Quadrophonie in 8080er Geräten?

      Quadrophonie in 8080er Geräten?

      Hallo Allerseits,

      hier eine Frage die die 4 Lautsprecherausgänge im Saba 8080 betrifft. Es gibt die zwei Hauptausgänge die bei Anschluss von Lautsprechern auch lauter spielen als die zwei weiteren Ausgänge. Kann mir jemand sagen ob das bereits eine Vorstufe der späteren Quadrophonie ist? Wir nutzt man diese Ausgänge in adäquater Weise und wie sollten die Lautsprecher dann räumlich angeordnet sein, um das Maximum an Klang rauszuholen? Vielleicht kann auch jemand eine Empfehlung für die Lautsprecher an den Nebenausgängen geben. An den Hauptausgängen habe ich 110W 8 Ohm Lautsprecher, wäre ein kleinerer Lautsprecher mit 40 W 6 Ohm hier denkbar?

      Schöne Grüße
      David
      Hallo David,

      ist beim 8080 nicht wirklich Quadrophonie sondern das gleiche wie auf den Hauptlautsprechern (=vorne) nur mit etwas geringerem Pegel auf den Nebenlautsprechern (=hinten). Hauptlautsprecher wie bei Stereo links und rechts vor dem Hörplatz; die hinteren Lautsprecher entsprechend hinter dem Hörplatz. Das gibt keinen echten Raumklang. Aber es war als eine Vorstufe dafür gedacht ("Pseudo-...."). Eben Ton von vorn und von hinten. Klingt es besser? Ich finde - nein, ich bevorzuge gutes Stereo.
      Das Maximum an Klang ....? So nicht. Lieber in zwei wirklich gute Lautsprecher investieren als in vier mässige.

      Diese Pseudo-Quadrofonie war ein Reinfall. Hatten aber die Japaner damals so auch. Eine Zeitlang war das üblich in den Verstärkern, auch wenn es kaum jemand genutzt hat. Etwas später kam dann eine verbesserte Quadrofonie mit Phasendrehung der NF an einem der beiden rückwärtigen Lautsprecher bei Stereo mit Pegelabsenkung. Das gab dann "Raumklang von hinten und ortbaren Klang von vorne, war schon näher an Quadrofonie. Aber so richtig hat sich das auch damals nicht durchgesetzt, ebensowenig wie 3D-Filme/Fernsehen vor kurzem. 3D ist bei Fernsehern inzwischen auch schon wieder verschwunden, nachdem es 2-3 Jahre der Hype schlechthin war.

      Wenn Du vier Lautsprecher gleichzeitig betreibst, müssen alle (jeder einzelne) jeweils wenigstens 8 Ohm haben. Auf die Nennbelastbarkeit kommt es dabei nicht an.

      Gruß
      Reinhard
      Zu Quadro mehr hier:
      Neuer Patient 8200 Quadro

      Ich meine, "Quadrosonic" nannte Saba erst die Version, bei der die Phase einer der beiden hinteren Lautsprecher gedreht wurde. Das haben 8040, 8050, 8080 und 8120 aber noch nicht.
      Mit den Receivern 8060, 8061, 8070K, 8090K und 8100, 8730, 9100, 9140, 9141, 92xx geht auch "Quadrosonic".

      Der "8200 quadro" hatte vier getrennte Kanäle und zusätzlich noch SQ-Quadro (quadro-Matrix-Decoder) an Bord. Er war also der "eigentliche" Quadro-Receiver von Saba. Grundig's vergleichbare Quadro-Receiver waren seinerzeit RTV 1020 und RTV 1040.

      Frequenzgang SQ-Matrixdecoder SABA 8200 quadro; vordere und hintere Endstufen:





      Dgl. Grundig RTV 1040 (Prospektangaben):




      Gruß
      Reinhard

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      Guten Morgen,

      gut möglich. Ich denke ich las das mit Quadrosonic in der Anleitung des kürzlich erworbenen 8100 Stereo K. Ich muss mich nun doch näher mit dem 8050G meiner Eltern beschäftigen, der hat auch 4 Lautsprecherausgänge, was mich wunderte. Weder Quadrosonic noch Quadro kann aber der 8050G.

      Dual hatte übrigens eine interessante Broschüre, hier : hifi-archiv.info/Dual/dualQuadro . Lesenswert! Darin sind alle Verfahren erklärt (4-4-4,4-2-4, und 2-2-4). Das Quasiquadro 2-2-4 werkelt in meinem Dual MV61, der zu dem Saba 8050 aus alten Zeiten da ist. Zu den "echten" Quadroverfahren CD4 und SQ4 wird alles erläutert, zB Rillenschnitt.

      Interessant fand ich bei Saba den Raumklang, hieß das nicht Sonorama? Eine Art Hallgerät, wenn ich das richtig beim Durchblättern verstanden habe.

      Das waren alles sehr interessante Ansätze.

      Immerhin konnte ich damals an einem Grundig RTV-1040 Quadro erstmalig hören,das war so um 1983-1984. Da war es aber schon vorbei. Kommerziell leider ein Flop.

      Danke und Grüße Wolfgang

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „analogfan“ ()

      Ihr werft da einiges durcheinander.

      Wenn es um die Familie 8040 /8050 / 8080 / 8120 geht, müsst ihr die drei Generationen differenzieren:

      a) Beim Saba 8080 (und seinen Brüdern) der Generationen F und G sind die zusätzlichen beiden Lautsprecherbuchsen für ein zweites Boxenpaar gedacht. Nicht für "hinten" und auch nicht für Quadro in irgendeiner Spielart - das war 1969/70 einfach noch kein Thema - sondern z.B. für einen Nebenraum. Die Zusatzbuchsen besitzen Vorwiderstände, um die Mindestimpedanz beim Betrieb mit zwei Paaren nicht zu unterschreiten.

      b) Beim Saba 8080 H, also der letzten Ausführung 1972/73, der mit der blauen Front, waren die Zusatzbuchsen dem Zeitgeist entsprechend in Pseudo-Quadro-Technik beschaltet. Heißt: An sie wurden die Lautsprecher für "hinten" angeschlossen. Sie sind IN REIHE geschaltet, und zwar massefrei ZWISCHEN die Ausgänge der linken und rechten Endstufe! Sie erhalten damit das DIFFERENZsignal zwischen Links und Rechts. Das ergibt einen gewissen akustischen Effekt. Immerhin, von hinten kommt nicht das selbe Signal wie von vorn (und bei Monowiedergabe garnichts!), aber mit echter Quadrofoie hat das Ganze nichts zu tun. Saba nannte es Quaadrosonic, auch andere Hersteller haben das angeboten. Der technische Mehraufwand war fast gleich Null und der Werbung und dem Zeitgeist wurde entsprochen.

      Sonorama war ein Hallgerät, richtig, aber das ist ja wieder ein ganz anderes Thema.

      VG Stefan
      Als ich Mitte der 70er auf der IFA war, rollte der Quadro-Zug noch, aber die begrenzte Auswahl bei Tonträgern war schon ein ungutes Zeichen. Zudem war klar, dass der niedrige Weibliche Akzeptanz Faktor (WAF) in vielen Fällen das Aufstellen von 4 großen Boxen im Wohnzimmer unterbinden würde.
      Das einzige Konzept, das damals gut und frauenfreundlich in den Wohnraum zu integrieren war und das auch die zeitgeisttypische spacige Anmutung aufwies, waren die Grundig Anlagen mit (stehenden bzw. hängenden) Kugelboxen und den kleinen Satellitenlaustsprechern in Verbindung mit den Receivern wie dem RTV1040.
      Das klang beachtlich gut und räumlich und sah absolut fantastisch aus.
      Das Konzept war sehr mutig, alles war neu gedacht, das Design hervorragend, es passte perfekt in die Zeit.
      Achim

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      Ja, der Maxe hatte da eine tolle Lösung. Als ich das RTV1040 hörte war ich beeindruckt. 4 Summit- Lautsprecher,Dual Plattenwechsler, Grundig Tapedeck ( ich denke ein CN830). Dazu stand in Wohnzimmer ein Klavier. Der Besitzer hat viel Geld in die Hand genommen.

      Bei Saba bin ich von der Bauform beeindruckt. Bis zum Schluss hielten die bei den 9240/1 ihre auslandende Breite durch, 60-65 cm sind normal. Die meisten kamen mit ca 44cm aus. Die Skalenseil samt Rollen und Federn ist auch heute noch beeindruckend.

      Ich mochte Saba, wir hatten viel von denen, auch das Mainau P oder sogar einen tragbaren Kassettenrekorder um 1984. Die späten Serien mit den Tapedeck CS2000 mit Griffen war ein Traum, den ich nicht hatte, sondern später ein Dual C824 (Dual baute sehr schöne Tapedecks).

      Im Moment finde ich das 8050/8080 mit dem erhaltenen Rest sehr interessant, das Dual MV61 und der 8100 Stereo K geben ein schönes Zeitfenster in die Anfänge heutiger Surround-Systeme. Quadro war schon ein Schritt vorwärts. Es floppte leider. Schade drum.

      Durch den Faden habe ich mehr verstanden wie sich die Technik weiterentwicklte.

      Danke und Grüße Wolfgang

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      Nur nebenbeibemerkt, Wolfgang, waren sämtliche Audiogeräte von SABA nach 1980 Zukäufe aus Fernost, qualitativ allenfalls Mittelklasse und hatten mit Saba Villingen nichts mehr zu tun. Das gleiche gilt für die Dual-Hifigeräte nach 1982. Alles Asien und alles allenfalls qualitativ Mittelklasse. Dual-Cassettendecks stammten schon ab 1978 aus Fernost (waren, z.B. C 830, in den ersten Jahren aber noch hochwertig).

      VG Stefan
      Hallo Stefan,

      das irgendwann bei SABA die Lichter in Richtung Fernost ausgingen und keine Villinger Produkte im Programm einkehrten wusste ich. Auch über die häufigen Thompson-Brandt Umstrukturierungen berichtete Norbert Kotschenreuther in seinem Dual-Buch (DEWEK & Co.).

      Ich denke die letzten Produkte waren z.B. das 9240 um ca 1978/1979. Bei Dual, noch unter Steidinger, wurden z.B. das sehr hochwertige C844 und die kleineren Brüder C828/824/814 in Japan gefertigt, waren aber sehr gut, für's Geld allemal (Made under Dual Specification in Japan). Ich hatte ein C824, ein Bekannter das C844, gerade das C844 war top. Auch die erste Generation unter Thompson war nicht schlecht (C846, C826). Bei der Internationalserie war meines Wissens nach nur noch das C839 und das C819 "Made in Germany", das C830 und kleinere C820 waren ordendlich. Dual ( = Thompson mit dem ganzen Rest der versammelten Belegschaften) gelang es später um ca. 1985 sogar noch den CD-Player CD40 als "Made in Germany" an den Start zu bekommen.

      Egal wie, die Thompson-Marken gingen alle mit der Zeit den Bach runter. Schade drum. Hatte keiner verdient. Dem Maxe ging es auch nicht besser, ich meine beko (TR) fertigt heute und labelt Grundig drauf. Immerhin ist Nordmende unter TechniSat wieder da.

      Ein Rest bei Dual überlebte bei alfredfehrenbacher.de , sogar PE ist wieder in St. Georgen mit einer Handvoll Leuten mit "Made in Germany" dabei, Thorens kam aus nach dem Bankrott 1999 und einigen Umwegen über Kaisersaugst (CH) nun nach Bergisch-Gladbach zurück. Mehr als eine Handvoll Mitarbeiter werden dort wohl auch nicht mehr arbeiten. Alles Auftragsfertigungen überwiegend in Deutschland, Tschechien und vermutlich Taiwan/China ( TD201 / TD202 sehen verdächtig nach Hanpin aus).

      Danke und Grüße Wolfgang

      Edit in kursiv

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