrschicht nimmt --
      denn sonst braucht man eine mindestens 10-mal so dicke Schicht Gold ...).
      So ein komplexer Uebergang wird aber nun nicht mehr vollstaendig von der
      einfachen Leitfaehigkeitsrechnung beschrieben, und man muesste hier wirklich
      dynamisch rechnen ... oder eben mal experimentieren. Das machen z.B. die
      Entwickler bei Firmen wie WBT in Essen, und die geben auch immer mal wieder
      sehr interessantes Material dazu heraus, was sich da im Detail so tut.

      Man muss das alles nicht wichtig finden, aber da gibt es interessante Effekte,
      und die haben alle sehr handfeste physikalische und materialwissenschaftliche
      Grundlagen. Die gehen nur definitiv ziemlich ans "Eingemachte", weshalb sie
      in einem zunaechst ja mal breit angelegten naturw. Studium so gar nicht
      erfasst werden koennen. Es ist auch aus der Sicht eher Spezialwissen, und
      fuer die "normale" Nutzung von Elektrogeraeten durchaus verzichtbar. Wenn man
      aber etwas herauskitzeln will, dann kann es nicht schaden, auch diese Dinge
      mit zu beruecksichhtigen.

      Uebrigens sind (aergerlicherweise) die meisten Widerstaende auch magnetisch ...
      (die Kappen, nicht die Draehte, die sind oft / meist Reinkupfer).
      Man kann aber nichtmagnetische bekommen. Wenn man mal eine kritische
      Schaltung normal versus komplett nichtmagnetisch aufbaut und vergleicht, sind
      (kleine) Unterschiede feststellbar. Dennoch ist dies eher ein Argument, dass
      es weniger der Eisenanteil an sich in den Beinchen deer Elkos ist, der evtl. stoert,
      als die oft sehr minderwertige Legierung, die zum Einsatz kommt. Das kann ich aber
      nicht mit Fakten belegen ... nur aus meiner eigenen Erfahrung heraus vermuten.

      Ob das hier etwas weiterhilft ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Es fällt ein bisschen schwer bei begrenzter Zeit alles gleichzeitig im Blick zu halten und adäquat einzubinden. Versuche also mal aus dem Handgelenk ein paar Auffälligkeiten einzubinden.

      - Verbesserungsbedürftigkeit älterer U-Geräte.
      Die Geräte sind vom Entwickler auf einen Massenmarkt und möglichst günstige Serienfertigungs-Bedingungen ausgelegt. Oft wird in der Entwicklung viel fein durchdachte Arbeit vom Rotstift der Designer und vor allem der Erbsenzähler (Kaufleute ohne die geringste Ahnung von Elektronik) in Grund und Boden zusammen gestrichen.
      Das Ergebnis sind völlig andere Geräte als der erste Prototyp es war und manchmal das Gegenteil von in Handarbeit gefertigten und an jeder Stelle mit dem jeweils optimal geeigneten Bauelement unbegrenzter Kosten bestückten Präzisionsapparaten.

      - U-Geräte sind an Moden ausgerichtet.
      Elektronische Schaltgruppen-ICs waren keine optimale Benutzerschnittstelle, sondern eine modische. Fehlen dazu auch noch aus Kostengründen die erforderlichen Treiber/Impedanzwandler, dann ist das Ergebnis noch mehr suboptimal. Es mußte damals trotzdem gebaut werden, daran kann man auch nichts mehr verbessern (bei zumutbarem Aufwand).

      - Kondensatoren in U-Geräten der mehr oder weniger bezahlbaren Klasse profitieren nicht vom Ersatz einzelner Bauelemente durch vermeintlich bessere. Ausnahme sind eh unterdimensionierter Teile. Doch die werden von den meisten "Künstlern" garnicht beachtet und unterdimensioniert gelassen. Man fummelt viel lieber an den eher unterkritischen Kondensatoren herum. Ist eben sehr sehr einfach auch für unbedarfte Laien, macht tolles Voodoo-Feeling, man kann da viel subjektiv hineinhören was es garnicht gibt und was keiner Messung standhält.

      - Kuperanschlußdrähte haben imho so gut wie alle neuen und viele alte Elkos und Wickelkondensatoren. Nur sind die zumeist mit "Weißmacher-Metallen" legiert oder überzogen. Der Grund ist einleuchtend, die möglichst lange Lagerfähigkeit ohne das die Drähte durch Kupferoxydation unbelötbar werden.

      Bei alten Elkos kann man das leicht sichtbar und fühlbar machen, man zieht sie mit der Riffel-Zange (Kombi-Spitz-Flachzange, Seitenschneider würde die Drahtseele anschneiden) ab, wenn sie unlötbar geworden sind und dann sieht man oft direkt auf das Kupfer.

      - Sauerstofffreies Kupfer ist nicht sauerstofffrei, sondern enthält nur sehr geringe Sauerstoffanteile. Das gilt für alles in der Elektrotechnik verwendetes Kupfer, NYM 3x1,5 aus dem Baumarkt ist eben so gesehen auch eine High-End-Leitung, nur wird darum nicht so ein Wind gemacht.

      Ungelogen und ungeschönt noch sauerstoffärmeres Kupfer ist für elektrische Leitungen gleich welcher Art in den besagten Anwendungsgebieten erstens unnötig, zweitens selten zu beziehen, drittens um Legionen die selbst High-End-Voodoo-Firmen scheuen würden teurer, dann auch noch in für Kabelhersteller untauglichen Formfaktoren (ungezogen, Block, kein Draht) und Riesenchargen beziehbar.

      Kupferbecher um Ekos in dem völlig andersartigen Produkt Personalcomputer können einen Sinn haben, können bestimmte mangelhaft Zustände helfen auszukompensieren, aber im normalen Küchenradio erreicht man damit nichts.

      Was macht der Skineffekt im Audiobereich unter 20kHz? Rüchtüch, er schläft und wartet auf richtige Frequenzen (hunderte und tausende von Kiloherz).

      Der Permanentmagnetismus tangiert Drähte und Bauteile nur peripher. Würden sie so sensibel sein, man müßte das Erdmagnetfeld und erst recht Abarationen irgendwie innerhalb des Gerätes kompensieren.

      Ich stelle mir da einen Aufkleber am Radio vor auf dem steht:
      Drehen sie ihr Steuergerät niemals in Querrichtung zum Erdmagnetfeld.
      Hören sie mit ihrem Radio niemals Sendungen, wenn jemand neben ihnen Fahrrad fährt, der Dynamo zerstört sonst ihre Röhren.
      Gehen sie mit ihrem Radio niemals dort spazieren, wo Autos auf freier Strecke und ohne Antrieb bergan rollen, Abarationsgefahr.

      Die blumigen Umschreibungen sollen neben generellen humoristischen Anflügen nichts ins Lächerliche ziehen, sondern die Relativierung aller auch der naturwissenschaftlich durchaus vorhandenen Periphereffekte auf das niederfrequente, recht unempfindliche Produkt U-Elektronikgerät herausstellen.
      ;)

      Was war noch?
      Es stimmt natürlich das man die fragilen Minispannungen die ein Tonabnehmersystem abzugeben in der Lage ist nicht unnötig dilletantisch behandeln sollte. Störungen, Verzerrungen, Einstrahlungen sind hier schnell hinzugefügt und nur sehr schwierig bis garnicht zu kompensieren. Wie immer gilt es die Quelle zu entstören, an der Senke ist man schon zu spät dran und bewirkt nicht viel. Die Störquellen sind Funkstörer, ungeeignete und in unpassende Schaltungen applizierte Bauteile besonders der Art das sie gekrümmte Kennlinien besitzen.
      Also ESLs raus aus den Leuchten, Handy vom Nachbarn an die Wand klatschen, Funkamateur im Nachbarhaus den Hals umdrehen, Computer ausmachen usw.
      ;)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.