Saba 9250 unterschiedliche Lautstärke

      Messfehler?

      Die Schaltung um T734/T754 ist recht hochohmig, da kann ein Innenwiderstand des Messgeräts schon merklich stören. Ich würde mal direkt von B nach E messen mit einem hochohmigen Digitalvoltmeter. Die Emitterpfeile sind im Schaltbild falschherum eingezeichnet, es handelt sich um PNP-Transistoren. Mit einem Digitlamultimeter >> 1 MΩ erwarte ich eine Spannung um die 700 mV.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Halle alle zusammen,
      also sicherheitshalber nochmal per Widerstand den Eingang und Ausgang verbunden. Am Eingang passiert nichts und beim Ausgang werden beide Boxen gleich laut. Ich habe dieses mal auch den Widestand gegen meinen Körper isoliert, sodass sich kein Rauschen eingeschwungen hat.

      Des Weiteren habe ich auch die beiden Kondensatoren mit dem Widerstand verbunden und es passiert nichts.

      Oxidierte Kontakte kann ich ausschließen. Haarrisse sind immer schwer zu erkennen aber meines Erachtens auch nicht da.

      Das mit dem Innenwiderstand des Multimeters könnte stimmen. Ich habe leider nur ein güstiges Modell zur Hand. Diesem traue ich nicht sehr viel zu.

      Laut Vorex könnte damit der C741 oder R741 defekt sein?

      Soll ich die beiden Linear Verstärker austauschen?

      Gruß
      Rafael
      Rafael und alle die mitlesen.

      Danke für deine Bestätigung und eure Hilfe.
      Ich habe nochmal in das Schaltbild geschaut, allerdings in das des 9260, ist aber sehr wahrscheinlich gleich. Die Pins 3 und 7 des Linearverstärkers 2 gehen zum Pegelsteller, der ist für die Anpassung der gehörrichtigen Lautstärke da. Der kann deinen Fehler auch gut erzeugen, wenn er ein Signal zu sehr nach Masse zieht.

      Um das zu prüfen, schließe bitte auch mal die Pins 3 und 7 am Modul kurz. Ich vermute, dann werden beide Kanäle gleich, aber leiser. Wenn das so ist, dann müssen die Widerstände im Pegelsteller geprüft werden.

      Dazu als erster Schritt das Gerät ausschalten und den Widerstand von Pin 3 nach Masse und von Pin 7 nach Masse messen. Sollten gleich sein, jetzt diese Widerstandsmessung bei allen Stellungen des Pegelstellers wiederholen. Vermutlich ist nun ein schmutziger Kontakt wieder ok und nach dem Einschalten ist das Problem gelöst. (Würde passen, ist ja Ostern :-))

      Hier der Ausschnitt aus dem 9260 Schaltbild:


      Gruß aus Franken!
      Rafael,

      nachdem nun die Minus-Anschlüsse von C736 und C756 verbunden wurden und du einen Effekt hast, wenn auch nicht den vorausgesagten, liegt der Fehler vorher. Nun sind also die beiden Pluspole der Kondensatoren dran. Das sind die beiden grünen Tantalelkos, die auch Wolfgang schon in Verdacht hatte.

      Auch solltest du Andreas´Vorschlag direkt zwischen Basis und Emitter der beiden Transistoren T734 unf T754 zu messen noch umsetzen.

      Ich habe das Gefühl, wir sind dicht dran. Kein Wunder, das Modul ist ja auch nicht groß!


      Gruß wie oben!
      Rafael,
      meine letzte Antwort für heute, morgen ist auch noch Ostern.

      Zunächst, meine Vermutung aus post 043, das Signal würde leiser war falsch, der Pegelregler macht ja lauter je kleiner der Widerstand ist, mit dem ich das Signal gegen Masse verbinde. Hätte ich dran denken können, ist somit erklärt.


      Zurück zu post 048: Die gemessen Spannung von 500mV kommt mir ok vor, du sagst dein Messgerät sei nicht besonders gut, hat also vermulich nicht den hohen Innenwiderstand wie Andreas bemerkt (>>1MΩ). Ist der Innewiderstand kleiner, wird die Schaltung mehr belastet, die Spannung sinkt.


      Also wieder eins nach vorne in der Schaltung, die beiden Basis Anschlüsse von T734 und T754.
      Ist es nun ok, kommen theoretisch der R751 und R731 in Frage, diese hast du aber schon als ok gemessen. Bleiben der C751 und C731, als Elkos durchaus Fehlerkandidaten.

      Noch weiter vorne hattest du im Schritt 140 schon gemessen

      Gruß aus Franken!
      So gute Neuigkeiten vorweg: Alles wieder in Ordnung.

      Nachdem ich mir alles nochmal aufgemalt habe und das Signal verfolgt habe, so wie Ihr es mir beigebracht habt, gab es eigentlich nur noch eine Möglichkeit!
      Es musste an den C741 oder C761 liegen, da beim verbinden von den - Polen beide Boxen funktionierten und bei den + Polen nicht.

      C741 hatte ich ja bereits ausgetauscht, also musste es C761 sein. Kam mir auch plötzlich sehr plausibel vor, da ich dort am +-Pol eine erhöhte Spannung gemessen hatte. Komisch dass uns dies nicht aufgefallen ist.

      Ich hatte ja zum Glück noch einen 2,2µF Elko Zuhause, bzw. hab den mal entwendet und siehe da es funktioniert!!!

      Vielen Dank euch allen! Ihr habt mir sehr geholfen und vorallem habt Ihr mir gezeigt wie man bei solchen Verstärkern systematisch vorgeht. Vielleicht schaffe ich in Zukunft so etwas ja selber ;)

      Gruß
      Rafael

      P.S.: Auf dem neuen stehen nur 50V drauf, meint ihr dies könnte kritisch werden? Naja ich denke ich bau das mal zusammen vor Dienstag würde ich ja nicht an ein Bauteil kommen und muss dieses Chaos hier beseitigen. Wenn es wieder zu einem Problem kommt weiß ich ja woran es liegt ;)
      Hallo Rafael,

      Dann ist ja eine lange Suche glücklich beendet!

      C741 und C761: Soll 2,2 µF/63V
      Wenn Du jetzt nur einen 50V hast, geht das schon.

      Empfehlung:
      Bei Gelegenheit diese beiden gegen Folienkondensatoren (z.B.WIMA MKS-2) mit 2,2 µF/63V mit Beinchenabstand 5mm und Toleranz 5% tauschen.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Rafael,

      sowas höre ich dich gerne. Bemerkenswert, dass dieser C im Post 041 noch nicht erkannt wurde. Es hat also durchaus Sinn sich Notizen zu machen.

      Ich erweitere meine Signalweg-Liste nun um folgende Detaillierung:

      140----- Linear-Verstärker 2 Eing---6----------4----------Linear-1 ist baugleich mit Linear-2
      142----- Linear-Verstärker 2 ------+C751----+C731---------
      144----- Linear-Verstärker 2 ------R754------R734---------nach der ersten Transistorstufe
      146----- Linear-Verstärker 2 -------3----------7----------Überprüfen des 5-stufigen Pegelstellers
      148----- Linear-Verstärker 2 ------+C761----+C741---------nach der zweiten Transistorstufe
      150----- Linear-Verstärker 2 Ausg---8----------2----------

      Was ich gelernt habe ist:
      - auf den Innenwiderstand des Messgerätes zu achten,
      - beim Verbinden doch niederohmig zu sein und gegen die Finger zu isolieren,
      - An Pin 3 und 7 wird beim Linear-1 eine feste Verstärkung eingestellt, beim Linear-2 liegt hier der Pegelsteller.

      Dann noch weiter Frohe Ostern.

      Gruß aus Franken!
      Es freut mich, daß der Übeltäter gefunden ist!

      Ich selbst nehme gerne diese hier statt Elkos:
      http://www.segor.de/#Q=MKS2%2520%25202u2-63%252F%25205%2525&M=1
      Ist hinreichend Platz vorhanden, sind solche Folienkondensatoren weitaus besser geeignet als Elkos, sind aber ein paar Cent teurer. So etwa bis 4,7 µF tausche ich alte Elkos gegen diese Sorte Folienkondensatoren im Signalweg. Bis auf Größe und Preis haben sie nur Vorteile.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo,

      Sind denn die 5% Toleranz der Folienkondensatoren erforderlich, wenn man bedenkt, das die damals verbauten Elektrolyt- bzw. Tantalkondensatoren bis zu 20% hatten?
      (4,7 uF Folienkondensatoren mit 5% sind schwer zu bekommen).

      Müssen diese den mindestens 50V haben, obwohl meist nur 20V DC Differenz zwischen den Stufen vorhanden ist?
      Grüße Tommy
      So genau muss es nicht sein!

      Es ist Zufall, daß ich welche mit 5 % verlinkte, gängige Folienkondensatoren haben meist 10 %, reicht vollkommen. Elkos mit 20 % waren damals eher selten, deren Toleranz war meist höher. Auch bei der Spannungsfestigkeit sollte man nicht zu kritisch sein, bei den meisten Folienkondensatoren geht es meist bei 63 Volt los. Neuere Typen im recht kleinen Gehäuse können auch weniger Spannungsfestigkeit haben, meist sind auch die geeignet, z.B. 50 Volt.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin,
      die angesprochenen Elkos sind ausserdem sicher defekt, wenn der Pegelschalter kracht. Dann ist ihr Leckstrom zu hoch. Hatte ich mal im 9260.
      Zur Toleranz der Elkos, sie werden nie da eingesetzt, wo es auf enge Toleranzen ankommt. In der Regel sind sie schon reichlich bemessen, eine groessere Kapazitaet faellt kaum auf und sie darf dann auch reichlich kleiner sein, bis etwas auffaellt. So aus dem Gedaechtnis kann ich nur eine Klasse Geraete nennen, wo im Schaltbild tatsaechlich die Toleranz von Elkos angegeben ist und das ist die zweite Generation der Grundig-Aktivlautsprecher (XMxxxx-Serie). Ich vermute dahinter weniger den Frequenzgang, sondern das Ein-/Auschaltverhalten der Endverstaerker. Sie haben keine Lautsprecherrelais und muessen knackfrei ein- und ausschwingen.

      73
      Peter