GRUNDIG SV2000 Verstärker

      Gute Nachrichten,

      in der angehängten Entwurfsversion 02 tut die Schaltung nun tadellos, was sie soll.
      Die LEDs schalten symmetrisch, der Suchlaufstop (hängt wohl mit an der Mitten-LED) funktioniert, pegelabhängiges und frequenzabhängiges Muting funktionieren, die Muting-Verzögerung ist ausreichend, dass beim Stationswechsel keine Störgeräusche auftauchen, Inhibit funktioniert - beim Stationswechsel gehen die LEDs kurz aus.

      Die Stromklau-Widerstände von 1 kOhm an den Basen von Q3-5 habe ich durch Schottky-Dioden ersetzt. Das entkoppelt die LEDs vollständig voneinander.
      Der LM358 kommt mit seiner Low-Ausgangsspannung nicht ohne Weiteres unter 0,5 Volt. Das hat nicht gereicht, um die LEDs bei aktivem Inhibit zu deaktivieren. Deshalb habe ich zwischen dem 100-Ohm Ausgangswiderstand und den Schottkydioden noch einen Widerstand von 470 Ohm gegen Masse ergänzt. Außerdem sind nun die Eingangsspannungen vom TCA420 gepuffert und deshalb die acht Widerstände rund um die Rechen-OPVs auf 10 kOhm gesetzt. Ein letzter Unterschied zum ersten Entwurf: Der Tausch der rechten und linken LED-Ansteuerung war auch hier erforderlich.

      Nun fühle ich mich sicher genug, um an das Layouten der doppelseitigen SMD-Version zu gehen. Das wird hoffentlich die ersten fünf real einsetzbaren Exemplare ergeben.

      Beim Durchschauen der Platinenbilder in den Serviceunterlagen habe ich den ST6000 und den MT200 als platzkritisch identifiziert. Diese beiden Geräte werde ich für die Platinenmaße zugrunde legen. Mit doppelseitiger SMD-Technik sollte es trotzdem machbar sein, dass die Ersatzplatine lediglich etwas Abstand nach oben am Originalplatz benötigt. Das kann man entweder über lange Stiftleisten bewerkstelligen oder über mehrere übereinandergesteckte Präzisionsfassungen. Falls man doch mal bei einem Gerät Versatz benötigt, gibt es allerhand Bastelmöglichkeiten, von gewinkelten Präzisionsfassungen über Streifenrasterplatinen bis hin zur Montage mit zwei kleinen Flachbandkabeln.

      Gesichtet habe ich folgende Geräte, die den SO459 verbaut haben:
      R2000/T2000
      R3000/T3000
      T5000
      ST6000
      ST6500/7500
      MT100
      MT200

      Ergänzungen herzlich willkommen, ebenso Bilder von der Einbausituation, wer diese Geräte verfügbar hat. ST6500/ 7500 und R2000 habe ich selbst, T2000 hat Michael gepostet.

      Viele Grüße,
      Christian
      Dateien
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Kleine Anmerkung!

      Ich habe nur einen Abblockkondensator gesehen, wäre mir was wenig.
      Überlege, ob Du eventuell doch Mischbestückung machst.
      DIL hat zwar ein größeres Gehäuse, man hat aber mehr Platz.
      SMD-ICs sind zwar kleiner, man verschenkt jedoch bei den Pads viel Platz
      Ist man Ferkel, kann man zur Not zusätzlich auch noch unter DIL SMD bestücken, z.B. Rs.
      Großer Vorteil bei DIL, man kommt prima zwischen den IC-Beinchen durch, bei SMD ein Problem.
      Unter DIL passen einige SMD-Bauteile, so etwa 12 x 0805 ist bei DIP14 realistisch.
      Das könnte gerade bei U1 mit den vielen Widerständen recht interessant sein.
      Probiere mal selbst, was hier effektiver ist.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Weitere Gedanken zur Mischbestückung

      Irgendwie muss ja eine Art Fassung an die Platine, Stiftleiste.
      Bei reiner SMD-Bestückung wird es mit der schwierig, SMD-ICs passen nur schwer dazwischen.
      SMD-ICs darüber geht nicht, außer die Stiftleiste ist bündig zur Platinenoberseite.
      Wesentlich einfacher wird es, wenn man über der Stiftleiste ein DIL-IC platziert, man hat etwas Luft.
      Den DIL-Schaltkreis platziert man natürlich in X- und Y-Richtung etwas versetzt, wie es am besten passt.
      Zwischen DIL-IC und Stiftleiste ist dann unten sogar noch etwas Platz für ein paar Widerstände 0805.
      Platinenmaß 35 x 25 mm mit gut Tüfteln könnte realistisch sein, wird aber eng.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      aktuell plane ich mit einer Platinengröße von 20,5 mm x 43 mm. An doppelseitiger Bestückung führt da kein Weg vorbei. Das ist schade, da eine Bestückungsfertigung nur einseitig kostengünstig möglich ist. Da aber die Nachfrage bei weitem nicht die der TCA-530-Schaltung erreichen wird, sollte das Handlöten akzeptabel sein.



      Begrenzend wirken die Einbausituationen beim ST6000, da müssen unter Umständen zwei Platinen nebeneinander passen und eine Schmalseite stößt unten irgendwann an den Blechrahmen. Die beiden anderen Kanten werden beim ST6500/7500 begrenzt. Nach oben stört da ein Abschirmblech/ Haltewinkel und links die Platine mit den Bedienelementen. Das wird zugegebenermaßen eng, aber ich werde das mal probieren. Einen zweiten Stütz-C für die Opamps habe ich noch eingefügt. Da die Leiterstrecken auf der Platine sehr kurz sind und die Opamps eher von der langsamen Sorte, dürfte das reichen.

      Beim Fertiger ist es kein Problem, zwischen SOT-Pads eine Leiterbahn mit 0,2 mm Breite zwischen die Pins zu quetschen. Der Lötstopplack sorgt dafür, dass es nicht zu Kurzschlüssen kommt. Ansonsten ist mein Plan, auf der einen Seite die Opamps + TL431 anzuordnen und auf der anderen Seite den CMOS-Baustein und die Transistoren, alles jeweils mit Peripherie. Meine Erfahrung mit der TCA530-Miniatur ist, dass SMD gegenüber DIL unschlagbar ist. Der Platz zwischen den Stiftleistenanschlüssen wird für Kleinzeug genutzt, Widerstände, Transistoren.



      Schaun mer mal, ob's passt.

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
      Sieht vielversprechend aus!

      Ich habe mich bis jetzt immer gescheut, zwischen Pads bei SMD-ICs Leiterbahnen zu ziehen.
      Das liegt daran, weil ich selbst ätzte, Belichtungsvorlage mit Laser und Overhead-Folie.
      Da ist es dann grenzwertig, Auflösung und Gefahr der Unterätzung.

      Für die Mitleser
      In Christians Bild kann man das mit den Größenverhältnissen bei den ICs schön sehen.
      Bei SMD ist die Länge gegenüber DIL nur noch die Hälfte, jedoch kaum Einsparung bei der Breite.
      Auch kann man gut erkennen, daß man locker 10 x 0805 zwischen die DIL-Beinchen bekommt.
      Hier beim DIL-Anschluss sind es noch mehr, man hat ja obere und untere Ebene zur Verfügung.

      Christian, das fertige Layout bitte nicht sofort losschicken!
      Ich möchte mich beim Nutzen anhängen, wieder etwas doppelseitige Punktrasterplatine.
      Machen wir dann per E-Mail oder PN.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      Da hast du recht und du hast etwas auf dem Papier bemerkt, das mir erst beim Messen an den Opamp-Ausgängen aufgefallen ist. Da merkt man den Profi. ;)
      Beim Erproben der Schaltung variierte ich nur R28. 1k war zu viel, die Spannung fiel bei Low nicht so weit ab, dass die LEDs abschalteten. Mit 470 Ohm ging es, aber der Opamp gibt bei High noch 13 Volt aus und es fließen reichlich 20 mA. Das möchte ich noch auf unter 10 mA, besser 5 mA absenken, indem R25 deutlich erhöht wird, 1 bis 2 kOhm. R28 dann in der Größenordnung 220 bis 470 Ohm. Für die Schaltung ist nur wichtig, dass die Spannung an deren Knotenpunkt bei Low auf ca. 100 mV fällt. Für High reichen 1-2 Volt. Viel Strom ist von den Treiberbasen nicht abzuführen. Ist noch unerprobt.

      Die Layoutanordnung steht übrigens, die Platine kommt mit 19,5 mm x 39,5 mm aus, wird also sogar etwas kleiner als ursprünglich gedacht.
      Bei Handätzung und Verzicht auf Lötstopp würde ich mir auch nicht zutrauen, zwischen zwei SO14-Pads eine Bahn zu ziehen. Bei professionellen Fertigern funktioniert das klaglos. Im vorliegenden Fall ist es auch bitter nötig, die Schaltung mit ihren vielen Zwangspunkten und ICs macht das Routen nicht einfach.

      Viele Grüße
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Guter Punkt --- und geringer Stromverbrauch ist in den Tunern nicht unwichtig. Die werden ja meist von einem einfachen Regler (78xx) versorgt, zur Kühlung auf ein Stück Platine geklemmt. Dabei werden sie recht warm, weshalb ich immer einen kleinen Fingerkühlkörper ergänze. Es wäre also gut, wenn der Stromverbrauch nicht zu sehr stiege.

      Michael
      Layoutentwurf steht:



      Und so dürfte es in den etwas kritischeren Geräten vom Platz her aussehen. Das Verdecken eines Einstellpotis lässt sich bei Montage in Flachlage leider nicht vermeiden. Aber das dürfte keine großen Probleme bereiten.



      Mit Änderung von zwei Widerständen, R25 und R21 auf 2,7 kOhm, beträgt die Stromaufnahme des Musters nun knapp 9 mA. Der TCA965 zum Vergleich ist mit 5-8 mA angegeben. Passt meines Erachtens nun auch.

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Neu

      So, heute kam die Platine von Christian, und nach Einbau sah das so aus:



      Dazu war ein Elko flachzulegen, und zwei Transistoren tiefer zu legen. Ausserdem wurde Messpunkt D mit einem kurzen Kabelstück verlegt, so dass man da ran kommt, ohne die Platine ziehen zu müssen. Funktion ist einwandfrei, wobei die oben von Christian erwähnte abweichende Funktion der grünen LED zu beachten ist.

      Kann man das u.U. noch ändern ? Vielleicht sollte sie nicht leuchten, wenn gar kein hinreichend starkes Signal anliegt. Aber das ist komplett nebensächlich. Der ST 2000 läuft wieder einwandfrei !

      Vielen Dank an Christian für diese tolle Aktion !

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Neu

      Freut mich, Michael.

      Fast alle Bauteile auf der Schaltung stammen übrigens aus Schlachtplatinen. Vor etlichen Jahren flogen massenweise PC-Monitore weg. Deren Platinen waren noch mit bedrahteten Bauteilen bestückt, oft auslötfreundlich ohne umgebogene Beinchen und nur einseitig beschichtet. Für solche Erprobungsschaltungen nutze ich diese Bauteile gerne. Der TCA natürlich nicht, der ist von Michael, neu-alter Lagerbestand.
      Die Mitten-LED ist direkt mit dem entsprechenden Ausgang des TCA verbunden. Sie leuchtet, sobald die Spannungsdifferenz an den Eingängen kleiner als die Vorgabe an Pin 9 ist. Das kommt leider auch bei sehr schwachen Sendern vor. Durch den direkten Anschluss an den TCA965 lässt sie sich nicht ohne weiteres feldstärkeabhängig abschalten.

      Eventuell ginge etwas mit dem ungenutzten zweiten Opamp des LM358 und dem freien Gatter des 4093.
      Funktionale Beschreibung: Der LED-Anschluss darf nur dann auf Low durchschalten, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Low am Mittenausgang TCA965 und High am Feldstärkekomparator. In den anderen drei möglichen Fällen muss er High bleiben.
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
    • Benutzer online 3

      3 Besucher