Bodensee W3 schwacher UKW Empfang

      Guten Tag , restauriere eigentl. nur Nordmende 1953 > 1957
      aus dem Nachlass meines Techn. Unterrichtsbeamten kam o.g. Gerät zu mir.
      - NF Teil mit CD-Player geprüft auch bei großer Lautstärke VERZERRUNGSFREI
      - Höhen und Tiefen können mit Klanregler beeinflußt werden
      - alle Teeries + alle ELKOS wurden ausgetauscht
      - alle Spannungen mit Wahlschalter 220V ok
      - alle Schiebekontakte wurden aus Tastenaggregat ausgebaut und die Kontakte mit Putzhölzer der Post ( Vermittlungstechnik ) gereinigt
      - alle Röhren bis auf EAF 42 + EL 12 wurden probeweise mit guten Exemplaren getauscht ( habe keine EAF 42 + EL 12 im Lager )
      - U K W auf der gesamten Skala empfange ich nur 2 Sender , obwohl am Prüftisch optimaler Empfang herrscht . ERST wenn ich Taste Pfeilantenne ( Rauschunterdrückung ) betätige , ist Senderempfang möglich
      - kann Problem mit Umschaltekontakt F1 und angeordnete Widerstände zusammenhängen ? ( meßtechnisch sind alle ok )
      Hallo ?,

      der Grund für das Ausbleiben des FM-Empfangs sind in 99% der Fälle die hochohmigen Widerstände für die Rauschunterdrückung in dem Fall die beiden 16M und der 30M. Oft hat nur der 30M der keinen Durchgang mehr, den solltest Du immer erneuern die beiden 16M nach Bedarf, besser aber auch gleich mit wechseln.

      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Guten Tag , mein Schaltplan vom 17.04.53 vermtl Plan Nr. 5340 - 1700a
      weisst 2x 30M + 1x 16M aus ( habe ich in der Schweiz runtergeladen )
      Die Schwierigkeit bestand erstmal das Chassie zu identifizieren
      - Rückwand fehlt immer noch
      - alle Typenschilder waren nicht mehr vorhanden
      - Kunststoff/Bakelit Abdeckung rechts ( zur Durchführung der Achse zur Senderverstellung fehlt ebenfalls )
      Hat jemand Überhang des o.g Materials ?
      muß jetzt erstmal die passenden Widerstände besorgen.
      Danke für die Rückmeldung
      Hallo ?,

      es scheint das es verschiedene Schaltungsunterlagen gibt, hab mal nachgeschaut und auch einen Plan vom Bodensee WIII wo 2 x 30M und 1 x 16 M eingezeichnet sind. Du kannst das ja an Hand Deines Gerätes überprüfen welche Werte dort verbaut sind und entsprechend tauschen. Übrigens die Widerstände befinden sich am Tastenaggregat in einem Schutzschlauch versteckt, erspart Dir die Sucherei.


      Widerstände in den Werten sind nur noch sehr schwerlich zu beschaffen, Werte bis 10M hingegen noch gängig. Durch Reihenschalung z.B 3 x 10M mit den heutigen Bauteilgrößen problemlos zu ersetzen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Guten Tag , habe die 16M + 30M Widerstände ausgetauscht.
      - jetzt können die Sender lt Skalenband empfangen werden
      - habe den UKW Baustein aufgeschraubt und vom Staub per Luft befreit
      dies ist bei Nordmende aufgrund des verlöteten UKW Bausteins nur schwer möglich ,
      A B E R erst nachdem ich ihn wieder verschraubt hatte kamen viele Sender
      rein.
      - Laustärke und Klang sind toll , nur in den Sprach / Musikpausen ist leises Rauschen aus dem LS vernehmbar , ist die bauartbedingt oder noch ein Problem ?
      Fernmeldedienstler postete
      A B E R erst nachdem ich ihn wieder verschraubt hatte kamen viele Sender
      rein.

      Moin,
      das wundert nicht, denn das Gehaeuse geht in die Abstimmung der Kreise mit ein. Ohne Deckel ist das Mischteil verstimmt und daher unempfindlich.

      - Laustärke und Klang sind toll , nur in den Sprach / Musikpausen ist leises Rauschen aus dem LS vernehmbar , ist die bauartbedingt oder noch ein Problem ?


      Wenn es wirklich nur ein leises Rauschen ist, dann ist es das noemale Empfaengerrauschen bei (oder auch nicht) etwas schwachem Sender. Ich habe leider keine Zahlen, welchen stoerabstand die FM-Empfaenger der Dampfradios typisch erreichen. Das Empfaengerrauschen wird in erster Linie durch die erste Stufe des Empfaengers bestimmt, hier ist es die UKW-Vorstufe. Als naechstes kommt am Anteil die Mischstufe, die verhaeltnismaessig stark rauscht, die aber von der Vorstufe "uebertoent" wird. Naeheres dazu findet man in der Literatur zu Rauschen bei in Kette geschalteten Vierpolen.
      Der ZF-Verstaerker hat nur einen relativ geringen Anteil am Gesamtrauschen des Empfaengers.

      Hat der W3 nicht noch eine EF80 als Vorstufe? Dann wundert das Rauschen weniger, denn obwohl man sich bei dem Mischteil Muehe gegeben hat, das Optimum herauszuholen, eine Pentode in der Vorstufe hat prinzipbedingt ein staerkeres Rauschen als eine Triode, einfach schon durch das Stromverteilungsrauschen durch das Schirmgitter. Aus dem Grund ist man in der UKW-Vorstufe schnell zur Triode uebergegangen, damit kann man weniger rauschende Eingangsstufen aehnlicher Verstaerkung bauen (verstaerkungstechnisch hat die Pentode wegen der kleinen Resonanzwiderstaende der UKW-Kreise keine grossen Vorteile mehr).

      73
      Peter