UKW-empfang und Stereoumschaltung nicht symmetrisch

      UKW-empfang und Stereoumschaltung nicht symmetrisch

      Sehr geehrte HF- und ZF- und Stereodecoder-Freunde,

      bei meinem Grundig RT50 ist mir folgendes aufgefallen: die Änderung der Spaltbreite des magischen Bandes ist nicht symmetrisch zur "Mitte der Sendefrequenz" und die Stereoumschaltung erfolgt nicht symmetrisch zur Anzeige des magischen Bandes. Die angehängte Grafik soll das verdeutlichen, natürlich bei abgeschalteter automatischer Scharfabstimmung. Was dürfte hier nicht stimmen bzw verstimmt sein?

      Das Gerät habe ich insoweit instandgesetzt, dass ich alle Bauteile mit abweichenden Werten ersetzt habe, soweit ich sie gefunden habe, hauptsächlich kleine Valvo-Elkos, auch den unter der Haube vom Ratiodetektor. Die Spannungen in der Schaltung stimmen jetzt soweit mit den Spannungen des Schaltplans überein, der Empfang scheint mir gut zu sein, alle Berliner Sender sind gut da, Verzerrungen kann ich per Gehör keine auffälligen entdecken. Die automatische Scharfabstimmung tut auch. Als Antenne dient ein 270 Ohm Dipol im Regal.

      Beste Grüße
      Bernd
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      Hallo Schölli,
      die Mitte des Signals war mir jetzt gar nicht so wichtig. Die 100 MHz in der Skizze waren jetzt nur für einen fiktiven 100 MHz-Sender eingezeichnet, um zu zeigen wie die Spaltbreite des magischen Bandes und die Stereoumschaltung zueinander nicht wirklich symmetrisch sind.

      Ich kann mich auch über sonst nicht über mangelhaften Empfang beschweren, ich bekomme hier in Berlin-Lankwitz (Kirche) mit meinem Zimmer-Dipol 26 Sender so gut empfangen, dass die automatische Stereoumschaltung anspricht, und 37 Sender verständlich mit abgeschalteter Stillabstimmung und abgeschalteter Scharfabstimmung.

      Mir liegen alle wichtigen Unterlagen aus den damaligen Grundig Technischen Informationen vor. Den Abgleich kann ich aber trotz dieser hervorragenden Anleitung nicht prüfen, weil ich weder einen Wobbler noch ein Sichtgerät habe. Ich habe auch ehrlich gesagt Angst davor, diese mit irgend einem Wachs verklebten Spulenkerne zu manipulieren, die brechen leichter als Glas. Trotzdem ist es geplant, wenigstens mal ein altes analoges Sichtgerät zu beschaffen, die kosten nicht mehr die Welt.

      Sehen wir uns zum Mittelstreifen in der Podbielskiallee?

      Beste Grüße
      Bernd
      Mit Podbi wird nichts!

      Ich lebe seit einigen Jahren wieder in NRW, ist doch was weit.
      An Deiner Stelle würde ich den RT50 so lassen, spielt ja gut.
      Hast Du richtig erkannt, bei den alten Kernen gibt es schnell mal Brösel.
      Geht es einfach, würde ich lediglich die Skala nachjustieren.

      Wenn Du ein Oszi haben möchtest, rate ich zu einem HM203-6 oder 203-7.
      Das sind prima Dinger, habe ich selbst schon bald 40 Jahre, siehe hier:
      Oszi HAMEG HM203-6 Reparatur
      Mein Rat, nimm eins im optisch guten Zustand, darf auch defekt sein.
      Kannst Du mir dann schicken, repariere ich und mache auch einen Abgleich.
      Von den alten analogen HAMEGs halte ich wesentlich mehr als von vielen heutigen Digitalkisten.
      Weiterer Vorteil, das hat einen Komponententester, sehr gut bei Fehlersuche.
      Du findest damit ruckzuck z.B. defekte Elkos und Transistoren, auch teildefekt.

      Grüße nach Berlin!
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Schölli,
      ich wusste ja gar nicht, dass du nicht mehr in Berlin lebst. Das ist ja schade.
      Vielen Dank für den Tipp mit dem Hameg Komponententester. Ich habe mir mal Videos dazu angeschaut, das ist ja genial. Ich denke, dann werde ich mal zuschlagen, wenn ein solches Hameg mal günstig angeboten wird. Ich habe ein Oszi schon oft vermisst, wenn auch Elektronik für mich nur ein Hobby ist. Das Radio werde ich erstmal so lassen, wie es ist.
      Beste Grüße!
      Hallo Schölli, ich habe es wahr gemacht, auf deinen Rat gehört und mir ein Hameg 203-7 geholt. Es ist in einem praktisch neuwertigen Zustand, kommt wohl aus einer Berufschule und wurde mir für 30 Euro mit dem Hinweis übergeben, dass das Niveau in den Berufschulen so weit gesunken sei, dass das Gerät praktisch nie zum Einsatz kam... Es scheint tadellos zu funktionieren, bis auf den Kanal-2-invert-Druckschakter. Der scheint einen Wackelkontakt zu haben, bei der geringsten Berührung wird die Y-ablenkung instabil, auch bei gedrückter GD-Taste.
      Ist das ein bekannter Fehler?
      Beste Grüße!
      Könnte harmlos sein!

      Besorge Sprühöl 88 von CRC/Kontaktchemie, kein Kontaktspray.
      Öffne das Oszi, hier beschrieben:
      Oszi HAMEG HM203-6 Reparatur
      Mit dem Sprühöl behandelst Du die Schalter, hineinsprühen.
      Manche Schalter sind fast geschlossen, nur ein Schlitz oder Löchlein vorhanden.
      Da dann das Sprühröhrchen ansetzen, mit Druck hinein, Du kannst ruhig fluten.
      Überflüssiges Öl fängst Du mit einem Läppchen oder Tempo auf.

      Hinterher das Öl nicht auswaschen, bildet für Jahre einen Schutzfilm.
      Das 88 ist neutral, greift im Gegensatz zu Kontaktsprays die Materialien nicht an.
      Es ist auch für Potis gut geeignet, wenn die Kracher haben.
      Sowohl bei Schaltern als auch bei Potis mehrfach betätigen, damit sich die Gammelschicht löst.

      Ansonsten Glückwunsch zum gelungenen Kauf!
      Berufsschule hört sich gut an, war vermutlich nur immer für wenige Stunden im Einsatz.
      Stelle den Strahl nicht unnötig hell ein, wird schärfer und die Röhre hält wesentlich länger.

      Grüße nach Berlin!
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Das Problem ist gelöst, das Oszi habe ich wie von dir beschrieben geöffnet, die Schadow-Druckschalter kann man sogar ohne Auslöten öffnen: Gestänge abbauen, Rast-drahtbügel entfernen, Deckel öffnen und mit der Feder entfernen, grünen Schieber rausnehmen, schon sind die Kontakte zugänglich und können gereinigt werden. Anschließend habe ich noch Schutzöl 61 (auch neutral) aufgetragen. Zusammenbau geht genauso, vor dem Einsetzen des grünen Schiebers Kontaktbleche aufsetzen. Beim Aufsetzen des Schiebers auf die Bleche muss man aufpassen, die Bleche sind hauchdünn. Die Invertierung des Signals funktioniert jetzt tadellos.
      Beste Grüße!