Hallo zusammen,
Das LSP-1165 ist ein kleines Schaltnetzteil für Laboranwendungen. Es gibt 0 - 36V aus, bei niedrigeren Spannungen können 5 A abgefordert werden, bei höheren reduziert sich die Stromabgabe, da die maximal mögliche Leistung bei 80 W liegt. Anders als bei den sonst üblichen Geräten dieser Preisklasse lassen sich drei Einstellungen (Spannung und Strombegrenzungswert) über Tasten an der Front speichern und abrufen. Eine vierte Taste aktiviert den Ausgang.
Zur Strombegrenzung ist noch zu sagen, dass man sich nicht blind auf diese verlassen kann. Am Ausgang liegen Glättungskondensatoren, die auf die eingestellte Ausgangsspannung geladen werden. Stellt man nun z. B. eine Strombegrenzung von 50 mA bei 24 Volt ein, wird diese Strombegrenzung beim Anschließen einer Last durch den Entladestrom des Kondensators überstimmt. Die entstehende Stromspitze kann beträchtlich sein.
Korrektes Vorgehen beim Testen empfindlicher Schaltungen ist also stets:
Das Gerät erhielt ich in defektem Zustand, Fehlerbeschreibung: Lässt sich nicht einschalten.
Nach dem Öffnen zeigten sich schon die wesentlichen Defekte anhand des Zustandes einiger Bauelemente.
Eingangssicherung 1,6 A flink durchgebrannt, das Glasröhrchen war zersplittert
Gleichrichterdioden (2 x UF1004 in TO220-Gehäuse) in der PFC-Schaltung verbrannt, Kurzschluss zwischen Anoden und gemeinsamer Kathode
Zwischenkreis-Speicherkondensatoren nach der PFC-Schaltung aufgebläht, starker Kapazitätsverlust
Speicherkondensatoren der Hilfsspannungserzeugung aufgebläht, starker Kapazitätsverlust
Zwei SMD-Widerstände verbrannt
Die Schalttransistoren des PFC-Flusswandlers und des Haupt-Schaltnetzteils waren in Ordnung. Der Hilfsspannungskreis, ein weiteres Schaltnetzteil, wird von einem IC mit integriertem Mosfet gesteuert, auch dieses wies keinen Schluss auf. Im Eingangsfilter befand sich eine zweite Sicherung, 3,15 A träge, auch die war in Ordnung, der Gleichrichter und die Snubberdioden ebenfalls.
Ein Schaltbild habe ich vergeblich gesucht, auch unter dem Namen eines baugleichen Gerätes:
eevblog.com/forum/repair/jayca…e-anyone-has-a-schematic/
Ich habe das Gerät zunächst provisorisch repariert. Als Diode in der PFC-Gruppe kommt ein Exemplar mit schneller Recoverytime aus einem Monitor zum Einsatz, halbwegs passende ELKOs hatte ich auch noch welche aus ausgeschlachteten Geräten da, allerdings keine Low-ESR-Typen. Die sollten es schon sein, da der Zwischenkreis durch die PFC-Schaltung mit kurzen Stromimpulsen auf eine Spannung von 375 Volt gebracht wird. Die Inbetriebnahme nahm ich mit auf 120 V AC verringerter Eingangsspannung per Trenntrafo und 60-Watt-Glühlampe als Vorwiderstand vor. Und siehe da, die Anzeige leuchtete auf und auch der Gleichspannungsausgang funktionierte wieder.
Leider war der Wert eines der verschmorten Widerstände nicht mehr ermittelbar. Er liegt parallel zu einer Drossel mit 1,5 mH, die zwischen Zwischenkreis (375 V) und dem Speicherkondensator der Hilfsspannungserzeugung geschaltet ist.
Hat jemand von euch eventuell dieses Labornetzteil in Besitz und könnte mal ein Foto vom interessierenden Leiterplattenbereich anfertigen? Im Leiterplattenbild handelt es sich um den gelb markierten Bereich. Dort sitzt bestückungsseitig die kleine Drossel. Dieser war ein SMD-Widerstand parallelgeschaltet. Ich habe da vorerst einen bedrahteten 12-Ohm-Widerstand angebracht.
Oder hat jemand einen Tipp, wie der Widerstand bemessen werden sollte? Es fließt ein Strom von wenigen mA bei 375 Volt.
Viele Grüße,
Christian
Das LSP-1165 ist ein kleines Schaltnetzteil für Laboranwendungen. Es gibt 0 - 36V aus, bei niedrigeren Spannungen können 5 A abgefordert werden, bei höheren reduziert sich die Stromabgabe, da die maximal mögliche Leistung bei 80 W liegt. Anders als bei den sonst üblichen Geräten dieser Preisklasse lassen sich drei Einstellungen (Spannung und Strombegrenzungswert) über Tasten an der Front speichern und abrufen. Eine vierte Taste aktiviert den Ausgang.
Zur Strombegrenzung ist noch zu sagen, dass man sich nicht blind auf diese verlassen kann. Am Ausgang liegen Glättungskondensatoren, die auf die eingestellte Ausgangsspannung geladen werden. Stellt man nun z. B. eine Strombegrenzung von 50 mA bei 24 Volt ein, wird diese Strombegrenzung beim Anschließen einer Last durch den Entladestrom des Kondensators überstimmt. Die entstehende Stromspitze kann beträchtlich sein.
Korrektes Vorgehen beim Testen empfindlicher Schaltungen ist also stets:
- Gewünschte Spannung und maximalen Strom einstellen bzw. kontrollieren,
- Ausgang gegebenenfalls deaktivieren,
- Schaltung anschließen
- Ausgang aktivieren
Das Gerät erhielt ich in defektem Zustand, Fehlerbeschreibung: Lässt sich nicht einschalten.
Nach dem Öffnen zeigten sich schon die wesentlichen Defekte anhand des Zustandes einiger Bauelemente.
Eingangssicherung 1,6 A flink durchgebrannt, das Glasröhrchen war zersplittert
Gleichrichterdioden (2 x UF1004 in TO220-Gehäuse) in der PFC-Schaltung verbrannt, Kurzschluss zwischen Anoden und gemeinsamer Kathode
Zwischenkreis-Speicherkondensatoren nach der PFC-Schaltung aufgebläht, starker Kapazitätsverlust
Speicherkondensatoren der Hilfsspannungserzeugung aufgebläht, starker Kapazitätsverlust
Zwei SMD-Widerstände verbrannt
Die Schalttransistoren des PFC-Flusswandlers und des Haupt-Schaltnetzteils waren in Ordnung. Der Hilfsspannungskreis, ein weiteres Schaltnetzteil, wird von einem IC mit integriertem Mosfet gesteuert, auch dieses wies keinen Schluss auf. Im Eingangsfilter befand sich eine zweite Sicherung, 3,15 A träge, auch die war in Ordnung, der Gleichrichter und die Snubberdioden ebenfalls.
Ein Schaltbild habe ich vergeblich gesucht, auch unter dem Namen eines baugleichen Gerätes:
eevblog.com/forum/repair/jayca…e-anyone-has-a-schematic/
Ich habe das Gerät zunächst provisorisch repariert. Als Diode in der PFC-Gruppe kommt ein Exemplar mit schneller Recoverytime aus einem Monitor zum Einsatz, halbwegs passende ELKOs hatte ich auch noch welche aus ausgeschlachteten Geräten da, allerdings keine Low-ESR-Typen. Die sollten es schon sein, da der Zwischenkreis durch die PFC-Schaltung mit kurzen Stromimpulsen auf eine Spannung von 375 Volt gebracht wird. Die Inbetriebnahme nahm ich mit auf 120 V AC verringerter Eingangsspannung per Trenntrafo und 60-Watt-Glühlampe als Vorwiderstand vor. Und siehe da, die Anzeige leuchtete auf und auch der Gleichspannungsausgang funktionierte wieder.
Leider war der Wert eines der verschmorten Widerstände nicht mehr ermittelbar. Er liegt parallel zu einer Drossel mit 1,5 mH, die zwischen Zwischenkreis (375 V) und dem Speicherkondensator der Hilfsspannungserzeugung geschaltet ist.
Hat jemand von euch eventuell dieses Labornetzteil in Besitz und könnte mal ein Foto vom interessierenden Leiterplattenbereich anfertigen? Im Leiterplattenbild handelt es sich um den gelb markierten Bereich. Dort sitzt bestückungsseitig die kleine Drossel. Dieser war ein SMD-Widerstand parallelgeschaltet. Ich habe da vorerst einen bedrahteten 12-Ohm-Widerstand angebracht.
Oder hat jemand einen Tipp, wie der Widerstand bemessen werden sollte? Es fließt ein Strom von wenigen mA bei 375 Volt.
Viele Grüße,
Christian
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2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)
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