9241 mit Startschwierigkeiten

      9241 mit Startschwierigkeiten

      Hallo liebe Forenmitglieder,

      ich besitze einen Saba 9241 digital Verstärker, der sich meiner Meinung nach, nach dem Einschalten, nicht in der richtigen Grundeinstellung befindet.
      Nach dem Einschalten gibt er einen Knacks von sich und befindet sich in der folgenden Einstellung, wobei kein Ton ausgegeben wird:



      Nach drücken der FM-Taste funktioniert das Radio einwandfrei, die LED-Anzeige ebenfalls.
      Ich drücke lediglich jedes Mal die FM-Kanal-Taste, um die Frequenz sehen zu können.

      Ich habe schon einige Beiträge im Forum gelesen und einen Hinweis auf einen Reset-Baustein gefunden.
      Wo ich dabei mit der Fehlersuche anfangen soll, weiß ich allerdings nicht ?(

      Über jeden Hinweis oder Tipp freue ich mich natürlich sehr :)

      Liebe Grüße

      Moritz
      Hallo Moritz,

      nach dem Einschalten des Kastens müssen Loudness, AFC und FM aktiv sein. Ob die Kanalanzeige oder die Frequenzanzeige aktiv ist, hängt von mehreren Faktoren ab, u.a. vom konkret verwendeten FlipFlop-Fabrikat, dem Entprellkondensator an der entsp. Tipptaste und von einem Kondensator auf der Netzteilplatine.

      Dein Fehlerbild deutet daraufhin, dass beim Einschalten der automatisch erzeugte Set-Impuls für den FM-Empfang nicht wirksam wird.



      Über C537/ R559 muss beim Einschalten ein positiv gerichteter Impuls an die Basis von T508 gelangen, damit FM eingeschaltet wird. Der Impuls wird im Impulsmodul erzeugt und initialisiert auch die FlipFlops für Loudness, AFC...
      Da die anderen Schaltungsteile korrekt initialisiert werden, vermute ich, dass der Puls zwar erzeugt wird, aber nicht bis zum Transistor durchdringt.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Hallo Christian,

      vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort :thumbup:
      Der Schaltplan war sehr hilfreich, wir haben den Fehler sehr schnell gefunden, es war lediglich das weiße Kabel.
      Der Stecker ist von seinem Platz auf der Platine gerutscht und lag lustlos in der Gegend rum.

      Jetzt ist nur noch die Frequenzanzeige falsch eingestellt, das ist in meinen Augen aber nur ein kleiner Schönheitsfehler ^^

      Der Verstärker steht jetzt wieder zusammen gebaut im Regal, um die Frequenzanzeige kümmere ich mich dann Mal wann anders.
      Vielen lieben Dank für deine Hilfe

      Gruß
      Moritz
      gern geschehen.

      Schaltpläne für die 92xx sind hier zu finden:

      download.magnetofon.de/

      Suchen geht sofort. Für den Download ist ein separates Login erforderlich. Dafür gibt es - nicht nur von Saba - viele Schaltpläne guter Qualität.

      Die Zähler sind innen mit Drahtbrücken codiert. Entsprechende Beiträge zum Wie und Warum der veränderten Anzeige hast Du sicher schon gefunden.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Moritz,

      was heisst denn hier "falsch" ? Ein bisschen daneben, oder komplett ? Das muss nicht am Zähler liegen, wie in einigen Threads hier im Forum über den FM-Tuner und den Decoder und deren Abgleich besprochen worden ist.

      Ansonsten hat der Zähler so seine (bekannten) Macken, auch dazu gibt es hier mehrere Threads. Eine Überarbeitung ist auf jeden Fall anzuraten, inkl. Tausch einiger Teile und das sorgfältige Nachloeten der Platine. Auch solltest Du einmal die Spannungen auf der Netzteilplatine genau prüfen. Da gibt es ebenfalls immer mal Abweichungen, die ebenfalls zu Störungen führen können.

      Ich habe in den letzten Jahren, seit ich hier auch mal etwas schreibe, KEINE Netzteilplatine aus einem 92xx mehr gesehen, die nicht mindestens ein paar morsche Lötstellen hatte --- es sei denn, sie war schon revidiert. Das lohnt sich also zu prüfen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael,

      mit dem "falsch" meine ich nicht, dass die falsche Frequenz angezeigt wird.

      Damit meine ich, dass nach dem Einschalten des Verstärkers nicht die Frequenz angezeigt wird.
      Erst wenn ich auf die Taste "FM-Kanal" tippe, schaltet sich die Anzeige um auf die eingestellte Frequenz. Vorher wird da etwas anderes angezeigt, zum Beispiel "+25"; mein Vater ist sich aber sicher, dass dies früher anders herum war, sprich die Frequenz standartmäßig angezeigt wird.

      Kann so etwas auch an der Spannung der Netzteilplatine liegen?


      Liebe Grüße und ein Dankeschön für die Antwort ;)

      Moritz
      @ MIchael: Ich antworte mal. Die LED geht noch. Das sieht man auf dem Bild ganz oben. - Edith: Ups, Doppelpost.

      @Moritz: Dein Vater erinnert sich richtig. Beim Einschalten ist bei korrekter Funktion die kanal-Taste inaktiv.
      Schau dir mal auf der Grundplatine die Spannungsverhältnisse an den ICs IS 2071 und 2081 an sowie daneben die Transistoren T 2094 und 2098. Da dürftest du fündig werden.

      Gruß
      Stefan

      PS: Den zip-Ordner 924x-Service.zip im Downloadbereich (neunter von unten) könnte man mal entsorgen. Der ist durch schlechte Qualität wertlos
      Hallo Moritz,

      Den Effekt hatte ich auch schon einige Male, z. B. nach Ersatz des ICs 2081. Da die übrigen Tipps (v.a. einen Kondensator auf der Netzteilplatine von 10 auf 100 µF tauschen) nichts brachten, habe ich den Entprellkondensator C1192 der Tipptaste im Wert erhöht. Statt 4,7 nF z. B. 22, 47 oder auch 100 nF.
      Das brachte in diesen Fällen die korrekte Stellung auf Frequenzanzeige nach dem Einschalten.

      Vorher sollte aber schon klar sein, dass die Spannungen vom Netzteilmodul passen und sauber sind und die von Stefan erwähnten Bauelemente korrekt umschalten.

      Viele Grüße,
      Christian
      Bilder
      • Freq_Kanal_Umschaltung.JPG

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      Merci -- ich hatte das erste Bild nicht angeklickt, und daher die LED nicht gesehen ... sorry.
      Die Halbleiter werden i.O. sein, weil die Taste ja nach Einschalten des Geräts korrekt arbeitet.
      Ich hätte jetzt zuerst das Netzteil im Verdacht. Sowohl die 12 V als auch die 15 V müssen korrekt laufen,
      damit diese Schaltung tut was sie soll. Ich habe noch nie (!) einen dieser 4.7 nF tauschen müssen.

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Auf der Netzteilplatine ist IMMER etwas faul, wenn die noch original ist. Falls das Geraet eher viel gelaufen ist, kann der Elko C 603 (4700 uF) hin sein, denn er wird beheizt, und hat daher oft massiven Kapazitaetsverlust. Die Erhöhung von C 608 im Ausgang der 12 V Regelung von 10 auf 100 uF ist in jedem Fall anzuraten -- die 12 V sollten nicht vor den 15 V "stehen". Leider ist auch oft der 15 V Regler angeknackst. Ich hatte schon Exemplare, die nur noch etwas über 13 V auf die Beine stellten ... und oft sind die Beinchen nicht mehr fest im Lot, müssen also nachgelötet werden. Am besten also erst einmal ALLE Spannungen nachmessen ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Hallo Michael, hallo Mitleser,

      ich möchte gerne noch einmal auf den Startzustand "Kanal/ Frequenzanzeige" zurückkommen und meine ursprünglichen und neuen Gedanken dazu zu Diskussion stellen. Deinen Nachtrag im vorhergehenden Post unterschreibe ich vollständig. Ich liege zwar nur im einstelligen Bereich reparierter 924x, aber ausnahmslos alle hatten wenigstens einen Deiner erwähnten Fehler auf der Netzteilplatine. Diese Wiese gilt es als erstes abzugrasen.


      Es gibt ja schon einen fundierten Thread, in dem die Initialisierung der Frequenz-/ Kanalanzeige ausführlich behandelt wurde:

      [url='http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/Thread/2368-9241-Kanal-Frequenzanzeige-beim-Einschalten/']9241 Kanal / Frequenzanzeige beim Einschalten
      [/url]

      Danach zu urteilen gab es schon Fälle einer hartnäckigen Kanalanzeige nach dem Einschalten.

      Bei zweien meiner Geräte trat dies genauso auf, dass zwar die +12V und +15V sauber waren, zugehöriger Ladeelko in Ordung, ebenso war C608 auf 100 µF geändert und trotzdem initialisierte der Zähler auf Kanalanzeige. Bei Einem trat dieser Fall nach dem Tausch des FlipFlop-ICs auf. Ich weiß leider nur noch, dass der Ersatz nicht von Motorola war. Da kann ich mir das geänderte Verhalten noch durch kleine, feine Unterschiede der CMOS-Versionen erklären. Beim anderen Gerät tat das originale IC seinen Dienst und ich habe keine Ahnung, warum und wie lange der Fehler schon bestand.

      Die Initialisierung in der Originalschaltung läuft aus meiner Sicht über C2082 am invertierenden Ausgang des FlipFlops und den Einschaltimpuls seitens der 12V-Versorgung an der Basis von T2094. Sobald die 15V-Versorgung des FlipFlops und des Schmitt-Triggers steht, muss innerhalb ausreichend kurzer Zeit dieser Impuls kommen, das heißt, solange C2082 noch nicht über den maximal zulässigen Low-Pegel geladen wurde. Zu schnell darf er aber auch nicht kommen, das IC muss schon in der Lage sein, auf einen Low-High-Übergang am Clockeingang zu reagieren. Fehlermöglichkeiten gibt demnach etliche, unter anderem Hochlaufverhalten und Einschaltschwingen der Spannungsregler, unterschiedliche Alterung der beiden Keramikkondensatoren, Abweichungen beim gelieferten Strom aus dem invertierenden Ausgang des ICs und damit zu schnelle Aufladung auf High-Pegel.

      Der Verbau einer "echten" Initialisierung mit zusätzlichen Bauelementen und Auftrennung einer Leiterbahn gemäß dem verlinkten Thread ist eine sicher funktionierende Maßnahme dazu. Sie wird vermutlich mit allen erdenklichen Versionen an CMOS-Chips und weitgehend unabhängig von den Anlaufverhältnissen der beiden Versorgungsspannungen arbeiten.

      Ich habe es bei meinen Geräten eine Nummer kleiner versucht, indem ein größerer Wert für C1192 für einen stärker verzögerten High-Impuls am Clock-Engang sorgt. Bei der Handbetätigung des Tasters machen sich diese höheren Werte nicht bemerkbar, die 12V-Versorgung ist ausreichend niederohmig. Beim Einschalten sorgt der nachgeschaltete Schmitt-Trigger für einen ausreichend schnellen Pegelsprung am CMOS-Eingang. Die verlängerte Rampe des Stromflusses durch T2094 stört also nicht.

      Der Vorteil ist aus meiner Sicht der deutlich kleinere Eingriff in das Gerät.
      Nachteil: Die Lösung baut auf einen eindeutigen Zustand nach Anlegen der Betriebsspannung an IS2081 und vor Übergang Low-High an Clock auf: Q=High. Bleibt das immer so? Ich halte es, im Nachgang betrachtet, für möglich, dass weitere Alterungsvorgänge oder erneuter IC-Tausch wieder die Kanalanzeige zum Vorschein bringen. Sollte das geschehen, ist es zwar kein Beinbruch, aber auch nicht schön.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Hi Christian,

      danke für die Details -- das passt alles. Werde mir das mal merken, falls es nochmal auftritt. Ich setze (teilweise wegen negativer Erfahrungen mit anderen Herstellern) hier immer Motorola ein, wenn mal ein Tausch nötig ist. Die sind ja noch problemlos zu bekommen, habe mir mal einige hingelegt.

      Es spricht aus meiner Sicht nichts gegen diesen kleinen Trick mit C 1192, und wollte das in keiner Weise infrage stellen -- ich hab's nur bisher noch nie gebraucht. 9241er hatte ich bisher aber auch noch nicht mehr als 10 auf dem Tisch, und dabei dann bis auf
      einen (oder zwei ... ?) sogar nur Exemplare, die schon 108 MHz-Versionen waren. Also besteht da evtl. noch eine Frage, ob es irgendwo noch einen kleinen Unterschied zwischen den Versionen gibt ? Oder anders gefragt: Die Exemplare, die das hartnäckig zeigten, waren das eher ältere oder eher neuere Versionen des 9241 ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Reinhard,

      Bei den beiden betroffenen Geräten habe ich 100 nF verbaut.

      Aber wie schon erwähnt, eine Initialisierung über den Reset-Eingang des Flipflops halte ich im Nachgang für die zuverlässigste Lösung.

      Viele Grüße
      Christian
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