Brauche Hilfe bei Saba Meersburg W5 (UKW-Skalenseil)

      Brauche Hilfe bei Saba Meersburg W5 (UKW-Skalenseil)

      Hallo zusammen!
      Ich beschäftige mich noch nicht so lange mit Röhrenradios, insbesondere nicht mit Saba-Geräten, die Duplex-Antrieb besitzen. Einige Villingen und Wildbad habe ich schon selbst restauriert, auch Geräte der W2 und W3 Generation, alle ohne Duplex.

      Vor kurzem habe ich von meinem Bekannten ein schönes Meersburg W5 bekommen können, das funktioniert, aber Probleme mit dem Duplex-Antrieb hat (übliches Problem, wie ich mittlerweile weiß). Das UKW-Skalenseil (Stahlseil) ist leider abgesprungen und ich bekomme es nicht wieder eingefädelt - habe schon mehrere Stunden herumprobiert. :(

      Bevor das Seil allerdings aufgefädelt werden sollte, müssten wohl die Beläge der Duplex-Kupplung gewechselt werden, damit alles mechanisch wieder gut funktioniert. Denn eine Umschaltung war von Anfang an nicht möglich.

      Da ich noch nie an der Duplex-Kupplung gebastelt habe und nichts kaputt machen möchte (womöglich könnte das andere Seil auch noch abspringen oder ich bekomme den Mechanismus nicht wieder zusammengefügt), frage ich hierüber an, ob jemand von euch Experten mir bei der Reparatur (Duplex herrichten und Skalenseil korrekt einfädeln) helfen könnte, natürlich gegen Bezahlung! Es wäre super, wenn das Meersburg mechanisch wieder 100% funktionieren würde, da ich es sehr gerne mag und täglich nutzen möchte.

      Standort ist Region Trier, Versenden würde ich das Chassis auch, kein Problem.

      Viele Grüße
      Dominik

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      Hallo Dominik,

      die Beläge der DUPLEX Kupplung müssen nur in SEHR SELTENEN Fällen getauscht werden.
      Wer dass als Erstes in Erwägung zieht, zielt komplett an den häufigsten Ursachen vorbei.

      Und die sind:
      1. Total verharzte Mechanik
      Dann geht Alles zu schwer und die Kupplung rutscht durch.
      Lösung: Alle Achsen , Umlenkrollen , etc. reinigen und ölen.
      Auch in der Duplexkupplung an der Achse ölen. Die kann man aufmachen ( 2 Blech-Halbschalen ).
      Auch die Mechanik des Tastenaggregats kann verdreckt/verharzt sein, dann schaltet die Duplexkupplung
      nicht sauber.
      Der MW/LW/KW Drehko ist manchmal richtig "fest",
      da hilft manchmal nur ausbauen und in WD40 o.ä. baden. Oder unausgebaut mit viel Gefühl immer
      wieder WD40 an die Achse und so lange hin und her bewegen, bis der wieder leicht dreht.
      Manchmal sind auch die Seilzüge falsch, zu lose oder zu fest aufgezogen, also kontrollieren !

      2. Duplexkupplung:
      Die kann innerlich gebrochen sein. Dann hilft nur ausbauen und ersetzen.
      Der Hebel, der die Kupplung schaltet, kann locker oder falsch justiert sein.
      Zuletzt, wenn Alles sauber ist und gut schaltet, kann der Anpreßdruck der Kupplung
      justiert werden mittels der 2 kleinen Madenschräubchen mittig auf der Duplexkupplung.

      Wenn Alles leichtgängig ist und die Mechanik richtig schaltet, die Duplexkupplung richtig eingebaut
      und justiert ist, dann funktioniert das in den allermeisten Fällen auch.
      OHNE Belagtausch.

      Grüße
      Martin
      Vielen Dank für die fachmännische Erklärung der Kupplung. Dann werde ich von einem Wechsel/Ausbau des Duplex erst einmal Abstand nehmen und mich um das Skalenseil selbst kümmern, das ja nicht mehr da ist.
      Hat jemand zufällig auch ein Meersburg W5 und kann mir ein Foto zukommen lassen, wie das Textilseil um die Drehko-Trommel und die untere Achse gewickelt ist? Mir kommt das vorhandene Seil, das so komisch verknotet ist, nicht original vor. Denn mit Hilfe des Seillaufplan kann das Textilseil gar nicht richtig befestigt werden, habe ich den Eindruck. Ich mache bei Gelegenheit mal ein Foto des lose herumhängenden Seils...
      Hallo,

      nach meinen Erfahrungen sind die Beläge der Duplexkupplung leider sehr häufig verbraucht. Es mag sein, dass nach Reinigung und Fettung der Achsen und Lager die Kupplung wieder einigermaßen funktioniert, auch ein Nachstellen der Federspannungsschrauben hilft oft, aber eben nur temporär. Die Beläge sind durch brutales Drehen am Einstellrad durch die feinen Zähnchen eingeschliffen und aufgebraucht.

      Man muss es sich einfach nur einmal zutrauen, die komplette Achse auszubauen, bei der Gelegenheit kann man dann auch gleich die Beläge tauschen, alle Achsen und Lager säubern, neu fetten und evtl. auch ein neues Seil aufziehen. Man wird sehr viel Freude daran haben, wenn die Kupplung wie ein junges Reh hin und her springt und sauber den neuen Moosgummibeleg packt und mitnimmt. Damit hat man garantiert auf Jahrzehnte wieder Ruhe mit der Duplex.

      Gruß, Dieter

      Achja, ein nettes Mitglied hat vor langer Zeit einmal hervorragende Kupplungsscheiben hergestellt, meine sind aufgebraucht, könnte gerne neue bestellen... ;)
      Als jemand der dieses Gerät zu wenig kennt um ganz spezielle Eigenheiten in einer Art Schritt für Schritt Nachmachanleitung auch für nicht professionelle Reparateure unbekannten Wissenstands darzulegen kann ich nur eines allgemein anmerken:
      Ein Skalenseil aufzuziehen erfordert, wie viele andere Arbeiten, nicht bloß den Willen es zu tun. Selbst erfahrene Werker hab ich daran schon verzweifeln gesehen.
      Am besten ist, wenn man schon ein Problem hat die grundsätzliche Vorgehensweise aus em Seillaufplan zu erkennen, es jemandem in die Hand zu legen der das noch klassisch gerlernt und tausende Male gemacht hat. Gerne macht das aber so gut wie niemand, soviel meine Erfahrung dazu.
      Und es hat so gut wie keinen Zweck überhaupt anzufangen ehe nicht das gesamte Übersetzungswerk sich in mechanisch optimalem Zustand befindet, leichtgängig, sauber, rund laufend, entfettete Laufbahnen usw.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo,

      da ich gerade einen Freiburg 9 instand setze, hier mal ein Bild, wenn ich die Duplex auf Vordermann bringe.
      Wie man unschwer erkennen kann, haben die spitzen Zähnchen der Trommel schlimme Riefen in den Moosgummi gefräst und der Materialabtrag ist auch erheblich. Die Kupplung packte gerade noch den Antrieb, hatte aber auch schon etwas Schlupf an manchen Stellen. Zudem wird der alte Moosgummi porös und krümelig, das spürt man, wenn man ein altes Stück zwischen die Finger nimmt.
      Jetzt läuft sie wieder im wahrsten Sinne des Wortes wie geschmiert. Der Zeitaufwand liegt bei etwa 3 Stunden inkl. des Neubelegens. Bei der Gelegenheit wird dann auch das UKW Seil neu aufgezogen, da die Drehrichtung von einem Superbastler falsch herum programmiert wurde - drehte ich nach rechts, wanderte der Zeiger nach links...

      Gruß, Dieter
      Dateien
      • CIMG3253_f.JPG

        (810,35 kB, 71 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Bei meinem Modell müssen die Beläge definitiv gewechselt werden, da bei einer Umschaltung immer der LMK-Zeiger mitlief. Es ploppt beim Umschalten zwar schön, aber die Trennung funktioniert trotzdem nicht. Der UKW-Anzeiger ließ sich zudem nur auf halber Breite bewegen, da m.M.n. der Vorbesitzer das Textilseil unfachmännisch erneuert oder es zu kurz am Drehko angeknotet hatte. Bei der ersten kurzen Probe ist dann noch das intakte Stahlseil abgesprungen, so dass momentan nur der LMK-Bereich mechanisch funktioniert.

      Ich kann ein Röhrenradio technisch wieder gut hinbekommen, auch optisch (Neulackierung etc.). Aber einen Duplex habe ich noch nie geöffnet und ein Skalenseil musste ich bisher nie neu aufziehen, daher meine Sorge es beim Meersburg nicht mehr hinzubekommen.:S Wäre einfach schade um das schöne Gerät... Wie dick der neue Moosgummibelag sein soll, weiß ich auch (noch) nicht.

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      Hallo Dominik,

      beim genauen Hinschauen kannst du sehen, dass die Kupplungsscheiben eine Art Fassung für das Moosgummi bieten, d.h. einen inneren und äußeren Rand. Die neuen Beläge haben eine Dicke von ca. 2-3 mm, ich kanns nicht mehr messen, da mein Vorrat aufgebraucht ist. Wichtig ist aber der passgenaue Zuschnitt, mit eben mal ausstanzen ist es nicht getan, wenn die neuen Beläge nicht plan eingepasst sind, kann die Zahnscheibe auch nicht vollflächig greifen.

      So eine Arbeit ist für einen, der es noch nicht gemacht hat zwar nicht schwer aber auch nicht an einem Abend zu erledigen; die trüben Herbsttage kommen noch...

      Gruß, Dieter
      Hi Dominik,

      bei Dir ist der Moosgummi einfach nur mit der Scheibe des Antriebs für MLK verklebt ( alters-und Lagerungs-bedingt ), was Du mit einem Schraubenzieher vorsichtig
      lösen kannst, es sei denn , einer der Vorbesitzer hat da mit Klebstoff gearbeitet....

      Im ersteren Fall ist Alles gut. Im Letzteren natürlich nicht :)

      Oder ein "genialer" Vorbesitzer hat mittels Schrauben oder Kleber die Kupplung "deaktiviert", weil sie bei ihm nicht richtig funktioniert hat.
      Und so dafür gesorgt, daß UKW und L/M/K immer gleichzeitig mitlaufen. Hatte ich Alles schon...

      Glaub´s mir, Dein Radio funktioniert vermutlich auch ohne Moosgummi-Tausch wieder einwandfrei.

      Natürlich KANN man das machen, wenn man es , wegen Reparatur und Reinigungsarbeiten , die Kupplung und den Antrieb sowieso zerlegt hat.

      Aber die URSACHE für Dein Problem sind die nicht.

      Aber ich verstehe sehr gut, wenn Du mangels Erfahrung da nicht ran willst. Eventuell findet sich ja hier jemand in Deiner
      Nähe, der da mal draufschauen kann...

      Grüße
      Martin
      Hallo,

      das stimmt, die Ursache für verbrauchte Beläge sind schwergängige Mechaniken, dabei wird eben am Rad gedreht bis die Beläge abgeschabt sind.


      "Stillgelegte" Duplex kommen leider auch vor. Bei meinem jetzigen Freiburg hat "der" Bastler den Kipphebel soweit verstellt, das die AM Bänder gar nicht mehr gewählt werden konnten. Hätte eh keinen Sinn gemacht, da die Kupplung ja nicht mehr griff.


      Gruß, Dieter
      Die Duplex-Kupplung ist Gott sei Dank unberührt und schaltet schön hin und her. Das Textilseil der UKW-Seite habe ich wieder aufgelegt bekommen, beim Umschalten dreht sich der entsprechende Drehko teilweise mit. Ich denke, wenn ich alles richtig gesäubert habe, sollte es mit einer Nachjustierung am Duplex wieder halbwegs funktionieren.
      Fehlt nur noch das UKW-Stahlseil, das wieder aufgezogen werden muss. Jetzt habe ich es schon ewig probiert: Entweder ist es am Ende zu kurz oder zu lang. :cursing: Der Seillaufplan hilft herzlich wenig, da dort nicht zu erkennen ist, welches der Anfang und das Ende der beiden eingezeichneten Seile ist. Außerdem sind die Federn an ganz anderen Stellen befestigt als im Plan - und an dem Gerät wurde definitiv nicht gebastelt. Denn der Skalenzeiger bzw. das Stahlseil war vorher richtig aufgelegt und funktionierte einwandfrei... Echt zum Verzweifeln mit dem Ding.

      Ach so: Hat jemand von euch noch eine Peilantenne inkl Plastikhalter für das Gerät? Die fehlt bei mir leider komplett. Habe schon eine Suchanfrage gestellt.

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      So, ein kleines Update zu dem Meersburg: Ich habe die Kupplung penibel gereinigt und leicht geölt, jetzt funktioniert die Umschaltung wieder wie geschmiert (im wahrsten Sinne des Wortes). Die Wellenbereiche werden sauber getrennt und beide Seile arbeiten sauber und gut. :thumbup: Erste Baustelle also erledigt ohne die Beläge zu wechseln.

      Nun das Negative: Leider habe ich es nach 2 Stunden immer noch nicht geschafft, das UKW-Stahlseil wieder so aufzuziehen, dass alles funzt. ;( Entweder ist das Ende zu kurz oder zu lang und ich weiß nicht, wie oft ich es um die Drehko-Rolle herumwickeln soll und vor allem zuerst oder am Ende. Auf dem Seillaufplan kann ich leider auch nicht erkennen, ob das UKW-Seil mit A/E oder A'/E' gekennzeichnet ist. Das muss doch hinzukriegen sein!! :cursing: So sieht der Mechanismus bei mir aus: Wo muss was hin??

      P1050828.JPG

      Danke aber für eure Tipps bisher!

      Viele Grüße
      Dominik
      Ich verzweifel gerade echt... Der Seillaufplan und mein Meersburg W5 passen nicht zusammen. Wenn ich ein Seil, das genau die angegebenen 1455 mm lang ist, so auflege wie in der Skizze, geht der Skalenzeiger in die falsche Richtung: Drehe ich nach rechts, wandert er nach links und umgekehrt. :rolleyes: Lege ich das Seil genau anders auf, passt es, aber der Zeiger läuft dann nur auf ca. 2/3 der Breite, also ist das Seil zu kurz.
      Ich habe das alte Stahlseil gemessen und festgestellt, dass es 1,58 m lang ist, also rund 13 cm länger als im Plan angegeben. Dieses Seil war aber original drin. Ich komme einfach nicht mehr weiter. ;(

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