Grundig Receiver R 1000 - Krachen beim Einschalten

      Grundig Receiver R 1000 - Krachen beim Einschalten

      Ihr Lieben,

      heute möchte ich mal eure Meinung wissen. Ich fahre in 2 Wochen meine Eltern im Rheinland besuchen. Spricht jetzt Vattern: Acha ja, und wenn du da bist könntest du mal nach unserem Radio schauen. Fehlerbild: "Mit dem Einschalten lautes Krachen und Rumpeln in einem Kanal, das nach wenigen Sekunden weniger wird und ganz aufhört, dann spielt es einwandfrei."

      "Also bring das entsprechende Ersatzteil am besten gleich mit" - Vatttern hat Nerven.

      Was packe ich ein, was soll's sein? Koppelelko oder Transistor? Was meint ihr? Ich tu mich schwer mit dem Glaskugellesen.

      Grüße
      Stefan
      Hallo Stefan,

      nur ein Kanal kracht nach dem Einschalten, danach wird es besser.... Das hört sich sehr nach einer defekten Lötstelle oder einem faulen Abblock oder Koppelelko an. Bei Erwärmung verschwinden die Symptome. Mit "eben mal schnell reinsehen" wird es wahrscheinlich nicht getan sein. Solche Fehler verlangen meist Geduld und Hartnäckigkeit bei der Suche. Schaltplan hast Du?

      Versuche, das Knacken auf die verursachende Stufe einzugrenzen. Dann dort die Elkos und Tantals erneuern. Lötstellen alle unter der Lupe prüfen.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Stefan,

      vielleicht noch eine sinnvolle Frage an Deinen Vater: Wird das Krachen lauter/ leiser, wenn man am Lautstärkepoti dreht? Wenn nicht, liegt der Fehler nach diesem Punkt, wenn ja, davor. Vermutlich erzähle ich Dir da nichts Neues.
      Zweite einfache Eingrenzung, falls der Fehler vor dem Poti liegt: Alle Eingangsquellen oder nur bestimmte?

      Taube Kondensatoren und kalte Lötstellen wären ebenfalls meine erste Vermutung. Davon liest man auch hin und wieder im Web bei Problemen mit Grundiggeräten.

      Die im Gerät verbauten BC-Transistoren sind meines Wissens nicht unbedingt Kandidaten hinsichtlich dieser Pegelschwankungen. Ganz ausschließen kann man es nicht. Ich hatte einen solchen Fall aber bisher nur einmal in meiner bisherigen Transistorreceiver-Praxis mit einem fehlerträchtigen Japantyp: 2SC1451. Der Transistor war eingesetzt als Spannungsverstärkerstufe im Treiber. Das Fehlerbild unterschied sich etwas: Das Krachen trat erst einige Sekunden nach dem Einschalten auf und blieb dafür dann bestehen.
      Der fehlerhafte Transistor war bei der Prüfung mittels Diodenstreckenmessung per Multimeter völlig unauffällig. Auch die hfe-Prüfung zeigte plausible und stabile Werte an. Erst bei der Prüfung der Diodenstrecken mit dem Komponententester am Oszi (beaufschlagt den Prüfling mit ca. +-10 Volt) zeigten sich Abweichungen von üblichen Verlauf. Eine der Diodenstrecken hatte eine stark gekrümmte Form.

      Viele Grüße,
      Christian

      PS: An Deiner Stelle würde ich statt Ersatzteilschublade und Lötkolben einen funktionierenden SABA-Receiver einpacken und den defekten Grundig in Ruhe zu Hause wieder herrichten. Es sei denn, Du musst bezüglich Rücktausch bangen. :)
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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()