Aus einer Erbmasse bin ich in den Besitz eines SABA Receivers 9260 gekommen. Obwohl das Gerät keinerlei (tatsächlich keinerlei!) äußere Gebrauchspuren aufwies, war ich doch etwas skeptisch, ob die in meinen Augen antiquierte Kiste überhaupt noch richtig funktionieren und – wenn ja – genussfähige Töne von sich geben würde. Dies insbesondere im Hinblick auf mein einziges Wissen über die Firma SABA, nämlich dass diese irgendwann vor Jahrzehnten in angeblich Konkurs gegangen wäre.
Also machte ich mir die Mühe, anhand der vorhandenen Gebrauchsanweisung und mittels der Gott sei Dank beigefügten Steck- und Kabel-Adapter, das Gerät an die Antenne, meine übrigen HiFi-Komponenten und meine Lautsprecherboxen anzuschließen. Ich drückte die mit dem noch in deutsch gekennzeichnete „ein- aus“-Taste, schmunzelte über die sich einschaltende Christbaumbeleuchtung der altmodischen Zeiger-Skala ... und ... war sprachlos. Was für ein Klang!
Ich bin ja nun wirklich von meiner HARMAN-KARDON-Anlage verwöhnt. Schließlich hatte ich für diese erst vor wenigen Jahren runde 2000 Mark hingeblättert. Und nun spielt sich dieses mindestens 25 Jahre alte, ambossschwere Teil mit seinen zig Mini-Drucktasten und leuchtenden roten Diodenlämpchen, seinen unmöglichen Lautsprecheranschlüssen, seiner außerhalb jeglicher Norm liegenden Maße von 0 auf 100 in den Vordergrund. Alles, nur das nicht, hätte ich erwartet.
Jetzt war nicht mehr nur meine Neugierde geweckt, jetzt war ich wissensdurstig geworden. Zunächst probierte ich mal sämtliche Funktionen durch. Und siehe da, alles – aber auch wirklich alles – funktionierte. Plattenspieler, CD-Player, DVD-Recorder, meine Revox-Tonbandmaschine, alles ist kompatibel, nirgends ein Ausfall und immer dieser umwerfend sagenhafte Klang. Selbst mein Mischpult lässt sich problemlos über den Monitor-Eingang einschleifen. So saß ich also da, gute zwei bis drei Stunden, experimentierte, hörte und staunte.
Natürlich wollte ich nun auch alles über SABA überhaupt wissen. Wer war die Firma, die offensichtlich vor 25 Jahren schon in der Lage war, HiFi-Produkte herzustellen, die mit jeder neuzeitlichen Anlage nicht nur konkurrieren sondern wohl einige davon auch überflügeln kann? Warum verschwand sie vom Markt? In meiner Internetsuche nach einer Antwort fand ich diese Homepage. Und wieder war ich einige Stunden beschäftigt, alles über SABA, alles über die Produkte und alles über meinen 9260-Receiver in Erfahrung zu bringen.
Zweierlei Erkenntnisse sind das Fazit meiner Recherche.
1. Das SABA-Unternehmen musste zwangsläufig aufgeben, weil es aufgrund der komfortablen technischen Ausstattung und der luxuriösen Machart seiner Produkte preislich in ein Segment fiel, wo es der Konkurrenz der Billigware aus Fernost einfach nicht gewachsen war, niemals gewachsen sein konnte. Und nachdem offensichtlich auch schon zu dieser Zeit in der breiten Käuferschicht die „Geiz-ist-geil-Mentalität“ herrschte, konnte auch der elitäre Kundenkreis, welcher die Klasse der Masse vorzieht, den Untergang von SABA nicht verhindern. Leider!
2. Offensichtlich hatte SABA aber auch Schwierigkeiten mit der Fertigungsqualität seiner HiFi-Produkte. Ursächlich dürften wohl gerade die umfangreichen technischen Feinheiten sein, die in den Geräten stecken. Wo viel ist, kann eben auch viel kaputt gehen. Und auch schon zu damaliger Zeit dürften lange Probeläufe neu entwickelter Geräte finanziell einfach nicht zu verkraften gewesen sein. Damit biss sich hier die Katze – sprich SABA – sprichwörtlich in den eigenen Schwanz. Bei den Japanern konnte nicht viel kaputt gehen, weil ja nicht viel ... eben!
Um so mehr kann ich mich freuen, in den Besitz eines äußerlich wie auch innerlich luxuriösen Gerätes gekommen zu sein, welches nicht nur wie neu dasteht sondern auch so funktioniert. Keine der diversen Fehlfunktionen, die in diesem Forum zum Teil wiederholt aufgeführt werden, kann ich an meinem 9260 feststellen. Keinerlei Ausfälle oder Kratzgeräusche von Drehreglern, tadellose Digitalanzeige bei voller Übereinstimmung mit der Skalenanzeige, Instrumente der Signal- und FM-Abstimmung perfekt justiert, kaum Lautstärkepegelunterschiede der einzelnen Eingänge, kein Unterschied oder gar Ausfälle in der Lautsprecher-Wiedergabe, keinerlei Brumm- oder sonstige Störgeräusche der angeschlossenen Komponenten. Und das alles bei einem erstaunlich guten UKW-Empfang und einer geradezu sagenhaften akustischen Wiedergabe.
Natürlich wird der SABA meinen HARMAN zumindest für die nächste Zeit ablösen. Allein schon deshalb, weil es mir immer wieder Spaß macht, mitzuerleben, wie das mitleidige Lächeln von Freunden und sonstigen Besuchern über „den alten Kasten“ erstarrt und sich in erstauntes Zuhören verwandelt. Und nicht nur einmal wurde ich fast neidvoll gefragt, wo ich denn diese gute Stück erworben hätte.
So, das war mein Kompliment an SABA und auch an euch, liebe SABA-Gemeinde. Ganz umsonst könnt ihr das allerdings nicht haben. Eine Frage an euren Techniker-Verstand (ich besitze leider keinen ausgeprägten) habe ich nämlich. Die mächtigen Kühlrippen an der Hinterseite meines Sabas werden auch nach längerem Betrieb nur lauwarm. Heiß wird es jedoch dafür oben in der Mitte des Gerätes (Abdeckblech). Kommt das von der Skalenbeleuchtung, die sich an dieser Stelle befindet? Ist das normal und bedeutet das vor allem keine Gefahr für das Gerät? Ich habe mal irgendwo gelesen, Wärme sei die einzige Gefahr für die Elektronik. Wenn mir jemand diese Frage beantworten würde, wäre ich sehr dankbar. Ansonsten wünsche ich euch und natürlich auch mir weiterhin viel Spaß und Freude mit SABA.
Jochen
Also machte ich mir die Mühe, anhand der vorhandenen Gebrauchsanweisung und mittels der Gott sei Dank beigefügten Steck- und Kabel-Adapter, das Gerät an die Antenne, meine übrigen HiFi-Komponenten und meine Lautsprecherboxen anzuschließen. Ich drückte die mit dem noch in deutsch gekennzeichnete „ein- aus“-Taste, schmunzelte über die sich einschaltende Christbaumbeleuchtung der altmodischen Zeiger-Skala ... und ... war sprachlos. Was für ein Klang!
Ich bin ja nun wirklich von meiner HARMAN-KARDON-Anlage verwöhnt. Schließlich hatte ich für diese erst vor wenigen Jahren runde 2000 Mark hingeblättert. Und nun spielt sich dieses mindestens 25 Jahre alte, ambossschwere Teil mit seinen zig Mini-Drucktasten und leuchtenden roten Diodenlämpchen, seinen unmöglichen Lautsprecheranschlüssen, seiner außerhalb jeglicher Norm liegenden Maße von 0 auf 100 in den Vordergrund. Alles, nur das nicht, hätte ich erwartet.
Jetzt war nicht mehr nur meine Neugierde geweckt, jetzt war ich wissensdurstig geworden. Zunächst probierte ich mal sämtliche Funktionen durch. Und siehe da, alles – aber auch wirklich alles – funktionierte. Plattenspieler, CD-Player, DVD-Recorder, meine Revox-Tonbandmaschine, alles ist kompatibel, nirgends ein Ausfall und immer dieser umwerfend sagenhafte Klang. Selbst mein Mischpult lässt sich problemlos über den Monitor-Eingang einschleifen. So saß ich also da, gute zwei bis drei Stunden, experimentierte, hörte und staunte.
Natürlich wollte ich nun auch alles über SABA überhaupt wissen. Wer war die Firma, die offensichtlich vor 25 Jahren schon in der Lage war, HiFi-Produkte herzustellen, die mit jeder neuzeitlichen Anlage nicht nur konkurrieren sondern wohl einige davon auch überflügeln kann? Warum verschwand sie vom Markt? In meiner Internetsuche nach einer Antwort fand ich diese Homepage. Und wieder war ich einige Stunden beschäftigt, alles über SABA, alles über die Produkte und alles über meinen 9260-Receiver in Erfahrung zu bringen.
Zweierlei Erkenntnisse sind das Fazit meiner Recherche.
1. Das SABA-Unternehmen musste zwangsläufig aufgeben, weil es aufgrund der komfortablen technischen Ausstattung und der luxuriösen Machart seiner Produkte preislich in ein Segment fiel, wo es der Konkurrenz der Billigware aus Fernost einfach nicht gewachsen war, niemals gewachsen sein konnte. Und nachdem offensichtlich auch schon zu dieser Zeit in der breiten Käuferschicht die „Geiz-ist-geil-Mentalität“ herrschte, konnte auch der elitäre Kundenkreis, welcher die Klasse der Masse vorzieht, den Untergang von SABA nicht verhindern. Leider!
2. Offensichtlich hatte SABA aber auch Schwierigkeiten mit der Fertigungsqualität seiner HiFi-Produkte. Ursächlich dürften wohl gerade die umfangreichen technischen Feinheiten sein, die in den Geräten stecken. Wo viel ist, kann eben auch viel kaputt gehen. Und auch schon zu damaliger Zeit dürften lange Probeläufe neu entwickelter Geräte finanziell einfach nicht zu verkraften gewesen sein. Damit biss sich hier die Katze – sprich SABA – sprichwörtlich in den eigenen Schwanz. Bei den Japanern konnte nicht viel kaputt gehen, weil ja nicht viel ... eben!
Um so mehr kann ich mich freuen, in den Besitz eines äußerlich wie auch innerlich luxuriösen Gerätes gekommen zu sein, welches nicht nur wie neu dasteht sondern auch so funktioniert. Keine der diversen Fehlfunktionen, die in diesem Forum zum Teil wiederholt aufgeführt werden, kann ich an meinem 9260 feststellen. Keinerlei Ausfälle oder Kratzgeräusche von Drehreglern, tadellose Digitalanzeige bei voller Übereinstimmung mit der Skalenanzeige, Instrumente der Signal- und FM-Abstimmung perfekt justiert, kaum Lautstärkepegelunterschiede der einzelnen Eingänge, kein Unterschied oder gar Ausfälle in der Lautsprecher-Wiedergabe, keinerlei Brumm- oder sonstige Störgeräusche der angeschlossenen Komponenten. Und das alles bei einem erstaunlich guten UKW-Empfang und einer geradezu sagenhaften akustischen Wiedergabe.
Natürlich wird der SABA meinen HARMAN zumindest für die nächste Zeit ablösen. Allein schon deshalb, weil es mir immer wieder Spaß macht, mitzuerleben, wie das mitleidige Lächeln von Freunden und sonstigen Besuchern über „den alten Kasten“ erstarrt und sich in erstauntes Zuhören verwandelt. Und nicht nur einmal wurde ich fast neidvoll gefragt, wo ich denn diese gute Stück erworben hätte.
So, das war mein Kompliment an SABA und auch an euch, liebe SABA-Gemeinde. Ganz umsonst könnt ihr das allerdings nicht haben. Eine Frage an euren Techniker-Verstand (ich besitze leider keinen ausgeprägten) habe ich nämlich. Die mächtigen Kühlrippen an der Hinterseite meines Sabas werden auch nach längerem Betrieb nur lauwarm. Heiß wird es jedoch dafür oben in der Mitte des Gerätes (Abdeckblech). Kommt das von der Skalenbeleuchtung, die sich an dieser Stelle befindet? Ist das normal und bedeutet das vor allem keine Gefahr für das Gerät? Ich habe mal irgendwo gelesen, Wärme sei die einzige Gefahr für die Elektronik. Wenn mir jemand diese Frage beantworten würde, wäre ich sehr dankbar. Ansonsten wünsche ich euch und natürlich auch mir weiterhin viel Spaß und Freude mit SABA.
Jochen