recycling

      "sehr geehrter herr ertel,

      mit entsetzen musste ich heute sehen, wie bei ihnen mit wertvollen altgeräten umgegangen wird, nach denen jeder enthusiast sich die finger lecken würde.
      diese seite

      http://www-1.tu-cottbus.de/BTU/Fak4/Neuwewi/Praktikum.htm

      ist mittlerweile thema in den verschiedenen hifi-foren.
      der plattenspieler war eines der top-geräte, die seinerzeit von dual gebaut wurden. andere leute geben viel geld aus, um einen solchen spieler in auch nur halbwegs solch gutem zustand zu bekommen, wie jener, welcher dort mit brachialgewalt, herzlos zerlegt wurde.
      die äusserung: " Dieser Plattenspieler war weder zur Demontage noch zur Verwertung gut konstruiert..." stammt wohl von jemandem, der von der materie absolut keine ahnung hat und nur cds und mp3 auf ner billigen ich-bin-doch-nicht-blöd-markt-anlage hört. die alten geräte wurden deshalb nicht zur demontage oder verwertung konstruiert, weil sie so konstruiert wurden, dass sie "ewig" halten sollten.
      "Sind die besch**ert? Noch nie etwas von Transportsicherungsschrauben gehört? Duals waren nicht zum Zerlegen konstruiert, sondern für die Ewigkeit. Einen Dual zerlegt man nur, wenn er irreparabel ist, um den Ersatzteilen in anderen Duals ein neues Leben zu schenken.
      Diese Studenten sollten sich lieber mit dem technischen Wunderwerk eines Dual-Plattenspielers auseinandersetzen und asiatischen Plastikschrott aus dem Saumarkt zerlegen. "
      (dual-forum)
      was heutzutage dem sogenannten recycling zugeführt wird, ist eine affenschande, und jeder, der sich an solchen geräten vergeht, sollte sich im stillen kämmerlein was schämen, anstatt so etwas auch noch im internet zu veröffentlichen.
      im namen aller hifi-liebhaber möchte sie und die anderen verantwortlichen herzlich bitten, solch eine schändung deutschen, technischen kulturguts künftig zu vermeiden und statt dessen solche geräte einer besseren verwendung zuzuführen. sollten sie adressen benötigen, bin ich gerne zur vermittlung bereit. wir übernehmen auch gerne die verpackungs- und portokosten.

      mit freundlichen grüßen

      xxx

      ps: es würde wesentlich weniger recycling-"abfall" anfallen, wenn nicht immer der industrie das wort geredet würde, die natürlich lieber (qualitativ überwiegend minderwertige) neuware verkaufen will, sondern alte geräte, die sich mit wenig aufwand wieder instandsetzen lassen würden, wieder dem gebrauch zugeführt werden, DAS wäre wirkliches recycling. ausserdem wäre dies auch um so mehr im sinne der umwelt, da die für neugeräte erforderlichen ressourcen geschont würden."

      die mailadressen findet man übrigens hier:
      http://www-1.tu-cottbus.de/BTU/Fak4/Neuwewi/uebersicht_d.htm
      http://www.tattoo-mobil.de
      oh, es kam antwort:

      Sehr geehrter Herr/Frau xxx,



      Bezug nehmend auf Ihre email unsere Antwort:



      1. Sie haben sich nicht vorgestellt und sind uns nicht bekannt, Ihre email war bereits im Spam-Ordner…



      2. Wir sind eine wissenschaftliche Einrichtung und arbeiten nicht kapital- bzw. gewinnorientiert. Uns kostenlos überlassene Altgeräte werden nicht zum Kauf angeboten, sondern dienen universitären Zwecken; in diesem Fall eben einer Demontageanalyse.





      3. Ein Vergleich zum Thema „sollten sich im stillen kämmerlein was schämen“: Was sagen Sie dann erst zu Medizinstudenten, welche an Leichenteilen lernen und üben?





      4. Haben Sie schon einmal über Volumenströme in industriellem Maßstab nachgedacht, welche umweltgerecht entsorgt werden müssen?





      5. Zum Aufstöbern von für Sie interessanten Altgeräten empfehle ich Ihnen die lokalen Sammelstellen.





      Mit freundlichem Gruß



      i.A. Mit freundlichem Gruß



      Dipl.-Ing. Bert Dörre



      meine aw:



      sehr geehrter herr dörre,

      das man sich bei ihnen erst vorstellen muss, um ihnen eine email schreiben zu können, welche nicht im spam-ordner landet, ist etwas, was mir bislang im internet unbekannt war. zumal ich dazu ja eine email hätte schreiben müssen, die dann im spam-ordner gelandet wäre.

      dass sie keine kapital- bzw. gewinnorientierte einrichtung sind, ändert nichts an der tatsache, dass wertvolle stücke deutscher technikgeschichte, anstatt einem museum oder sammlern, bzw schlicht leuten, die sich keine überteuerten, qualtitativ schlechteren geräte leisten können oder wollen, zugeführt bzw angeboten zu werden, rücksichtslos verschrottet werden. eine demontageanalyse kann man besser an modernen billigteilen vornehmen. bei den gechichtlichen geräten wäre ein studium der verbauten technik sinnvoller.

      leichen kann man nicht mehr zum leben erwecken, alte plattenspieler hingegen schon. ausserdem werden leichen nicht mit dem hammer kleingekloppt.

      allerdings habe ich über solche volumenströme bereits nachgedacht, die durch verbesserte technik und robustere bauweise der neugeräte erheblich verringert werden könnten, ausserdem durch die weiterverwertung noch brauchbarer geräte, bzw. deren teile. ich schmeiße auch nicht gleich den ganzen pc weg, nur weil das netzteil ne macke hat, wie ich es bei manchen leuten bereits erlebt habe.

      leider gibt es bei den lokalen sammelstellen hier in oberbayern keine chance mehr, altgeräte auszusortieren, da die mitarbeiter dieser stellen die auflage haben, unter keinen umständen mehr irgendetwas, was bereits im container gelandet ist, wieder an privatpersonen herauszugeben. welchen sinn das macht, erschließt sich mir allerdings nicht.

      mit ebenso freundichem gruß
      http://www.tattoo-mobil.de
      Also wenn es erlaubt ist, möchte ich mich mal als Dipl.-Ing. outen.
      Und - ich hab mir auch die Leichenfledderei angeschaut.
      Ja, das ist tatsächlich obszön, was man da sehen muß.
      Es wäre sicher besser, den jungen Studenten etwas vernünftiges beizubringen, z.B., wie man die alten Geräte repariert oder warum man den neuwertigen Schrott, der heute "gefertigt" wird, nicht mehr reparieren kann.
      Den Teil "Recycling" könnte man sich dann schenken...
      Aber das ist so ähnlich wie die Diskussion um die Pfandflasche.
      Nur weil man das Zeug durch halb Europa karren muß (sonst fließen wohl die EU-Subventionen nicht), sind Glasflaschen neuerdings nachteilig.
      Ich bin gespannt, ob wir alle zusammen da nochmal die Kurve kriegen.

      HH
      Hier im Südbadischen ist ein Unternehmen da werden Arbeitslose dazu benutzt solche Taten zu vollbringen. Man gibt ihnen sogar 2 Euro dafür !!!
      Zitat: "Wir wollen Langzeitarbeitslose auch qualifizieren."
      Zu was, steht da aber nicht.

      http://www.gruene-em.de/Elrec-Kombeg.html


      Tja, so weit sind wir bereits.


      Mike
      Mike Rosoft,
      bewerbungstrainig?
      das is sowas von fürn popo...
      ich hab mich schon mit diversen personalchefs und chefs über dieses thema unterhalten. algemeiner tenor: bewerbungen werden bei uns völlig anders betrachtet und beurteilt, als die arbeitslosenagentur oder diverse bewerbungstrainer (die übrigens später ebenfalls in bewerbungstrainigseminaren anzutreffen sind, weil die arbeitslos geworden sind und von der agentur dazu verdonnert werden :) ) glauben zu wissen meinen...
      http://www.tattoo-mobil.de
      choegner postete...was bereits im container gelandet ist, wieder an privatpersonen herauszugeben. welchen sinn das macht, erschließt sich mir allerdings nicht...
      Ich kann es auch nicht verstehen. Ich war vor ein paar Monaten am Recyclinghof in Villingen weil ich dringend wenigstens ein kleines bisschen SD-Ram für meinen betagten Computer gebraucht habe (die 32MB die damals dabei waren haben sich verabschiedet).
      Habe dort mit einem Mitarbeiter geredet und dieser hat mir gesagt das ich mir gerne was raussuchen darf. Nun steh ich da im Container mit 2 Riegeln in der Hand, plötzlich kommt ein anderer Mitarbeiter hinein und schreit mich an: "Diebstal ist stafbar, was suchen sie hier ?", ich antwortete: "Ich habe mit einem ihrer Mitarbeiter schon darüber geredet und er hatte nichts dagegen", seine Antwort: "Das kann's ja echt nicht sein, wo sind wir denn hier...". Da mir dieses "rumgeaffe" zu dumm war habe ich mich umgedreht und bin gegangen.
      Gruß Oskar
      Es wäre wohl angebracht, dass die Studenten nachprüfen, um was für Geräte es sich handelt bevor sie sie zerlegen. Historische Werte sollten nicht zerstört werden. Allerdings ist der abgebildete Plattenspieler so toll auch nicht, ein Dutzendmodell welches auch häufig auf dem Sperrmüll zu finden ist und von vielen achtlos weggeworfen wird, da ist es doch besser wenn es wenigstens noch diesen einen, wenn auch zweifelhaften Nutzen hat. Aber es ist nun mal für einen Laien schwierig zu beurteilen, welches Gerät es wert ist, aufgehoben zu werden und welches nicht, es kennt sich nicht jeder so aus und die heutige Generation kennt auch die Marken und Kriterien der Unterscheidung nicht mehr. Für sie ist es eben nur unbrauchbarer Schrott und sonst nichts. Natürlich besteht die Gefahr dass da auch mal was Besseres wie ein 1219 oder 1019 zerlegt wird, aber das sind ja alles Laufwerke der Massenfertigung. Letztendlich kann jeder mit seinem Eigentum machen was er will, und jeder kann für sich selbst entscheiden ob er es gut findet oder nicht.
      Tja Leute,da habt ihr ein Thema angeschnitten,von dem ich behaupten kann mich damit ganz gut auszukennen...Ich stehe regelmäßig beim Elektroschrott,der früher bei uns noch in größerem Umfang durchgeführt wurde,und was dort an Werten weggeworfen wird, ist unvorstellbar! Es sind Leute vorbei gekommen,die haben da schon neue,originalverpackte Geräte abgegeben,auf die Idee diese Sachen zu verschenken sind die nicht gekommen,und verkaufen ist ja sowieso viel zu umständlich! Ich habe dort schon HiFi-Geräte geschenkt bekommen,für die man in der Bucht ein Vermögen zahlen müsste,aber keinen Plastikmüll,z. B. zwei Komponenten von Revox,inklusive BDA,Markwert ca. 350 bis 400 Euro pro Stück!
      Der Recyclinggedanke in dem Sinne,alte Geräte wieder aufzuarbeiten oder zu sammeln und zu verkaufen/verschenken ist leider nicht da,die wenigsten Recyclinghöfe haben einen kleinen Laden in dem sie gut erhaltene Stücke weiterverkaufen. Ich möchte damit nicht sagen man sollte alles aufbewahren und nichts dem Rohstoffkreislauf wieder zuführen,aber man sollte ab und zu darauf achten was man wegwirft,vielleicht freut sich ein Mitmensch gerade über dieses Teil.Und selbst wenn man es zum Sperrmüll stellt,und es so postiert dass es gut gesehen wird,ist es meiner Meinung nach immer noch besser als es auf einen abgeschotteten Recyclinghof zu bringen,denn beim Sperrmüll bleibt zumindest bei uns meist nur wirklicher Müll stehen...
      In diesem Sinne nachdenkliche Grüße Christoph