Liebe Freunde,
ich beginne mal einen neuen Eintrag. Es soll um einen alten Vollverstärker gehen, den T-Frisch (oder Tau-Frisch) vom Taurus-Vertrieb, der damals von der Fa. Horch gebaut wurde. Hier ist ein Bild:
Es ist ein Gerät in zwei Gehäusen, der eigentliche Verstärker (rechts) und ein ausgelagertes Netzteil. Letzteres mit zwei Schnittbandkerntrafos, jeweils 200 VA und Ausgangsspannungen 32-0-32 V, einzeln (primär) abgesichert. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Der Verstärker sieht etwas genauer so aus:
Lautstärke, Balance, Eingangswahlschalter, und ein paar Druckschalter (mit offensichtlicher Funktion). Ein Ausgang für Kopfhörer mit 6,3 mm Klinke, Anschluss für zwei Bandgeräte, Vor- und Endstufe per Kippschalter auftrennbar, also einzeln zu benutzen. Die Vorstufe ist in etwa eine Horch 1.1, und hat auch ein Phono MM Modul an Bord. MC konnte man per Steckkarte nachrüsten, realisiert mit zwei parallel geschalteten NE 5534 AN pro Kanal, aber die Steckkarten sind praktisch nicht zu bekommen (und auch nur bedingt zu empfehlen). Die MM-Phonostufe ist hingegen recht interessant, aber dazu später mehr.
Das Gerät kam defekt zu mir, innen sah das so aus:
Rechts und links die Endstufen, vorne unten der Hauptteil der Vorstufe, und in der Mitte die Netzteilschaltung und zwei Relais-Einheiten. Eine ist für die Zuschaltung der Spannungen von der Trafoeinheit, die andere für die verzögerte Zuschaltung der Lautsprecher. An zwei Stellen sind leichte Verfärbungen zu erkennen, wie immer bei diesem Modell. Die links vorne ist harmlos, denn da sind nur zwei Lastwiderstände mit 220 Ohm und 5 W drunter, für die Ableitung der Vorstufenspannung aus der Gleichspannung für den linken Kanal. Die baut man besser von unten nach oben um, und fertig. Die andere Stelle ist etwas subtiler:
Man erkennt einen verkohlten Widerstand und einen stark verfärbten Elko. Beide müssen raus, und ebenfalls (neu) von oben eingesetzt werden. Der Widerstand hat 1 kOhm, der Elko 4,7 uF bei 63 V. Hier ist ein Bild nach dem Umbau:
Man erkennt die Widerstände (jetzt rechts oben), und die beiden anderen nach oben verlegten Bauteile (unten, Mitte). Statt 1 kOhm habe ich zwei Widerstände mit 2 kOhm (0,6 W) parallel genommen, die werden nie wieder Probleme machen (Schaltpläne kommen noch). Weiter sieht man links 4 rote WIMA-Kondensatoren (je 47 nF, 250 V), die über die Kontakte des Relais gelötet wurden, welche die AC zuschalten (Funkenlöschung und Entstörung). Ferner zwei Folienkondensatoren mit 1,5 uF, 250 V, die über die AC-Eingänge der beiden Gleichrichter gelötet wurden. Diese Massnahme dient auch der Entstörung, und ist viel besser als die sonst oft eingesetzten "snubber". Ansonsten noch 4 Elkos, zu denen ich noch zurückkomme, wenn ich die Schaltung des Netzteils zeige.
Schliesslich ist eine kleine Platine (grün) ergänzt, die eine DC-Erkennung (nach der Schaltung von D. Self) realisiert, und im Fall von DC an einem Ausgang sofort das LS-Relais abschaltet. An dieser Stelle vielen Dank an Christian, der mir die kleine Platine erstellt hat und dann auch hat fertigen lassen -- einfach klasse !).
Dieser DC-Schutz fehlte, was bei Vorhandensein eines Ausgangsrelais nicht sinnvoll ist. Defekt war das LS-Poti (daher ist da jetzt ein ALPS drin), und der kleine Kippschalter zum Auftrennen von Vor- und Endstufe (eine Mini-Version, Typ MS-245). Die Endstufen sind leicht abgespeckte Versionen der Horch 2.4, mit anderen Transistoren im Ausgang und einer etwas geringeren Betriebsspannung (auch dazu später mehr).
Soweit erst einmal zur ersten Vorstellung, in Kürze mache ich dann mit den Schaltungen weiter. Es sind wohl knapp 80 von diesen Verstärkern gebaut worden, und Ziel dieses Beitrags ist es, eine Reparatur des Vollverstärkers zu ermöglichen, denn er hat eine Menge guter Eigenschaften.
Besten Gruss,
Michael
ich beginne mal einen neuen Eintrag. Es soll um einen alten Vollverstärker gehen, den T-Frisch (oder Tau-Frisch) vom Taurus-Vertrieb, der damals von der Fa. Horch gebaut wurde. Hier ist ein Bild:
Es ist ein Gerät in zwei Gehäusen, der eigentliche Verstärker (rechts) und ein ausgelagertes Netzteil. Letzteres mit zwei Schnittbandkerntrafos, jeweils 200 VA und Ausgangsspannungen 32-0-32 V, einzeln (primär) abgesichert. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Der Verstärker sieht etwas genauer so aus:
Lautstärke, Balance, Eingangswahlschalter, und ein paar Druckschalter (mit offensichtlicher Funktion). Ein Ausgang für Kopfhörer mit 6,3 mm Klinke, Anschluss für zwei Bandgeräte, Vor- und Endstufe per Kippschalter auftrennbar, also einzeln zu benutzen. Die Vorstufe ist in etwa eine Horch 1.1, und hat auch ein Phono MM Modul an Bord. MC konnte man per Steckkarte nachrüsten, realisiert mit zwei parallel geschalteten NE 5534 AN pro Kanal, aber die Steckkarten sind praktisch nicht zu bekommen (und auch nur bedingt zu empfehlen). Die MM-Phonostufe ist hingegen recht interessant, aber dazu später mehr.
Das Gerät kam defekt zu mir, innen sah das so aus:
Rechts und links die Endstufen, vorne unten der Hauptteil der Vorstufe, und in der Mitte die Netzteilschaltung und zwei Relais-Einheiten. Eine ist für die Zuschaltung der Spannungen von der Trafoeinheit, die andere für die verzögerte Zuschaltung der Lautsprecher. An zwei Stellen sind leichte Verfärbungen zu erkennen, wie immer bei diesem Modell. Die links vorne ist harmlos, denn da sind nur zwei Lastwiderstände mit 220 Ohm und 5 W drunter, für die Ableitung der Vorstufenspannung aus der Gleichspannung für den linken Kanal. Die baut man besser von unten nach oben um, und fertig. Die andere Stelle ist etwas subtiler:
Man erkennt einen verkohlten Widerstand und einen stark verfärbten Elko. Beide müssen raus, und ebenfalls (neu) von oben eingesetzt werden. Der Widerstand hat 1 kOhm, der Elko 4,7 uF bei 63 V. Hier ist ein Bild nach dem Umbau:
Man erkennt die Widerstände (jetzt rechts oben), und die beiden anderen nach oben verlegten Bauteile (unten, Mitte). Statt 1 kOhm habe ich zwei Widerstände mit 2 kOhm (0,6 W) parallel genommen, die werden nie wieder Probleme machen (Schaltpläne kommen noch). Weiter sieht man links 4 rote WIMA-Kondensatoren (je 47 nF, 250 V), die über die Kontakte des Relais gelötet wurden, welche die AC zuschalten (Funkenlöschung und Entstörung). Ferner zwei Folienkondensatoren mit 1,5 uF, 250 V, die über die AC-Eingänge der beiden Gleichrichter gelötet wurden. Diese Massnahme dient auch der Entstörung, und ist viel besser als die sonst oft eingesetzten "snubber". Ansonsten noch 4 Elkos, zu denen ich noch zurückkomme, wenn ich die Schaltung des Netzteils zeige.
Schliesslich ist eine kleine Platine (grün) ergänzt, die eine DC-Erkennung (nach der Schaltung von D. Self) realisiert, und im Fall von DC an einem Ausgang sofort das LS-Relais abschaltet. An dieser Stelle vielen Dank an Christian, der mir die kleine Platine erstellt hat und dann auch hat fertigen lassen -- einfach klasse !).
Dieser DC-Schutz fehlte, was bei Vorhandensein eines Ausgangsrelais nicht sinnvoll ist. Defekt war das LS-Poti (daher ist da jetzt ein ALPS drin), und der kleine Kippschalter zum Auftrennen von Vor- und Endstufe (eine Mini-Version, Typ MS-245). Die Endstufen sind leicht abgespeckte Versionen der Horch 2.4, mit anderen Transistoren im Ausgang und einer etwas geringeren Betriebsspannung (auch dazu später mehr).
Soweit erst einmal zur ersten Vorstellung, in Kürze mache ich dann mit den Schaltungen weiter. Es sind wohl knapp 80 von diesen Verstärkern gebaut worden, und Ziel dieses Beitrags ist es, eine Reparatur des Vollverstärkers zu ermöglichen, denn er hat eine Menge guter Eigenschaften.
Besten Gruss,
Michael
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