8060 brummt einseitig

      8060 brummt einseitig

      Guten Morgen!

      Mein 8060 gab im linken Lautsprecher im Betrieb einen leichten Plopp von sich ähnlich wie Leuchtstoffröhre zur falschen Zeit abschalten. Direkt danach fühlte es sich an wie ein Drucksturz als wären die LS verpolt worden und sofort danach setzte dann das Brummen ein. Kein extrem lautes. Dafür aber kein Signal mehr. Und das ganze auch unabhängig von sämtlichen Reglern. Der rechte Kanal, zum Schutz vor lauten Überraschungen nur mit Kopfhörer getestet, arbeitet ganz normal.

      Beim Abschalten fällt der rechte Kanal dann auch normal verzögert zusammen, der linke ist sofort still.
      Vielen Dank für die beiden Rückmeldungen.

      Mein Gedankengang sieht so aus: enstünde dieses Summen weiter vorn im Signalpfad müssten doch die nachfolgenden Regelstufen dieses beeinflussen können, oder? In meinem Fall hat kein Regler darauf Einfluss. Deshalb meine Vermutung das Problem liege hinter dem Balance Regler. Kann das sein? Vielleicht sogar C592 selbst?

      Abbauen und aufschrauben schaff ich erst morgen.

      Gruß
      Markus
      Der Gedankengang ist richtig!

      Ersetze den C592 und auch den C792 auf der anderen Seite, kann nicht schaden.
      Wenn es mit dem Platz passt, nimm Folienkondensatoren, z.B. rote WIMAs.
      Damit hast Du auf Ewigkeit Ruhe, solche Kondensatoren fallen extrem selten aus.
      Schaue auch nach Elkos wie C596 und C796, tauscht man immer paarweise.
      Unabhängig davon solltest Du messen, wie von Reinhard vorgeschlagen.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Vielleicht nicht ganz pasend. ich hatte mal als 16-Jähriger nen vollversätker in den 70ern gebaut.Die hatten faktisch zu 100% tantals drauf gehabt. Betriebsspannung war +/-33 V und die Tantals hatten 35 V. Das ganze hat ganz gut gefunzelt. Irgendwann hab ich den in die Ecke gestellt, weil mit 2x60W im Bühnenbereich nicht viel auszurichten war. Etwa 1 Jahr später hab ich den Staub entfernt und hab das Ding mal wieder eingeschaltet. Da sind tatsächlich sämtliche Tantals auf der Endstufe explodiert. :S Seitdem bin ich vorsichtig mit dem einsatz von Tantals.
      Gruss Roger

      Saba-oldie schrieb:

      Betriebsspannung war +/-33 V und die Tantals hatten 35 V


      Sicher ist das passend.
      Einige Tantalelkos mit Feinschluss habe ich regelmässig in 80xy-Saba Receivern gefunden und praktisch jeder, der hier im Forum zu einem 80xy berichtet hat.

      Der von Roger berichtete Ausfall war eigentlich vorhersehbar bei nur 5% Headroom (2V von 35 V).
      Diese ungeeignete Bestückung, die den geboten Mindest-Abstand von Betriebsbedingungen zu den max. erlaubten Grenzwerten nicht beachtet, kennen wir auch bei einigen Seriengeräten, wo verbaute 16 V Tantalkondensatoren an 15 V hängen, bzw. auch 35 V Tantalkondensatoren an 33 V. Solche haben inzwischen überwiegend Fein- oder Vollschluss. Kann man fast drauf wetten.

      In den 1970igern wurden gerne und viel Tantalkondensatoren in Deutschland verwendet, weniger in Japan und USA. Stimmt, dass viele davon heute auffällig sind. Aber wnn man heute neue 35V Tantaltypen an Spannung bis 25 V einsetzt und darauf achtet, dass sie einen Vorwiderstand haben und keine Schaltpulse ertragen müssen, sind sie sehr zuverlässig. Aufgrund des niedrigen ESR bei hohen Frequenzen haben sie unter bestimmten Einsatzbedingungen Vorteile gegenüber Al-Elkos.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      ja, ich denke es war ne art Modeerscheinung. Denn es wäre genug Platz für was "normales" gewesen.( Hab sie dann alle getauscht.). Es war auch keine HF-Stufe. Einfach nur ne simple NF-Stufe, bei der man etliche von Tantals auf der Platte für die Betriebsspannung untergebracht hat. Die Netzteilplatine mit je 4700 uF saß genau nebendran. Ripple vertragen die kleinen Perlen eh nicht. Von daher denke ich wars: "Ich will auch modern sein". Aber als Lernobjekt wars nicht schlecht.
      :)
      Das war nicht nur hier üblich, auch in England. Die frühen Vorstufen von Cambridge Audio (C 100 etc.) waren dafür bekannt, mit Tantal-Elkos gepflastert zu sein, die Feinschluss entwickelten. Die muss man da eigentlich immer tauschen (wie Reinhard schon schrieb, da kann man fast drauf wetten ...).

      Und dann gibt es noch Naim Audio. Die setzen heute noch Mengen von Tantal-Elkos ein, auch im Signalweg. Immer sehr besondere Typen. Ich habe mir einmal den Spass gemacht, alle gegen gute normale Elkos zu tauschen --- danach lief alles, aber nachvollziehbar anders im Klang. Wir reden hier über ca. 10 solche Elkos im Signalweg. Daraus habe ich für mich entnommen, dass der Einsatz wohl sehr bewusst passiert, vielleicht sogar um eine bestimmte klangliche Ausrichtung zu bekommen (?). Zum Glück dort aber immer so, dass Ausfälle selten sind.

      Besten Gruss,

      Michael