SABA HiFi Studio Freiburg als neues Projekt

      Hallo an die Leser,

      ich habe ein 27 kg Monster samt Fernbedienung erworben, das im kommenden Herbst seine Wiederbelebung erwartet.

      Bisherige Bestandsaufnahme:

      - Leistungsaufnahme bereits bei 50 V Eingang immens hoch ==> Endtransistoren defekt
      - Netzstromstoßrelais schaltet nicht, "Dauer-AN"
      - Senderwahl ist fest - vermutlich Motor und Getriebe verharzt

      Also, es gibt vermutlich viel zu tun, sobald ich Neuigkeiten habe wird dieser thread fortgesetzt, fruchtbare Beiträge und Erfahrungen sind immer willkommen.

      Hans (hyperspace) hat mir ja schon mächtig gut unter die Arme gegriffen, ich hoffe ich kann einige der Transistoren verbauen.






      Gruß, Dieter
      Ein mords Koloss! Das wird bestimmt einiges an Arbeit benötigen um alles zu checken und wieder auf Vordermann zu bringen. Besonders reizvoll ist der Kontrast von moderner Halbleitertechnik zu bewährter Technik (Motor und Duplexkupplung) aus dem Röhrenzeitalter. Was für ein Baujahr ist der??

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo Frank,

      lt. Stempel im Gehäuse ist er von 1968, Germanium Zeitalter eben...

      Interessant ist an dem Gerät auch z.B. dass die Fernbedienung umschalten kann zwischen Lautstärke und Balance, d.h. hier sind zusätzlich Magnete verbaut, welche entweder das LS oder das Balancepoti steuern (lassen). Genial, finde ich.

      Gruß, Dieter
      Interessante Geschichte ... und die bessere Alternative zum heute ueblichen
      insgeheim ausspaehen. Waere glatt mal wieder interessant, was sich Leute heute
      _wirklich_ bei so einem Geraet wuenschen wuerden ...

      Dieter: Ich nehme an, Du stellst dann auch auf 240 Volt um ? Bei Geraeten dieser
      Bauart waere mir das sonst mit der erhoehten Spannung auf Dauer zu heikel ... bei mir
      messe ich nie weniger als 230 Volt effektiv, zuweilen auch schon mal 235 ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Dieter, das Gerätchen gefällt mir recht gut, obwohl es keine Röhren hat!! :D Würde mich interessieren ob die Transistormodelle preislich im Bereich der Röhren-Freiburgs liegen.
      Da stellt sich mir die Frage: Wann hat Saba eigentlich die letzten Röhrengeräte gebaut? Wenn man so beobachtet was da verkauft wird, dann dürfte in etwa Freudenstadt 18 und Konstanz 18 eine der letzten Röhrengeneration sein. Dein Saba-Tuner ist ja auch von 1968 und dürfte eines der ersten ohne Röhren gewesen sein.

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Moin,
      vergleicht man die Schaltungstechnik und andere Details des Freiburgs mit z.B. den zeitgenoessischen Geraeten von Grundig, ist der Saba etwas antiquiert. Bis auf ein oder zwei relativ unwichtige Transistoren (ich glaube, im Stereodecoder) ist er komplett germaniumbestueckt.
      Die Endstufen haben noch Treiberuebertrager fuer die Phasenumkehr, das gabs bei Grundig nur im SV50 und das war 1963...
      Stellt sich also die Frage, wann unser kleines Monster (habe auch einen, mit FB) wirklich entwickelt wurde. Die Entwicklung muss etwas ueberhastet gewesen sein, denn es ist fuer Saba vollkommen untypisch, kein eigenes UKW-Mischteil verwendet zu haben. Sie mussten eins von Goerler einkaufen. Da hatte man also nichts auf den eigenen Reissbrettern. Goerler war fuer HF-Baugruppen allerdings auch nicht irgendwer, man hat fuer dieses Geraet schon das richtige gefunden.
      Das HiFi-Studio Freiburg-Stereo kostete seinerzeit 2000,-DM, die dazugehoerende 600SH ebenfalls. Damit war schon ein Zentner HiFi komplett, fehlt nur noch ein 1019 mit Saba-Zarge (Saba 325, 518,- DM)
      Es gab noch einen leider im GH-Katalog nicht naeher bezeichntetes Plattenlaufwerk als Saba 360, das fuer 798,- angeboten wurde. Da steht nur "Tonarm Shure Professionell mit M44-7 TA."

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      Peter

      der sich seinen auch mal wieder von innen ansehen muss. Der Suchlauf ist tot. Da der Fehler nach langer Betriebspause auftrat, habe ich Elkos in Verdacht, die einer Sicherung das Licht ausgeblasen haben. Der Suchlauf ist zum Glueck separat abgesichert.
      Hallo die Runde,

      1968 wurde SABA bekanntlich nach längeren Verhandlungen von GTE übernommen, da die finanzielle Schräglage keine andere Lösung erlaubte.
      Auch die Jahre vor 1968 waren mit Sicherheit durch einen enger werdenden finanziellen und unternehmerischen Spielraum gekennzeichnet, was auch die Entwicklung des Studio Freiburg tangiert haben könnte. Anderenfalls hätte man bei der Entwicklung vermutlich mehr aus dem Vollen geschöpft bzw. innovativere Lösungen gesucht.
      Andererseits war der frisch aufkommende HiFi Markt noch klein, wohin die Reise ging, war noch nicht sicher, Risiken einzugehen und die nötigen Investitionen für einen "richtigen" Einstieg zu schultern, kann sich nur erlauben, wer gleichzeitig hochrentable Geschäftsbereiche am Start hat oder ausreichende finanzielle Polster angelegt hat. GRUNDIG war dabei möglicherweise in einer komfortableren Position und hat auch früh im HiFi Markt Gas gegeben.

      Parallel lief zu dieser Zeit noch die Entwicklung der Farbfernsehtechnik (Markteinführung 1967), auch mit hohen Investitionen und großem Forschungs- und Entwicklungsaufwand verbunden.

      In jedem Fall ist das Studio Freiburg ein sehr eigenwilliger und aufwändig gebauter Stereoreceiver mit einem ganz eigen Reiz.
      Achim
      hf500 postete
      vergleicht man die Schaltungstechnik und andere Details des Freiburgs mit z.B. den zeitgenoessischen Geraeten von Grundig, ist der Saba etwas antiquiert.


      Hallo hf500,

      wohl wahr! Die Entwicklung des Gerätes begann so um 1963/64 herum, der Transistor UKW-Tuner wurde damals von Görler zugekauft.
      Verglichen z.B. mit dem Revox Verstärker A50, ist die Verstärkertechnik des Saba im Jahre 1968 sicher nicht mehr "up to date".

      Zum Saba 360 gab es hier schon Infos unter "Unbekannter Saba-Plattenspieler" (Forensuche). Es handelt sich hierbei um ein von Braun zugekauftes Laufwerk mit Shure Tonarm (damals auch im Braun Vertrieb).

      Grüßle
      Harry Piel
      Moin,
      wenn die Entwicklung des Freiburg Studio schon so frueh begann, ist es kein Wunder, dass dabei diese Technik herauskam. Die entwickelte sich schneller als es die Markteinfuehrung vorsah ;) 1966 kam er dann heraus, jedenfalls ist er im GH-Katalog 1966/67. Das 1968 erschienene Studio III ist dann wieder zeitgenoessische Technik. Nur die Abstimmspannungserzeugung mit Glimmstabi ist etwas seltsam.

      Von dem Geraet (Freiburg) gibt es uebrigens zwei Varianten, das Geraet, das Dieter hier vorstellt und eins mit zwei Paar Lautsprecherausgaengen, eins mit den so lange Zeit (in Japan/USA) ueblichen fimseligen Schraubklemmen. Einfluss von GTE? Ich habe beide Varianten, die mit den Schraubklemmen ist allerdings nur das E-Teiltraegerchassis, ich habe es zum anderen Geraet dazubekommen, es war da schon nicht mehr ganz komplett.

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      Peter
      Danke für die Exkursionen, aber back to reality !!

      Heute habe ich die ersten Revisionsschritte unternommen:

      - 3 geblasene Endstufensicherungen, Folge...
      - 3 durchlegierte Endtransistoren, der 4. fraglich in seinen Widerstandswerten.

      Die Endstufen sind ausgebaut und werden überarbeitet, das Hauptproblem bleibt jetzt erst mal der Ersatz der Endtransistoren.

      Das Einschaltstromstoßrelais funktioniert auch wieder, war auch nur verharzt und schwergängig.

      Gruß, Dieter
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