SABA Hifi-Studio 8040 F - der Renovierungsthread -- mit Auflösung

      Interessantes Tischmultimeter!

      Wenn Du es besitzt, wäre eine Vorstellung im Unterforum Messgeräte sinnvoll:
      saba-forum.dl2jas.com/index.php/Board/62-Messger%C3%A4te/
      Ich bin am überlegen, mir nächstes Jahr ein vernünftiges Tischmultimeter zu kaufen.
      Momentan liebäugele ich mit Fluke 8808, gleiche Liga.
      Siglent ist mir in der Praxis noch nicht begegnet, da wäre eine qualitative Einschätzung hilfreich.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin allerseits,

      wow, der o.g. Thread zu dem Transistortester umfasst 33 Foren-Pages, das sind ausgedruckt rund 5.000 Seiten A4! Da hab ich heute Abend zum Glück noch was zu tun. :D Aber danke für den Hinweis. Ich habe ja zum Glück einen Sklaven, der das gegebenenfalls für mich liest und zusammenfasst. (Der heißt in Wirklichkeit GPT-4, aber ich nenne ihn bei seinem Rufnamen: 'Sklave'. Noch sind die Verhältnisse so herum, jedenfalls, bis Skynet eines Tages den ganzen Puff hier übernimmt. Aber ich schweife ab, sorry.)

      Heute sind endlich die Teile für den 8040 geliefert worden: Sicherungshalter, Wima-Kondensatoren und vor allem Ersatz für die Treiber-Transistoren der Endstufe, die ich immer noch für hochverdächtig halte. An der Stromversorgung konnte ich partout nix finden, und auf der Treiberplatine sind sämtliche Elkos mittlerweile getauscht und alle Lötpunkte nachgelötet. Am Oszi sind die Störungen, die das Krachen auf dem rechten Kanal erzeugen, klar zu sehen, aber die sind auch auf der gesamten Treiberstufe präsent (ggf. über die Rückkopplung?). Das macht's mir immer noch schwer, mit dem Finger auf den Übeltäter zu zeigen. Am Messgerät sind die Transistoren unauffällig, und wie gesagt, manchmal ist kein Krachen zu hören und alles gut. Nun, die Stunde der Wahrheit naht. 8)
      Norbert, nicht zu schnell schießen!

      Transistoren sollte man nicht unnötig auf Verdacht tauschen.
      Teilweise gibt es Probleme beim Ersatz, wenn nicht original, sondern Nachbau.
      Es gibt eine Ausnahme, bestimmte Japantransistoren, die zeigen genau solche Fehler.
      Hast Du schon das Eingangssignal möglichst nah vor der Endstufe gemessen?
      Andere Vorgehensweise, Endstufe abtrennen, Eingang kurzschließen.
      Wenn es dann weiterhin kracht, ist es die Endstufe.

      Andreas
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      Yep, definitiv die Endstufe samt Treiberplatine. Eingang abgenommen und kurzgeschlossen - und die Endstufe rechts lässt es immer noch mal so richtig krachen.

      Die Transistoren ... nein, im Grunde bin ich da bei dir. Die reparieren sich doch nicht selbst zwischendurch. Konnte eben wieder 'ne Stunde ungestörte Musik hören. Ich suche weiter. Aber allmählich bin ich dem Wahnsinn nah. Wie kann sich ein solch triviales Problem so hartnäckig versteckt halten? Das gehört doch verboten. :(
      Norbert, sind Tantals auf der Treiberplatte?

      Wie zuvor schon geschrieben, ältere Tantals werden gern mal zickig.
      Auch hier gilt wieder, Lötstellen überprüfen und nicht zu sparsam nachlöten.

      Fehler provozieren
      Nicht selten hilft bei der Fehlersuche Klopfen.
      Ich nehme gern dafür den Griff eines nicht zu großen Schraubendrehers.
      Auch vorsichtiges Drücken an verschiedenen Stellen der Platine ausprobieren.
      Fehlerhafte Bauteile sind nicht selten temperaturempfindlich.
      Da mal den Fön nehmen und damit nicht zu großflächig die Bauteile anpusten.
      Gleiches Spielchen mit Kältespray, kann man sehr gezielt einsetzen.
      Meist liefern die Hersteller zur Dose ein Sprühröhrchen.
      Mit etwas Fingerspitzengefühl kann man so einzelne Bauteile vereisen.
      Achte auch auf Widerstände.
      Bei manchen gibt es nach Jahren Kappenfehler, die Knisterknack verursachen.

      Andreas
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      Fuck it! (Pardon my French.)

      Endlich stoße ich auf ein Element, das nach allen Messungen eindeutig kaputt ist, und das ist ausgerechnet das unwahrscheinlichste Wesen im ganzen Auenland: der Eingangstransistor der Treiberstufe, T781. Der trägt doch überhaupt keine Leistung, ist keinem thermischen Stress ausgesetzt! Wie kommt man denn auf sowas?!

      Schlimmer noch: Ein provisorischer Ersatz führt zwar zu klarem Klang, aber gleichzeitig zur massiven Überhitzung aller leistungstragenden Endstufenelemente, wie ein kurzer Geruchstest ergibt. Alles binnen Sekunden superheiß im rechten Kanal, auch wenn die Musik endlich ohne Krachen erklingt.

      Ich hasse dieses 8040-Biest. Das ist doch einfach nur noch abgrundtief schlecht, boshaft durch und durch.

      Rettung naht, aber das ist eine Geschichte für morgen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Norbert_W“ ()

      Norbert hat seine wahre Liebe entdeckt!

      So ein Fall, Eingangstransistor Kleinsignal defekt, dürfte eher selten sein.
      Gerade habe ich nachgesehen, ob ich NOS BC212 oder BC213 am Lager habe, Fehlanzeige.
      Ich schaute in meiner alten Jaeger-Liste von 1994 nach, dort ist als Ersatz BC556 angegeben.
      Nicht ohne Grund schrieb ich, nicht wild Halbleiter tauschen, wenn nicht 1:1 Originaltyp.
      Altes lateinisches Sprichwort: "Never change a running system!"

      73, Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Es bleibt eine komplizierte Beziehung.

      Der besagte PNP-Eingangstransistor T781 ist nach externen Messwerten eindeutig kaputt. Er war von sämtlichen Teilen der Treiberstufe ungefähr das letzte, das allerletzte, das ich mir vornahm. War ja klar. Seit Austausch macht die 8040 Musik, und die klingt verdammt gut. Außer beim Ein- und Ausschalten. Dann ist da manchmal noch ein Krachen - aber nur manchmal. Zum Verrücktwerden. Ich werde noch paranoid darüber.

      Unterm Strich: Wie kommt man denn darauf, dass ein Kleinsignaltransistor BC212 "ein bisschen" und nur vorübergehend kaputt sein könnte? Und dann zwischendurch doch wieder seinen Job macht? Das ist doch krank. Jedenfalls möchte ich mich nochmals bei allen Teilnehmern in diesem Thread für die wichtigen und nützlichen Hinweise bedanken.

      So ganz traue ich dem Zustand allerdings noch nicht.

      Morgen hole ich eine 8080 ab, war 'ne Gelegenheit bei den Kleinanzeigen. Ich wollte eine Rückfallposition, falls die 8040 mich endgültig enttäuscht. Jetzt hat sie eine zweite Chance. Ich hasse sie. Und liebe sie. Fuck.
      Nachtrag: den BC212 hatte ich zum Glück auf (nicht ernsthaften) Verdacht bei ELW Elektronik mitbestellt. Die hatten auch Ersatz für die kaputten Glühlämpchen der 8040 auf Lager. Jetzt leuchtet wieder alles weihnachtlich mit 2300K vor sich hin. Besinnlich schön.

      Übrigens, das oben beschriebene Hitzeproblem war offenbar einem Kabelbruch geschuldet. Das klang in einem anderen Thread im Forum schon mal an, dass die Möglichkeit des Hochklappens der Treiberplatine zwar praktisch für die Wartung ist, aber schnell zu einen Bruch der Leitungen zu den Leistungstransistoren führt. Genau das war hier passiert.

      Hier sitze ich und höre Musik. Wunderschöner Klang aus der 8040.

      Da war gerade so ein Plopp-Geräusch. Und schon wieder. Wo kam das denn her?

      Ich hasse dieses Teil. Warum tue ich mir das an?! Es gibt da draußen so viele schöne Receiver ...
      Wie es sich für Weihnachten gehört, wurde hier heute etwas klassische Musik aufgefahren. Auf der selbstreparierten Anlage klingt Beethovens Neunte, Schlusschor über Schillers Ode "An die Freude" einfach ... irgendwie richtig. Furtwängler dirigierte im Festspielhaus Bayreuth, die Aufnahme ist von 1951, die Platte hat noch mein Großvater gekauft. Obwohl hier jetzt auch der 8080 voll funktionstüchtig bereitsteht, habe ich mich für das kleine Miststück von 8040 entschieden. Weihnachten ist das Fest der Liebe und ein guter Zeitpunkt, um zu vergeben.

      Allen ein schönes und friedliches Fest, bleibt oder werdet gesund, euch und euren Liebsten die besten Wünsche.
      Norbert
      Für die, die es interessiert, hier noch ergänzend Informationen zu den Temperaturverhältnissen im 8040:

      Bei Beginn der Arbeiten am 8040 war mir schon die Temperaturdifferenz zwischen den Bauteilen von Treiber-R und Treiber L auf der Treiberplatine von ca. 3 K aufgefallen. Ich hab das zunächst auf eine asymmetrische Ruhestromeinstellung von R+L zurückgeführt. Dann später, nach Austausch der Ruhestrompotis R+L (P782/P482) und neuer Einstellung des Ruhestroms nach SM blieb dieser Effekt aber quantitativ bestehen. Weitere Temperaturmessungen haben dann gezeigt, dass die Bauelemente des R-Treiberteils auf der Treiberplatine von den Bauteilen des Netzteils darunter richtiggehend "geheizt" werden (teils waren die Netztreilbauteile darunter ca. 10 K wärmer als die darüber liegenden R-Treiberbauteile), während der unter dem L-Treiberteil liegende Phono-Entzerrer-Vorverstärker Bauteiltemperaturen hatten, die ca. 2 - 3 K kälter als die L-Treiberbauteile waren. Für mich sind deshalb die ca. 3 K-Differenz der L- und R-Treiberteile voll nachvollziehbar und sozusagen ins Gerät "einkonstruiert".
      Als Konsequenz daraus muss man deshalb bei Einstellung des Ruhestroms und der Nullpunkteinstellung erst geduldig das thermische Gleichgewicht abwarten (bei mir hat das ca. 20 min gedauert), um eine einigermaßen stabile Einstellung zu bekommen.
      Viele Grüße
      Hubert
      Interessante Beobachtung, Hubert. Kann ich voll bestätigen. Da hängt ein 3-Watt-Widerstand (R636), der dauerhaft vor sich hinheizt. Eine Energieeffizienzklasse A++ schafft man damit heute auch nicht mehr. Eher steht die Frage im Raum, ob die damalige Schaltungstechnik der 80xx Reihe wohl die Energiekrise von 1973 mit ausgelöst hat. ;)

      Der R636 ist hier im Forum schon häufiger Gegenstand spezieller Aufmerksamkeit geworden. Ist ein komisches Tierchen, so ganz allein in einem ansonsten weitgehend symmetrischen Netzteil.
      Der R636 (1,8 kΩ) ist nicht das Problem, denn der sitzt
      1. nicht unter der Treiberplatte, sondern direkt neben dem Gr.604 (siehe rote Markierung im beigefügten Bild, er hat im Gerät übrigens keine Bauteilnummer zugeordnet!) und hat
      2. nur eine Verlustleistung von P = (40 V)^2/1800 Ω = 0,9 W.
      Zur Symmetrie: R636 liegt über + und - des Gr.604 und dient zum Entladen der beiden C623/C624, die die Endstufen mit geglätteten ±20 V versorgen (±3), so dass ca. 18 s nach dem Ausschalten nur noch 1 V anliegt.
      Ich denke, dass die Vielzahl der warmen Bauelemente im Bereich unter dem R-Treiber insgesamt das Problem ist. Das wärmste Bauteil in meinem 8040 in diesem Bereich war übrigens der C606.

      Die Leistungsaufnahme im Radiobetrieb bei meinem 8040 liegt übrigens bei 18 W, was i. Vgl. zu einem 9250 mit ca. 42 W doch als eher moderat bewertet werden muss. Daher ist A++ vielleicht doch nicht ganz unrealistisch! ;)

      http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/Attachment/9627-DSC02855-SABA-8040-R636-Gl-604-10-jpg/
      Bilder
      • DSC02855 SABA 8040-R636-Gl-604-10.jpg

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      Viele Grüße
      Hubert

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „thekhane“ ()

      Richtig, Hubert, beim 8040 F ist der R636 nicht das vordringliche Problem. Ich bin hier im falschen Thread unterwegs. Die aufdringliche Wärmeentwicklung des Widerstands passiert beim 8080 F, von dem ich im Nachbarthread berichte. Dort setzt der R636 rund 1,5 Watt um und überträgt ein gut Teil davon offenbar per Wärmestrahlung (die steigt ja mit T hoch vier, wie man sich erinnert) stramm auf die benachbarte Treiberplatine. Wenn ich das Gerät demnächst wieder auf der Werkbank habe, werde ich mal ein paar Messungen machen.
      Ist ein Druckfehler im 8080F und G Schaltplan oder eine Änderung in der Serie, die im Schaltplan nicht mehr berücksichtigt wurde:
      An R636 liegen ca. 25 V an (nicht 50 V) und er geht von Leitung -3 nach Masse und liegt nicht- wie im Schaltplan falsch eingezeichnet - zwischen den +25 V und -25 V Leitungen.. Er setzt also nur 0,4 W in Wärme um. Er soll zur Symmetrie der +3/-3 Spannungen beitragen, indem er die -3 Leitung belastet. Das ist schlecht gelöst und funktioniert auch nicht so richtig, nur halbwegs.

      Im Schaltplan zum 8080H wurde der Druckfehler endlich berichtigt.

      Gruß
      Reinhard
      Das macht mich jetzt nachdenklich, Reinhard. Wenn das wirklich nur 25V am R636 sind, dann sind das die heißesten 0,4 Watt, die mir bislang an einem Widerstand begegnet sind. Dann packe ich mir davon ein paar ins Wohnzimmer und komme damit billig und gut über den Winter - da kann keine Wärmepumpe mithalten, pah! ;)

      Nein, ernsthaft, zusammen mit dem im mutmaßlichen Quasi-Leerlauf brummenden Trafo ergibt das kein gutes Gesamtbild. Irgendwas liegt da noch im Argen. Am Wochenende schraub ich das Ding wieder auf und messe mal gründlich durch.
      1) Verifiziere, dass das eine Ende von R636 an Chassis-Masse liegt. Bei meinen 8080F und G ist das so (spätere Modelle). Es gab in der ganz frühen Serie beim 8080F Änderungen in der Produktion.
      2) Miss die Spannung, die über R636 anliegt. Sind das mehr als ca. 25-27 V, hast Du ggf. einen Defekt im Netzteil. Der könnte auch das Trafobrummen erklären. Oder Du hast ein F-Modell der ganz frühen F-Serie, bei dem R636 zwischen +25 V und -25 V liegt, also ca. 1,5 W Verlustleistung erzeugt. Dann R636 umlöten, wie bei den späteren Modellen der Serie. Das wird das Trafobrummen nicht beseitigen, aber die Angst vor unnötigem Stromverbrauch und dadurch beschleunigter Gletscherschmelze. :D


      8080F ganz frühe Serie (der hat auch noch keine Beleuchtung am Preomat):






      8080F und spätere Modelle nach Produktions-Änderung in der Serie:




      Ich hole damit "olle Kamellen" wieder hoch. Denn das hatten wir hier im Forum schon mal behandelt.

      Unterschiede HiFi-Studio 8080 Serie "F" und spätere

      HiFi Studio 8080 Stereo - ein Portrait

      [url='http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/Thread/6607-Receiver-8080-zum-Wiederherrichten/?pageNo=1']Receiver 8080 zum Wiederherrichten
      [/url]

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Keine Leuchte am Preomat? Yep, das ist meine Kiste. Dann habe ich ja eine schöne ToDo-Liste fürs Wochenende - und obendrein ist das Klima gerettet. Zumindest das in der Nähe der Treiberplatine des 8080 F. :thumbup:

      Die älteren Threads zum Thema hatte ich tatsächlich irgendwann einmal wahrgenommen, daher auch meine schemenhafte Erinnerung an irgendwas mit Asymmetrie im Netzteil im Zusammenhang mit dem R636.

      Den Durchlass für das Lämpchen am Preomat gibt's auch schon. Wenn die Trafoleistung das hergibt, und davon möchte ich mal ausgehen, bastle ich mir da eine kleine Leuchte wie beim 8040 F rein. Sieht hübscher aus, "hyggelig", wie die Urban Bohemians sagen. ^^