Transistortester DY294

      Neu

      Wird ja immer interessanter ... und den Test der Spannungsregler finde ich sehr nützlich, aus zwei Gründen. Zum einen tritt bei Saba recht oft auf, dass die eingebauten Spannungsregler zwar noch tun, aber zu wenig Spannung liefern. Wenn ich die tausche, suche ich immer einen aus, der eher etwas über dem Sollwert liegt, also z.B. 15,2 V statt 15 Volt, um die Verlustleistung (durch Umstellung auf 230 V) etwas günstiger zu verteilen. Zum anderen brauche ich doch öfter mal symmetrische Exemplare, und da ist das Ausmessen hilfreich !

      Besten Gruss,

      Michael

      Neu

      oldiefan schrieb:

      Ein Vergleich mit dem Datenblatt BD139 von ON-Semi ergibt, dass die Messwerte wenigstens von der Größenordnung her passen könnten und bei 10 mA ist der Wert noch wie erwartet. Die Abweichung nimmt aber mit steigendem Strom doch deutlich zu.


      Reinhard, danke für deine Mühe.Mit der Anordnung der Pins und deiner Beschreibung der Messung als PNP komme ich auf folgende Konstellation:

      An der Basis des BD139 liegt die höchste positive Spannung. Das Gerät zieht den Meßstrom (1 mA, 10 mA, 100 mA) in Richtung Emitter, gleichzeitig stellt das Gerät den Strom aus dem Kollektor auf jeweils ein Zehntel dieses Wertes. So würde es den Bedingungen für die Messung von Ucesat für einen PNP-Transistor entsprechen.

      Auch wenn das nicht die Betriebsart ist, in der der Transistor üblicherweise betrieben wird, ein Vergleich von Transistoren dürfte möglich sein. Die Messpunkte in Bezug zur Grafik aus dem Datenblatt liegen aber trotzdem wieder daneben. Da die Grafik Ic auf der waagerechten Achse aufweist, ist der zugehörige Basisstrom um den Stromverstärkungsfaktor niedriger. Bei BD139 grob zwei Zehnerpotenzen. Die Punkte müssten also um zwei Log-Einheiten nach rechts gerückt werden.

      Warum meine Frage? Das Messen der Spannung Ube klingt einfach. Will man aber nach Datenblatt messen, d.h. mit Kollektorstrom, setzt der Transistor eine nicht zu vernachlässigende Leistung um, die die Junctiontemperatur während der Messung erhöht, zumindest bei etwas höheren Strömen. Das wiederum verändert die Spannung, die an der Basis-Emitter-Diode abfällt.

      Kann man evt. ohne Kollektorstrom messen? Geht wohl auch zur Not. Dann wäre es schön, wenn das Gerät verschiedene Meßströme für die Flußspannung einer Diode zur Verfügung stellen würde. Trotzdem fehlt dann die Rückwirkung der Ausgangsgröße auf den Eingang. Das interessiert in der Praxis kaum, bei solchen diffizilen Ruhestromanwendungen wie beim Sziklai als Endstufe macht es aber etwas aus.

      Die dortige Schaltung nutzt beide Einflüsse aus: den sich mit der Ube-Spannung ändernden Basisstrom, den man mit dem dortigen Trimmer einstell, und die temperaturabhängige Reduktion von Ube, die über das Widerstandsverhältnis Rbe/Rbc reduzierend auf die Kollektor-Emitter-Spannung des Ruhestromtransistors wirkt. Die wiederum bildet die Biasspannung für die beiden Treiber.

      Hier wäre es schön gewesen, ein Messgerät zu haben, das auf einfachem Weg ein paar Datenpunkte der Ube-Ic-Kennlinie ausspuckt. Dann wäre es möglich gewesen, Transistoren bei mehreren Temperaturen zu vermessen und so eine Prognose zu treffen, welcher Transistor für die Ruhestromkompensation besser oder schlechter geeignet ist. Was neben Trial-and-Error bleibt, wäre ein Messaufbau auf Steckbrett, niedrige Uce, Messung gepulst, mit möglichst kurzen On-Zeiten.

      Viele Grüße, Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()