Telewatt VS-110 Probleme

      Telewatt VS-110 Probleme

      Hallo,
      vielleicht kann mir jemand helfen.
      Ich habe einen VS-110. Bei dem war der Netztrafo 230 Volt Seite defekt.

      Ich habe einen neuen wickeln lassen und eingebaut.
      Die Spannungen passen, natürlich etwas höher ohne EL503.
      Sobald ich einen Kanal mit EL503 bestücke, zeigt mein 230 Volt Leistungsmesser natürlich am Anfang nach Einschalten ca. 120 Watt an.
      Das geht dann runter bis auf ca. 40 Watt und nach einigen Sekunden geht der Verbrauch wieder hoch. Bei 120 Watt schalte ich dann wieder ab.

      Mann soll ja den Anodenstrom einstellen, Vorgabe 150mA mit P10 einstellen. Da fließt aber kein Strom.
      Was ich gemacht habe, Alle Elkos getauscht und die 3 Dioden.
      Die Röhren sind gebraucht.
      Ich habe einen Conax Tube Tester, der hat aber keinen Sockel für die EL503, also habe ich einen Adapter besorgt EL34 auf EL503. In dem Adapter passt auch alles ohmmäßig.
      Da die EL34 ja der Vorgänger der Röhre ist habe ich den Tube Tester eingestellt auf EL34
      Bei allen 4 Röhren wird mir angezeigt interner Kurzschluß über Pin 1
      Ich denke aber nicht, das alle 4 defekt sein sollen.

      Hat jemand eine Idee oder ein Röhrenprüfgerät für EL503

      Gruß
      Günter
      Hallo Günter,

      ich kenne mich mit dem VS-110 nicht direkt aus, da ich keinen besitze.

      Aber normal ist eigentlich grundsätzlich bei allen Röhrenverstärkern, dass direkt nach dem Einschalten ein hoher Strom fließt primärseitig. Die Heizung ist noch kalt, Kondensatoren laden sich. Das sollte aber sehr schnell absinken. So langsam steigt dann die Stromaufnahme da durch die Beheizung der Röhren ja der Anodenstrom langsam ansteigt. Das sollte sich jedoch im quasi Leerlaufbetrieb, Last (Lautsprecher) natürlich angeschlossen, jedoch bei weitem noch nicht an der Leistungsgrenze des Trafos anspielen.

      Es können tatsächlich Röhrendefekte möglich sein. Auch möglich ist, dass du einen Fehler beim Kondensatorentausch gemacht hast. Versehentlich eine Lötbrücke, wo keine hingehört, etc... Das bitte auf jeden Fall nochmal kontrollieren und mit dem Schaltplan abgleichen.

      Ich kann dir anbieten die Röhren zu prüfen für einen kleinen Taler in die Kaffeekasse.
      Ich habe den RoeTest von Helmut Weigl, und könnte dir damit auch die Kennlinien aufnehmen, bzw. matchen.
      Simpler Emissions und Kurzschlusstest ist natürlich auch möglich.

      Wenn ich mich recht entsinne hat die EL503 einen Magnovalsockel B9D, den habe ich da fürs RoeTest.

      Schreib mir dafür einfach eine PN bei Bedarf.

      Gruß
      Niklas
      Hallo Günter,

      jetzt muss ich wegen dem Adapter mal vorsichtig nachfragen... es werden ja 9 pins auf 8 adaptiert.
      Deinen Tube Tester kenne ich nicht aber es ist natürlich zu beachten, dass keine einzige pinnummer
      der EL503 die gleiche Funktion hat wie bei der EL34.
      Die EL503 hat eine Heizleistung von 7,5W. Beim Einschalten kann das etwa das 4-fache sein und
      müsste innerhalb 2 Sekunden weniger als das doppelte sein und nach 5 Sekunden der Nennwert.

      Ich habe den Schaltplan nicht aber auch bei einem Kanal könnten 120W Leistungsaufnahme durchaus normal sein.
      Ohne Schaltplan kenne ich jetzt auch die Anodenspannung nicht aber 150mA scheint mir recht (zu) hoch. Deinen Hinweis dass kein Strom fliesst konnte ich nicht richtig einordnen - am besten am sicher vorhandenen Kathodenwiderstand messen, das wäre dann natürlich der Kathodenstrom. Wenn Du einen prinzipiell funktionierenden Verstärker hast, wo die Betriebsspannungen soweit passen, würde ich unbedingt die Röhre im Gerät messen und dies dem Prüfer vorziehen.
      Wenn alle Stricke reissen, erstmal die Anoden (und G2) Spannungen abschalten und sehen, dass alles andere läuft.

      Viele Grüße, Stefan

      p.s. ein Hinweis wo man den Plan eventuell im web finden kann wäre willkommen.

      röhrenfan2011 schrieb:

      Hallo Günter,

      ich kenne mich mit dem VS-110 nicht direkt aus, da ich keinen besitze.

      Aber normal ist eigentlich grundsätzlich bei allen Röhrenverstärkern, dass direkt nach dem Einschalten ein hoher Strom fließt primärseitig. Die Heizung ist noch kalt, Kondensatoren laden sich. Das sollte aber sehr schnell absinken. So langsam steigt dann die Stromaufnahme da durch die Beheizung der Röhren ja der Anodenstrom langsam ansteigt. Das sollte sich jedoch im quasi Leerlaufbetrieb, Last (Lautsprecher) natürlich angeschlossen, jedoch bei weitem noch nicht an der Leistungsgrenze des Trafos anspielen.

      Es können tatsächlich Röhrendefekte möglich sein. Auch möglich ist, dass du einen Fehler beim Kondensatorentausch gemacht hast. Versehentlich eine Lötbrücke, wo keine hingehört, etc... Das bitte auf jeden Fall nochmal kontrollieren und mit dem Schaltplan abgleichen.

      Ich kann dir anbieten die Röhren zu prüfen für einen kleinen Taler in die Kaffeekasse.
      Ich habe den RoeTest von Helmut Weigl, und könnte dir damit auch die Kennlinien aufnehmen, bzw. matchen.
      Simpler Emissions und Kurzschlusstest ist natürlich auch möglich.

      Wenn ich mich recht entsinne hat die EL503 einen Magnovalsockel B9D, den habe ich da fürs RoeTest.

      Schreib mir dafür einfach eine PN bei Bedarf.

      Gruß
      Niklas


      Hallo Niklas
      danke für deine Antwort.

      Dein Angebot nehme ich gerne an.


      Gruß
      Günter

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „grother“ ()

      Hallo Stefan,


      Hier gibt's das Servicemanual:

      hifi-archiv.info/Saba/Saba-VS-110-Service/

      Der Ruhestrom wird tatsächlich auf 150mA pro Kanal eingestellt, also ungefähr 75mA pro Röhre.

      Du hast da natürlich Recht mit der Pinkompatibilität, da hab ich gestern Abend, kurz vorm Schlafen gehen, garnicht mehr so weit gedacht.
      Die EL503 ist zwar als Nachfolgeröhre für die EL34 gedacht gewesen, jedoch in keiner Weise sind diese beiden Röhren identisch. Man kann also nicht mit einem auf EL34 eingestellten Prüfgerät eine EL503 prüfen.

      Gruß

      Niklas
      Also die Elkos sind alle richtig eingelötet.
      Als ich den Verstärker bekommen habe war der Netztrafo auf der Primärseite defekt, Kurzschluß
      Ich habe einen neuen wickeln lassen.
      Nach dem Einschalten glühte nach ca. 10 Sekunden eine 503 Röhre.

      Ich habe danach für weitere Tests ein 230 Volt Leistungsmesser gesteckt um zu sehen welche Leistung das Gerät zieht.

      Alle Spannungen passen wenn die 503 nicht gesteckt sind. Die negative Vorspannung ist natürlich schwer zu messen da nur Einweggleichrichtung.
      Die Trimmer die für die Einstellung der 150mA habe ich auch getauscht.

      Die Frage ist was schaukelt sich da hoch, anstatt dort 150mA oder so zu messen ist da kein Stromfluß

      Günter
      Hallo Günter,

      ja ich kann dir da gleich schreiben, jedoch sei vorsichtig mit Mailadressen in Foren, sonst wirst du schneller von Bots zugespamt, als du gucken kannst.

      Wenn garkein Strom über die Endröhren fließt kann es auch an dieser Prüfbuchse liegen, worüber man die 150mA misst. Eventuell Kontakte oxidiert oder verbogen?

      Gruß
      Niklas
      Alles was abenteuerlich!

      Zuvor, ist was an den Lautsprecherausgängen angeschlossen?
      Röhrenverstärker sollte man nie ohne Last am Ausgang einschalten.
      Die Gefahr ist groß, daß der Verstärker das Schwingen anfängt.
      Das würde auch erklären, warum der Ruhestrom scheinbar nicht messbar ist.

      Ich würde die Endstufen einzeln überprüfen.
      Heißt, erst mal die Röhren bei dem jeweils anderen Kanal ziehen.
      Dann Ruhestrom versuchsweise niedrig einstellen, z.B. auf 50 mA.
      Der reicht locker, um die Endstufe auf grundsätzliche Funktion zu überprüfen.
      Möglicherweise zeigt sich dann, daß nur eine Seite spinnt.

      Hast Du noch Glühlampen (AGL) für 220/230 Volt?
      Davon würde ich eine als Schutz in Serie vorschalten, so etwa 100 Watt.
      Meist macht man das auf der Primärseite des Trafos.
      Hier bietet sich an, das sekundär zu machen, +U4 Anodenspannung.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo zusammen,

      heute sind die Röhren bei mir angekommen.

      20240529_154518.jpg

      Ergebnis:

      - keine der Röhren hat einen Kurzschluss
      - zwei Röhren liegen mit der Emission so um 90% und eine sogar über 120%
      - eine Röhre hat nur noch 46% Emission und einen viel zu hohen G2-Strom, sodass das RoeTest wegen Überstrom den Test abgebrochen hat.

      Abbruch.png

      Mit dieser einen Röhre stimmt etwas nicht, da muss wohl auf Kurz oder Lang Ersatz her.

      Zwei der Röhren konnte ich sogar ziemlich gut matchen, diese kann man dann sehr gut zusammen in eine Endstufe packen.

      Match.png

      Die genauen Messprotokolle mit allen Kurven und Messwerten liegen den Röhren bei und gehen dann morgen zurück zu Günter. Dann kann die Fehlersuche am VS-110 weiter gehen.

      Gruß
      Niklas
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      Hallo zusammen und danke an Niklas,

      der Verstärker läuft jetzt mit den 2 gemachten Röhren jeweils auf Kanal 1 und 2.
      Als ich den Verstärker in Betrieb genommen habe schaukelte sich der Anodenstrom auf ca. 500mA. Das konnte ich auch nicht mit den Trimmern wesentlich ändern.
      Ich habe dann pro Kanal einen 120 Ohm 5 Watt Widerstand vor die Kathode zur Masse gelötet. Das auf dem Lautsprecherstecker der normalerweise zum Prüfen ist für den Strom.

      Jetzt meine Frage. Die -27 Volt für das Gitter der Röhren ist etwas weniger, warum ??
      Wenn die Röhren angesteuert werden über die zu geringe Negativspannung, kann das dann sein, dass dann dort 500mA Anodenstrom fließen ?

      ich werde das jetzt wahrscheinlich so lassen mit 120 Ohm Widerständen, der Strom der da fließt ist zwischen 80 und 140mA, je nach Lautstärke.

      Gruß
      Günter
      Welche Spannung hast Du am Gitter?

      Die Gitterspannung bestimmt maßgeblich den Anodenstrom.
      Geht die von deutlich negativ gegen 0, ist ein hoher Anodenstrom die Folge.
      Miss mal die Gitterspannung bei gezogenen Röhren.
      Die sollte schon in der Gegend -16 Volt sein, wie im Schaltbild eingetragen.
      Mich wunderte es damals schon, daß die Spannung nicht vernünftig messbar sei.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com