RIM Organist De Luxe

      Werte Freunde,

      wie es der Zufall so will, fiel mir o.g. Mischverstärker gestern in die Hände.
      Ein Freund, Mitmusiker und Archivar des Valentin-Museums übergab mir den Verstärker aus einer aufzulösenden Erbmasse eines 1969 verstorbenen Münchner Musikers und da ich ihn nun schon mal offen auf dem Arbeitstisch daliegen habe, wollte ich den Verstärker kurz ablichten:







      Im Netz habe ich eine Beschreibung gefunden:

      http://www.uhdi.de/paderberni/museum/rim/organ.htm

      Ultralineare Gegentaktschaltung, Röhrengleichrichtung, 4 x EL84 Endstufenröhren... ein echtes Spitzenprodukt aus dem ehrwürdigen Hause RIM.

      Das Gerät scheint so gut wie gar nicht genutzt worden zu sein.
      Eine erste Inbetriebnahme am Trennregeltrafo förderte jedoch ein ekelhaftes Netzbrummen -> mein Verdacht, dass der Ladeelko einen Defekt aufweist, bestätigte sich, als ich einen neuen F&T 47µ/47µ mit 450V Spannungsfestigkeit einbaute. Der Amp funktioniert nun sehr gut.
      Der orginale Ladeelko hatte eine Spannungsfestigkeit von 450V/550V -> sollte ich an dieser Stelle dringend nachbessern und einen mit höherer Festigkeit einbauen?
      Desweiteren habe ich begonnen die Kathodenelkos an den EC92 zu tauschen.
      An den ECC83 beträgt der Wert des Kathodenelkos 32µ/6V. Diesen Wert habe ich zuhause leider nicht vorrätig -> kann ich auf 47µ erhöhen?
      Und zum Abschluss: wer einen besser aufgelösten Schaltplan des Organisten de Luxe als im Link oben zur Verfügung hat, fände in mir einen dankbaren Abnehmer (vom Vorläufer, der nahezu identisch scheint, habe ich einen SP im Netz gefunden: http://www.jogis-roehrenbude.de/Rim/Organist.htm
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Jörg,

      das habe ich nun auch gemacht. Lieber bleibt man dem Orginal treu.
      Hat jmd Erfahrung damit, welcher Lautsprecher sich für den Organisten gut eignet?
      Er hat eine Anpassung von 5-15 Ohm und den 100V Ausgang.
      Ich habe nun einen 16 Ohm Celestion Gitarrenlautsprecher drangehängt.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      mit dem 450V-Elko solltest du auf jeden Fall auskommen: denn die EL84 werden mit max. 300V betrieben, zudem wird zur Gleichrichtung eine GZ34 mit indirekter Heizung verwendet - das heisst, dass sich die Anodenspannung langsam aufbaut, während die Endröhren bereits Strom ziehen.

      So kann sich keine wesentlich höhere Spannung als 300V am Ladeelko aufbauen; das Netzteil arbeitet nie im Leerlauf.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Ich denke das ist noch in Ordnung. In der Baumappe, welche ich gefunden habe stehen am Ladeelko 380V; da lag aber eine Netzspannung von 220V zugrunde. Laut Datenbüchern soll die EL84, wie gesagt, mit max. 300V Anodenspannung betrieben werden - ich denke die Jungens bei Rim wollten "alles" aus deN Endröhren herausholen.

      Nun wird aber bei voller Belastung die Anodenspannung etwas in die Knie gehen, weil bei B-Endstufen der Ruhestrom niedrig gehalten wird, bei voller Aussteuerung hingegen ordentlich ansteigt.

      Lt. Datenbuch soll der Ruhestrom Ik (Ia+Ig2) pro Endröhre ca. 8,3mA betragen, während er bei voller Aussteuerung auf 57mA ansteigt.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Ivica,

      nach einigem weiteren "Schnüffeln" in der Baumappe von RIM konnte ich herausfinden, dass der Ruhestrom so eingestellt wird, dass an den 10 Ohm Katodenwiderständen 0,5 Volt eingestellt werden sollen. Das bedeutet pro Endröhre 25 mA Ruhestrom, da durch jeden Katodenwiderstand der Strom von 2 Endröhren fließt.

      So werden an jeder Endröhre im Ruhezustand, bei 380V Anodenspannung dauerhaft etwa 9,5 Watt "verbraten". Bei dieser Dimensionierung kann man schon die für die EL84 angegebenen 17 Watt x 2 erwarten (welche bei 300V Anodenspannung eher nicht zu erreichen sind; da Stehen am Ausgang, je nach Wirkungsgrad (Qualität des Aü) 12 bis 15 Watt zur Verfügung). Bei der RIM-parallel Gegetaktendstufe somit etwa 34 Watt...

      Trotzdem kann man den Verstärker wohl durchgehend betreiben, nur wird bei dieser Beanspruchung die Lebensdauer der EL84's etwas geringer ausfallen, als z.B. in einem Freiburg W3 oder 3DS, welche von den Freiburg's die größte Leistung von echten 12 Watt an die LS liefern.

      Die von mir erwähnten Spannungs und Einstelldaten findet man in der RIM-Baumappe zum Organist. Es ist die Standardversion, ohne die zusätzlichen Klinken-Eingangsbuchsen. Sonst ist die Schaltung mit deinem Exemplar identisch.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Der Organist ist mir aus alten Tagen noch gut bekannt als dauerbetriebs-fester Geselle. Heute, angesichts der Energiespar-Bestrebungen und der irgendwann auch mal schlechter werdenden Versorgungslage mit Röhren, würde ich seine Anodenspannung in langen Betriebspausen allerdings wohl auf Standby legen.

      Damals, ich rede da von Zeiten bis in die flippigen Senventies hinein, wir verbauten diese Geräte auch in ELA´s in Tunrhallen, Kirchen, Gemeinde-Häusern wo es auch schon erste Ansätze von Jugend-Diskos usw. gab, neben den bekannten K&H, Monacor und natürlich darf nicht fehlen Siemens PA- und ELA-Anlagen, liefen die Dinger rund um die Uhr, waren betriebssicher, langlebig, wartungsarm, jeder Hausmeister solcher Einrichtungen war instruiert und in der Lage die Endröhren zu ersetzen.

      Also mal keine Bange um die Haltbarkeit, aber sparen wo sparen angezeigt ist, ist auch nicht verkehrt.

      RIM-Mappen waren damals schon ein hochlobenswertes Werk, allein aus den Anregungen die diese lieferten entstanden früher so einige Eigenkonstrukte, für die man dann lobenswerterweise gleich eine Bezugsquelle (Radio RIM) für Spezialbauteile hatte. Sogar Selbstbau-Tonbandgeräte konnten so bereits in den frühern 60ern und damit lange vor der Lieferbarkeit von Nordmende-Selbstbau-Baugruppen für Tonbandgeräte entstehen.

      Das traurige letzte bisschen RIM abzuwickeln übernahm übrigens damals ein Arbeitskollege aus glorreicheren alten Tagen von mir. Dabei flogen wohl unendliche Mengen an Mappen und anderen Unterlagen auf den Haufen der Geschichte. Ehrlich gesagt hatte ich ein bisschen die Augen davor verschlossen, mein Keller ist leider auch nur endlich aber schon unendlich voll.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      lightningivi postete
      Werte Freunde,
      Und zum Abschluss: wer einen besser aufgelösten Schaltplan des Organisten de Luxe als im Link oben zur Verfügung hat, fände in mir einen dankbaren Abnehmer (vom Vorläufer, der nahezu identisch scheint, habe ich einen SP im Netz gefunden: http://www.jogis-roehrenbude.de/Rim/Organist.htm


      Hallo Ivica,
      ohne zu wissen ob du nun den Schaltplan größer hast, hier ein Versuch oder du klickst mit der rechten Maustaste auf den Plan im Web.. Dann sollte eine Lupe statt Curser kommen und du kannst den Plan ranzoomen.