CD 362 Rücklauf streikt

      CD 362 Rücklauf streikt

      Hallo SABA - Freunde
      Bin neu hier und nutze den Thread hier gleich mal um mich vorzustellen.
      Mein Name ist Jürgen,58 j alt,lebe in Niederbayern und liebe die analoge Musikwiedergabe.Höre am liebsten Progressive Metal.
      Zum Problem:
      Habe ein CD 362 erworben welches den Rücklauf verweigert.
      Alle anderen Laufwerksfuntionen machen ihren Dienst.Nur wenn ich auf Rücklauf drücke hört man sofort die Stoppfunktion.
      Mit einer Testkassette 3000 Hz habe ich erstmal die Geschwindigkeit überprüft und ein Ergebnis von 3080 Hz gemessen.
      Das habe ich dann korrigiert.
      Hat aber an der Störung nichts verändert.
      Bevor ich nun beginne das Laufwerk zu entfernen um es zu zerlegen wollte ich doch erst mal nach Erfahrungen Fragen.
      Möglicherweise ist das ja unter Profis ein bekanntes Problem.
      Kann mir hierbei jemand helfen?
      Danke Jürgen
      Willkommen im Forum!

      Bei dem Alter wird es ein mechanisches Problem sein.
      So genau kenne ich das Laufwerk nicht.
      Überprüfe erst mal die Antriebsriemen!
      Wenn die ausgeleiert sind, ist natürlich keine normale Funktion mehr gegeben.
      Bandstop wird meist über einen Geber beim Zählwerk eingeleitet.
      Dreht sich nichts, normalerweise Kassette durchgespult, wird der aktiv.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Danke für den ersten Tipp.
      Werde ich mir morgen gleich mal ansehen.
      Habe vor kurzem bei einen Onkyo Tape die Riemen gewechechselt.Da ist der 2. Riemen nur für Vor und Rücklauf zuständig.
      Bedeutet wenn der Vorlauf geht sollte auch der Rücklauf gehen.Es sei denn der Riemen ist nicht das Problem.
      Bin gespannt. . .
      Jürgen
      Hab was gefunden!

      Anbei ein Bild, kurze Anleitung, wie man das Laufwerk zerlegt.
      Leider geht aus meinen Unterlagen nicht hervor, welche Maße der Flachriemen hat.
      Es gibt noch einen kleinen Zählwerksriemen, den prüfen.
      Ich lag richtig, das Laufwerk hat einen Hallsensor und es dreht sich ein Magnet.
      Dreht der sich nicht, normalerweise Bandende, wird Stop eingeleitet.

      Andreas
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      • cd362mech.png

        453,29 kB, 1.080×440, 14 mal angesehen
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo
      Habe mir heute den Magneten angesehen.
      Der dreht sich so wie er es vermutlich soll.Ausser beim Rücklauf.
      Habe ihn dann mal von Hand gedreht,und auch während ich die Rücklauftaste gedrückt habe.
      Dann schaltet der Rücklauf zwar nicht ab,geht aber trotzdem nicht.
      Dann habe ich aus Neugier mal einen CD Player angeschlossen und eine Aufnahme versucht.
      Geht leider auch nicht.Man hört die alte Aufnahe und die Neue gleichzeitig und das nur sehr leise.
      VU´s zeigen nichtmal den halben Wert den ich eingestellt hatte.Bandsorte war auch richtig eingestellt.
      Band war eine TDK SA-X 90.
      Das Gerät hat offensichtlich mehrere Baustellen.
      Grüße Jürgen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Fostex“ ()

      Ja, offensichtlich mehrere Fehler!

      Dein Aufnahmeproblem deutet auf einen nicht arbeitenden Löschoszillator hin.
      Der kann defekt sein oder seine Betriebsspannung im Aufnahmemodus fehlt.
      Würde ich erst mal so lassen, nicht vordringlich.

      Mit dem Spulen habe ich noch mal überlegt.
      Vor vielen Jahren reparierte ich mal so ein Laufwerk, kann mich aber nur schwach erinnern.
      Unter beiden Wickeltellern werden Rutschkupplungen sitzen.
      Deren Antrieb sollte über Reibräder erfolgen, die bei Bedarf auf die Schwungmasse drücken.
      Meist sind es Kunststoffräder, auf die ein Bandtellergummi aufgezogen ist, eine Art dicker Vierkantriemen.
      Vermutlich ist das Gummi so hart, daß es durchrutscht.
      Eventuell bekommt man die noch bei manchen Firmen, vermutlich NOS.
      Mit etwas Glück bekommt man die verhärtete Oberfläche wieder griffig.
      Nehme Chemie, Lösungsmittel, nicht mit mechanischer Gewalt an die Oberfläche gehen.
      Versuche Isopropanol, Bremsenreiniger, Walzenreiniger (Schreibmaschine) oder vergleichbare Mittel.
      Auch scheint es in einigen Fällen zu helfen, wenn man die in normalem Wasser kocht.

      Kurze Beschreibung, wie üblicherweise so ein Laufwerk funktioniert.
      Bei Play muss die rechte Seite halbwegs ziehen, damit das Band vernünftig aufgewickelt wird.
      Die Abwickelseite soll geringfügig bremsen, damit das Band straff bleibt.
      Bei >> und << ist es ähnlich, es wird auch wieder gezogen und abgebremst.

      Mit Glück kannst Du die Bandtellergummis ohne großes Zerlegen abziehen.
      Wenn nicht, wirst Du vermutlich die ganzen Wickelteller herausnehmen müssen, um sie zu zerlegen.
      Da aufpassen, Fummelsarbeit, gut dokumentieren, am besten mit Photos.
      In den Tellern sind normalerweise Filze, Verschleißteile.
      Sind die mit Abrieb zugesetzt, hilft häufig eine Reinigung mit Isopropanol und alter Zahnbürste.
      Da keine scharfen Reiniger nehmen, Isopropanol ist mild, taugt gut für fettige Verschmutzungen.

      Viel Glück, Andreas
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      Hallo Andreas
      Bin dir sehr dankbar für deine Unterstützung.
      Da ich derzeit mit einem Yamaha KX-W10 beschäftigt bin das mich auch langsam aber sicher in den Wahnsinn treibt kann ich nur immer zwischendurch mal am SABA arbeiten.
      Obwohl mich das SABA deutlich mehr fasziniert.
      Doch das Yamaha will nach dem wechseln der Riemen einfach nicht laufen und somit ist die gesamte Werkbank belegt mit Teilen vom Yamaha.
      Habe vorhin eine TDK MA-X (Dire Straits-Sultans of Swing) ins SABA eingelegt,die habe ich mit einem Onkyo TA 2570 aufgenommen welches schon verdammt gut klingt.
      War mehr als erstaunt über den Klang vom SABA.Das kann mit dem Onkyo auf jeden Fall mithalten.Hätte ich nicht gedacht.
      Nun müsste es nur noch Aufnehmen können. . . .
      Aber zuerst das Laufwerk.
      Ich habe bereits einen Satz Riemen und einen Idlergummi bestellt.
      Hoffe du hast mit deiner Vermutung Recht und es liegt tatsächlich nur an den Antriebsteilen.
      Könnte mir das sehr gut vorstellen.Man darf ja auch das Alter der Geräte nicht vergessen.
      Das Onkyo brauchte auch eine Menge Zuwendung bis es wieder seinen Dienst aufnahm.
      Da war sogar ein Motor tot.Aber auch diesen konnte ich wiederbeleben.
      Werde mich wieder melden sobald ich mich ans Laufwerk gemacht habe.
      Danke und Grüße Jürgen
      Hallo
      Habe nun endlich wieder Zeit um am SABA Tape zu arbeiten.
      Habe heute das Laufwerk ausgebaut.War gar nicht so schwer.
      Anschließend dann den Idlergummi und den Capstanriemen getauscht und alles vom Staub gereinigt.
      Dabei habe ich wohl auch die Ursache für das nicht Löschen gefunden.Es war ein Kabel vom Löschkopf abgerissen.
      Das konnte ich prima wieder anlöten.
      Dann habe ich das Laufwerk wieder ins Gerät gesetzt und alle Stecker verbunden.
      Nur mal so zum Testen.
      Löschen und Aufnahme geht wieder.Man hört auch die alte Aufnahme nicht mehr durch.
      Aber dié VU´s zeigen deutlich weniger Pegel als bei der Aufnahme eingestellt war und sind auch sehr unterschiedlich.
      Denke das ist eine Justierungssache auf der Hauptplatine.
      Da muss man sich noch etwas damit spielen.

      Aber der Rücklauf will immer noch nicht funktionieren.
      Habe mal am Motor die Spannung gemessen.
      Bei Vorlauf kommen 8,8V an.
      Bei Rücklauf kommen 0,00 V an.
      Wo kann ich nach dem Fehler suchen?
      Mechanisch kann er dann doch nicht sein?
      Oder doch?
      Aufpassen mit Drehen an Potis!

      Häufig ist es einfach nur Bandabrieb, wenn der Pegel zu schwach ist.
      Normalerweise merkt man es an den Höhen, merklich leiser als mittlere Frequenzen.
      Ein Tonkopf kann sehr schnell zukleistern, teilweise wesentlich unter einer Minute.

      Ich habe einen anderen Verdacht!
      Das Laufwerk sollte über Schalterchen merken, welches Bandmaterial eingelegt wurde.
      Dafür sind die kleinen Aussparungen oben an den Kassetten, wo auch die Zunge für Aufnahmesperre ist.
      Die Schalterchen können verklemmt sein oder Kontaktfläche angegammelt, hochohmig.

      Andreas
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      Nachtrag

      Komme nicht auf die Idee, den Tonkopf zu verstellen, hat zwei Gründe.
      Einmal, ist er eingeschliffen, kommt außerhalb des Einschliffs kein vernünftiger Bandkontakt zustande.
      Verstellt man so einen, rutscht das Band auf einer Einschliffseite hoch.
      Je nach Stärke des Einschliffs kann dann auch das Bandmaterial beschädigt werden.

      Der andere Grund, für eine Tonkopfjustage benötigt man spezielle Messmittel.
      Das ist ein spezielles Band, normalerweise nach DIN hergestellt, heute fast nicht mehr erhältlich.
      Beim Kopf stellt man dann Spurlage und Azimut ein.
      Dafür benötigt man mindestens ein hochwertiges NF-Millivoltmessgerät.
      Für so eine Justage benötigt man Erfahrung, damit man nicht versehentlich auf ein Nebenmaximum einstellt.

      Andreas
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      Danke für die Antwort
      Am Azimut oder überhaupt am Kopf hätte ich soiwieso niemals was verdreht.
      Bin relativ sicher dass hier nicht der Fehler steckt.
      Die Aufnahme ist aber kistallklar und klingt richtig gut,ist eben nur zu "leise".
      Köpfe habe ich auch schon mehrmals gereinigt und sind zumindest optischg spiegelblank.
      Mehr Sorge micht mir der Rücklauf,hier bin leider ratlos.

      Zu den Schalterchen:
      Das Geät hat keine Bandsortenerkennung.(Natürlich den Schalter für den Löschschutz).
      Das wird manuell eingestellt,und die Schalter gehen auch.
      Hört man ja wenn man sie bei Play verstellt und der Ton dumpfer oder heller wird.
      Aber erstmal werde ich an keinem Poti drehen.
      Zuerst muss das Laufwerk passen und hier weiß ich leider nicht mehr weiter. . . . . .
      Jürgen
      Hast Du den Schaltplan?

      Anbei ein Ausschnitt rund um die Ansteuerung des Motors.
      Der Ausschnitt ist vom CD360, müsste mit CD362 identisch sein.
      Die Transistoren X507 bis X510 bilden eine H-Brücke, dazwischen der Motor.
      Schon etwas her, da hatten wir im Forum selbes oder ähnliches Problem.
      Es war einer der Transistoren in der H-Brücke.
      Statt den Japantransistoren müsste BC637 oder BC639 gehen, eventuell sogar pingleich.

      Andreas
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      • cd360motor.jpg

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      Danke für das Schaltbild.
      Habe mich heute mal auf die Suche nach den Transen gemacht.
      Bei meinem Gerät sind bereits die von dir empfohlenen Typen verbaut.
      Mit einer Ausnahme.Der X508 ist ein BD 139 mit kleinem Kühlblech.
      Der wird im Betrieb ganz schön warm/heiß,vermutlich ist das normal.Daher auch das Blech.
      Ob das so original ist oder da schon gebastelt wurde kann ich nicht sagen.
      Die Unterseite der Platine habe ich noch nicht freigelegt um die Lötstellen zu sehen.
      Habe jedenfalls jetzt von jedem Typ welche bestellt und werde alle 4 tauschen.
      Bin schon sehr gespannt ob es was bringt.
      Jürgen
      Bestimmt nicht original!

      Die Platine ist Import, nicht hier in Deutschland gefertigt, deshalb Japantransistoren.
      Auch ist da kein Kühlkörper notwendig, da stimmt was nicht.
      Die Transistoren arbeiten als Schalter, nicht als Verstärker, wo sie warm werden könnten.
      Halbwegs lauwarm mag sein, heiß dürfen die in der H-Brücke nicht werden.
      Du kannst es mit Tausch aller vier Transistoren versuchen, möglicherweise Transistor teildefekt.
      Wird es wieder ernsthaft warm, tippe ich auf einen Fehler bei der Ansteuerung der Basen.
      Pro Schenkel im H darf immer nur ein Transistor leitend sein, niemals beide gleichzeitig.

      Andreas
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      Welchen typ soll ich denn nun für x508 verwenden?
      Den jetzigen BD139?
      Oder den BC ???

      Da wird in der Bucht ein Service manual angeboten:
      Saba Service Manual für CD 360 / CD 362
      Das beweist dass die Geräte großenteils gleich sein müssten.
      Würde dafür sprechen dass da schon gebastelt wurde.

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      Neu

      Teile sind bestellt und sollten zum Wochenende ankommen.
      Habe gerade unsere Unterhaltung hier nochmals kurz übrflogen.
      Wenn ich das richtig verstehe dann kann ich beide der 2 empfohlenen Transistoren verwenden?
      Könnte also einen der beiden für alle 4 Verdächtigen Transistoren verwenden?
      Oder anders rum,ich könnte alle 4 gegen einen BC637 oder BC639 tauschen?
      Nicht dass ich am Ende da wegen eines Missverständnisses noch mehr Fehler einbaue.
      Jürgen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Fostex“ ()

      Neu

      Jürgen, korrekt!

      Der BC637/639 ist ein Universaltransistor, der als Ersatz für einige Japantransistoren taugt.
      Du kannst ihn als Ersatz für sowohl 2SC1213 als auch 2SD468 nehmen, er hat etwas Reserve.
      Beide Japaner sind mit niedrigerem zulässigen Maximalstrom angegeben.
      Achte jedoch auf die Pinbelegung, die habe ich mir nicht angeschaut.

      Andreas
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