Philips CD304 will nicht mehr ...

      Philips CD304 will nicht mehr ...

      Hallo zusammen,
      neben meinen zahlreichen Saba- und Braungeräten läuft an einer meiner Anlagen u.a. ein Philips CD304 Mk II.
      Dieses Gerät habe ich 1986 neu erworben. Nach 25 Jahren regelmäßigen Gebrauchs hatte ich das Gerät ab ca. 2012 in der OVP trocken und frostfrei eingelagert. Bei der WIederinbetriebnahme 2022 startete der Player nicht mehr, woraufhin er bei einem "Experten" überholt wurde. Anstatt einer Reparatur hat der das Gerät aber umgebaut - irgendwas mit dem Oversampling geändert, fragt mich nicht, was er da zusammengebrutzelt hat. Der Player kam jedenfalls zurück mit Änderungen an Technik und Gehäuse - und klang verhangen, ohne jede Brillianz und einfach schlecht.

      Ich habe dann folgende Lösung gefunden: Ich betreibe den CD304 seit der Verschlimmbesserung nur noch als Laufwerk in Verbindung mit einem Parasoud D/A 800. In dieser Kombination klingen gut aufgenommene CD´s ziemich beeindruckend.

      Nun zum Anlass meines Postings:
      Vor einigen Wochen ließ sich der Philips nicht mehr einschalten. Nach Betätigen des EIn-/Ausschalters leuchtete das Display nicht auf, und der Player reagierte auf keinen Tastendruck mehr. ABER: Beim Einschalten registriert der D/A-Wandler ein aktives angeschlossener Gerät (Leuchte für Eingang am Wandler geht auf grün), und mein an der gleichen Anlage betriebener Tuner fing nach dem EInschalten des (vermeintlich toten) CD-Spielers leicht an zu rauschen, was schon immer so war, sobald ich den Philips einschaltete.
      EIn paar Tage später versuchte ich nochmal mein Glück und schaltete den Philips ein - und alles war so, als hätte es die Fehlfunktion nie gegeben: Anzeige o.k., Schublade auf, CD rein, Start gedrückt, Player lief und spielte einwandfrei.
      Na ja, am nächsten Tag und seitdem läuft der Philips nicht mehr. Problematik genau wie oben beschrieben. Nix geht mehr, aber der D/A-Wandler zeigt ein eingeschaltetes Quellgerät an.

      Kann sich jemand mit Fachkenntnis darauf einen Reim machen?
      Und kennt Ihr vielleicht jemanden, der einen CD304 fachgerecht reparieren kann? Nach fast 40 Jahren hänge ich irgendwie an dem Player, und der Klang ist in Verbindung mit dem Parasound D/A-Wandler wirklich gut.

      Danke schon jetzt für evtl. Hinweise.
      VG,
      Edgar
      Ärgerliche Sache!

      Das Gerät ist historisch interessant, müsste ein ganz frühes Laufwerk von Philips sein.
      Wenn sich einer ausgetobt hat, weiß man selten was gemacht wurde.
      Ich nehme an, der Spezi hat keine Dokumentation dazu angefertigt.

      Der Beschreibung nach würde ich auf Netzteilfehler tippen.
      Das Laufwerk selbst scheint noch versorgt zu werden, jedoch beim Fehler nicht das Bedienteil.
      Hast Du einen Schaltplan zu dem Gerät?

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,
      der CD304 ist ein anerkannter Klassiker unter den CD-Playern. Markteinführung 1984 als Top-Modell von Philips. Hochwertig verarbeitet und klanglich damals der Status Quo. Als Laufwerk ist das CDM-1 verbaut.
      Ich habe im Netz das deutschsprachige Service Manual für den CD304 herunterladen können. Da sind die Schaltbilder der verschiedenen Baugruppen enthalten, wobei die Schaltpläne englischsprachig beschriftet sind. Nützt mir mangels fachlicher Qualifikation wenig, steht aber im Falle einer Reparatur zur Verfügung.
      Hast Du einen Tipp, wer ein Händchen für so alte Geräte hat und sowas reparieren könnte?
      VG,
      Edgar
      Edgar, einen Tip habe ich nicht.

      Ich selbst habe kaum Zeit, obwohl interessantes Gerät.
      Vor etwa 30 Jahren richtete ich mir einen Grundig ST7500 her.
      Praktisch baugleich mit Philips CD303, müsste auch CDM1 haben.
      Deiner wiederum ist mehr oder minder der CD7550 von Grundig.
      Möglicherweise beißt ja ein Mitglied an, erbarmt sich dem CD304.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin Andreas,
      ja, werde dann mal weiter nach einem CD-Fachmann suchen.
      Der Grundig CD7550 war technisch mit dem CD304 identisch und optisch sehr ähnlich - gleiches Display und Tasten-Layout. Einzig großer Unterschied: Grundig lieferte den CD7550 ohne Fernbedienung; beim Philips CD304 war serienmäßig eine dabei.

      Falls hier sonst noch jemand mitliest: Wäre für einen Hinweis auf einen guten (!) Techniker in Sachen CD-Technik dankbar.
      VG,
      Edgar
      Eines möchte ich zu bedenken geben: Der CD 304 Mk II war damals ein sehr gutes Gerät, hatte aber in der Fertigung ein Problem mit der Haltbarkeit der Lötstellen. Viele Exemplare haben irgendwann schlicht aufgegeben, und es war meist sehr knifflig, den Grund zu finden. Das trat schon wenige Jahre nach der Fertigung auf, und ca. 10 Jahre danach waren die meisten Exemplare "verschwunden" ...

      So gesehen finde ich es erstaunlich, dass jetzt noch ein Exemplar auftaucht, dass mindestens teilweise arbeitet. Vor dem Hintergrund ist es aber sicher so, dass eine Reparatur von einem Experten gemacht werden sollte, der mit diesen Geräten von Philips aus der Zeit Erfahrung hat. Ich drücke die Daumen !

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo zusamen,
      @humax5600: Danke Dir für die beiden Links! Du hast recht, ich könnte mein Problem mal auf der old-fidelity-Plattform posten. Werde ich machen.

      @Michael: Funktionierende CD304 sind gar nicht so selten: Es werden immer wieder Geräte angeboten. Allerdings weiß man von denen natürlich nicht, ob sie nicht auch demnächst die Flügel strecken.
      Das mit den Lötstellen ist bekannt, wobei es da beim CD304 offenbar ein paar wenige, neuralgische Stellen gibt. Wenn sich ein Elektrotechniker allerdings da gar nicht auskennt, dürfte es tatsächlich eine sehr knifflige und damit kostspielige Suche den der Störungsursache werden. Und genau deshalb suche ich einen Fachexperten, der sich mit Philips-Geräten aus dieser auskennt. Einmal auf die Nase fallen reicht mir.
      Es gibt allerdings im Netz ein bis zwei Quellen, in denen die Technik des CD304 erläutert und Schwachstellen aufgezeigt werden. U.a. findet sich da was auf nanocamp.de (Weimar). Dort werde ich in den nächsten Tagen auch mal anklopfen. Eine weitere Quelle in Österreich habe ich heute angeschrieben. Mal sehen, ob da eine Antwort kommt.

      So ist das leider mit den alten Schätzchen: Wenn man nicht selbst Elektrotechnik gelernt hat, sitzt man schnell auf dem Trockenen.
      VG,
      Edgar
      Ja, das mag sein -- eine Schwachstelle war allerdings der Laser ... und wie man den zu längerem Leben überreden kann, ist mir unklar ... in meinem Umfeld liefen rund 10 von diesen Geräten, und ALLE haben die Löffel abgegeben. Das war damals ein Modell, das in grosser Stückzahl hergestellt wurde, begleitet von sehr guten Tests.

      Ich drücke mal die Daumen ... es wäre schön, wenn sich dann neue Tipps ergäben, die anderen Besitzern auch weiterhelfen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Michael, der Laser?

      Wie ich schrieb, habe ich mehr oder minder den Vorgänger, Version Grundig.
      Beide müssten den gleichen Laser haben, riesiges Geschütz.
      Soweit ich das mitbekommen habe, gelten die als nahezu unkaputtbar.
      Ich kann mich noch daran erinnern, daß ich alles neu abgleichen musste.

      Möglicherweise war das häufiger notwendig, ähnlich wie beim Käfer Vergaser und Zündung.
      Viele dachten dann vermutlich, der Laser selbst wäre es, Horizont überschritten.
      Muss man wissen, der Laser taugt nicht für Billig-CDs oder zweifelhafte Selbstgebrannte.

      Ich machte mir damals einen Spaß daraus, führte ein Signal Fehlererkennung heraus.
      Der Laser taugt recht gut zur Überprüfung, ob eine CD Red Book Audio 74 Minuten entspricht.
      Hat man wirklich sauber auf 74 Minuten gebrannt, nimmt der die, spielt fehlerfrei ab.
      Bei Rohlingen 80 Minuten gibt es bald Probleme, schon am Anfang erste Lesefehler.
      In neueren Laufwerken, die etwas geringere Spurbreite können, war dann die CD einwandfrei.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ja, das kann gut sein, dass man nachjustieren müsste ... oder eine Kombi mit schlechten Lötstellen. Als Laufwerk ist der, wenn noch funktionsfähig, sicher nach wie vor gut. Der Wandler ist der alte Philips 16 Bit, der ist OK, aber klanglich nicht so ganz "up to date". Tendiert zu einem eher etwas harten Klangbild, spätere 20-Bit-Wander von BB waren deutlich besser.

      Die Toleranz bei Fehlern auf der CD war damals allerdings mit am besten. Und daher ist der ein gutes Laufwerk, wenn man CDs hat, die (gegen das Licht gehalten) wie die Milchstrasse aussehen ... mehr als 74 Minuten konnte er aber auch neu eher nicht. Es gab schon damals die eine oder andere CD, die länger war, die konnte er auch neu nicht gut verarbeiten. Hatte den selber einige Jahre, bin dann aber auf die grossen Modelle von Sony und Denen umgestiegen, und irgendwann dann Accuphase. Bekam man gebraucht sehr günstig, als alle auf SACD umsteigen wollten etc. --- und selbst die frühen Modelle von Accuphase laufen immer noch zuverlässig, sind dabei mit den guten BB-Wandlern bestückt. Damit hat man Ruhe ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Danke -- sehr schöne Darstellungen ! Trotzdem noch ein Hinweis: Der 304 hatten den TDA 1540 an Bord, ein Wandler mit 14 Bit. Der 304 Mk II dann den TDA 1541 mit 16 Bit --- weshalb der Mk II damals ein wenig als der "Durchbruch" gefeiert wurde. Sicher gab es in diesem Zusammenhang auch einige Änderungen an den Platinen. An der grundlegenden Bearbeitung des Laufwerkteils vermutlich weniger, und auch einige der Schwachstellen sind wohl dieselben ...

      Besten Gruss,

      Michael
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