Ein Neuzugang - Ein SABA PSP 350 !

      Stimmt, Achim, das war mir auch schon aufgefallen.
      Fernostprodukte sind nicht selten für den europäischen Markt mal ebenso hingefrickelt.
      Aber nun ist je kundgetan wie man sich glatt machen kann, gucken ob die Leiterbahnen schlüssig laufen und dann den Widerstand bestücken oder wie ich weiter oben schon schrubbte, einen Schutzkondensator .047/+100/275(2k) einsetzen anstelle des zwar elektrisch passenden aber unbedämpften widerstandslosen X-Kondensators.

      Das für neuzeitliche Elektronik auch das alles nicht mehr ausreicht muß man - und sei es nur der Vollständigkeit halber - auch erwähnen, sonst geht man im Dunst von LTE, Handy, Sparlampen Störungen gnadenlos unter. Die Funkstörungs-Verbote sind auch nicht mehr das was sie früher mal waren, die geheiligte FTZ, die wie eine Monstranz vor jedem Gerät zu Fuß herzutragen war ist heute wohl der Spaßgesellschaft zum Opfer gefallen.

      Wichtig ist auch der richtige Ablaufplan der Steuerung.
      Erst muß der Netzschalter einschalten und erst wenn alle Impulse abgeklungen sind darf der Kurzschließer für die NF sich öffnen. Das muß auch noch klappen wenn ein eiliger Benutzer den Tonarm per Hand von der Stütze reißt und flott auf die Platte bewegt.

      In dem Zusammenhang fällt mir ein das manche Plattenspieler-Netzschalter durch Umgebungsfett oder sonstwie die Trägheit förderliche Prozesse unnötig langsam von einem in den anderen Zustand kippen oder gar durch fehlerhafte Funkenlöschung über Jahre hinweg Krater gebildet haben die sie kleben lassen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Ja, heute ist aller erdenklicher Dreck auf der Netzleitung. Du hast die größte Idiotie vergessen: Internet über das Stromnetz (hab die griffige Abkürzung vergessen).

      Ein gar lustiger Effekt ist übrigens, wenn der Snubber (ohne Widerstand) kurzschlüssig wird: Das stinkt und qualmt nicht, sondern überbrückt nur den Netzschalter. Das Gerät läuft dann, u.U. unbemerkt, weiter. Das ist mit mal bei einem Hifi-Dual-Spieler (ich glaube ein 1219) untergekommen. Dessen Motor war festgefressen. Das erlebt man sonst nicht, aber dieser muss viele Jahre Dauerlauf hinter sich gehabt haben. Das hat niemand bemerkt, denn bei mechanisch abgeschaltetem Gerät steht ja der Teller! Der C (kein X-Typ) hatte null Ohm.

      VG Stefan
      Internet per Steckdose = PLC = Power Line Communication

      Ich hatte auch mal einen Dual 1214 in einer HS 38 verbaut, da war der Ein-/Aus-Schalter fürs Laufwerk permanent auf "Ein". Der Papst-Motor läuft so leise, dass man ihn nicht hört. Mechanisch ist er ja vom Plattenteller entkoppelt. Der Grund war allerdings die Mechanik, nach ca. 30 Jahren muß nachgefettet werden. Ein weiterer Grund, warum das niemand merkt, wenn der Motor permanent läuft ist: Beim HS 38 brummt und rauscht der Verstärker sowieso lauter, als der Motor brummt. War eben sehr preisgünstige Elektronik. Merkt man auch an der unzureichenden Abschirmung gegenüber Störungen von aussen. Lichtschalter, Kühlschränke usw. knacken deutlich in den Lautsprechern. Auch in alten Häusern mit alten Lichtschaltern und mit Kühlschränken, die genau so alt sind, wie die Dual-Anlage selbst. Damals wie heute gab es Billigware und Besseres. Damals wie heute gab es viel Dreck in der Stromleitung. Wenigstens sind nun so ziemlich alle Röhrenfernseher ausrangiert und die Luft ist nun wesentlich sauberer geworden, als noch vor 10 oder gar 20 Jahren. Jetzt macht Mittel-, Lang- oder Kurzwelle wieder Spaß.

      Was vor rund 20 Jahren jedoch neu hinzukam, sind Smartphones. Deren Töne hört man nun eben auch im Dual-Verstärker, egal, ob es das eigene Handy ist, oder die Phones von den Nachbarn. Die kann man leider nicht abschalten. Das eigene Handy immerhin schon. Aber diese heftigen Störungen kommen nicht mal über die Stromleitung.

      Wer weiß, wie es sich anhören soll, wenn der Plattenspieler abschaltet, dem fällt allerdings auf, dass irgendwas nicht ganz stimmt. Der Abschalt-Knacks ist viel zu leise. Wenn alles okay ist, muß der Abschalt-Knack so schön knusprig klingen, wie ein auslösender Fotoapparat. Schade, wenn die Vorbesitzer darauf nicht achten. Gerade diese mechanischen Geräusche machen den Charme der alten Geräte u.a. doch aus. Darauf wartet man ja. Zumindest bei mir war das schon immer so, von Kindesbeinen an. Aber ich bin nicht der Maßstab für den Rest der Welt. Die meisten Leute sind viel zu oberflächlich. Fragt man sie, welchen Plattenspieler sie zuhause stehen haben, müssen sie erst mal überlegen, um sich an den Marken-Namen zu erinnern. Die genaue Modellbezeichnung zu erfragen klappt vielleicht 1x in 10 Fällen.

      In einem Dual 1224 (reiner Plattenspieler, nicht in einem HS-Gehäuse eingebaut) fand ich im schwarzen Schaltkästchen auch mal einen orange-rot-metallic-farbenen Erofol-Entstörkondensator. Immerhin kein Knallfrosch...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Manuel“ ()

      Ich glaube, mit der Zeit hat das nichts zu tun, die Zeiten ändern sich zwar, aber die Menschen und deren Fehlerhaftigkeiten und folglich deren Arbeitsergebnisse bleiben immer gleich. Damals wie heute gab es gute Unterhaltungselektronik für den Endverbraucher, und es gab weniger gute und es gab auch richtigen Mist. Unabhängig von der Zeit, unabhängig vom Herkunftsland.

      Wir beschäftigen uns damit, denn Fehler machen das Leben interessant. Sonst würden die Menschen ihre Lieblingsmusik als WAV-Datei abhören, wenn es auf Perfektion ankäme. Oder Musik würde grundsätzlich vollsyntetisch erzeugt und niemand bräuchte irgendein Musikinstrument spielen. Und Kompositionen, Arrangements oder Gesang dürfte nur noch streng perfekt sein und künstlerische Freiheiten müßten der technischen Perfektion weichen.

      Perfektion anzustreben macht nicht glücklich. An den alten fehlerbehafteten Kisten rumzubasteln schon eher. Aber perfekt werden die auch nie sein. Wer das möchte, soll sich ein anderes Hobby suchen, z.B. Eiskristalle fotografieren oder so. Eiskristalle sind vermutlich perfekt.
      Perfekt original, Michael.
      Ich schrieb schon oft das es für mich dann gut ist, wenn es so ist wie es früher war.
      Ich schrieb genauso oft das ich etwas Originales so erhalten möchte und nicht auf ver(schlimm)bessern.

      Ich habe nicht das Ziel aus einem Brezelfenster-Käfer eine Mondrakete zu machen, sondern der Wagen ist dann für mich ok wenn er so ist wie er früher einmal war und das hat mit generalisierter Perfektion wenig zu tun mit perfekt originalgetreuer Wiederherstellung jedoch schon.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Der typische Besitzer eines Dual 1214 besaß folgende LPs:

      1. Wim Thoelke präsentiert Drei mal Neun
      2. Weihnachten mit Peter Alexander
      3. Musik ist Trumpf (a.d.gleichn. ZDF-Reihe)
      4. Mit Willy Schneider am Rhein
      5. James Last, nonstop dancing '71

      Alle fünf, mehr kamen i.d.R. nicht zusammen, wurden in ihren Covern ohne Innensleeve aufbewahrt.
      Da hat es so oder so nichts ausgemacht, wenn der anspringende Kühlschrank einen Knack im Lautsprecher verursachte.

      Aber es war nicht alles schlecht damals: Immerhin nannte man einen 1214 noch Plattenspieler, und nicht "Dreher". Dreher ist ein ehrbarer Beruf.

      VG Stefan
      Der typische Besitzer hatte ein Keramiksystem Typ TKS-630 in seinem schon vierfach spitzengelagerten DUAL 1214.
      Der Ton war damit fanfarengleich und durchdrang auch die lautesten Partygeräusche.
      Aber es gab auch eine HIFI-Ausführung davon mit einem MM-System, die Lagerung war entsprechend feiner ausgeführt.

      Aber sowas Modernes hatte ich da noch garnicht um 1970 herum.
      PE Rex, DUAL 510, beide mit mindestens vier Geschwindigkeitsstufen waren angesagt.
      Was soll man mit einem MM-System, wenn der Großteil der Schallplatten weder der RIAA Normierung folgten noch überhaupt die hohen Hochtöne die damit möglich waren in ihren Rillen trugen.

      Was sollte man mit einem MM-System dessen Nadel so fein geschliffen war das sie am Rillenboden aufsaß und dort Staub und Unebenheiten einsammelte damit Rauschen, Rumpeln und Verzerrungen so richtig schön durchschlagen konnten? Einem System das außerdem noch so leise war das man einen zusätzlichen Verstärker benötigte und das nichtmal in der Lage war aus eigener Fähigkeit die Schneidkennlinie zu invertieren, übrigens eine beliebige Schneidkennline, das TA-Cryst. weiß für jede noch so unbekannte Kennlinie die richtige Inverskennlinie, systemimmanente Schläue
      //und da wundern sich die Nachgeburten wie es möglich war alle Schneidkennlinien auch der kleinsten Preßwerke richtig wiederzugeben, weil sie nur die "dummen" MM-systeme kennen die wiederum nichts kennen schon garnicht die Inverskennlinie beliebiger Provenienz//

      Aber Stefan, du hast meine Platten nicht richtig wieder einsortiert, wie ich oben lese auch viele schöne vergessen näher zu betrachten. Ich ergänze nur ein wenig:

      Melodien für Millionen.

      Wim Toelke Vol.2 - und 2 Mark vom Kaufpreis gehen an die Aktion Sorgenkind.

      Schätze der Marschmusik - gesponsert vom Stern und Joseph Neckermann und 2 Mark gehen an die deutsche Sporthilfe.

      Wenn die Sonne hinter den Dächern versinkt - Musik zum Träumen von 1941 - Telefunken Vertragsmusiker.

      Blasmusik - Junkerswerke, unsere Werkskapelle heizt ein.

      Adolf Hitler - die lautesten Reden von Nürnberg- määp-määp-tööö-trööö-blaablaaa - Heimlicher Bestseller unter den Plattentischen der Linken Jugend Bräsighausen 68ev.

      Tante Anna, Ich laß mir meinen Hintern schwarz bepinseln, der Neger frißt seine Kinder, Irmgard wackelt mit den Ohren, Der Globus quietscht und eiert - Schlagerpotpouri der Zwanziger Jahre aus Berlin.

      Operettenmelodien präsentiert von Ernst Stankowski.

      Ein Abend auf der Heidi [selbsterklärend].

      Weihnachten an der Ostfront mit dem Krawallorchester Böhmen und Mähren.
      (Jeder hatte damals Weihnachtsschallplatten)

      Jaja, und alles mit dem Kristalltonabnehmer in Grund und Boden gespielt...
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Wenn ich die Kristallsysteme der preisgünstigen Kompaktanlagen der Neunziger Jahre (oder gar dieser Nostalgie-Produkte der Gegenwart erhältich beim NORMA oder WELTBILD) vergleiche mit dem DUAL CDS 650 eines DUAL 1214 Plattenwechslers (nicht -spieler, sondern Wechsler wegen der Abwurfsäule), so ist das uralte Kristallsystem der frühen Siebziger Jahre deutlich besser. Näselnder Klang und verrotzte S-Laute der menschlichen Sprache hat man mal mehr, mal weniger. Bei leise ausgesteuerten Platten weniger bis gar nicht störend. Das passt schon. Aber der krächzende Klang von den Systemen heute und der letzten 25 - 30 Jahre in den Kompaktanlagen für einige hundert Mark ist schon eine akustische Zumutung. Damit hat man keinen Spaß. Da kann man ja gleich die Musik übers Smartphone anhören.
      Eiskristalle sind SEHR weit weg von Perfektion. Die enthalten Verunreinigungen, Defekte, Versetzungen ... u.v.a.m.
      Zum Glueck sieht man das mit blossem Auge nicht, und hier kommt der Knackpunkt: Perfekt sollte doch wohl bedeuten, dass es perfekt ist fuer die geplante Anwendung. Dazu gehoert vielleicht:

      (1) Es ist zuverlaessig -- wenn man's braucht, tut's auch

      (2) Es laesst nichts vermissen, und man ist zufrieden (bei Wim T. dann vielleicht eher als bei Ludwig van B.)

      (3) Wenn der Nachbar reinschneit, soll der nicht gleich merken "links spielt's lauter als rechts" ...

      Besten Gruss,

      Michael
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