SABA MI-210

      SABA MI-210

      Ich habe mal eine Frage zu dem Verstärker MI-210.
      Der ist komplett anders aufgebaut als der MI-212 oder MI-215.
      Und hat auch ein komplett anderes Design.
      Für mich sieht das nach einem japanischen Hersteller aus??????
      Laut Unterlagen sollte es aber ein deutsches Gerät made by SABA sein.
      Das HiFi Wiki habe ich auch. Also für mich ist das kein SABA auch wenn es so deklariert wurde.
      Siehe Endstufe STK 0035 und SA Transistoren. Das kenne ich so nicht von SABA Geräten.
      Wobei die Technischen Daten ja gut sind!

      Weiß jemand mehr???

      Grüße aus der SABA Stadt Villingen
      Moin, dieser Verstärker stammt ja aus der Zeit, wo die Übergabe an den Thomson-Konzern am Horizont war, es könnte also beim Einsteigermodell aus Kostengründen schon einen Zukauf gegeben haben (mit Sanyo gab es vielleicht ohnehin schon einen Zuliefervertrag). Vielleicht weiss Tommy mehr dazu ? Oder einer unserer SABA-Kenner aus der Zeit ?

      Ich selber hatte den aber noch nie, und hier im Forum scheint er auch noch nicht besprochen zu sein. Japanische Halbleiter sind sicher kein Problem, die waren zu dem Zeitpunkt gut, sicher nicht schlechter als hiesige. Wie das mit dem IC aussieht, kann ich aber nicht sagen. Meist waren japanische Verstärker aus der Zeit über die Gegenkoppplung auf "sauberen" Klang getrimmt, sprich gute Messwerte, konnten mich aber selten überzeugen. Ich tippe also, dass die MI-212 und MI-215 eine Klasse überzeugender aufspielen, vor allem, wenn sie adäquat revidiert sind.

      Besten Gruss,

      Michael
      Moin Klaus,

      prima, da freue ich mich drauf ! Habe mir gerade mal den Schaltplan etwas angesehen. Es gibt an einigen Stellen Elkos im Signal oder an anderen empfindlichen Stellen, die ohne Vorspannung laufen. Die würde ich genau messen, und ggf. durch bipolare Typen (Nichicon Muse oder vergleichbar) oder durch kleine Wima MKS02 ersetzen.

      Im Phonokreis sitzen 4,7 uF in Ein- und Ausgang, und 47 uF nach Masse in der Gegenkopplung. Bei Phono ist so ein Wechsel meist vorteilhaft. In der Klangregelung sitzen zwei Elkos mit 10 uF, bei denen ich auch denke, dass sie evtl. nicht genug Vorspannung haben (dann besser 10 uF bipolar).

      Im Endstufeneingang sitzen 2,2 uF, die vorteilhaft durch 2,2 uF Folie ersetzt werden könnten. In der Gegenkopplung sind dann nochmal 47 uF Elkos, die besser bipolar sein sollten. Es gibt da noch zwei weitere Elkos (mit 4,7 uF), die man prüfen sollte, ob sie noch gut sind. Die sind als gepolte Elkos aber passend.

      Die Schutzschaltung ist mit einem TA7317P gemacht, das seinen Dienst in der Regel sehr zuverlässig absolviert. Hier ist C 701 (100 uF) direkt am Ausgang der Endstufen (über 100 k), und sollte ebenfalls bipolar gewählt werden. Zum Glück gibt es inzwischen bipolare Elkos (in verschiedenen Ausführungen) bei allen grossen Anbietern. Ich nehme im Signal ab 4,7 uF meist die Nichicon Muse, an anderen Stellen die normalen Nichicon oder Panasonic bipolar, bisher ohne Ausfälle oder Probleme.

      Der Rest der Schaltung lässt eher keine Schwierigkeiten erwarten, nur ob die STK 0035 N in Ordnung sind weiss man nie. Klanglich werden sie der diskreten Version der grösseren Saba-Verstärker wohl etwas nachstehen.

      Besten Gruss, und viel Erfolg,

      Michael
      Vielleicht sollte ich mich mal kurz vorstellen.

      Nachdem ich im Unruhestand bin muß ich mich beschäftigen.
      So ist mein altes Hobby wieder aufgeflammt.
      Habe mal bei SABA Feinmechaniker gelernt und im Prüfmittelbau gearbeitet.
      Auf der Abendschule kam dann die Elektronik dazu.
      Nebenher arbeite ich noch im Reparatur Cafe wo wir nicht
      nur HiFi Sachen machen. Aber jeder hat so seine Neigungen.
      Meine sind halt die alten SABA Verstärker und Receiver sowie Computer.
      Ich habe bald gemerkt das es bei den "Alten Kisten" meistens nicht
      mit einer Reparatur getan ist sondern eine Revision nötig ist
      wenn man länger Freude daran haben will.

      Grüße

      Klaus
      Danke Klaus --- freue mich auf Deine Beiträge ! Inzwischen gibt es ja zum Glück mehr und mehr Leute, die einsehen, dass die alten "Dinger" oftmals besser sind als die aktuellen --- jedenfalls dann, wenn sie adäquat revidiert sind. Und ja, wenn Du Erfahrungen in einem Reparatur-Cafe gesammelt hast, dann weisst Du das natürlich nur zu gut ... etwas Zuwendung brauchen die Verstärker etc. halt schon. Sonst sind sie nach ein paar Wochen wieder auf dem Tisch, oder landen doch im Schrott. Wozu sie VIEL zu schade sind ... vor allem im Vergleich zu vielen aktuellen Billigheimern.

      Es ist schier unglaublich, was alles verkauft wird. Vieles entspricht definitiv nicht einmal den gängigen Vorschriften, von Sicherheitsmängeln mal ganz zu schweigen. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit: Ein kleiner Digitalverstärker, im Prinzip funktionsfähig, aber so mies zusammengeklopft, dass jede 2. Schraube blind drehte oder fehlte, der Trafo aus dem Blech reisst beim ersten (leichten) Sturz, etc. --- und dann waren auch noch die Eingänge vertauscht, also links und rechts ... es kam dann ein wahrlich toller Sound !!!! OK, neu kostete das Dingelchen 30 Euro ... da meckert dann kein Kunde ... aber es ist einfach Murks.

      Umso besser für jeden soliden alten Verstärker, der wieder in Dienst gestellt werden kann. Bei sorgfältiger Revision nach meiner Erfahrung locker für 10 - 20 Jahre ... und nicht nur bei Saba.

      Besten Gruss,

      Michael

      Überholung MI-210

      So ich habe noch Zeit gefunden mich mit dem MI-210 zu beschäftigen.
      Also die Endstufen sind heile. Alles sah so einfach aus bis zum Relaistausch <X

      Restauration SABA Verstärker MI-210
      Zu der gleichen Familie gehört auch der Verstärker MI-212 und der MI-215, welche noch von SABA gebaut wurden. Der MI-210 ist eindeutig ein Zukaufteil aus Japan in der Zeit als Thomson SABA übernommen hat. Man sieht das an den japanischen Bauteilen und dem gesamten Aufbau.
      Am Anfang gab der Verstärker keinen Mucks von sich. Das Problem waren die hohen Übergangswiderstände an den Eingangsumschaltern Tuner, Tape, Phono.
      Zusätzlich hatte das LS-Relais Kontaktwiderstände von 15 und 50 Ohm. Bis auf die beiden großen Elkos habe die paar kleinen alle getauscht. Zu Recht wie meine Nachmessungen bez. des Innenwiderstandes ergaben. Nach dem Reinigen der Schalter mit Kontaktspray kamen die ersten Töne heraus. Der Tausch des Relais ist das eigentliche Problem weil es eine alte Pinbelegung hat welche es so nicht mehr gibt. Zudem ist die Spannungsversorgung der 24 Volt Spule polarisiert. Also mußte eine Adapterleiterplatte her. Die hätte ich für teures Geld kaufen können. Also habe ich sie selbst gemacht. Bei der kleinen Leistung war ein Relais mit 2x 5A Leistung ausreichend. Das Original Relais hatte 870 Ohm und mein verbautes Relais 1060 Ohm. Also sollte alles easy funktionieren.
      Allerdings „ratterte“ das neue Relais beim Ein- und Ausschalten wenn der Verstärker warm war. Dafür verantwortlich war das IC TA 7317 P welches das Lautsprecherrelais überwacht und ansteuert. Im Originalzustand wurde das Relais
      über den Vorwiderstand an der Spule mit 21,5 Volt DC betrieben. Durch den höheren Widerstand des neuen Relais von 1060 Ohm lagen dann aber 24 V DC an. Durch die Erwärmung im Betrieb stieg der Innenwiderstand und somit die Spannung an der Spule an und es gab die beschriebenen Zicken. Daraufhin habe ich einen 820 Ohm Vorwiderstand eingebaut und jetzt liegt die Spannung an der Spule im warmen Zustand bei 21,5 V. Das Relais heizt nicht mehr so auf und die Schutzschaltung gibt Ruhe.
      Leider gibt es vom Original OMRON Relais GZ2-222P-US keinerlei Daten außer meiner ausgemessenen Werte und das was auf dem Relais selbst steht. Auch ist im Service Manual die Schutzschaltung in ihrer Funktion nicht beschrieben. Man muß sie sich selbst herleiten was bekanntlich Fehler belastet ist. Was die Polarisierung der Spulenanschlüsse soll ist mir auch nicht klar. Bei Verpolung zieht das Relais jedenfalls nicht an. Es gibt auch keinen Magneten im Relais. Es ist von der Funktion ein monostabiles Relais welches sofort abfällt bei Spannungsabfall.

      Jetzt muß ich allerdings noch das Brummen des Trafos unterbinden…Träufelharz
      wäre gut!

      Ach ja, der Klang ist klasse mit feiner Ansteuerung durch den Regler.
      Bilder
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      • MI-210 Anlieferung restauriert klein.jpg

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      • Original Relais MI-210.jpg

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      • Relais-LP von unten.jpg

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      • Relaisansteuerung.jpg

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      TauchflohVS schrieb:

      gibt es vom Original OMRON Relais GZ2-222P-US keinerlei Daten außer meiner ausgemessenen Werte und das was auf dem Relais selbst steht. Auch ist im Service Manual die Schutzschaltung in ihrer Funktion nicht beschrieben...


      Hallo Klaus,

      das ist ja das Schöne am Forum, dass man hier solche Dinge fragen kann.

      Relais-Ersatz: etus-landgraf.com/teile-shop/r…z-222p-us/la0019-1-detail
      Das Relais muss auch bei 24 V DC Schaltspannung einwandfrei arbeiten. Dafür ist es gemacht. Es scheint aber etwas mit dem ursprünglichen 680 Ohm Vorwiderstand oder einer Lötstelle nicht gestimmt zu haben ("Aussetzer" bei Erwärmung, evtl. durch intermittierend hochohmigen Vorwiderstand). Der neue Widerstand hat das Problem ja beseitigt.

      Die Polaritätsvorgabe am Relais macht Sinn, weil die Freilaufdiode D702 bei Verpolung der Relais-Spulenanschlüsse auf der Platine ebenfalls verpolt wird (oder wenn eine Freilaufdiode im Relais bereits integriert wäre, ist hier aber nicht der Fall). Dann kann das Relais nicht mehr schalten, der Vorwiderstand R715 wird hoch belastet und ggf. schliesslich hochohmig defekt.

      Die Versorgungsspannung VOR dem Vorwiderstand ist im Schaltplan mit 35 V angegeben. D.h. über R715 (680 Ohm) muss für ein 24 V DC Relais ein Spannungsabfall von wenigstens 11 V (11-14 V) entstehen. Dafür muss der Strom 16-20 mA betragen. Der Schaltstrom für das Relais sollte nahe bei 20 mA liegen. Damit dieser Strom durch die Spulenwicklung des Relais bei der dort anliegenden Spannung von 21-24 V zustande kommt, sollte der DC-Spulenwiderstand des Relais im Bereich 1200-1000 Ohm liegen. Passt zu Deiner Relaiswahl. Die Vergrösserung des Vorwiderstands verringert den Spulenstrom etwas, aber das Relais toleriert das und schaltet auch mit 21,5 V Spulenspannung noch zuverlässig.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Danke für die Hinweise. Die waren mir auch schon bewußt. Auch die diversen Ersatztrelais Anbieter kenne ich.
      Der Orginalvorwiderstand ist in Ordnung. Er hatte 560 Ohm obwohl im SM ja 680 Ohm stehen. Auch das Original Relais wurde nicht mit 24V betrieben sondern nur mit ca. 21,5 V. an der Spule. Deshalb habe ich ja mit dem geänderten Vorwiderstand die Spannungsverhältnisse ähnlich wie im Originalzustand hergestellt und dann war Ruhe.
      Siehe dazu auch das Datenblatt des TA 7317P
      Dateien
      Danke für die Darstellung ! Damit hat auch dieser Verstärker hier mal seinen Auftritt gehabt. Ich war bisher von den STK-Modulen klanglich nie wirklich überzeugt, und würde auch hier (wie oben schon einmal geschrieben) erwarten, dass der 210er gegenüber den beiden echten Saba's aus der Serie das Nachsehen hat (?).

      Ansonsten stimme ich Reinhard zu, dass auch bei 24 V am Relais kein Problem auftreten darf, und bei dem Typ (den habe ich schon einige Male verbaut) an sich auch nicht auftritt. So gesehen ist der beschriebene Effekt in meinen Augen noch ungeklärt. Aber schön, dass der Verstärker wieder spielt (und gut, dass die STK-Module noch intakt waren, denn guter Ersatz ist da nicht immer ganz einfach).

      Besten Gruss,

      Michael
      Danke für die Blumen :)

      Wie gesagt das Problem ist nicht das neue Relais sondern die für mich noch undurchschaubare Schutzschaltung die hier anscheinend anspricht bei der Nennspannung von 24 VDC an der Spule. Ich kann es mir nur so erklären das durch die höhere Erwärmung bei Nennspannung der Spule ja auch dort der Spannungsabfall an der Spule steigt. Vo kalt zu warm kommt da schon 1 Volt mehr zusammen und dann siehe Datenblatt des TA Bausteines. Auch das Original Relais wurde ja nicht mit 24 VDC betrieben siehe Beschreibung.

      Ich werden nach meinem Urlaub weiter dran arbeiten...siehe noch Trafo Brummen.
      Bin dann mal abgetaucht die nächsten Wochen :)

      Grüße

      Klaus
      So bin wieder aus dem Urlaub zurück :)

      Also der IC tut was er soll. Ich habe mir mal diverse Beschaltungen angeschaut. Es liegt wohl daran. Nachdem ich die Arbeitsspannung mittels Vorwiderstand auf den Wert wie mit dem Original Relais eingestellt habe ist alles OK.

      Zum Brummen des Trafos folgende Bilder...mich wundert nichts mehr.
      Mal schauen wie ich das in Griff bekomme.

      Grüße

      Klaus
      Bilder
      • Trafo MI-210 Ansicht c.jpg

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      • Trafo MI-210 Ansicht a.jpg

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      • Trafo MI-210 Ansicht b.jpg

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